Prednisolon acis 5 mg/-10 mg/-20 mg/-50 mg

Wirkstoff
Darreichungsform
Tablette
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Hinweise

Teilbarkeit: in 2 dosisgleiche Hälften Schwangerschaft: Hinweise beachten Stillzeit: Hinweise beachten Doping: positives Ergebnis möglich Sonstige Bestandteile: Hinweise beachten

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

Behandlung von Erkrankungen bei Erwachsenen, Kindern aller Altersgruppen und Jugendlichen, die einer systemischen Therapie mit Glucocorticoiden bedürfen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (Dosierungsschemata (DS: a bis d)):

  • Nebennierenrinden-Insuffizienz jeglicher Genese (z. B. M. Addison, adrenogenitales Syndrom, Adrenalektomie, ACTH-Mangel) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der ersten Wahl sind Hydrocortison und Cortison);
  • Stresszustände nach langfristiger Corticoidtherapie.

Aktive Phasen von Systemvaskulitiden:

  • Panarteriitis nodosa (DS: a, b, bei positiver Hepatitis-B-Serologie Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt);
  • Riesenzellarteriitis, Polymyalgia rheumatica (DS: c);
  • Arteriitis temporalis (DS: a, bei akutem Visusverlust initial hochdosierte intravenöse Stoßtherapie mit Glucocorticoiden und Dauertherapie unter Kontrolle der BSG);
  • Wegener‘sche-Granulomatose: Induktionstherapie (DS: a-b) in Kombination mit Methotrexat (leichtere Verlaufsformen ohne Nierenbeteiligung) oder nach dem Fauci-Schema (schwere Verlaufsformen mit Nieren und/oder Lungenbeteiligung), Remissionserhaltung: (DS: d, ausschleichend) in Kombination mit Immunsuppressiva;
  • Churg-Strauss-Syndrom: Initialtherapie (DS: a-b), bei Organmanifestationen und schweren Verläufen in Kombination mit Immunsuppressiva, Remissionserhaltung (DS: d).

Aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen (DS: a, b):

  • systemischer Lupus erythematodes;
  • Polymyositis/Polychondritis chronica atrophicans;
  • Mischkollagenosen.

Aktive rheumatoide Arthritis (DS: a bis d) mit schweren progredienten Verlaufsformen, z. B. destruierend verlaufende Formen (DS: a) und/oder extraartikulären Manifestationen (DS: b).

Andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs) nicht angewandt werden können:

  • Spondarthritiden (Spondylitis ankylosans mit Beteiligung peripherer Gelenke (DS: b, c), Arthritis psoriatica (DS: c, d), enteropathische Arthropathie mit hoher Entzündungsaktivität (DS: a);
  • Reaktive Arthritiden (DS: c);
  • Arthritis bei Sarkoidose (DS: b initial).

Karditis bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2 - 3 Monate (DS: a).

Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis (DS: a).

  • Asthma bronchiale (DS: c bis a), gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren;
  • akute Exazerbation einer COPD (DS: b), empfohlene Therapiedauer bis zu 10 Tage;
  • interstitielle Lungenerkrankungen wie akute Alveolitis (DS: b), Lungenfibrose (DS: b), Bronchiolitis obliterans organisierende Pneumonie (BOOP) (DS: b ausschleichend), ggf. in Kombination mit Immunsuppressiva, chronische eosinophile Pneumonie (DS: b ausschleichend), zur Langzeittherapie chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b);
  • Prophylaxe des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig).
  • schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica, nach Versagen intranasal verabreichter Glucocorticoide (DS: c);
  • akute Kehlkopf- und Luftröhrenstenosen: Quincke-Ödem, obstruktive Laryngitis subglottica (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a).

Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Systembeteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glucocorticoiden behandelt werden können. Dazu gehören:

