BYETTA® 5/-10 Mikrogramm Injektionslösung in einem Fertigpen

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Dos. (20 μl/40 μl) enth.: Synthetisches Exenatid 5 μg/10 μg (0,25 mg Exenatid pro ml)

Sonstige Bestandteile: Metacresol, Mannitol, Essigsäure 99%, Natriumacetat 3H2O, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Behandlung des Typ-2-Diabetes-mellitus in Komb. mit Metformin, Sulfonylharnstoffen, Thiazolidindionen, Metformin und einem Sulfonylharnstoff-Präparat, Metformin und einem Thiazolidindion-Präparat, bei Erwachsenen, bei denen mit maximal verträglichen Dosis dieser oralen Therapie eine angemessene Blutzuckerkontrolle nicht erreicht werden konnte. Kombinationstherapie mit Basalinsulin mit oder ohne Metformin und/oder Pioglitazon bei Erwachsenen, die mit diesen Substanzen keine angemessene Blutzuckerkontrolle erreicht haben.

Dosierung

S.c. Gabe in Oberschenkel, Abdomen oder Oberarm. BYETTA darf nicht i.v. oder i.m. gegeben werden. Behandlung mit Dosis von 5 μg Exenatid 2-mal täglich beginnen und mindestens 1 Monat beibehalten, um Verträglichkeit zu verbessern. Danach kann Dosis auf 10 μg 2-mal täglich erhöht werden. Erhöhung der Dosis auf >10 μg 2-mal täglich nicht empfohlen. Zu beliebigem Zeitpunkt innerhalb von 60 Minuten vor Morgen- und Abendmahlzeit (oder vor 2 Hauptmahlzeiten während des Tages, die mindestens 6 Std. auseinanderliegen) geben. BYETTA nicht nach der Mahlzeit anwenden. Falls Injektion versäumt wurde, Behandlung mit nächster vorgesehener Dosis fortsetzen. Bei Patienten >70 Jahren sollte Dosiseskalation v. 5 μg auf 10 μg konservativ erfolgen. Sehr begrenzte klinische Erfahrung bei Patienten >75 Jahren. Bei leichter Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 50-80 ml/min) keine Dosisanpassung erforderlich. Bei mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30-50 ml/min) sollte Dosiseskalation von 5 μg auf 10 μg konservativ erfolgen. Bei terminaler Niereninsuffizienz oder schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) Anwendung nicht empfohlen. Dosisanpassunganpassung bei Leberinsuffizienz nicht erforderlich. BYETTA und Basalinsulin getrennt in 2 Injektionen verabreichen.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Typ-1-Diabetes mellitus. Diabetische Ketoazidose.

Anwendungsbeschränkungen

Bei dialysepflichtigen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz vergrößerten ED von 5 μg BYETTA Häufigkeit und Schweregrad gastrointestinaler NW. Einsatz bei terminaler Niereninsuffizienz oder schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min). Klinische Erfahrung bei mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion sehr begrenzt. Behandlung von Patienten mit schweren gastrointestinalen Erkrankungen (z. B. Gastroparese) nicht untersucht, Anwendung nicht empfohlen. Gleichzeitige Gabe mit D-Phenylalanin-Derivaten, Meglitiniden, DPP-4-Inhibitoren oder anderen GLP-1-Rezeptoragonisten nicht untersucht und nicht empfohlen. Die Wirksamkeit von Exenatid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht nachgewiesen. Gleichzeitige Einnahme mit Arzneimitteln, die eine schnelle gastrointestinale Resorption erfordern oder mit enger therapeutischer Breite. Bei Patienten mit einer Pankreatitis in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten.

