Dobutamin-hameln 5 mg/ml, Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (50 ml) enth.: Dobutaminhydrochlorid (entspr. 250 mg Dobutamin). 1 ml beinhaltet 5 mg Dobutamin

Sonstige Bestandteile: Natriummdisulfit (E 223), Natriumchlorid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Erwachsene: Indiziert, wenn eine positiv inotrope Behandlung erforderlich ist, für Patienten mit kardialer Dekompensation infolge einer eingeschränkten myokardialen Kontraktilität. Hinweis: Bei kardialem Schock charakterisiert durch Herzversagen mit schwerer Hypotension sowie bei septischem Schock kann sich Dobutamin zusätzlich zu Dopamin in Falle einer gestörten ventrikulären Funktion, eines erhöhten ventrikulären Füllungsdrucks und eines erhöhten systemischen Widerstands als sinnvoll erweisen. Nachweis einer myokardialen Ischämie und eines lebensfähigen Myokards im Rahmen einer echokardiographischen Untersuchung (Dobutamin-Stressechokardiographie), wenn eine körperliche Belastung nicht durchführbar oder nicht aussagekräftig ist. Kinder und Jugendliche: Indiziert bei allen pädiatrischen Altersklassen (von Neugeborenen bis 18 Jahre) als inotrope Unterstützung bei geringem Herzzeitvolumen mit Hypoperfusion, die aus dekompensiertem Herzversagen nach Herzchirurgie, Kardiomyopathien und nach kardiogenem oder septischem Schock resultieren.

Dosierung

Individuell. Erwachsene: 2,5-10 µg in Einzelfällen bis 40 μg/kg KG/min. Kinder und Jugendliche: 2-20 μg/kg KG/min. Vor dem Absetzen schrittweise reduzieren. Nur zur i.v.-Infusion. Engmaschige Überwachung von Herzfrequenz, -rhythmus, Blutdruck, Urinfluss und Infusionsgeschwindigkeit, Verlaufskontrolle von HMV, ZVD und PCP. Dobutamin-Stressechokardiographie (nur bei Erwachsenen): Das am häufigsten angewandte Dosierungsschema beginnt mit 5 μg Dobutamin/kg KG/min bis zum Erreichen eines diagnostischen Endpunktes wird die Dosierung alle 3 Min. auf 10, 20, 30, 40 μg Dobutamin/kg KG/min gesteigert. Wird kein Endpunkt erreicht, so können zur Erhöhung der Herzfrequenz 0,5-2 mg Atropinsulfat gegeben werden, aufgeteilt in Einzeldosen zu je 0,25-0,5 mg, in Abständen von 1 Min. Alternativ dazu kann die Dobutamin-Infusionsrate auf 50 µg/kg/min erhöht werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Z 50 Sulfite und Metabisulfite
Arzneimittel zur Infusion, Injektion, Inhalation: Bronchialasthmatiker mit Sulfitüberempfindlichkeit

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Dobutamin oder einem der sonstigen Bestandteile, auch bei Patienten mit Asthma Bronchiale und Sulfit-Überempfindlichkeit, mechanische Behinderung ventrikulärer Füllung und/oder Ausflusses, wie z.B. Perikardtamponade, Pericarditis constrictiva, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, schwerer Aortenstenose, hypovolämische Zustände, Phäochromozytom. Darf zur Ischämie- und Vitalitätsdiagnostik nicht angewendet werden bei: frischem Myokardinfarkt (in den vergangenen 30 Tagen), instabiler Angina pectoris, Hauptstammstenose der linken Herzkranzarterie, hämodynamisch signifikanter Ausflussbehinderung des linken Ventrikels einschl. hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, hämodynamisch signifikanter Herzklappenfehler, schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III oder IV), Prädisposition für oder anamnestisch dokumentierten klinisch signifikanten oder chronischen Arrhythmien, insbes. rekurrenter persistierender Kammertachykardie, signifikanten Erregungsleitungsstörungen, akuter Peri-, Myo-, Endokarditis, Aortendissektion, Aortenaneurysma, ungenügender Beschallbarkeit, unzureichend eingestellter arterieller Hypertonie, Behinderung der ventrikulären Füllung (Perikarditis constrictiva, Perikardtamponade), Hypovolämie, frühere Anzeichen für eine Überempfindlichkeit gegenüber Dobutamin und bei Patienten mit Asthma Bronchiale und Sulfit-Überempfindlichkeit,Phäochromozytom. Bei Verwendung von Atropin sind die für Atropin geltenden Gegenanzeigen zu beachten.

