Dolormin® Migräne

Wirkstoff
Darreichungsform
Filmtabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

apothekenpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Ibuprofen 400 mg (als Ibuprofen-DL-Lysin [1:1])

Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Povidon (K 30), Magnesiumstearat (pflanzlich), Titandioxid, Hydroxypropylcellulose, Hypromellose

Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung der akuten Kopfschmerzphase bei Migräne mit und ohne Aura bei Kindern ab 20 kg KG (6 Jahre und älter), Jugendlichen und Erwachsenen.

Dosierung

In der Regel 7 bis 10 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis (ED), bis maximal 30 mg/kg Körpergewicht als Tagesgesamtdosis (TG). Dosierungsintervall von 6 Stunden zwischen ED nicht unterschreiten. Die niedrigste wirkungsvolle Dosis sollte für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, angewendet werden. 20-29 kg (Kinder 6-9 Jahre): ED ½ Filmtablette (200 mg), max. Tagesgesamtdosis 1½ Filmtabletten (600 mg); 30-39 kg (Kinder 10-11 Jahre): ED ½ Filmtablette (200 mg), max. Tagesgesamtdosis 2 Filmtabletten (800 mg); Mehr als 40 kg (Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene): ED 1 Filmablette (400 mg), max. Tagesgesamtdosis 3 Filmtabletten (1200 mg). Nur zur kurzzeitigen Anwendung. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Bekannte Reaktionen von Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Hautreaktionen z. B. Urtikaria nach der Einnahme von ASS oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAID) in der Vergangenheit. Ungeklärte Blutbildungsstörungen. Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulcera oder Hämorraghien (mind. 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung). Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAID). Zerebrovaskuläre oder andere aktive Blutungen. Schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen. Schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV). Schwere Dehydration (ausgelöst durch Erbrechen, Diarrhö oder unzureichende Flüssigkeitszufuhr). Schwangerschaft; im letzten Drittel. Kinder unter 20 kg (6 Jahren), da diese Dosisstärke aufgrund des Wirkstoffgehaltes nicht geeignet ist.

Anwendungsbeschränkungen

Kombination mit NSAID, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden. Sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung: bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung; vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen); bei angeborener Störung des Porphyrinstoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie); bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) sowie Mischkollagenose (mixed connective tissue disease). Bei Windpockeninfektion (Varizellen-Infektion) Anwendung vermeiden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Ausführliche Informationen zu gastrointestinaler Sicherheit, kardiovaskulären und zerebrovaskulären Wirkungen, schweren Hautreaktionen, Maskierung der Symptome der zugrunde liegenden Infektionen, sonstigen Hinweisen, Kindern und Jugendlichen, siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Bei kurzfristiger Einnahme keine Beeinträchtigung zu erwarten; bei Anwendung in höherer Dosierung können zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel auftreten, im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

Andere NSAID einschl. Salicylate: Erhöhtung des Risikos gastrointestinaler Ulcera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effekts möglich. Digoxin, Phenytoin, Lithium: Erhöhtung des Serumspiegels dieser Arzneimittel möglich. Diuretika, ACE-Hemmer, Betarezeptorenblocker und Angiotensin-II Antagonisten: Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva kann abgeschwächt werden; Verschlechterung der Nierenfunktion, einschl. eines möglichen akuten Nierenversagens bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion; Hyperkaliämie bei kaliumsparenden Diuretika. Glucocorticoide: Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulcera oder Blutungen. Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin- Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen. ASS: Potenzial für vermehrte Nebenwirkungen; mögliche kompetitive Hemmung der Thrombozytenaggregationshemmung (experimentelle Daten), bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich. Methotrexat: Erhöhte Methotrexat-Konzentration und damit Zunahme der toxischen Wirkung möglich. Ciclosporin: Risiko einer nierenschädigenden Wirkung erhöht. Antikoagulanzien (z.B. Warfarin): Wirkverstärkung dieser Arzneimittel möglich. Sulfonylharnstoffe: vorsichtshalber Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen. Tacrolimus: Erhöhtes Risiko einer Nephrotoxizität. Zidovudin: Erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten. Probenecid, Sulfinpyrazon: Verzögerte Ibuprofenausscheidung möglich. Chinolon-Antibiotika: Möglicherweise erhöhtes Risiko für Krampfanfälle (tierexperimentelle Daten). CYP2C9-Inhibitoren (z.B. Voriconazol, Fluconazol): Erhöhung der Konzentration an Ibuprofen möglich (CYP2C9-Substrat). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Kontraind. im 3. Trimenon. Ab der 20. Schwangerschaftswoche kann die Anwendung von Ibuprofen ein durch eine fötale Nierenfunktionsstörung ausgelöstes Oligohydramnion verursachen. Dies kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel. Zusätzlich wurden Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im 2. Trimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat. Somit Ibuprofen während des 1. und 2. Trimenons nicht geben, es sei denn, dies ist unbedingt notwendig. Bei Frauen, die versuchen schwanger zu werden, oder Frauen im ersten/zweiten Trimenon Dosis so gering und Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten. Fertilität: Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Stillzeit

Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Bei kurzfristiger Anwendung von in der empfohlenen Dosis ist eine Unterbrechung des Stillens i. d. R. nicht erforderlich.

Nebenwirkungen

Häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Diarrhö, Verstopfung und geringfügige Magen-Darm-Blutverluste, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können. Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und Hautjucken sowie Asthmaanfällen (ggf. mit Blutdruckabfall); zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit; Sehstörungen; gastrointestinale Ulcera, u. U. mit Blutung und Durchbruch, auch mit letalem Ausgang; ulcerative Stomatitis, Verstärkung einer Colitis und eines Morbus Crohn; Gastritis; verschiedene Arten von Hautausschlägen. Selten: Tinnitus; Nierengewebsschädigungen (Papillennekrosen); erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut. Sehr selten: Im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika ist eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden; Symptome einer aseptischen Meningitis mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung (prädisponiert: Patienten mit Autoimmunerkrankungen [SLE, mixed connective tissue disease]); Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose) - erste Anzeichen: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen; schwere allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen (Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Luftnot, Herzjagen, Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock); psychotische Reaktionen, Depression; Palpitationen, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt; arterielle Hypertonie; Ösophagitis, Pankreatitis, Ausbildung von intestinalen, diaphragmaartigen Strikturen; Leberfunktionsstörungen, Leberschäden, insbes. bei der Langzeittherapie, Leberversagen, akute Hepatitis; schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse), Alopezie; Verminderung der Harnausscheidung und Ausbildung von Ödemen (insbes. bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz), nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, die mit einer akuten Niereninsuffizienz einhergehen kann. Häufigkeit nicht bekannt: Kounis-Syndrom; Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), fixes Exanthem, Lichtempfindlichkeitsreaktionen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Mögliche Symptome: Zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Bewusstlosigkeit (bei Kindern auch myoklonische Krämpfe), Abdominalschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Blutungen, Funktionsstörungen von Leber und Nieren, Hypotension, Atemdepression, Zyanose. Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann eine metabolische Azidose auftreten. Therapiemaßnahmen: Ein spezifisches Antidot existiert nicht.

Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C lagern.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Filmtbl. N1 01300810
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
20 Filmtbl. 01300827
30 Filmtbl. N2 01754592