HALAVEN® 0,44 mg/ml Injektionslösung

Firma
Eisai GmbH
Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml enth.: Eribulinmesilat (entspr. 0,44 mg Eribulin).

Sonstige Bestandteile: Ethanol, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure (zur pH-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)

Anwendungsgebiete

Behandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, bei denen nach mindestens einer Chemotherapie zur Behandlung einer fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung eine weitere Progression eingetreten ist. Die Vortherapien sollen ein Anthrazyklin und ein Taxan entweder als adjuvante Therapie oder im Rahmen der metastasierten Situation enthalten haben, es sei denn, diese Behandlungen waren ungeeignet für den Patienten. Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht resezierbarem Liposarkom, die wegen einer fortgeschrittenen oder metastasierten Tumorerkrankung eine Vorbehandlung mit einer Anthrazyklin enthaltenden Therapie (sofern sie geeignet war) erhalten haben.

Dosierung

HALAVEN darf nur von einem qualifizierten Arzt mit Erfahrung in der fachgerechten Anwendung von Krebstherapien verschrieben werden. Die Behandlung darf nur unter der Aufsicht eines qualifizierten Angehörigen eines Gesundheitsberufes erfolgen. Empfohlene Dosis Eribulin als gebrauchsfertige Lösung beträgt 1,23 mg/m². Verabreicht wird Dosis i.v. an den Tagen 1 und 8 jedes 21-Tage-Zyklus jeweils über Dauer von 2-5 Min. Zur Beachtung: In der EU bezieht sich die empfohlene Dosis auf die Base des wirksamen Bestandteils Eribulin. Die Berechnung der einem Patienten zu verabreichenden individuellen Dosis muss sich auf die Stärke der gebrauchsfertigen Lösung beziehen, die 0,44 mg/ml Eribulin enthält und auf Dosisempfehlung von 1,23 mg/m². Die Dosis kann in bis zu 100 ml isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt werden. HALAVEN darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt und nicht mit 5 %iger Glucoselösung zur Infusion verdünnt werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Stillzeit.

Anwendungsbeschränkungen

Bei Patienten mit einem kongenitalen Long-QT-Syndrom sollte eine Behandlung vermieden werden. Dosisreduktion bei schwer eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh C). Dosisreduktion evtl. erforderlich bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <50 ml/min). Engmaschige Überwachung erforderlich. EKG-Monitoring wird empfohlen bei Therapie von Patienten mit Herzinsuffizienz, Bradyarrhythmie oder gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die QT-Intervall verlängern inkl. Antiarrhythmika, Klasse Ia und III sowie Elektrolytstörungen. Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination von Eribulin mit Anti-HER2-Therapeutika sind noch nicht nachgewiesen.

Warnhinweis

Vor der Gabe jeder Dosis Eribulin sollte bei allen Patienten ein Differenzial-Blutbild angefertigt werden. Eribulin-Behandlung sollte nur bei Patienten mit ANC-Werten ≥ 1,5×109/l und Thrombozyten >100×109/l eingeleitet werden. Bei <5% der Patienten, die mit Eribulin behandelt wurden, trat eine febrile Neutropenie auf. Patienten mit ALT oder AST >3×ULN oder Bilirubin >1,5×ULN zeigten höhere Inzidenz von Neutropenie 4. Grades und febriler Neutropenie. Schwere Neutropenie kann durch Anwendung von G-CSF oder einer vergleichbaren Substanz nach Ermessen des Arztes in Übereinstimmung mit Leitlinien behandelt werden. Engmaschige Überwachung der Patienten auf Anzeichen für periphere motorische oder sensorische Neuropathie. Entwicklung einer schweren peripheren Neurotoxizität erfordert Hinausschieben der Gabe oder Reduktion der Dosis. Hypokaliämie, Hypokalzämie oder Hypomagnesiämie sollten vor Einleitung der Therapie korrigiert und während der Therapie überprüft werden. Enthält kleine Mengen Ethanol (<100 mg/Einzelgabe).

Hinweis

Reaktionsvermögen! HALAVEN kann Müdigkeit und Schwindel verursachen, in diesen Fällen nicht fahren und keine Maschine oder Werkzeug bedienen.

