Kaletra® 100 mg/25 mg/-200 mg/50 mg Filmtabletten

Rote Liste Eintrag
Fachinformation

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

In Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV-1-infizierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern >2 Jahren. Lösung zusätzlich: Zur Behandlung HIV-1-infizierter Kinder im Alter von 14 Tagen und älter angezeigt. Bei bereits mit Proteasehemmern vorbehandelten HIV-1-infizierten Erwachsenen sollte die Anwendung von Kaletra auf einer individuellen virologischen Resistenzuntersuchung und der Behandlungsvorgeschichte des Patienten beruhen.

Dosierung

Lösung zum Einnehmen: Erwachsene und Jugendliche: zu den Mahlzeiten, empfohlene Dosis zweimal täglich 5 ml (400/100 mg). Kinder: s. Richtlinien in der Fachinformation.

Filmtabletten zum Einnehmen: Erwachsene und Jugendliche: Zu oder unabhängig von den Mahlzeiten zweimal täglich 2 oder Erwachsene einmal täglich 4 Filmtabletten à 200/50 mg. Kinder: s. Richtlinien in der Fachinformation. Dosisanpassung u.a. gemäß Begleitmedikation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Wirkstoffe oder sonstige Bestandteile, schwere Leberinsuffizienz, gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, deren Clearance stark von CYP3A abhängt und bei denen durch erhöhte Plasmakonzentration mit schweren und/oder lebensbedrohlichen Situation zu rechnen ist. Zusätzlich bei Kaletra Lösung zum Einnehmen: Durch erhöhtes Intoxikationsrisiko (durch Hilfsstoff Propylenglycol) ist Kaletra bei Kleinkindern unter 14 Tagen, Schwangeren, Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz und Patienten, die mit Disulfiram oder Metronidazol behandelt werden, kontraindiziert. Weitere Informationen s. Fachinformation.

Anwendungsbeschränkungen

Eingeschränkte Leberfunktion, eingeschränkte Nierenfunktion, Hämophilie, Pankreatitis, entzündliches Immunrekonstitutionssyndrom, Osteonekrose, PR-Intervallverlängerung, Gewicht/ metabolische Parameter, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Weitere Informationen s. Fachinformation.

Warnhinweis

Lösung: Enth. Ethanol! (42 Vol.-%). Da Kaletra Lösung zum Einnehmen Alkohol enthält, wird die Verwendung von Polyurethan-Ernährungssonden wegen potenzieller Inkompatibilität nicht empfohlen. Besonderes Toxizitätsrisiko bezüglich der Menge an Alkohol und Propylenglycol, die in Kaletra Lösung zum Einnehmen enthalten sind.
Z 38 Polyethoxylierte Rizinusöle (Macrogolglycerolricinoleat und Macrogolglycerolhydroxystearat) a (Lsg.)
a Oralia: Kann Magenverstimmung und Durchfall hervorrufen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (V) Weitere Informationen siehe Fachinformation.
(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Wechselwirkungen

Arzneimittel, die hauptsächlich über CYP3A verstoffwechselt werden. Nukleosidische-Reverse-Transkriptase-Hemmer (NRTIs): Lamivudin, Zidovudin, Abacavir, Tenofovirdisoproxilfumarat. Nicht-Nukleosidische-Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTIs): Nevirapin, Efavirenz, Etravirin, Rilpivirin. Proteasehemmer (PI): Fosamprenavir, Nelfinavir, Tipranavir. CCR5-Antagonist: Maraviroc. Integrasehemmer (INSTI): Raltegravir. HCV-Proteaseinhibitoren: Simeprevir. Alpha1-Adrenozeptor-Antagonist: Alfuzosin. Beta2-Adrenozeptor-Agonist: Salmeterol. Analgetika: Fentanyl. Antianginöse AM: Ranolazin. Antiarrhythmika: Amiodaron, Dronedaron, Digoxin, Bepridil, system. Lidocain, Chinidin. Antibiotika: Clarithromycin. Arzneimittel gegen Krebserkrankungen und Kinaseinhibitoren: Abemaciclib, Apalutamid, Afatinib, Ceritinib, Dasatinib, Nilotinib, Vincristin, Vinblastin, Encorafenib, Fostamatinib, Ibrutinib, Neratinib, Venetoclax. Antikoagulantien: Warfarin, Rivaroxaban, Dabigatranetexilat, Edoxaban. Antikonvulsiva: Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin, Valproat. Antidepressiva und Anxiolytica: Trazodon. Antimykotika: Ketoconazol, Itraconazol. Arzneimittel gegen Gicht: Colchicin. Antihistaminika: Astemizol, Terfenadin. Antiinfektiva: Fusidinsäure. Arzneimittel gegen Mykobakterien: Bedaquilin, Delamanid, Rifabutin, Rifampicin. Antipsychotika: Lurasidon, Pimozid, Quetiapin. Benzodiazepine: Midazolam. Kalziumantagonisten: z. B. Felodipin, Nifedipin, Nicardipin. Corticosteroide: Dexamethason, Fluticasonpropionat, Budesonid, Triamcinolon. PDE-5-Inhibitoren: Avanafil, Tadalafil, Vardenafil, Sildenafil. Lipidmodifizierende Arzneimittel: Lovastatin, Simvastatin, Lomitapid, Atorvastatin, Rosuvastatin, Fluvastatin oder Pravastatin. Pflanzliche Arzneimittel: Johanniskraut. Immunsuppressiva: Ciclosporin, Sirolimus, Tacrolimus. Opioide: Buprenorphin, Methadon. Orale Kontrazeptiva: Ethinylöstradiol. Arzneimittel zur Rauchentwöhnung: Bupropion. Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie: Levothyroxin. Gefäßerweiternde Arzneimittel: Bosentan, Riociguat. Ergotamine: Dihydroergotamin, Ergonovin, Ergotamin, Methylergonovin. Direkt gegen Hepatitis C wirkende antivirale Arzneimittel: Elbasvir/Grazoprevir, Glecaprevir/Pibrentasvir, Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir. GI-motilitätsmodifizierende Arzneimittel: Cisaprid. Andere Arzneimittel: Dapson, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Azithromycin, Fluconazol. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Filmtabletten: Strenge Ind.-stellung Gr 3. Lösung zum Einnehmen: Kontraind.
Gr 3 Bei umfangreicher Anwendung am Menschen hat sich kein Verdacht auf eine embryotoxische/teratogene Wirkung ergeben. Der Tierversuch erbrachte jedoch Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen. Diese scheinen für den Menschen ohne Bedeutung zu sein.