Anwendungsbeschränkungen

Schwere koronare Herzerkrankung, Einsatz am ischämischen Herzen (im Einzelfall abwägen). Vorsicht bei Behandlung des akuten Herzversagens. Gebrauch bei Kindern ist unter Berücksichtigung der pharmakodynamischen Eigenschaften engmaschig überwachen. Anwendung zur Ischämie und Vitalitätsdiagnostik nur durch einen Arzt. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Inkompatibilitäten und weitere Informationen siehe Fachinformation.

Wechselwirkungen

Z 50 Sulfite und Metabisulfite
Arzneimittel zur Infusion: Es muss damit gerechnet werden, dass zusammen verabreichtes Thiamin (Vitamin B₁) abgebaut wird.

Betablocker: Abschwächung der sympathomimetischen Effekte, periphere Vasokonstriktion mit konsekutivem Blutdruckanstieg, bei Alpha-Blockade zusätzlich Tachykardie und periphere Vasodilatation. Venös angreifende Vasodilatatoren (z.B. Nitrate, Nitroprussid-Natrium): höherer Anstieg des HMV, ausgeprägterer Abfall des peripheren Gefäßwiderstandes und ventrikulären Füllungsdrucks. Diabetische Patienten: evtl. erhöhter Insulinbedarf, Kontrolle des Glukosespiegels, ggf. Anpassung der Insulindosis. ACE-Hemmer (z.B. Captopril): Anstieg des HMV, erhöhter myokardialer Sauerstoffverbrauch, als Folge Thoraxschmerzen und Rhythmusstörungen. Dopamin: deutlicherer Anstieg des Blutdrucks sowie Absinken od. keine Änderung des ventrikulären Füllungsdruckes. Inhalative Anästhetika: Vorsicht, Erregbarkeit des Myokards sowie Risiko einer ventrikulären Extrasystole erhöht. Entacapon: Wirkung von Dobutamin kann verstärkt werden. Dobutamin-Stressechokardiographie: Unter antianginöser Therapie ist die ischämische Reaktion auf eine Belastung geringer ausgeprägt oder kann auch gänzlich fehlen, antianginöse Therapie ggf. 12 Std. vor Dobutamin-Stressechokardiographie absetzen. Bei der Zugabe von Atropin auf der höchsten Titrationsstufe von Dobutamin folgendes beachten: Durch die verlängerte Dauer des Stressechokardiographie-Protokolls, der höheren Gesamtdosis Dobutamin und der gleichzeitigen Gabe von Atropin erhöht sich das NW-Risiko.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellungGr 5.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

La 1. Stillen für die Dauer der Behandlung unterbrechen.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Z 50 Sulfite und Metabisulfite b
b Orale und parenterale Anwendung, Inhalation: Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen (selten)