Wechselwirkungen

Ausscheidung vorwiegend (70 %) über die Galle. Bisher unbekannt, welches Transportprotein an diesem Prozess beteiligt ist. Eribulin ist kein Substrat von Transportern für BCRP, organischen Anionen (OAT1, OAT3, OATP1B1, OATP1B3), MRP2 und MRP4 oder BSEP. Mit CYP3A4-Hemmern und -Induktoren sind keine Arzneimittelwechselwirkungen zu erwarten. In-vitro-Daten haben gezeigt, dass Eribulin eine schwache Hemmwirkung auf das für die Metabolisierung von Wirkstoffen wichtige Enzym CYP3A4 hat. In-vivo-Daten liegen dazu nicht vor. Bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen mit einem engen therapeutischen Fenster, die hauptsächlich über den von CYP3A4 vermittelten Stoffwechselweg eliminiert werden (wie z. B. Alfentanil, Ciclosporin, Ergotamin, Fentanyl, Pimozid, Chinidin, Sirolimus, Tacrolimus), ist Vorsicht geboten und es wird empfohlen, den Patienten auf Nebenwirkungen zu überwachen. In klinisch relevanten Konzentrationen übt Eribulin keine hemmende Wirkung auf CYP-Enzyme CYP1A2, -2B6, -2C8, -2C9, -2C19, -2D6 oder -2E1 aus und führt nicht zur Hemmung der von Transportern BCRP, OCT1, OCT2, OAT1, OAT3, OATP1B1 und OATP1B3 vermittelten Aktivität.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Eribulin bei Schwangeren vor. Bei Ratten zeigte Eribulin embryotoxische, fetotoxische und teratogene Wirkungen. HALAVEN sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, und dann nur nach einer sorgfältigen Abwägung der Bedürfnisse der Mutter und des Risikos für den Feten. Frauen im gebärfähigen Alter müssen Schwangerschaft meiden während sie mit HALAVEN behandelt werden und während sowie für 7 Mon. nach Behandlung eine hoch wirksame Verhütungsmethode anwenden. Männer mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter dürfen kein Kind zeugen während sie mit HALAVEN behandelt werden und müssen während sowie für 4 Mon. nach Behandlung eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Bei Ratten und Hunden wurde eine testikuläre Toxizität beobachtet. Männliche Patienten sollten sich vor der Behandlung bezüglich der Konservierung von Sperma beraten lassen, da die Möglichkeit einer irreversiblen Unfruchtbarkeit durch die Behandlung mit HALAVEN besteht.

Stillzeit

Kontraind.La 1.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Neutropenie, Leukopenie, Anämie; Appetitminderung; periphere Neuropathie, Kopfschmerzen; Dyspnoe, Husten; Übelkeit, Verstopfung, Diarrhoe, Erbrechen; Alopezie; Arthralgie und Myalgie, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten; Fatigue/Asthenie, Pyrexie; Gewichtsabnahme. Häufig: Harnwegsinfektionen, Pneumonie, orale Candidiasis, Lippenherpes, Infektion der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Rhinitis, Herpes zoster; Lymphopenie, febrile Neutropenie, Thrombozytopenie; Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Dehydratation, Hyperglykämie, Hypophosphatämie, Hypokalzämie; Insomnie, Depression; Dysgeusie, Schwindel, Hypoaesthesie, Lethargie, Neurotoxizität; verstärkter Tränenfluss, Konjunktivitis; Vertigo, Tinnitus; Tachykardie; Hitzewallungen, Pulmonalembolie; oropharyngeale Schmerzen, Epistaxis, Rhinorrhoe; Bauchschmerzen, Stomatitis, Mundtrockenheit, Dyspepsie, gastroösophageale Refluxkrankheit, aufgeblähtes Abdomen; Aspartataminotransferase erhöht, Alaninaminotransferase erhöht, Gammaglutamyltransferase erhöht, Hyperbilirubinämie; Hautausschlag, Pruritus, Nagelerkrankungen, nächtliche Schweißausbrüche, trockene Haut, Erythem, Hyperhidrose, Palmar-plantare Erythrodysästhesie; Knochenschmerzen, Muskelspasmen, muskuloskelettale Schmerzen, muskuloskelettale Brustschmerzen, Muskelschwäche; Dysurie; Schleimhautentzündung, peripheres Ödem, Schmerzen, Schüttelfrost, Brustschmerzen, grippeähnlicher Zustand. Gelegentlich: Sepsis, neutropenische Sepsis, Septischer Schock; tiefe Venenthrombose, interstitielle Lungenerkrankung; Mundschleimhautgeschwüre, Pankreatitis; Hepatotoxizität; Angioödem; Hämaturie, Proteinurie, Nierenversagen. Selten oder nicht bekannt: Disseminierte intravasale Koagulopathie; Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Lagerungshinweise

Aufbewahrungsbedingungen nach Anbruch oder Verdünnung des Arzneimittels, siehe Fachinformation.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. 2 ml/0,88 mg N1 08443116
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
6 Durchstechfl. 2 ml/0,88 mg N2 08443122