Desmogalen® Nasenspray

Wirkstoff
Darreichungsform
Lösung
Rote Liste Eintrag

Zusammensetzung

0,1 ml (1 Sprühstoß) enth.: Desmopressinacetat 3H2O 10 μg (entspr. 9,04 μg Desmopressin)

Sonstige Bestandteile: Chlorobutanol 0,5H2O 0,5 mg (Konservierungsm.), Natriumchlorid, Salzsäure 10%, Wasser f. Inj.-zwecke

Anwendungsgebiete

Antidiuretikum: zentraler Diabetes insipidus, traumat. bedingte Polyurie u. Polydipsie, passagerer ADH-Mangel nach Hypophysektomie, OP im Hypophysenbereich od. Schädelhirntraumen. Diagnostikum: Kurztest zur Bestimm. d. Nierenkonz.-fähigk., Differentialdiagnose des Diabetes insipidus.

Dosierung

Zur nasalen Anw.: Vor der Anw. gründl. Reinigung der Nase (Schneuzen). Sprühöffnung in ein Nasenloch einführen u. 1-mal pumpen. 1 Sprühstoß ≙ einer Dos. von 10 μg. Ist eine höhere Dos. verordnet, wird empf., abwechselnd in jedes Nasenloch zu sprühen. Währ. des Sprühvorganges leicht durch die Nase einatmen. Antidiuretikum: zentraler Diabetes insipidus sowie zentral traumat. bedingte Polyurie u. Polydipsie: TD: Erw. 10-20 μg/1-2 Sprühst.), Kdr. 5-10 μg (5 μg können mit Desmogalen Nasenspray nicht appliziert werden – 1 Sprühst.). Im Falle ungenüg. Wirk. kann von Fall zu Fall die Dos. auf 40 μg bei Erw. u. 20 μg bei Kdrn. erhöht werden. Die TD soll in 1-2 Dos. (morgens u., falls erforderl., abends vor dem Zubettgehen) aufgeteilt werden. Die optimale Dos. muss individ. durch Bestimm. des Urinvolumens u. der Urinosmolalität ermittelt werden. Die Behandl. soll sich an einer ausgewog. Wasserbilanz u. einer adäquaten Schlafdauer (infolge Bess. der b. zentralem Diabetes insipidus häufig besteh. Nykturie u. Enuresis nocturna) ausrichten. Diagnostikum: Kurztest zur Untersuch. d. Nierenkonzentrat.-fähigk.u. zur Differentialdiagnose des Diabetes insipidus: i.n. Dos. ist abhängig vom Gewicht des Pat., <10 kg: 10 μg (1 Sprühst.), 10-30 kg: 20 μg (2 Sprühst.), 30-50 kg: 30 μg (3 Sprühst.), >50 kg: 40 μg (4 Sprühst.). Der Test dient sowohl zur Unterscheid. eines Diabetes insipidus von Polyurien and. Genese als auch zur Bestimm. einer eingeschr. Nierenkonzentrationsfähigk. aufgr. von Harnwegsinfekt. sowie zur Früherkennung von tubulointerstitiellen Schädigungen etwa durch Lithium, Analgetika, Chemotherapeutika u. Immunsuppressiva; weit. Info. s. Fachinfo.

Gegenanzeigen

Prim. Polydipsie sowie Polydipsie b. Alkoholkrankh., Hyponatriämie, Herzinsuff. u. and. Erkrank., die einer Behandl. mit Diuretika bedürfen, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, da dieses Syndrom mit durch Wasserretention bedingter Hyponatriämie assoziiert ist.

Anwendungsbeschränkungen

Pat. mit KHK, Hypertonie od. mit Stör. des Flüssigkeits- u. Elektrolythaushaltes (z. B. bei eingeschr. Nierenfunkt. od. zyst. Fibrose) sowie ält. Pat. u. Kdr. haben ein erhöhtes Risiko für Wasserretention u. Hyponatriämie. Bei Krankh. m. instabiler Flüssigkeits- u. Elektrolytbilanz od. bei erhöhtem intrakraniellem Druck ist die Flüssigkeitsaufn. zu reduz. Schilddrüsen- od. NNR-Insuff. vor Behandl.-beginn korrigieren.

