VERDYE

Wirkstoff
Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml gebrauchsf. Inj.-Lsg. enth.: Indocyaningrün (Mononatriumsalz) 5 mg

Anwendungsgebiete

Diagnostikum. Diagnostische Indikationen: Herz-, Kreislauf- und Mikrozirkulationsdiagnostik: Messung des Herzzeitvolumens und Schlagvolumens, Messung der zirkulierenden Blutvolumina, Messung der zerebralen Durchblutung. Leberfunktionsdiagnostik: Messung der exkretorischen Leberfunktion. Ophthalmologische Angiographie: Messung der Aderhautdurchblutung.

Dosierung

Kinder: Anwendung zur Messung der Leberfunktion aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen. Einzeldosierung pro Messung bei Erwachsenen, älteren Personen und Kindern: Herz-, Kreislauf- und Mikrozirkulationsdiagnostik: 0,1-0,3 mg/kg KG in Form einer Bolusinjektion. Leberfunktionsdiagnostik: 0,25-0,5 mg/kg KG in Form einer Bolusinjektion. Ophthalmologische Angiographie: 0,1-0,3 mg/kg KG in Form einer Bolusinjektion. Tägliche Gesamtdosis: Erwachsene, ältere Personen, Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren: < 5 mg/kg KG. Kinder zwischen 2 und 11 Jahren: < 2,5 mg/kg KG. Kinder zwischen 0 und 2 Jahren: < 1,25 mg/kg KG. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber Indocyaningrün oder Natriumjodid, sofern nicht spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Darf wegen des Jodidgehalts bei Patienten, die unter einer Jodallergie leiden, nicht angewendet werden. Darf bei manifester Hyperthyreose sowie bei autonomen Schilddrüsenadenomen und bei fokalen und diffusen Autonomien der Schilddrüse nicht angewendet werden. Wurde VERDYE bei einer vorangegangenen Injektion schlecht vertragen, darf es nicht weiter verwendet werden, da es sonst zu schweren anaphylaktischen Reaktionen kommen kann. Da bei in-vitro-Versuchen gezeigt werden konnte, dass Indocyaningrün Bilirubin aus seiner Eiweißbindung verdrängt, sollte bei Frühgeborenen und Neugeborenen, bei denen aufgrund einer Hyperbilirubinämie eine Austauschtransfusion indiziert ist, auf die Anwendung verzichtet werden.

Anwendungsbeschränkungen

Anwendung mit Vorsicht bei Patienten, die unter Betablocker-Therapie stehen (Symptome eines anaphylaktischen Schocks können sich verstärken). Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz: besonders strenge Indikationsstellung (Nebenwirkungen unter Indocyaningrün). Heparinhaltige Zubereitungen mit Natriumbisulfit vermindern das Absorptionsmaximum von Indocyaningrün im Plasma und Vollblut und sollten nicht als Antikoagulans für die zu untersuchenden Blutproben verwendet werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Vor Injektionsbeginn sicherstellen, dass die Nadel richtig in die Vene eingeführt wurde. Infiltriert das Präparat in umgebende Gewebe, Injektion sofort abbrechen. Ein vorgängiger Verträglichkeitstest auf VERDYE, der ohne Probleme verlief, darf nicht als absolute Sicherheit für die Anwendung des Arzneimittels betrachtet werden. Bei der periphervenösen Bolusinjektion ist besonders darauf zu achten, dass die Injektionslösung nicht in das Gewebe übertritt (schwere lokale Gewebeschädigungen können verursacht werden). Bei Gewebeübertritten Injektionsvorgang abbrechen, geschädigtes Gewebe behandeln und Schmerzlinderung herbeiführen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (S). Patienten müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass nach der Mydriase bis zur Normalisierung des Sehvermögens das Führen von Fahrzeugen sowie die Arbeit ohne sicheren Halt und das Bedienen von gefährlichen Maschinen zu unterlassen ist. Der Jodidgehalt von VERDYE kann Schilddrüsenfunktionstests beeinflussen. Untersuchungen zur Aufnahme von radioaktiv markiertem Jod sollten frühestens 1 Woche nach Anwendung von VERDYE durchgeführt werden.

(S) Sehleistungsverändernde Arzneimittel, Ophthalmika, Spasmolytika (peripher wirkende Anticholinergika), Cholinergika: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen beeinflussen.

Wechselwirkungen

Arzneimittel, die die Leberfunktion beeinflussen: Einfluss auf die Clearance von Indocyaningrün möglich. Probenecid und einige seiner Metabolite: Können die biliäre Sekretion von Indocyaningrün vermindern (dies kann sich in verminderten ICG-Leberfunktionstestergebnissen widerspiegeln). Gleichzeitige Gabe verschiedener Arzneimittel und Injektabilia kann das Absorptionsverhalten von Indocyaningrün beeinflussen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Extinktionsabschwächung: Antikonvulsiva, Bisulfithaltige Wirkstoffe, Haloperidol, Heroin, Meperidin, Metamizol, Methadon, Morphin, Nitrofurantoin, Opiumalkaloide, Phenobarbital, Phenylbutazon. Extinktionsverstärkung: Cyclopropan, Probenecid, Rifamycin.

Schwangerschaft

Anwendung nur nach sorgfältiger Indikationsstellung. Wiederholte Anwendung am selben Tag ist bei Schwangeren zu vermeiden. Reproduktionsstudien wurden nicht durchgeführt.

Stillzeit

Bei der Verabreichung von Indocyaningrün an stillende Frauen sollte Vorsicht geboten sein. La 1.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Anaphylaktische Reaktionen oder Urticaria bei Patienten mit und ohne allergische Vorgeschichte auf Jodide beobachtet. In sehr seltenen Fällen Koronarspasmus beschrieben. In sehr seltenen Fällen können nach Injektion indocyaningrünhaltiger Zubereitungen Übelkeit und anaphylaktoide oder anaphylaktische Wirkungen auftreten. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz scheint die Inzidenz anaphylaktischer Reaktionen erhöht zu sein. Folgende Symptome können dabei auftreten: Unruhe, Wärmegefühl, Übelkeit, Juckreiz, Urtikaria, Gesichtsödem, Tachykardie, Flush, Blutdruckabfall, Atemnot, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Herz- Kreislaufstillstand, Tod. In Zusammenhang mit der anaphylaktischen Reaktion kann eine Hypereosinophilie auftreten.

Lagerungshinweise

Nicht über 30 °C lagern. Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Weitere Hinweise zu Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution siehe Fachinformation.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
5 Durchstechfl. 25 mg Pulv. 12472170
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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5 Durchstechfl. 50 mg Pulv. 12472193