MabThera® 100 mg/-500 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (10 ml/50 ml) enth.: Rituximab 100 mg/500 mg (monoklonaler Antikörper – Maus/Mensch)

Sonstige Bestandteile: Natriumcitrat (E331), Polysorbat 80 (E433), Natriumchlorid, Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung) (E524), Salzsäure (zur pH-Einstellung) (E507), Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Non-Hodgkin-Lymphom (NHL): MabThera ist in Kombination mit einer Chemotherapie für die Erstbehandlung von erwachsenen Patienten mit follikulärem Lymphom im Stadium III‑IV angezeigt. Eine MabThera Erhaltungstherapie ist angezeigt zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit follikulärem Lymphom, die auf eine Induktionstherapie angesprochen haben. MabThera ist als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit follikulärem Lymphom im Stadium III‑IV angezeigt, die gegen eine Chemotherapie resistent sind oder nach einer solchen einen zweiten oder neuerlichen Rückfall haben. MabThera ist für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit CD20‑positivem diffusem großzelligem B‑Zell-Non-Hodgkin-Lymphom in Kombination mit einer CHOP(Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednisolon)-Chemotherapie angezeigt. MabThera ist in Kombination mit einer Chemotherapie für die Behandlung von nicht vorbehandelten pädiatrischen Patienten (im Alter von 6 Monaten bis unter 18 Jahren) mit fortgeschrittenem, CD20-positivem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL – diffuse large B-cell lymphoma), Burkitt-Lymphom(BL)/Burkitt-Leukämie (reife B-Zell akute lymphatische Leukämie – BAL) oder Burkitt-like‑Lymphom (BLL) angezeigt. Chronische lymphatische Leukämie (CLL): MabThera ist in Kombination mit einer Chemotherapie für die Behandlung von nicht vorbehandelten erwachsenen Patienten und von erwachsenen Patienten mit rezidivierender/refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie angezeigt. Für Patienten, die bereits mit monoklonalen Antikörpern einschließlich MabThera behandelt wurden oder für Patienten, die refraktär auf eine vorherige Behandlung mit MabThera in Kombination mit Chemotherapie sind, liegen nur begrenzte Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vor. Rheumatoide Arthritis: MabThera in Kombination mit Methotrexat ist für die Behandlung erwachsener Patienten mit schwerer aktiver rheumatoider Arthritis angezeigt, die ungenügend auf andere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) einschließlich einer oder mehrerer Therapien mit Tumornekrosefaktor(TNF)-Hemmern angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Es konnte gezeigt werden, dass MabThera in Kombination mit Methotrexat das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren Gelenkschädigung vermindert und die körperliche Funktionsfähigkeit verbessert. Granulomatose mit Polyangiitis und mikroskopische Polyangiitis: MabThera in Kombination mit Glucocorticoiden wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schwerer aktiver Granulomatose mit Polyangiitis (Wegenersche Granulomatose) (GPA) und mikroskopischer Polyangiitis (MPA). MabThera in Kombination mit Glucocorticoiden wird angewendet zur Induktion einer Remission bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 2 bis unter 18 Jahren) mit schwerer aktiver GPA (Wegenersche Granulomatose) und MPA. Pemphigus vulgaris: MabThera ist zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mäßigem bis schwerem Pemphigus vulgaris (PV) angezeigt.

