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Zusammensetzung
1 Durchstechfl. enth.: Pegaspargase 3 750 Einheiten (E). Nach Rekonstitution enth. 1 ml Lsg. 750 E Pegaspargase.
Sonstige Bestandteile: Natriumdihydrogenphosphat×1H2O, Dinatriumhydrogenphosphat×7H2O, Natriumchlorid, Sucrose, Natriumhydroxid (zur pH-Einstell.), Salzsäure (zur pH-Einstell.)
Anwendungsgebiete
Bestandteil einer antineoplastischen Kombinationstherapie bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL) im Kindes- u. Erwachsenenalter.
Dosierung
Verordnung und Anwendung nur durch Ärzte/med. Fachpersonal, die mit der Anwendung von antineoplastischen Arzneimitteln vertraut sind und nur in einem Krankenhaus mit angemessenen Wiederbelebungsgeräten. Normalerweise Teil einer Kombinations-Chemotherapie zusammen mit anderen antineoplastischen Mitteln. Empfohlene Prämedikation: Patienten 30-60 Minuten vor Oncaspar-Gabe mit Paracetamol, einem H1-Rezeptorblocker (z.B. Diphenhydramin) und einem H2-Rezeptorblocker (z.B. Famotidin) zur Reduktion von Infusions- und Überempfindlichkeitsreaktionen vorbehandeln. Kinder und Erwachsene ≤ 21 Jahre: 2 500 E Pegaspargase (entspr. 3,3 ml Oncaspar)/m2 KOF alle 14 Tage bei KOF ≥ 0,6 m2 und ≤ 21 Jahre. 82,5 E Pegaspargase (entspr. 0,1 ml Oncaspar)/kg alle 14 Tage bei Kindern mit KOF < 0,6 m2. Erwachsene > 21 Jahre: 2.000 E Pegaspargase (entspr. 2,67 ml Oncaspar)/m2 KOF alle 14 Tage. Anwendung: entweder als Injektion (i.m.) od. als Infusion (i.v.). Bei kleineren Mengen i.m. Injektion bevorzugt (an einer Stelle injiziertes Volumen bei Kindern/Jugendlichen max. 2 ml und bei Erwachsenen max. 3 ml, bei größerem Volumen Dosis auf mehrere Injektionsstellen verteilen). i.v. Infusion i.d.R. über 1-2 Stunden in 100 ml isotonischer NaCl-Lösung (0,9 %) od. 5%iger Glucoselösung. Während Verabreichung von Oncaspar dürfen keine weiteren Arzneimittel über denselben i.v. Zugang infundiert werden.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Schw. Leberinsuff. Pankreatitis in der Anamnese. Schwerwieg. Thrombose od. schwerwieg. hämorrhag. Ereign. bei früherer L-Asparaginase-Therapie.
Anwendungsbeschränkungen
Asparaginase-Antikörper: wg. potenziell neutralisierender Wirkung niedrigere Asparaginase-Aktivität mögl. Überempfindlichkeit: Überempfindlichkeitsreaktionen inkl. lebensbedrohlicher Anaphylaxie können auftreten, auch bei Pat. mit bekannter Überempfindlichkeit gg. L-Asparaginase aus E. coli; Vorbehandlung 30-60 min vor Oncaspar-Gabe; sonst. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Angioödem, Schwellung Lippe/Auge, Erythem, Hypotonie, Bronchospasmus, Dyspnoe, Pruritus, Ausschlag mögl.; bei schwerw. Überempfindlichkeitsreaktion absetzen. Bauchspeicheldrüse: Pankreatitis, inkl. hämorrhagische od. nekrotisierende Pankreatitis mit tödl. Verlauf wurde berichtet; Pat. über Anzeichen und Symptome einer Pankr. aufklären (unbehandelt tödl. Verlauf mögl.); bei Verdacht Oncaspar absetzen, bei bestätigtem Pankreatitis-Verdacht Therapie nicht wieder aufnehmen. Koagulopathie: schwerw. thrombotische Ereign. wie Thrombose des Sinus sagittalis mögl.; Oncaspar absetzen; Gerinnungsparameter zu Therapiebeginn und regelm. während und nach Therapie überwachen. Osteonekrose: mgl. b. Kindern u. Jugendlichen b. gleichz. Beh. m. Glucocorticoiden; engm. Überwachung empfohlen. Leber: schwere Hepatotoxizität bei Kombi von Oncaspar und hepatotoxischen AM mögl.; Vorsicht bei Kombi. m. hepatotox. AM, v.a. bei vorbest. Leberfunktionsstörung; Pat. bezügl. Leberfunktionsparameter überwachen; Lebervenenverschlusskrankheit (einschl. schwerer, lebensbedr. und potenziell tödl. Fälle) beob.; Symptome: rasche Gewichtszunahme, Flüssigkeitsretention m. Aszites, Hepatomegalie, Thrombozytopenie, rascher Anstieg d. Bilirubin; Identifizierung v. Risikofaktoren (vorbest. Lebererkrankung, Vorgeschichte einer Lebervenenverschlusskrankheit) erforderlich; betroffene Pat. entspr. d. gängigen med. Praxis behandeln. ZNS: bei Kombitherapie m. Oncaspar ZNS-Toxizität mögl.; Fälle von Enzephalopathie (inkl. reversibles posteriores Leukoenzephalopathie-Syndrom) wurden berichtet; ZNS-Symptome können sein: Somnolenz, Verwirrtheitszustände, Krampfanfälle; Pat. engmaschig auf Sympt. überwachen, v.a. bei Kombi m. neurotoxischen AM (z.B. Vincristin, Methotrexat). Myelosuppression: Myelosuppression (direkt od. indirekt) mögl.; Infektionsrisiko ggf. erhöht. Hyperammonämie: kurz nach i.v.-Anw. v. Asparaginase starker Anstieg d. Serum-Ammoniakwerte mögl.; Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Ausschlag, oft nur vorübergehend; in schweren Fällen, v.a. bei älteren Pat., Enzephalopathie (mit od. ohne Leberinsuffizienz) mögl. (kann lebensbedrohlich od. tödl. sein); bei Symptomen Ammoniakwerte engmaschig überwachen. Empfängnisverhütung: währ. Behandlung und mind. 6 Monate nach Absetzen sichere nicht orale Methode zur Empfängnisverhütung gewährleisten.