Warnhinweis

Enthält Metacresol, das allergische Reaktionen hervorrufen kann. In Kombination mit Sulfonylharnstoff war Inzidenz von Hypoglykämien erhöht, besonders bei Patienten mit leichter Einschränkung der Nierenfunktion (Blutzuckerkontrolle durch Pat., ggf. Reduktion der Sulfonylharnstoff-Dosis). Wird BYETTA zusätzlich zu bestehender Metformin- und/oder Pioglitazon-Therapie angewendet, kann Metformin- und/oder Pioglitazon-Dosis unverändert bleiben, da kein erhöhtes Hypoglykämie-Risiko zu erwarten ist. Wird BYETTA in Kombination mit Basalinsulin gegeben, Basalinsulin-Dosis überprüfen. Bei Patienten mit erhöhtem Hypoglykämie-Risiko, Reduktion der Basalinsulin-Dosis in Betracht ziehen. Eigenkontrolle des Blutzuckers durch Patienten ist erforderlich, um Dosis des Sulfonylharnstoffs oder Insulins anzupassen, insbesondere bei Beginn der Behandlung mit BYETTA und bei Reduktion der Insulindosis. Es wird empfohlen, die Insulindosis schrittweise zu senken. Exenatid ist kein Ersatz für Insulin. Es gibt Berichte über diabetische Ketoazidose bei insulinabhängigen Patienten nach raschem Absetzen oder schneller Dosisreduktion von Insulin. Im Vergleich zu Placebo gab es keine klinisch relevanten Unterschiede in Inzidenz oder Schwere der Hypoglykämien unter Exenatid, wenn es zusammen mit Thiazolidindion-Präparaten mit oder ohne Metformin gegeben wurde. Hypoglykämien wurden bei 11% der Exenatid- und 7% der Placebo-Patienten berichtet. Spontanberichte über Veränderungen der Nierenfunktion (z. B. Erhöhung der Serumkreatininwerte, Beeinträchtigung der Nierenfunktion,Verschlechterung eines chronischen Nierenversagens, akutes Nierenversagen, das in manchen Fällen Hämodialyse erforderlich macht). Einige dieser Ereignisse traten bei Patienten auf, die gleichzeitig andere Vorkommnisse mit Auswirkung auf Flüssigkeitshaushalt erlitten, wie Übelkeit, Erbrechen und/oder Diarrhö und/oder die Gabe von Pharmaka, die bekanntermaßen Nierenfunktion/Flüssigkeitshaushalt beeinflussen. Die gleichzeitig gegebenen Substanzen beinhalteten ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptorenblocker, nichtsteroidale Antiphlogistika und Diuretika. Beobachtete Änderungen der Nierenfunktion waren unter symptomatischer Behandlung und Absetzen der potenziell das Ereignis auslösende Substanzen, einschließlich BYETTA, reversibel. Die Anwendung von GLP-1-Rezeptoragonisten wurde mit dem Risiko für das Auftreten einer akuten Pankreatitis in Zusammenhang gebracht. Ein Abklingen der Pankreatitis bei einer symptomatischen Behandlung wurde beobachtet, in sehr seltenen Fällen wurden jedoch nekrotisierende oder hämorrhagische Pankreatitiden und/oder Todesfälle berichtet. Patienten sollten über die charakteristischen Symptome einer akuten Pankreatitis (andauernde, starke abdominale Schmerzen) informiert werden. Besteht Verdacht auf Pankreatitis, muss BYETTA abgesetzt werden. Wenn eine akute Pankreatitis bestätigt wird, darf die Behandl. mit BYETTA nicht wieder aufgenommen werden. Gewichtsverlust: Bei etwa 5% der Exenatid-Patienten in klinischen Studien wurde Gewichtsverlust von >1,5 kg wöchentlich beobachtet. Gewichtsverlust in dieser Höhe kann schädliche Folgen haben. Patienten mit raschem Gewichtsverlust sollten hinsichtlich Anzeichen und Symptome einer Cholelithiasis beobachtet werden. Erhöhtes Risiko von verbliebenen Resten von Mageninhalt aufgrund einer verzögerten Magenentleerung sollte vor der Durchführung von Eingriffen mit Vollnarkose oder tiefer Sedierung bedacht weren.