Dosierung

Follikuläres Lymphom: Anwendung in Kombination mit Chemotherapie: 375 mg/m² KOF am 1. Tag eines jeden Chemotherapie-Zyklus, über bis zu 8 Zyklen, nach der i.v. Glucocorticoid-Komponente der Chemotherapie, falls zutreffend. Erhaltungstherapie: 375 mg/m² KOF; 1-mal alle 2 Monate bei Erstbehandlung bzw. alle 3 Monate bei rezidivierender/refraktärer Erkrankung bis Fortschreiten der Krankheit oder max. 2 Jahre (insgesamt 12 Infusionen bzw. 8 Infusionen bei rezidivierender/refraktärer Erkrankung). Anwendung als Monotherapie: 375 mg/m² KOF 4-mal im wöchentlichen Abstand als i.v. Infusion. Nach Auftreten eines Rezidivs bei Patienten, die ursprünglich auf die Behandlung ansprachen, 375 mg/m² KOF 4-mal im wöchentlichen Abstand. DLBCL bei erwachsenen Patienten: Anwendung in Kombination mit CHOP: 375 mg/m² KOF am 1. Tag eines jeden Chemotherapie-Zyklus, über 8 Zyklen, nach der i.v. Glucocorticoid-Komponente der CHOP-Chemotherapie. CLL: Anwendung in Kombination mit Chemotherapie; 1. Behandlungszyklus 375 mg/m² KOF, weitere Zyklen mit 500 mg/m² KOF über insgesamt 6 Zyklen. 48 Std. vor Behandlungsbeginn adäquate Hydratation und Urikostatika empfohlen. Bei Lymphozytenzahl > 25×10⁹/l Prednison/Prednisolon i.v. empfohlen. Bei pädiatrischen Patienten mit einem Non-Hodgkin-Lymphom sollte eine Prämedikation mit Paracetamol und einem H1-Antihistaminikum (= Diphenhydramin oder ein Äquivalent) 30 bis 60 Min. vor Beginn der Infusion mit MabThera angewendet werden. Zusätzlich sollte Prednison gegeben werden. Rheumatoide Arthritis/GPA/MPA/PV: Als Prämedikation und Prophylaxe Gabe von 100 mg Methylprednisolon i.v., die 30 Min. vor der Infusion von MabThera beendet sein muss. Rheumatoide Arthritis: Zwei i.v. Infusionen zu 1 000 mg im Abstand von 2 Wochen. Weitere Behandlungszyklen möglich. Sollte 24 Wochen nach dem vorherigen Zyklus beurteilt werden. GPA/MPA: Remissionsinduktionstherapie bei erwachsenen Patienten: 375 mg/m² KOF 1-mal wöchentlich über 4 Wochen. Vor der 1. Infusion mit MabThera ist 1 000 mg/Tag Methylprednisolon i.v. über 1-3 Tage sowie danach während und nach der 4-wöchigen Induktuktionstherapie mit MabThera orales Prednison 1 mg/kg/Tag (nicht mehr als 80 mg/Tag) empfohlen. Remissionsinduktionstherapie bei pädiatrischen Patienten (im Alter von ≥ 2 Jahren bis < 18 Jahren): 375 mg/m² KOF i.v. 1-mal wöchentlich über 4 Wochen. Prämedikation bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit Antihistaminikum, Analgetikum und ggf. Glucocorticoiden beachten, um Häufigkeit und Schweregrad infusionsbedingter Reaktionen zu verringern. Bei pädiatrischen Patienten 3 Tage vor Erstgabe von MabThera 30 mg/kg/Tag Methylprednisolon i.v. und v. Erstinfusion 3 zusätzliche Tagesdosen, danach zügiges Ausschleichen mit oralem Prednison 1 mg/kg/Tag. Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patienten: Frühestens 16 Wochen nach der letzten Infusion von MabThera bzw. nach Remissionsinduktionstherapie mit anderen Standard-Immunsuppressiva innerhalb von 4 Wochen nach Krankheitsremission zwei i.v. Infusionen von je 500 mg im Abstand von 2 Wochen, dann eine i.v. Infusion von 500 mg alle 6 Monate für mind. 24 Monate nach Remission. Bei erhöhtem Risiko für Rezidiv, bis zu 5 Jahre. Pemphigus vulgaris: 1. Infusion 1 000 mg i.v., zweite Infusion nach 2 Wochen 1 000 mg in Kombination mit einem ausschleichenden Glucocorticoidzyklus. Erhaltungstherapie: 500 mg i.v. in den Monaten 12 und 18 und anschließend alle 6 Monate, wenn auf Basis einer klinischen Bewertung nötig. Behandlung von Rückfällen: 1 000 mg i.v. Das medizinsche Fachpersonal sollte auf Basis einer klinischen Bewertung auch in Erwägung ziehen, die Glucocorticoid-Dosis des Patienten wieder aufzunehmen oder zu erhöhen. Nachfolgende Infusion frühestens 16 Wochen nach der vorhergehenden Infusion. Bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit GPA/MPA und bei erwachsenen Patienten mit PV wird während und nach der Behandlung mit MabThera, falls erforderlich, zu einer Prophylaxe gegen Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PJP) gemäß lokalen klinischen Empfehlungen geraten.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Maus-Proteine oder einen der sonstigen Bestandteile. Aktive, schwere Infektionen (z. B. TB, Sepsis, opportunistische Infektionen). Stark geschwächte Immunabwehr. Schwere Herzinsuffizienz (NYHA Klasse IV) oder schwere, unkontrollierte Herzerkrankung zur Anwendung bei rheumatoider Arthritis, Granulomatose mit Polyangiitis, mikroskopischer Polyangiitis und Pemphigus vulgaris.