Sehr häufig: Anstieg der Herzfrequenz von ≥ 30 Schlägen/Min. Häufig: Eosinophilie, Thrombozytenaggregationshemmung (nur bei kontinuierlicher Infusion über Tage). Es wurden Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Hautausschlag und eosinophile Myokarditis berichtet. Kopfschmerzen; Blutdruckanstieg von ≥ 50 mmHg. Bei Patienten mit arterieller Hypertonie ist mit einem stärkeren Blutdruckanstieg zu rechnen. Blutdruckabfall, ventrikuläre Rhythmusstörungen, dosisabhängig ventrikuläre Extrasystolen. Erhöhte Kammerfrequenz bei Patienten mit Vorhofflimmern, bei diesen Patienten Digitalisierung vor der Dobutamin-Infusion empfohlen. Vasokonstrik­tion v.a. bei Patienten, die zuvor mit Beta-Rezeptorenblockern behandelt wurden. Pectanginöse Beschwerden, Herzklopfen. Gelegentlich: Natriummetabisulfit kann allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxie, lebensbedrohlicher oder leichter Asthmaanfälle hervorrufen. Ventrikuläre Tachykardien, Kammerflimmern, Vorhofflimmern. Sehr selten: Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die Dobutamin erhielten, wurde über Myoklonus berichtet. Hypokaliämie; Bradykardie, Myokardischämie, Myokardinfarkt, Herzstillstand. Nicht bekannt: Abfall des pulmonaren Kapillardrucks. Kinder und Jugendliche: Nebenwirkungen umfassen Erhöhung des systolischen Blutdrucks, systemische Hypertonie oder Hypotonie, Tachykardie, Kopfschmerzen, und Erhöhung des Linkskammerdrucks, der zu Lungenstauung und Lungenödem führen kann, und symptomatische Beschwerden. Dobutamin-Stressechokardiographie: Sehr häufig: Pectanginöse Beschwerden, ventrikuläre Extrasystolen mit einer Frequenz von > 6/Min, Elektrokardiogramm ST‑Streckenhebung. Häufig: Supraventrikuläre Extrasystolen, ventrikuläre Tachykardie; Bronchospasmus, Kurzatmigkeit; Übelkeit; Hautausschlag; Thoraxschmerzen; Vermehrter Harndrang bei hohen Dosierungen; Fieber, Phlebitis an der Infusionsstelle. Bei versehentlich paravenöser Infiltration kann es zu lokalen Entzündungen unterschiedlichen Schweregrades kommen. Gelegentlich: Kammerflimmern, Myokardinfarkt, Vorhofflimmern, Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstrakts. Sehr selten: Auftreten eines AV-Blocks II, koronare Vasospasmen, tödliche Myokardruptur. Hyper-und hypotensive Blutdruckentgleisungen, Auftreten eines intrakavitären Druckgradienten, Palpitationen; petechilae Blutungen; Hautnekrosen. Nicht bekannt: Stresskardiomyopathie. Weitere Nebenwirkungen: Unruhe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Parästhesien, Tremor, Harndrang, Hitze- und Angstgefühl, myoklonische Krämpfe.

Intoxikation

Symptome der Intoxikation durch übermäßige Stimulation der Beta-Rezeptoren bedingt (Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Tremor, Ängstlichkeit, Palpitationen, Kopfschmerzen, Angina-pectoris-Beschwerden und unspezifische Thoraxschmerzen); Hypertonie, supraventrikuläre und ventrikuläre Herzrhythmusstörungen bis hin zu Kammerflimmern und Myokardischämie möglich; Hypotonie durch periphere Vasodilatation möglich. Therapie: Abbruch der Behandlung; ggf. sofortige Reanimationsmaßnahmen; sorgfältige Überwachung und evtl. Korrektur der vitalen Parameter unter intensivmedizinischen Bedingungen; Blutgase und Serumelektrolyte ausgleichen; bei schweren ventrikulären Herzrhythmusstörungen Gabe von Lidocain oder Beta-Rezeptorenblockern (z. B. Propranolol); Angina pectoris mit sublingual verabreichten Nitrat und/oder mit möglichst kurz wirkenden i.v. gegebenen Beta-Rezeptorenblocker (z.B. Esmolol) behandeln; bei hypertensiver Blutdruckreaktion ist gewöhnlich eine Reduktion der Dosis oder Absetzen der Infusion ausreichend; bei peroraler Aufnahme Verminderung der Resorption durch Gabe von Aktivkohle oder die Gabe von Emetika bzw. Magenspülung. Der Nutzen von forcierter Diurese, Peritonealdialyse, Hämodialyse oder Hämoperfusion mittels Aktivkohle ist bei Dobutaminüberdosierung nicht belegt.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Durchstechfl. 50 ml N3 03568155
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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