Glycylpressin® 1 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (11 mg) Plv. enth.: Terlipressinacetat 1 mg (entspr. 0,86 mg Terlipressin)

Sonstige Bestandteile: Mannitol, Salzsäure 3,6%

1 Amp. (5 ml) Lsgm.

Sonstige Bestandteile: Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, Salzsäure 3,6%

Anwendungsgebiete

Ösophagusvarizenblutungen, Notfallbehandlung des hepatorenalen Syndroms.

Dosierung

-0,1 mg/ml Injektionslösung: Ösophagusvarizenblutungen: Initial 1-2 Ampullen (0,85-1,7 mg Terlipressin) i.v., als Erhaltungsdosis alle 4-6 Std. 1 Ampulle (0,85 mg Terlipressin). Hepatorenales Syndrom: alle 4-6 Std. 1 Ampulle (0,85 mg Terlipressin). -1 mg Pulver und Lösungsmittel: Ösophagusvarizenblutungen: 1-2 Durchstechflaschen i.v., als Erhaltungsdosis alle 4-6 Std. 1 Durchstechflasche. Hepatorenales Syndrom: 1 Durchstechflasche alle 4-6 Std. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Septischer Schock bei Patienten mit geringer kardialer Leistung; Schwangerschaft; Ischämische kardiovaskuläre Erkrankung in der Anamnese.

Anwendungsbeschränkungen

Septischer Schock; Asthma bronchiale, Ateminsuffizienz; unbehandelte Hypertonie; zerebrale, koronare und periphere Gefäßerkrankungen (z. B. fortgeschrittene Arteriosklerose); vorbestehendes Anfallsleiden (Krampfanfälle); Herzrhythmusstörungen; Herzerkrankungen; Koronarinsuffizienz oder vorausgegangener Myokardinfarkt; chronische Niereninsuffizienz; Hepatorenales Syndrom Typ 1: Terlipressin sollte bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung, d. h. mit einem Ausgangswert für Serumkreatinin ≥ 442 µmol/l (5,0 mg/dl), vermieden werden, es sei denn, der individuelle Nutzen überwiegt die Risiken. Terlipressin sollte bei Patienten mit ACLF (Acute-on-Chronic Liver Failure), Grad 3, und/oder einem MELD-Score (Model for End-stage Liver Disease) ≥ 39 vermieden werden, es sei denn, der individuelle Nutzen überwiegt die Risiken. Patienten > 70 Jahre. Soll nicht bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden (fehlende Daten). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks, des EKGs, der Herzfrequenz, der Natrium- und Kaliumspiegel und des Flüssigkeitshaushaltes erforderlich. Besondere Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen geboten, da Terlipressin eine Ischämie und eine Lungenstauung hervorrufen kann. Hepatorenales Syndrom Typ 1 Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Terlipressin sollte bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung, d.h. mit einem Ausgangswert für Serumkreatinin ≥ 442 µmol/l (5,0 mg/dl), bei der Behandlung des hepatorenalen Syndroms Typ 1 vermieden werden, es sei denn, der individuelle Nutzen überwiegt die Risiken. In klinischen Studien wurden eine geringere Wirksamkeit bei der Umkehrung des hepatorenalen Syndroms, ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Ereignisse und eine erhöhte Sterblichkeit in dieser Patientengruppe beobachtet. Beeinträchtigung der Leberfunktion: Terlipressin sollte bei Patienten mit ACLF Grad 3, und/oder einem MELD-Score ≥ 39 bei der Behandlung des hepatorenalen Syndroms Typ 1 vermieden werden, es sei denn, der individuelle Nutzen überwiegt die Risiken. In klinischen Studien wurden eine geringere Wirksamkeit bei der Umkehrung des hepatorenalen Syndroms, ein erhöhtes Risiko für Ateminsuffizienz und eine erhöhte Sterblichkeit in dieser Patientengruppe beobachtet. Respiratorische Ereignisse: Bei Patienten, die wegen des hepatorenalen Syndroms Typ 1 mit Terlipressin behandelt wurden, wurde über tödliche Fälle von Ateminsuffizienz, einschließlich Ateminsuffizienz aufgrund von Flüssigkeitsüberladung, berichtet. Patienten mit neu auftretenden Atembeschwerden oder einer Verschlechterung der Atemwegserkrankung sollten vor der ersten Dosis von Terlipressin stabilisiert werden. Vorsicht ist geboten, wenn Terlipressin zusammen mit Humanalbumin als Teil der Standardbehandlung des hepatorenalen Syndroms Typ 1 verabreicht wird. Bei Anzeichen oder Symptomen von Ateminsuffizienz oder Flüssigkeitsüberladung sollte eine Dosisreduzierung von Humanalbumin in Betracht gezogen werden. Wenn die respiratorischen Symptome schwerwiegend sind oder sich nicht bessern, sollte die Behandlung mit Terlipressin abgebrochen werden. Sepsis/septischer Schock: Fälle von Sepsis/septischem Schock, einschließlich tödlicher Fälle, wurden bei Patienten berichtet, die mit Terlipressin wegen des hepatorenalen Syndroms Typ 1 behandelt wurden. Die Patienten sollten täglich auf Infektionszeichen oder -symptome überwacht werden.