Warnhinweis

In sehr seltenen Fällen kann das Konservierungsm. Chlorobutanol allerg. Reakt. verursachen. In diesen Fällen sollten Desmopressin-halt. AM verwendet werden, die dieses Konservierungsm. nicht enthalten. Pharmakovigilanzdaten zeigen, dass bei d. Behandl. des zentralen Diabetes insipidus mit Desmogalen Nasenspray schwere Hyponatriämie auftreten kann.

Hinweis

Das Risiko einer Wasserintoxikat. u. Hyponatriämie kann durch Einhaltung der empf. Anfangsdos. u. durch Vermeid. einer gleichz. Verabreich. von AM, welche die antidiuret. Wirk. von Desmopressin erhöhen, reduziert werden. Es ist wichtig, während der Behandl. mit Desmogalen Nasenspray das KG u. den Blutdruck zu überwachen. Eine Gewichtszunahme kann durch Überdos. od. häufiger durch verstärkte Flüssigkeitsaufnahme verursacht sein. Nach dem diagnost. Test auf Diabetes insipidus od. Nierenkonzentrationsfähigk. ist eine Flüssigkeitsüberlastung zu vermeiden. Die Aufnahme von Flüssigk. sollte nicht erzwungen werden, weder oral noch parenteral, u. Pat. sollten nur so viel an Flüssigk. zu sich nehmen, wie sie zur Löschung ihres Durstes benötigen. Die Prüfung der Nierenkonzentrationsfähigk. bei Sgl. u. Kdrn. <1 J. sollte nur unter sorgf. kontr. Bedingungen in einem Krankenhaus durchgeführt werden. Durch Ödeme, Vernarbungen od. and. Affektionen der nasalen Mukosa kann die Resorpt. unregelm. sein.

Wechselwirkungen

Clofibrat, Chlorpromazin, Carbamazepin, tricycl. Antidepressiva, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer u. nichtsteroidale Entzünd.-hemmer (NSAIDs) können d. antidiuret. Wirk. von Desmopressin verstärken u. so das Risiko einer Wasserretention erhöhen. Glibenclamid u. Lithium können den antidiuret. Effekt von Desmopressin abschwächen. Desmopressin kann den Effekt von Blutdruck-steigernden AM erhöhen u. den Effekt von Antihypertensiva abschwächen.

Schwangerschaft

Bisherige klin. Erfahr. ergaben keine Hinw. auf nachteilige Wirk. für Mutter u. Kind. ADH-Ersatzther. mit Desmopressin in adäquater Dos. kann während der Schwang. durchgeführt werden. Bei einer Verschreibung für schwangere Frauen wird eine Blutdrucküberwach. empfohlen.

Stillzeit

Bisherige klin. Erfahr. ergaben keine Hinw. auf nachteilige Wirk. für Mutter u. Kind. Desmopressin wird nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden.

Nebenwirkungen

Häufig: Asthenie, Konjunktivitis. Gelegentl.: Nasale Kongestion, Epistaxis, Rhinitis; Nausea, abdominale Krämpfe, Erbrechen; Kopfschmerzen. Selten: Hirnödem; Hyponatriämie. Sehr selten: allerg. u. Überempfindlichkeitsreakt. (z. B. Pruritus, Exanthem, Fieber, Bronchospasmus, Anaphylaxie). In einigen Fällen kann aufgrund verstärkter Wasserresorpt. der Blutdruck steigen u. es kann sich eine Hypertonie entwickeln. Diese NW, außer den allerg. Reakt., können evtl. durch Dosisredukt. verhindert werden od. verschwinden. Die Behandl. mit Desmopressin kann ohne gleichz. Einschränk. der Flüssigkeitsaufnahme zu einer Wasserretention u. Hyponatriämie führen, die von Sympt. wie Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Übelkeit u. Ödembild. begleitet sein kann. In schweren Fällen können Hirnödem, Krampfanfälle u. Koma auftreten. Bes. Kdr. u. ält. Pat. (abhängig von ihrem Allg.-zustand) haben ein erhöhtes Risiko für Wasser- u. Elektrolytstör. Über ein Hirnödem wurde wiederholt berichtet bei sonst gesunden Kdrn. u. jungen Erw., die wg. einer Enuresis nocturna mit Desmopressin behand. wurden.

Lagerungshinweise

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Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Fl. 5 ml N2 00601573
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4 Fl. je 5 ml N3 01072734