Anwendungsbeschränkungen

Patienten mit einer hohen Tumorlast oder einer hohen Zahl von zirkulierenden malignen Zellen (≥ 25×109/l), für die möglicherweise ein höheres Risiko eines besonders schweren Zytokin-Freisetzungs-Syndrom besteht. Engmaschige Überwachung bei Patienten mit Herzerkrankungen und/oder kardiotoxischer Chemotherapie oder kardiopulmonalen Nebenwirkungen in der Anamnese. Vorübergehender Blutdruckabfall während der MabThera Infusion möglich, daher ggf. antihypertensive Medikation 12 h vor einer Infusion mit MabThera absetzen. Patienten mit neutrophilen Granulozyten < 1,5×109/l und/oder einer Thrombozytenzahl < 75×109/l (limitierte klinische Erfahrungen). Patienten mit rezidivierenden/chronischen Infekten oder Grunderkrankungen, die das Auftreten schwerer Infektionen begünstigen, z. B. Hypogammaglobulinämie. Indikation rheumatoide Arthritis zusätzlich: MTX-naive Patienten, Patienten mit mäßiger Herzinsuffizienz (NYHA Klasse III) engmaschig überwachen.

Warnhinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Enthält 2,3 mmol (52,6 mg) Natrium je 10 ml. Anaphylaktische und andere Überempfindlichkeitsreaktionen nach i.v. Gabe möglich. Vollständige Ausrüstung zur Wiederbelebung und AM, wie z. B. Adrenalin, Antihistaminika und Glucocorticoide müssen zur Verfügung stehen. Die zubereitete Infusionslösung darf nicht als i.v. Injektion oder Bolusinfusion appliziert werden. Sehr selten Berichte von progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie bzw. schweren Hautreaktionen wie TEN/SJS, einige davon tödlich. Sorgfältige Überwachung auf Anzeichen oder Symptome einer PML. Aufgrund Wirkmechanismus erhöhtes Risiko für Infektionen. Aufgrund von Fällen einer HBV-Reaktivierung soll bei allen Patienten vor Beginn der Behandlung eine Testung auf HBV durchgeführt werden. Patienten mit aktiver Hepatitis-B-Erkrankung dürfen nicht mit MabThera behandelt werden. Patienten mit positiver Hepatitis-B-Serologie sollen vor der Behandlung einen Spezialisten für Lebererkrankungen aufsuchen und entsprechend überwacht und angeleitet werden. Risiko falsch-negativer serologischer Testergebnisse zu Infektionen: Bei Symptomen, die auf eine seltene Infektionskrankheit, z. B. West-Nil-Virus und Neuroborreliose, hinweisen, alternative diagnostische Verfahren in Betracht ziehen. Alle erforderlichen Impfungen gemäß den gültigen Impfempfehlungen für Schutzimpfungen sollten 4 Wochen vor der ersten Verabreichung von MabThera abgeschlossen sein. Eine Impfung mit viralen Lebendimpfstoffen während der Therapie oder bei Patienten mit verringertem B-Zell-Werten nicht empfohlen. Eine Impfung mit inaktiven Impfstoffen während der Therapie möglich. Indikation rheumatoide Arthritis zusätzlich: Auf Anzeichen von Infektionen achten, wenn im Anschluss an die MabThera-Therapie Biologicals und/oder DMARDs verwendet werden.

