Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Retardtbl. enth.: Morphinhydrochlorid 3 H2O 10 mg/30 mg/60 mg/100 mg/200 mg (entspr. 7,59 mg/22,78 mg/45,55 mg/75,92 mg/151,84 mg Morphin)
Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat 8 mg/24,74 mg/49,48 mg/82,20 mg/164,40 mg, Polyacrylat-Dispersion 30 %, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B), Hypromellose 4000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Macrogol 6000, Talkum, Hypromellose 5, -10 mg zusätzl.: Hochdisperses Siliciumdioxid, Titan(IV)-oxid (E 171), -30 mg zusätzl.: Titan(IV)-oxid (E 171), Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132), Chinolingelb, Aluminiumsalz (E 104), -60 mg/-100 mg zusätzl.: Titan(IV)-oxid (E 171), Chinolingelb, Aluminiumsalz (E 104), Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110) 0,00128 mg/0,0332 mg, -200 mg zusätzl.: Ponceau 4R, Aluminiumsalz (E 124) 0,0475 - 0,0625 mg, Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110) 0,0250 - 0,0300 mg
Anwendungsgebiete
Zur langfristigen Linderung starker und stärkster Schmerzen (z. B. Tumorschmerzen), die mit anderen Analgetika nicht zu beherrschen sind.
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche > 12 Jahre: Patienten mit starken Schmerzen initial 10-30 mg Morphin-HCl alle 12 Std. Patienten < 70 kg KG, ältere Patienten, Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion: niedrige Initialdosis. 200 mg Retardtbl. v. a. zur Linderung von Tumorschmerzen bei Patienten, die Morphin vertragen und eine tgl. Dosis von über 200 mg Morphin benötigen. Retardtbl. nicht teilen oder auflösen. Vor dem Absetzen Dosis schrittweise reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Nicht länger als notwendig anwenden.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, Atemdepression, Sekretstau, obstruktive Atemwegserkrankungen, Krampfleiden oder Kopfverletzungen, paralytischer Ileus, akutes Abdomen oder verzögerte Magenentleerung, akute Lebererkrankung, alkohol- oder hypnotikabedingte Unruhezustände, Kinder < 1 Jahr.
Anwendungsbeschränkungen
Z 30 Lactose | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. |
Ältere Patienten, eingeschränkte Atemfunktion, eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion, Herzinsuffizienz, Opiatabhängigkeit, erhöhter Hirndruck, Hypotonie mit Hypovolämie, Bewusstseinsstörungen, Gallenwegserkrankungen, Gallen- oder Harnwegskolik, Pankreatitis, obstruktive und entzündliche Darmerkrankungen, Prostatahypertrophie, Phäochromozytom (Tumor des Nebennierenmarks). Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese. Einnahme mit Alkohol.
Warnhinweis
Dop.! Ausführliche Informationen zu schlafbezogener Atemstörung, schweren arzneimittelinduzierten Hautreaktionen, Leber- und Gallenerkrankungen, akutem Thorax-Syndrom (ATS) bei Patienten mit Sichelzellkrankheit (SZK), Nebenniereninsuffizienz, verminderten Spiegeln von Sexualhormonen und erhöhten Prolaktin-Konzentrationen, Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel, Risiko bei gleichzeitiger Anwendung mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAOIs), Thrombozytenhemmung mit oralen P2Y12-Inhibitoren, Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit), eingeschränkter Anwendung, Dosisanpassung siehe Fachinformation. Der in -60 mg/-100 mg/-200 mg enthaltene Azofarbstoff Gelborange S (E 110) und in -200 mg zusätzlich Azofarbstoff Ponceau 4R (E 124) können allergische Reaktionen hervorrufen.
Dop.! | Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. |
Hinweis
Reaktionsvermögen! Beeinflussung der Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen in größerem Ausmaß.
Wechselwirkungen
Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Morphin verstärken, gleichzeitige Einnahme vermeiden. Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen ZNS-dämpfenden Arzneimitteln einschl. Anästhetika, Phenothiazine oder andere Tranquilizer, Hypnotika und Sedativa, wie z. B. Benzodiazepine und verwandte Arzneimittel, Neuroleptika, Antidepressiva, Muskelrelaxantien, Antihypertensiva, Antiemetika, Antihistaminika, anderen Opioiden, Gabapentin oder Pregabalin, Alkohol. Die gleichzeitige Anwendung kann zu Atemdepression, Hypotonie, verstärkter Sedierung oder Koma führen und diese verstärken. Gleichzeitiger Alkoholmissbrauch sowie die Kombination mit anderen zentral dämpfenden Wirkstoffen kann zur Atemdepression mit möglichem tödlichen Ausgang führen. Antazida: schnellere Morphinfreisetzung möglich. Cimetidin: kann Morphin-Wirkung verstärken. MAO-Hemmstoffe: zentrale Erregung oder Dämpfung mit hyper- bzw. hypotensiven Krisen, Serotoninsyndrom kann nicht ausgeschlossen werden. Rifampicin: stark vermehrter Abbau von oral verabreichtem Morphin. Clomipramin und Amitriptylin: verstärken die analgetische Wirkung von Morphin. Anticholinergika: können Opioid-Nebenwirkungen wie Obstipation, Mundtrockenheit oder Miktionsbeschwerden verstärken. Orale P2Y12-Inhibitoren zur Thrombozytenhemmung: Daten zeigen das Potenzial für eine verminderte Wirksamkeit von P2Y12-Inhibitoren. Opiat-Agonist-Antagonisten (Buprenorphin, Nalbuphin, Pentazocin): kontraindiziert, Verminderung der analgetischen Wirkung mit Risiko eines Entzugssyndroms.
