Atracurium-hameln 10 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml enth.: Atracuriumbesilat 10 mg

Sonstige Bestandteile: Wasser für Injektionszwecke, Benzolsulfonsäure

Anwendungsgebiete

Intravenöse Anwendung bei operativen und anderen Eingriffen sowie in der Intensivmedizin. Atracuriumbesilat wird als Zusatz bei Allgemeinnarkosen, zur Erleichterung der endotrachealen Intubation sowie der künstlichen Beatmung angewendet.

Dosierung

Als Injektion bei Erwachsenen: Zur Relaxation 0,3-0,6 mg/kg KG i.v., Wirkungsdauer 15-35 Minuten. Nach i.v. Injektion von 0,5-0,6 mg/kg KG kann die endotracheale Intubation in der Regel innerhalb von 90 Sekunden durchgeführt werden. Repetitions-Dosen von 0,1-0,2 mg/kg zur Verlängerung der vollständigen neuromuskulären Blockade. Im Allgemeinen muss die erste Erhaltungsdosis 20-45 Minuten nach dem initialen Bolus gegeben werden, weitere Dosen werden nach Bedarf im Abstand von jeweils 15-25 Minuten verabreicht. Als Infusionslösung bei Erwachsenen: Substanz über eine separate Infusionsleitung verabreichen. Initiale Bolusinjektion von 0,3-0,6 mg/kg; zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade bei operativen Eingriffen von längerer Dauer als kontinuierliche Infusion in Dosen von 0,3-0,6 mg/kg/h. Kinder (>1 Monat): Erhalten die für Erwachsene empfohlene Dosis ebenfalls auf der Basis mg/kg KG. Neugeborene: Nicht empfohlen; falls erforderlich, deutliche Dosisreduktion. Ältere Patienten: Höhe der Initialdosen sollte sich im unteren Dosisbereich bewegen, und die Verabreichung sollte langsam erfolgen. Patienten mit Herz- oder Kreislauf-Erkrankungen: Langsam und/oder in geteilten Dosen über einen Zeitraum von ca. 1-2 Minuten verabreichen. Patienten mit Verbrennungen: Es können höhere Dosen erforderlich sein. Anwendung im intensivmedizinischen Bereich (ICU): Nach optionaler Gabe einer initialen Bolusinjektion von 0,3-0,6 mg/kg können zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade durch kontinuierliche Infusion zwischen 11-13 μg/kg/min (entspr. 0,66-0,78 mg/kg/h) verabreicht werden. Im Einzelfall kann die erforderliche Dosis stark variieren. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Warnhinweis

Verabreichung nur unter Vollnarkose von erfahrenen Anästhesisten; Geräte und Personal zur endotrachealen Intubation und künstlichen Beatmung sowie Antidot müssen zur sofortigen Verfügung stehen. Darf nicht intramuskulär verabreicht werden. Nicht über Infusionsleitung einer Bluttransfusion zuführen (Hämolysegefahr). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (N)

(N) Narkosemittel: Nach einer Narkose mit diesem Arzneimittel darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder eine Maschine bedienen, über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.

Wechselwirkungen

Verstärkung und/oder Verlängerung des neuromuskulären Blocks durch Inhalationsanästhetika (z. B. Halothan, Isofluran, Enfluran, Sevofluran, Desfluran), Antibiotika (einschl. Aminoglykoside, Polymyxine, Spectinomycin, Tetrazykline, Lincomycin, Clindamycin, Vancomycin), Antiarrhythmika (Procainamid, Chinidin, Lidocain), Betablocker (Propranolol), Calciumantagonisten, Diuretika (Furosemid und möglicherweise Mannitol, Thiazid-Diuretika), Acetazolamid, Magnesiumsulfat, Ketamin, Lithiumsalze, Dantrolen, Ganglienblocker (Trimethaphan, Hexamethonium). Erhöhte Empfindlichkeit ggü. Atracuriumbesilat bei Myasthenia gravis (verschlechtert oder ausgelöst) durch Betablocker (Propranolol, Oxprenolol), Antiarrhythmika (Procainamid, Chinidin), Chloroquin, D-Penicillamin, Antibiotika, Trimethaphan, Chlorpromazin, Steroide, Phenytoin, Lithium. Verzögerter Wirkungseintritt und verkürzte neuromuskuläre Blockade bei Antiepileptika (Phenytoin, Carbamazepin). Synergistischer Effekt durch andere nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien. Depolarisierende Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethoniumchlorid) sollten nicht zur Verlängerung einer neuromuskulären Blockade verabreicht werden, da dies zu einer verlängerten und komplexen neuromuskulären Blockade führen kann (schwer zu antagonisieren).

Schwangerschaft

Sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung. Zur Aufrechterhaltung der Muskelrelaxation bei Kaiserschnitt geeignet.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Atracuriumbesilat in die Muttermilch übertritt. Vorsichtshalber 24 Stunden nach Verabreichung nicht stillen.

Nebenwirkungen

Häufig: Tachykardie; geringer vorübergehender Blutdruckabfall; Bronchospasmus, Keuchen; Urticaria, Hautrötung. Sehr selten: Schwere anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen bis hin zum Schock, Kreislaufversagen und Herzstillstand (bei Kombination mit anderen Anästhetika beobachtet); Krampfanfälle (bei Patienten mit Vorerkrankungen beobachtet); Laryngospasmus; Muskelschwäche und/oder Myopathie (nach prolongierter Anwendung bei schwerkranken Patienten beobachtet).

Intoxikation

Anzeichen: Verlängerte Muskelrelaxation und deren Folgen. Therapie: Patienten bei Kreislaufproblemen entsprechend lagern; ausreichender Flüssigkeitszufuhr/Volumenersatz, ggf. ein vasokonstriktiv wirkendes Medikament; Luftwege freihalten und bis zum Einsetzen der Spontanatmung künstliche Beatmung (assisted positive pressure ventilation) fortsetzen; Patient vollständig sedieren; Cholinesterasehemmstoffe zusammen mit Atropin oder Glycopyrroniumbromid verabreichen sobald Spontanerholung erkennbar ist.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Amp. 2,5 ml N2 02512023
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10 Amp. 5 ml N2 02512046