ferro sanol® gyn 80 mg/1 mg Hartkapseln

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

apothekenpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Hartkps. enth.: Eisen(II)-glycin-sulfat-Komplex 454,13 mg (entspr. 80 mg Fe2+), Folsäure 1 mg

Sonstige Bestandteile: Eisen(II)-glycin-sulfat-Pellets: Mikrokristalline Cellulose, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1), Ascorbinsäure, Talkum, Triethyl(2-acetoxypropan-1,2,3-tricarboxylat), Hyprolose, Hypromellose, Polysorbat 80, Natriumdodecylsulfat, Folsäure-Minitbl.: Lactose-Monohydrat 30,90 mg, Mikrokristalline Cellulose, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz (2,8-4,2% Na), Magnesiumstearat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Kps.-hülle: Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisenoxidhydrat (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172), Natriumdodecylsulfat

Anwendungsgebiete

Zur Behandl. eines komb. Eisen- u. Folsäure-Mangels, insbes. währ. der Schwangerschaft u. Stillzeit sowie bei Fehl- u. Mangelernährung.

Dosierung

Für alle Altersgruppen, Gewichtsklassen u. Dosierungsgruppen sollte d. Dos. entsprech. d. Bedürfn. d. Pat. angepasst u. d. Reakt. der klin.Variablen (z.B. Hämoglobin, Ferritin, Transferritin) sollte überwacht werden. Eine tägl. Dosis v. 5 mg Fe2+/kg KG sollte nicht überschritten werden. Erw. u. Kdr. ab 6 J. (KG mind. 20 kg): nehmen tgl. 1 Hartkps. entw. morgens nüchtern od. etw. 2 Std. vor od. nach einer Mahlz. unzerkaut mit ausreichend Wasser ein. Bei ausgeprägtem Eisenmangel kann anfangs bei Erw. u. Jugendl. ab 15 J. od. 50 kg KG eine höhere Tagesdosis (2-3 Hartkps. über den Tag verteilt) erforderlich sein. Bis zur Auffüllung des Eisendepots sollte die orale Eisentherapie unter Überwachung d. Ferritinwertes fortgeführt werden (i.d.R. 3-6 Mon.).

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

E 5 Eisenverbindungen
a Eisenkumulation (Hämochromatosen, chronische Hämolysen)
b Eisenverwertungsstörungen (sideroachrestische Anämien, Bleianämien, Thalassämien)
F 20 Folsäure
Megaloblasten-Anämie infolge Vitamin-B12-Mangels (Cave: irreversible neurologische Störungen!)

Sek. Hämosiderosen, Ösophagusstriktur, wiederholte od. chron. Bluttransfus., Kdr. <6 J., Kdr. ab 6 J. u. älter mit KG < 20 kg.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Pat. m. besteh. gastrointest. Erkrank. wie chron.-entzündl. Darmerkrank., Darmstenosen, Divertikeln, Gastritis, Magen- u. Darmgeschwüren, Pat. mit. Leberfunktionsstör. u. Pat., die an Alkoholismus leiden.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Pat. m. schwer. sowie chron. Nierenerkrank. u. Anw. v. Erythropoetin sollten mit Vors. behand. werden u. Eisen i.v. erhalten, da oral verabreichtes Eisen b. uräm. Individuen schlecht aufgenommen wird. B. ält. Pat. mit zunächst nicht erklärbar. Eisenmangel/Anämie: sorgfält. Ursachenabklärung. Zahnverfärb. mögl., spontane Rückbild. od. Entfern. durch Verwend. v. schleifender Zahnpasta od. professionelle Zahnreinig.

Wechselwirkungen

E 5 Eisenverbindungen b, c
b Antacida (aluminium-, magnesium-, calciumhaltig) (b) Eisenresorption vermindert
c Colestyramin (c) (wie b)
F 20 Folsäure a
a Antikonvulsive Therapie (a) Zunahme der Krampfbereitschaft