Wechselwirkungen

Terlipressin verstärkt den blutdrucksenkenden Effekt von nicht-selektiven β-Blockern auf die Pfortader. Die durch die Behandlung verursachte Senkung der Herzfrequenz und des Herzminutenvolumens ist auf die Hemmung der reflexogenen Herzaktivität durch den Vagusnerv zurückzuführen als Folge des gestiegenen Blutdrucks. Die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie eine Bradykardie verursachen (z. B. Propofol, Sufentanil) kann eine schwere Bradykardie auslösen. Terlipressin kann ventrikuläre Arrhythmien einschließlich „Torsade de pointes“ auslösen. Daher sollte Terlipressin nur mit extremer Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die das QT-Intervall verlängern können, wie Antiarrhythmika der Klassen IA und III, Erythromycin, bestimmte Antihistaminika und trizyklische Antidepressiva oder Arzneimittel, die eine Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie (z. B. einige Diuretika) verursachen können.

Schwangerschaft

Kontraind.

Stillzeit

La 1. Entscheidung, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll. Nutzen des Stillens für das Kind als auch Nutzen der Therapie für die Frau ist zu berücksichtigen.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Es gibt Nebenwirkungen, die in der Tabelle doppelt aufgeführt sind, da die geschätzten Häufigkeiten je nach Indikation unterschiedlich sind. Sehr häufig (≥1/10): Ateminsuffizienza, Dyspnoea. Häufig (≥1/100 bis <1/10): Sepsis/septischer Schocka, Hyponatriämie; Kopfschmerzen; Bradykardie, ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien, Ischämiezeichen im EKG; periphere Vasokonstriktion, periphere Ischämie, Hypertonie, Blässe der Haut, Hypotonie; Lungenödema, Atemnota; krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Diarrhoe; Blässe; krampfartige Unterleibsschmerzen (bei Frauen). Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100): Auslösung eines Anfallsleidens; akuter Blutdruckanstieg, v. a. bei Patienten, die an Hypertonie leiden, Tachykardie, Vorhofflimmern, ventrikuläre Extrasystolen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Flüssigkeitsüberladung mit Lungenödem, Torsade de pointes, Herzinsuffizienz; intestinale Ischämie, periphere Zyanose, Hitzewallungen; Atemnotb, schmerzhaftes Atmen, Thoraxschmerz, Bronchospasmus, Ateminsuffizienzb, Atemstillstand, Lungenödemb; Erbrechen; Lymphangitis, Hautnekrosen; uteriner Hypertonus, uterine Ischämie, Nekrosen an der Injektionsstelle. Selten (≥1/10 000 bis <1/1000): Dyspnoeb. Sehr selten (<1/10 000): Schlaganfall; Myokardischämie. [a Gilt für das hepatorenale Syndrom Typ 1. Die Häufigkeiten wurden auf der Grundlage der gepoolten Sicherheitspopulation in den klinischen Studien OT-0401, REVERSE und CONFIRM berechnet. b Anwendbar auf andere zugelassene Indikationen außer dem hepatorenalen Syndrom Typ 1.] Auf der Grundlage der Ergebnisse einer speziellen randomisierten, kontrollierten, multizentrischen Studie kann die Verabreichung von Terlipressin als kontinuierliche i.v.- Infusion möglicherweise mit einer geringeren Rate an schweren unerwünschten Ereignissen verbunden sein als die Verabreichung als i.v.-Bolus.

Intoxikation

Die empfohlene Dosis (1,7 mg/4 Std.) sollte nicht überschritten werden, da das Risiko für schwerwiegende Kreislaufstörungen dosisabhängig ist. Erhöhter Blutdruck bei Patienten mit bekannter Hypertonie kann mit 150 μg Clonidin i.v. kontrolliert werden. Eine behandlungsbedürftige Bradykardie sollte mit Atropin behandelt werden.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
5 Durchstechfl. à 11 mg Plv. + 5 Amp. à 5 ml Lsgm. N1 01875433
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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