Hinweis
Z 35 Natriumverbindungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“. |
Reaktionsvermögen! (V) Rückverfolgbarkeit: Dokumentation von AM-Name und Ch.-Bez. erforderlich.
(V) | Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. |
Wechselwirkungen
Erhöhte Toxizität anderer Protein-gebundener AM wg. Verminderung von Serumprotein durch Pegaspargase. Methotrexat u. Cytarabin: bei vorausgehender Gabe synergistische Steigerung der Wirkung von Pegaspargase, bei Gabe dieser Subst. nacheinander antagonistische Abschwächung der Wirkung von Pegaspargase möglich. Pegaspargase kann Metabolisierung u. Clearance anderer AM stören. Antikoagulantien (Cumarin, Heparin, Dipyridamol, ASS, NSAR), Methotrexat, Daunorubicin, Kortikosteroide: Blutungs- und/od. Thromboseneigung erhöht (wg. Schwankung d. Gerinnungsfaktoren). Glucocorticoide (z.B. Prednison): Veränd. d. Gerinnungsparameter verstärkt, Osteonekrose b. Kindern u. Jugendlichen mögl. Vincristin: Toxizität v. Pegaspargase ggf. verstärkt, erhöhte Neurotoxizität von Vincristin mögl., Vincristin mind. 12h vor Oncaspar anw. Vakzinierung mit Lebendimpfstoffen: Risiko für schwere Infektionen erhöht (immunsuppr. Effekt v. Pegaspargase), Vakzinierung m. Lebendimpfstoff frühestens 3 Monate nach Abschluss der gesamten antileukämischen Behandl. Orale Kontrazeptiva: indirekte WW mögl., Anw. nicht empfohlen, andere Verhütungsform wählen.
Schwangerschaft
Kontraind.
Stillzeit
Kontraind.La 1.
La 1 | Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht. |
Nebenwirkungen
Sehr häufig: Febrile Neutropenie; Überempfindlichkeit, Urtikaria, anaphylaktische Reaktion; Appetit vermindert, Hyperglykämie; Embolie; Pankreatitis, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit; Ausschlag; Gewicht erniedrigt, Hypalbuminämie, Alaninaminotransferase erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, Hypertriglyzeridämie, Fibrinogen im Blut erniedrigt, Lipase erhöht, Amylase erhöht, aktivierte partielle Thromboplastinzeit verlängert, Bilirubin im Blut erhöht, Antithrombin III erniedrigt, Neutrophilenzahl erniedrigt. Häufig: Infektionen, Sepsis; Anämie, Koagulopathie; Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie; Krampfanfall, periphere motorische Neuropathie, Synkope; Thrombose; Hypoxie; Erbrechen, Stomatitis, Aszites; Lebertoxizität, Fettleber; Schmerz in den Extremitäten; Prothrombinzeit verlängert, International normalized ratio erhöht, Hypokaliämie, Cholesterin im Blut erhöht, Hypofibrinogenämie, Gammaglutamyltransferase erhöht. Selten: reversibles posteriores Leukoenzephalopathie-Syndrom; Pankreatitis nekrotisierend, Pankreatitis hämorrhagisch; Lebernekrose, Ikterus, Cholestase, Leberversagen. Nicht bekannt: Knochenmarkversagen; Anaphylaktischer Schock; diabetische Ketoazidose, Hypoglykämie; Verwirrtheitszustand; Somnolenz, Tremor; apoplektischer Insult, Blutung, Thrombose des Sinus sagittalis superior; Pankreaspseudozyste, Parotitis; Epidermolysis acuta toxica; Osteonekrose; Nierenversagen akut; Fieber; Blutharnstoff erhöht, Anti-Pegaspargase-Antikörper, Thrombozytenzahl erniedrigt, Hyperammonämie; Lebervenenverschlusskrankheit.
Lagerungshinweise
Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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1 Durchstechfl. 3 750 Einheiten (E) | N1 | 13850958 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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