Stillzeit

Nicht stillen.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Infektionen im oberen Respirationstrakt, Diarrhö, Übelkeit. Häufig: Infektionen im unteren Respirationstrakt, Hautinfektionen, einschließlich Zellulitis, Folliculitis, Furunkel; Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Lymphadenopathie; Überempfindlichkeit, einschließlich Urtikaria und Angioödem; Störungen des Blutglukose-Haushalts, einschließlich Diabetes mellitus, Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie, Gewichtsverlust, verminderter Appetit; Angstzustände; Kopfschmerzen (einschließlich Migräne), Neuropathie (einschließlich periphere Neuropathie), Schwindel, Schlaflosigkeit; Bluthochdruck; Pankreatitis, Erbrechen, Refluxösophagitis, Gastroenteritis und Kolitis, Bauchschmerzen, abdominale Spannung, Dyspepsie, Hämorrhoiden, Blähungen; Hepatits, einschließlich Erhöhung der AST, ALT und GGT; Hautausschlag einschließlich makulopapulöses Exanthem, Dermatitis/Hautausschlag, einschließlich Ekzem und seborrhoisches Ekzem, nächtliches Schwitzen, Pruritus; Myalgie, Skelettmuskelschmerzen, einschließlich Arthralgie und Rückenschmerzen, Muskelerkrankungen wie Schwäche und Spasmen; Erektionsstörungen, Menstruationsstörungen, Amenorrhö, Menorrhagie; Abgeschlagenheit einschließlich Asthenie. Gelegentlich: entzündlich Immunrekonstitutionssyndrom; Hypogonadismus; Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit; ungewöhnliche Träume, herabgesetzte Libido; Apoplexie, Krampf, Störung des Geschmacksempfindens, Ausfall des Geschmackssinns, Tremor; Beeinträchtigung des Sehens; Tinnitus, Drehschwindel; Arteriosklerose wie Myokard-Infarkt, atrioventrikulärer Block, Trikuspidalklappeninsuffizienz; tiefe Venenthrombose; gastrointestinale Blutung einschließlich Magengeschwür, Duodenitis, Gastritis und rektale Blutung, Stomatitis und Mundgeschwüre, Stuhlinkontinenz, Obstipation, Mundtrockenheit; Ikterus, Fettleber, Hepatomegalie, Cholangitis, Hyperbilirubinämie; Alopezie, Kapillarenentzündung, Vaskulitis; Rhabdomyolyse, Osteonekrose; erniedrigte Kreatinin-Clearance, Nephritis, Hämaturie. Selten: SJS, Erythema multiforme. Häufigkeit nicht bekannt: Nephrolithiasis.

Z 36 Parahydroxybenzoesäure und deren Ester a (Lösung)
a Oralia, Ophthalmika, Topika, Parenteralia, Inhalativa: Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen

Lagerungshinweise

Lösung: Im Kühlschrank (2-8 °C) lagern. Lagerung bei Gebrauch: Bei Lagerung außerhalb des Kühlschrankes nicht über 25 °C und nicht über 42 Tage (6 Wochen) lagern. Filmtabletten: Nicht über 25 °C lagern.

Packungsangaben

PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
60 Filmtbl. 100 mg/25 mg N1 00865711
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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120 Filmtbl. 200 mg/50 mg N2 00692587
360 Filmtbl. 200 mg/50 mg N3 05461728