Pethidin-hameln 50 mg/ml Injektionslösung

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

Betäubungsmittel

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml enth.: Pethidinhydrochlorid 50 mg

Sonstige Bestandteile: Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Starke Schmerzen.

Dosierung

Erwachsene: ED von 25-150 mg i.v. oder s.c.; ED von 50 mg i.v. TD sollte 500 mg nicht überschreiten. ED kann im Abstand von 3-6 Stunden wiederholt werden. Art der Anwendung: Vorwiegend i.m. in einen möglichst großen Muskel; i.v. Injektionen langsam über 1-2 Minuten verabreichen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach der letzten Einnahme; schwere respiratorische Insuffizienz; Kinder < 16 Jahren, aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts der Injektionslösungen.

Anwendungsbeschränkungen

Abhängigkeit von Opioiden oder anderen Stoffen (z. B. Alkohol, Arzneimittel); Bewusstseinsstörungen; Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion oder Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss; Schädelhirnverletzungen oder erhöhter Hirndruck; Hypotension, Hypovolämie, Patienten mit Leberfunktionsstörungen (z. B. Leberzirrhose) und Patienten mit Nierenfunktionsstörungen; epileptische Anfälle in der Vorgeschichte; Hypo- oder Hyperthyreose; Nebennierenrindeninsuffizienz (z.  B. Morbus Addison); supraventrikuläre Tachykardie; Patienten mit Erkrankungen der Prostata (z. B. Prostatahypertrophie) und Urethra (z. B. Harnröhrenverengung); akute abdominale Beschwerden; ältere Patienten.

Warnhinweis

Dop.! Ausführliche Informationen zu Abhängigkeitspotenzial und Entzugssyndrom, Risiken bei gleichzeitiger Anwendung von sedierenden Arzneimitteln (z.B. Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel) oder anderen zentraldämpfenden Arzneimitteln/Alkohol, Krampfanfällen, Serotonin-Syndrom, Hinweisen zur Injektion, siehe Fachinformation.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! Eingeschränkte Aufmerksamkeit und Verwirtheit.

Wechselwirkungen

Ritonavir: Erhöhte Plasmakonzentrationen des Metaboliten Norpethidin möglich. Phenytoin: Verstärkter hepatische Metabolismus von Pethidin möglich. Cimetidin: Clearance und Verteilungsvolumen von Pethidin sowie die Bildung des Metaboliten Norpethidin können reduziert werden. Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel: Erhöhtes Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Andere zentraldämpfende Arzneimittel (z.B. Barbiturate): Verminderter Bewusstseinszustand oder Atemdepression möglich. Alkohol: Erhöhtes Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Phenotiazine: Erhöhtes Risiko einer Hypotension. Phenobarbital: Erhöhte Pethidin-Verstoffwechselung; erhöhtes Nebenwirkungsrisiko möglich. Pentazocin, Nalbuphin und Buprenorphin: Reduzierter analgetischer Effekt und Entzugssymptomen möglich. MAO-Hemmer: Lebensbedrohende Wechselwirkungen auf ZNS, Atmungs- und Kreislauffunktion wurden beobachtet; Serotonin-Syndrom mit Unruhe, Hyperthermie, Diarrhoe, Tachykardie, Schwitzen, Tremor und Bewusstseinsstörungen und ein Syndrom, ähnlich dem einer Opioid-Überdosierung, mit Koma, schwerer Atemdepression und Hypotension wurden berichtet. Vorsicht bei Kombination mit anderen stark wirkenden Schmerzmitteln und Arzneimitteln, die die Krampfschwelle senken.

Schwangerschaft

Anwendung während der Schwangerschaft und Geburt nicht empfohlen. Chronische Anwendung während der Schwangerschaft vermeiden (Gwöhnung und Entzugserscheinungen beim Kind). Unter der Geburt nur i.m. Applikation in der niedrigstmöglichen Dosierung (Überwachung des Neugeborenen). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Stillzeit

Pethidin und sein Metabolit Norpethidin gehen in die Muttermilch über. Bei wiederholter Anwendung nicht stillen. Nutzen-Risiko-Abwägung ob Stillen oder Behandlung zu beenden ist.

Nebenwirkungen

Häufig: Verwirrtheit, Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich Dysphorie), Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B. hinsichtlich des Entscheidungsverhaltens sowie Wahrnehmungs­störungen), Erregungszustände, Wahnvorstellungen, Halluzinationen; Sedierung, Schwindel; Atemdepression. Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie, u. U. bis zum lebensbedrohlichen Schock), Hypotension und/oder Tachykardie, Flush, Schwitzen und Pruritus infolge Histaminfreisetzung; Orientierungslosigkeit, Delirium, Arzneimittelabhängigkeit, Entzugssyndrom; Tremor, unwillkürliche Muskelbewegungen, Krampfanfälle (insbes. bei höherer Dosierung, eingeschränkter Nierenfunktion und [z. B. medikamentös bedingter] erhöhter Krampfbereitschaft); Miosis (v. a. nach rascher i.v. Applikation); Myokardinfarkt (im Rahmen eines Kounis-Syndroms), Tachykardie, Bradykardie; hypotensive Kreislaufreaktionen; Bronchospasmus, Singultus (jeweils v. a. nach rascher i.v. Applikation); Übelkeit, Erbrechen (jeweils v. a. nach rascher i.v. Applikation), Obstipation (aufgrund einer Tonuserhöhung der glatten Muskulatur im GIT insbes. bei längerer Anwendung), trockener Mund; Kontraktion der Gallenwege; Miktionsbeschwerden wie Harnretention (aufgrund einer Tonuserhöhung der glatten Muskulatur im Harnwegsbereich insbes. bei längerer Anwendung); Tachyphylaxie, Schmerzen an der Injektionsstelle, bei i.v. Injektion Hautrötung und Quaddelbildung (Urtikaria) entlang der betroffenen Vene, bei i.m. Injektion Muskelnekrosen, Nervenschädigungen.

Intoxikation

Symptome: Miosis, Atemdepression bis hin zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Blutdruckabfall, Tachykardie, Schwindel, Muskelzuckungen, Temperaturanstieg, Delirium, Hypothermie und bei zunehmender Hypoxämie kann es zu Mydriasis kommen, Kreisluafstillstand, Tod. Therapie: Gabe eines Opiatantagonisten (z.B. Naloxon), vorischtig und in wiederholten kleinen Dosen; bei oraler Aufnahme primäre Giftentfernung durch Magenspülung und Resorptionsverminderung durch Kohlegabe; Kreislaufstabilisierung durch Elektrolytinfusionen sowie Verbesserung der Atemfunktion durch Sauerstoff-Inhalationen und kontrollierte Beatmung.

Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C lagern.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
5 Amp. 1 ml N1 15423226
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5 Amp. 2 ml N1 03765269