Gleichz. Verabreich. v. i.v. Eisenpräp. m. oralen Darreich.-formen v. Eisen kann Hypotonie od. Kollaps auslösen. Komb. sollte vermieden werden. Folgend. AM-Komb. können Dosisanpassung erforderl. machen: Eisen hemmt d. Aufnahme vieler AM durch Bild. v. Chelatkomplexen. D. Abstand d. folg. AM/Nahrungsmittel/Getränke sollte so lang wie möglich, mind. jedoch 2 Std. betragen. Schlechtere Resorpt. v. Penicillamin u. oralen Goldverbind., L-Methyldopa, Levodopa u. L-Thyroxin bei gleichz. Verabreich. v. Eisen. Verstärk. einer schleimhautreizenden Wirk. im Magen-Darm-Trakt durch orale Gabe v. nichtsteroidalen Antiphlogistika. Hemm. der Eisenresorpt. durch Kaffee, Tee, Milch u. Colagetränke sowie Phytate, Oxalate u. Phosphate in Nahrungsmitteln. Calciumhaltige Nahrungsmittel/Getränke: Eisenresorpt. vermind., unabhängig von ferro sanol gyn einn. Ca2+-, Mg2+-, Al3+-haltige AM: Hemmung der Eisenresorpt. Bisphosphonate: Resorpt.-vermind. v. Eisen u. Bisphosphonaten. Zytostatika, Sulfonamide, Antiepileptika u. Barbiturate beeinträchtigen die Folsäure-Resorpt. Protonenpumpenhemmer: vermind. Resorpt. von oral. Eisen mögl., Dosisanpassung od. eisenhaltiges AM i.v. kann erforderlich sein. Fluorchinolone: Resorpt. stark vermind. Mind. 2 Std. vor od. mind. 4 Std. nach ferro sanol gyn einn. Tetracycline (z.B. Doxycyclin): vermind. Tetracyclin- u. Eisenresorpt. Gleichzeitige Gabe von Doxycyclin u. ferro sanol gyn vermeiden. Zwischen anderen Tetracyclinen u. ferro sanol gyn mind. 3 Std. Einnahmeabstand. Die Gabe v. Folsäure oder Vit. B12 alleine kann u.U. den Mangel des anderen Vitamins maskieren. Falsch negativer Guajak-Test mögl.

Schwangerschaft

F 20 Folsäure
Kontrollierte Studien an Schwangeren mit Tagesdosen bis 5 mg Folsäure haben keine Hinweise auf Schädigungen des Embryos od. Fetus ergeben. Folsäure-Supplementierung kann das Risiko von Neuralrohrdefekten vermindern.

Nebenwirkungen

E 5 Eisenverbindungen a, b
Gastrointestinaltrakt a Gastrointestinale Störungen
b Obstipation

Häufig: Diarrhoen, Sodbrennen, Erbr., Nausea. Durch den Eisengehalt bedingte dunkle Verfärb. des Stuhls. Selten Überempfindlichk.-reakt. (z. B. Hauterschein., Exanthem, Hautausschlag, Urtikaria). Selten bei hohen Dos. zentralnervöse Stör. Selten revers. Verfärb. des Zahnbereichs. Häufigk. nicht bek.: Bauchschm., Oberbauchschmerzen, gastrointest. Blut., revers. Verfärb. d. Zunge, revers. Verfärb. d. Mundschleimhaut, anaphylaktische Reaktion.

Intoxikation

E 5 Eisenverbindungen
Bei Kindern besonders gefährlich! Hämorrhagische Gastroenteritis, u. U. Schocktod. Nach etwa 2 bis 20 Stunden Vasomotorenkollaps u. Acidoseatmung. Dann trügerische Remission u. Hepatose sowie u. U. Konvulsionen. Koma u. Atemlähmung. Falls überlebt: narbige Pylorusstenose.
Therapie
Kreislaufhilfe (Hypovolämie u. Gefäßlähmung). Magenspülung mit 1–3%igem Natriumhydrogencarbonat. Anschließend 5-10 g Desferal® instillieren (Kinder bis 5 g). Bei Aufnahme von mehr als 100 mg Fe2+/kg Körpergewicht od. bei Eisenvergiftung mit Schocksymptomatik od. bei Bicarbonat <15 mval/l Serum od. bei Kindern mit Blutzucker >150 mg/dl Desferal® parenteral. Röntgenkontrolle der Giftentfernung. Wiederholte Kontrolle des Serumeisenspiegels u. der übrigen Serumwerte.
Besondere Möglichkeiten
Bei Anurie Hämodialyse.
F 20 Folsäure
Eine Überdosierung äußert sich nach chronischer Gabe sehr hoher Dosen (über 15 mg Folsäure pro Tag länger als 4 Wochen) in folgenden Symptomen: bitterer Geschmack, Appetitlosigkeit, Nausea, Flatulenz, Albträume, Erregung, Depressionen. Unter antiepileptischer Therapie (vor allem mit Phenobarbital, Phenytoin od. Primidon) kann die Häufigkeit u. Stärke epileptischer Anfälle zunehmen.
Therapie
Keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
20 Hartkps. N1 00450223
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
50 Hartkps. N2 00450246
100 Hartkps. N3 00450252