Hinweis

Für die Rückverfolgbarkeit muss die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung in der Patientenakte dokumentiert werden. Regelmäßige Kontrolle des großen Blutbildes einschl. Neutrophilen- und Thrombozytenzahl.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellungGr 5. B-Zell-Depletion bei Feten möglich, Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und 12 Monate nach der Behandlung mit MabThera wirksame kontrazeptive Maßnahmen anwenden.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

Strenge Ind.-stellungLa 1. Während und 6 Monate nach der Behandlung mit MabThera nicht stillen.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Bakterielle Infektionen, virale Infektionen, Bronchitis; Neutropenie, Leukopenie, febrile Neutropenie, Thrombozytopenie; Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion, Angioödem; Übelkeit; Pruritus, Exanthem, Alopezie; Fieber Schüttelfrost, Asthenie, Kopfschmerzen; verminderte IgG-Serumspiegel. Häufig: Sepsis, Pneumonie, febrile Infektion, Herpes zoster, Infektion des Respirationstrakts, Pilzinfektionen, Infektionen unbekannter Genese, akute Bronchitis, Sinusitis, Hepatitis B; Anämie, Panzytopenie, Granulozytopenie; Überempfindlichkeit; Hyperglykämie, Gewichtsverlust, peripheres Ödem, Gesichtsödem, erhöhte LDH-Werte, Hypokalzämie; Parästhesie, Hypästhesie, Erregung, Schlaflosigkeit, Vasodilatation, Schwindelgefühl, Angstgefühle; Störung der Tränenbildung, Konjunktivitis; Tinnitus, Ohrenschmerzen; Myokardinfarkt, Arrhythmie, Vorhofflimmern, Tachykardie, Herzerkrankung; Hypertonie, orthostatische Hypotonie, Hypotonie; Bronchospasmus, Atemwegserkrankung, Schmerzen in der Brust, Dyspnoe, vermehrtes Husten, Rhinitis; Erbrechen, Diarrhö, Abdominalschmerzen, Dysphagie, Stomatitis, Obstipation, Dyspepsie, Anorexie, Rachenreizung; Urtikaria, Schwitzen, Nachtschweiß, Hauterkrankungen; Hypertonie, Myalgie, Arthralgie, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schmerzen; Tumorschmerzen, Rötungen, Unwohlsein, Erkältungserscheinungen, Ermüdung/Fatigue, Frösteln, Multiorganversagen. Gelegentlich: Gerinnungsstörungen, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Lymphadenopathie; Depression, Nervosität; Störung der Geschmacksempfindung; linksventrikuäres Versagen, supraventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Tachykardie, Angina, Myokardischämie, Bradykardie; Asthma, Bronchiolitis obliterans, Lungenerkrankung, Hypoxie; Vergrößerung des Abdomens; Schmerzen an der Infusionsstelle. Selten: Schwerwiegende Virusinfektion, Pneumocystis jirovecii; Anaphylaxie; schwere Herzerkrankungen; interstitielle Lungenerkrankung. Sehr selten: PML; vorübergehender Anstieg der IgM-Serumspiegel; Tumorlysesyndrom, Zytokin-Freisetzungs-Syndrom, Serumkrankheit; periphere Neuropathie, Gesichtsnervenlähmung; schwerer Sehverlust; Herzinsuffizienz, Vaskulitis (vorwiegend kutan), leukozystoklastische Vaskulitis; respiratorische Insuffizienz; Magen-Darm-Perforation; schwere bullöse Hautreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom); Nierenversagen. Nicht bekannt: Enterovirale Meningoenzephalitis; späte Neutropenie; infusionsbedingte akute reversible Thrombozytopenie; kraniale Neuropathie, Verlust anderer Sinne; Gehörverlust; Lungeninfiltrate. Das Sicherheitsprofil nach Art, Erscheinungsform und Schweregrad stimmte bei pädiatrischen Patienten in den zugelassenen Indikationen mit dem bekannten Sicherheitsprofil bei erwachsenen Patienten überein.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2 °C-8 °C). Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
2 Durchstechfl. 10 ml 100 mg N2 08709896
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
1 Durchstechfl. 50 ml 500 mg N1 08709904