Schwangerschaft
Nutzen-Risiko-Abwägung. Von der Anwendung während der Geburt wird abgeraten. Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft Opioid-Analgetika erhalten haben, auf Anzeichen eines neonatalen Entzugs (Abstinenzsyndrom) überwachen. Behandlung kann ein Opioid und unterstützende Behandlung umfassen. Männer und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter sollten wirksame Verhütung sicherstellen. Tierexperimentelle Studien zeigen eine mögliche Reduktion der Fertilität.
Stillzeit
Nicht anwenden. Bei Neugeborenen, deren Mütter als Langzeitbehandlung Morphin erhalten, kann es zu Entzugserscheinungen kommen.
Nebenwirkungen
Sehr häufig: Übelkeit, Obstipation. Häufig: Verwirrtheit, Schlafstörungen; Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Benommenheit, Somnolenz, Myoklonus; Abdominalschmerzen, Anorexie, Mundtrockenheit, Erbrechen; Flush; Asthenie, Ermüdung, Unwohlsein. Gelegentlich: Überempfindlichkeit; Agitiertheit, Euphorie, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen; Krämpfe, Parästhesien, Synkopen, erhöhter Muskeltonus; Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Nystagmus; Vertigo; Palpitationen, beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag; Abfall oder Anstieg des Blutdrucks; Lungenödem, Bronchospasmus, Atemdepression; Ileus, Dysgeusie, Dyspepsie, Koliken; Erhöhung der Leberenzyme, Gallenwegsspasmen; Urtikaria, Pruritus; Harnverhalt, Harnwegsspasmen; periphere Ödeme (reversibel nach Beendigung der Behandlung), allgemeine Asthenie bis hin zur Synkope, Kältegefühl. Selten: Schlaflosigkeit; Asthmaanfälle bei disponierten Patienten; Erhöhung der Pankreasenzyme, Pankreatitis; Nierenkoliken. Sehr selten: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH; Leitsymptom: Hyponatriämie); Tremor; Exantheme; Schüttelfrost. Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaktische / anaphylaktoide Reaktionen; kognitive Störungen, Abhängigkeit, Dysphorie; Allodynie, Hyperalgesie, Hyperhidrose; Miosis; zentrales Schlafapnoe-Syndrom; Spasmus des Sphincter Oddi; akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP); Amenorrhoe, verminderte Libido, erektile Dysfunktion; Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom), neonatales Entzugssyndrom.
Intoxikation
Symptome: Benommenheit, Somnolenz, bis hin zu Stupor und Koma, stecknadelkopfgroße Pupillen, Atemdepression, Bradykardie und Hypotonie, in schweren Fällen Kreislaufkollaps und Koma mit letalem Ausgang. Es kann zu Todesfällen aufgrund von Atemversagen kommen. Tachykardie, Vertigo, Abfall der Körpertemperatur, Erschlaffung der Skelettmuskulatur, Aspirationspneumonie sowie generalisierte Krämpfe bei Kindern. Über Rhabdomyolyse und Nierenversagen infolge Opioid-Überdosierung wurde berichtet. Behandlung: Atemwege freihalten und assistierte oder kontrollierte Beatmung. Bei massiver Überdosierung (klinisch relevante Atem- oder Kreislaufdepression) Naloxon intravenös, wobei sich die Infusionsgeschwindigkeit an den zuvor verabreichten Bolusdosen und am Ansprechen des Patienten orientiert. Patient bis zum sicheren Wiedereinsetzen der Spontanatmung streng überwachen. Berücksichtigen, dass die Morphin-HCl Krewel Retardtabletten bis zu 12 Std. nach der Einnahme kontinuierlich Morphin freisetzen. Bis zu 4 Std. nach Überdosierung mit Retardformulierung kann eine Magenspülung sinnvoll sein.
Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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20 Retardtbl. 10 mg | N1 | 01391149 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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50 Retardtbl. 10 mg | N2 | 01391155 | ||
100 Retardtbl. 10 mg | N3 | 01391161 | ||
20 Retardtbl. 30 mg | N1 | 01391178 | ||
50 Retardtbl. 30 mg | N2 | 01391184 | ||
100 Retardtbl. 30 mg | N3 | 01391190 | ||
20 Retardtbl. 60 mg | N1 | 01391209 | ||
50 Retardtbl. 60 mg | N2 | 01391215 | ||
100 Retardtbl. 60 mg | N3 | 01391221 | ||
20 Retardtbl. 100 mg | N1 | 01391238 | ||
50 Retardtbl. 100 mg | N2 | 01391244 | ||
100 Retardtbl. 100 mg | N3 | 01391250 | ||
50 Retardtbl. 200 mg | N2 | 04516491 | ||
100 Retardtbl. 200 mg | N3 | 04516634 |