Wechselwirkungen

Die Wirkung von BYETTA, die Magenentleerung zu verlangsamen, kann Resorptionsausmaß und -geschwindigkeit oral angewendeter Arzneimittel verringern. Sorgfält. Kontrolle bei Gabe von Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite oder solchen, die enge klinische Überwachung erfordern. Solche Arzneimittel auf standardisierte Weise bzgl. der BYETTA-Injektion geben. Sollen solche Arzneimittel mit den Mahlzeiten eingenommen werden, wenn möglich mit einer Mahlzeit, zu der BYETTA nicht gegeben wird. Orale Arzneimittel, deren Wirkung besonders von Mindestkonzentration abhängt (Antibiotika) mindestens 1 Std. vor BYETTA-Injektion einnehmen. Magensaftresistente Zubereitungen mit Substanzen, die im Magen leicht abgebaut werden (z. B. Protonenpumpenhemmer) mindestens 1 Std. vor oder 4 Std. nach BYETTA-Injektion einnehmen. Gabe von Digoxin, Lisinopril und Warfarin 30 min. nach BYETTA-Injektion zeigte eine tmax-Verschiebung von etwa 2 h ohne klinisch relevante Veränderung von Cmax oder AUC. Nach Markteinführung allerdings Spontanfälle von verlängerter Thromboplastinzeit (erhöhter INR Wert), bei gleichzeitiger Anwendung von Warfarin und Exenatid. Bei Patienten, die mit Warfarin und/oder Cumarinderivaten behandelt werden, sollte daher während des Therapiebeginns sowie während der Erhöhung der BYETTA-Dosis die Thromboplastinzeit engmaschig überwacht werden. HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren: Während der 30-wöchigen placebokontrollierten klinischen Prüfungen war gleichzeitige Gabe von BYETTA und HMG-CoA-Inhibitoren nicht mit einheitlichen Veränderungen der Blutfettwerte verbunden. Veränderungen der LDL- oder Gesamtcholesterolwerte sind möglich, jedoch keine vorher bestimmte Dosisanpassung erforderlich. Blutfettwerte regelmäßig kontrollieren.

Schwangerschaft

Gr 5. Exenatid sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Es wird die Anwendung von Insulin empfohlen.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

La 1. Exenatid sollte von stillenden Müttern nicht angewendet werden.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Hypoglykämie (mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff), Hypoglykämie (mit einem Sulfonylharnstoff); Übelkeit (tritt meist zu Behandlungsbeginn auf und nimmt im Laufe der Behandlung ab), Erbrechen, Durchfall. Häufig: Verminderter Appetit; Kopfschmerzen, Schwindel; Dyspepsie, abdominale Beschwerden, gastroösophagealer Reflux, Meteorismus, Verstopfung, Blähungen; vermehrtes Schwitzen, Juckreiz und/oder Urtikaria; Gefühl der inneren Unruhe, Schwäche. Gelegentlich: Cholezystitis, Cholelithiasis; Dehydration (üblicherweise zusammen mit Übelkeit, Erbrechen und/oder Durchfall); Geschmacksstörung, Schläfrigkeit; Aufstoßen; verzögerte Magenentleerung; Haarausfall; veränderte Nierenfunktion (einschließlich akutem Nierenversagen, Verschlechterung eines chronischen Nierenversagens, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, erhöhtes Serumkreatinin); Reaktionen an der Injektionsstelle; Gewichtsverlust. Selten: Anaphylaktische Reaktion, intestinale Obstruktion. Nicht bekannt: Arzneimittelinduzierte Thrombozytopenie mit Exenatid‑abhängigen Thrombozytenantikörpern; akute Pankreatitis; makulöses und papulöses Exanthem, angioneurotisches Ödem; verlängerte Thromboplastinzeit bei gleichzeitiger Warfarin-Gabe (teilweise Berichte über Blutungen). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Zu Anzeichen/Symptomen einer Überdosierung können schwere Übelkeit, schweres Erbrechen und schnell sinkende Blutzuckerwerte gehören. Angemessene, unterstützende Behandlung (unter Umständen mit parenteraler Gabe) einleiten, die sich an klinischer Symptomatik orientiert.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Fertigpen mit 60 Einzeldosen 5 μg N2 00837270
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Fertigpen mit 60 Einzeldosen 10 μg N2 00839027
3×1 Fertigpen mit 60 Einzeldosen 10 μg N3 00839139