  • allergische, pseudoallergische und infektallergische Erkrankungen: z. B. akute Urtikaria, anaphylaktoide Reaktionen, Arzneimittelexantheme, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Pustulosis acuta generalisata, Erythema nodosum, akute febrile neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), allergisches Kontaktekzem (DS: b bis a);
  • Ekzemerkrankungen: z. B. atopisches Ekzem, Kontaktekzeme, mikrobielles (nummuläres) Ekzem (DS: b bis a);
  • granulomatöse Erkrankungen: z.B. Sarkoidose, Cheilitis granulomatosa (monosymptomatisches Melkersson-Rosenthal-Syndrom) (DS: b bis a);
  • bullöse Dermatosen: z. B. Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid, benignes Schleimhautpemphigoid, IgA-lineare Dermatose (DS: b bis a);
  • Vaskulitiden: z. B. Vasculitis allergica, Polyarteriitis nodosa (DS: b bis a);
  • Autoimmunerkrankungen: z. B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut cutaner Lupus erythematodes (DS: b bis a);
  • Schwangerschaftsdermatosen (siehe auch Abschnitt Punkt 4.6): z.B. Herpes gestationis, Impetigo herpetiformis (DS: d bis a);
  • Erythemato-squamöse Dermatosen: z.B. Psoriasis pustulosa, Pityriasis rubra pilaris, Parapsoriasis-Gruppe (DS: c bis a);
  • Erythrodermien, auch bei Sézary-Syndrom (DS: c bis a);
  • andere Erkrankungen: z. B. Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei Penicillinbehandlung der Lues, schnell und verdrängend wachsendes kavernöses Hämangiom, Morbus Behçet, Pyoderma gangraenosum, Eosinophile Fasciitis, Lichen ruber exanthematicus, Epidermolysis bullosa hereditaria (DS: c bis a).
  • Autoimmunhämolytische Anämie (DS: c bis a), Idiopathische thrombozytopenische Purpura (Morbus Werlhof) (DS: a), akute intermittierende Thrombozytopenie (DS: a);
  • akute lymphoblastische Leukämie, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, chronische lymphatische Leukämie, Morbus Waldenström, multiples Myelom (DS: e);
  • Hyperkalzämie bei malignen Grunderkrankungen (DS: c bis a);
  • Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen (DS: b bis a), Anwendung im Rahmen antiemetischer Schemata;
  • Palliativtherapie maligner Erkrankungen. Hinweis: Prednisolon kann zur Symptomlinderung, z. B. bei Inappetenz, Anorexie und allgemeiner Schwäche bei fortgeschrittenen malignen Erkrankungen nach Ausschöpfung spezifischer Therapiemöglichkeiten angewendet werden. Einzelheiten sind der aktuellen Fachliteratur zu entnehmen.
  • Myasthenia gravis (Mittel der 1. Wahl ist Azathioprin);
  • chronisches Guillain-Barré-Syndrom;
  • Tolosa-Hunt-Syndrom;
  • Polyneuropathie bei monoklonaler Gammopathie;
  • Multiple Sklerose (zum oralen Ausschleichen nach hochdosierter parenteraler Glucocorticoidgabe im Rahmen eines akuten Schubes);
  • BNS-Krämpfe.
  • toxische Zustände im Rahmen schwerer Infektionskrankheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapie), z. B. tuberkulöse Meningitis (DS: b), schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b).
  • bei Systemerkrankungen mit Augenbeteiligung und bei immunologischen Prozessen in der Orbita und im Auge: Optikusneuropathie (z. B. Riesenzellarteriitis, anteriore ischämische Optikusneuropathie (AION), traumatische Optikusneuropathie), Morbus Behçet, Sarkoidose, endokrine Orbitopathie, Pseudotumor der Orbita, Transplantatabstoßung und bei bestimmten Uveitiden wie Harada-Erkrankung und sympathischer Ophthalmie;
  • bei folgenden Erkrankungen ist die systemische Gabe nur nach erfolgloser lokaler Behandlung indiziert: Skleritis, Episkleritis, Keratitiden, chronische Zyklitis, Uveitis, allergische Konjunktivitis, Alkaliverätzungen, in Verbindung mit antimikrobieller Therapie bei autoimmunologischer oder Syphilis-assoziierter interstitieller Keratitis, bei stromaler Herpes simplex-Keratitis nur bei intaktem Hornhautepithel und regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle.
  • Colitis ulcerosa;
  • Morbus Crohn;
  • Autoimmunhepatitis;
  • Ösophagusverätzung.
  • Minimal Change Glomerulonephritis (DS: a);
  • Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis) (DS hochdosierte Stoßtherapie, in der Regel in Kombination mit Zytostatika), bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie (DS: d);
  • idiopathische retroperitoneale Fibrose (DS: b).

Dosierung

Substitutionstherapie (jenseits des Wachstumsalters):

5-7,5 mg/d, verteilt auf zwei Einzeldosen (morgens und mittags, bei adrenogenitalem Syndrom morgens und abends).

Pharmakotherapie:

Erwachsene individuell nach Art und Schwere der Erkrankung:

  • a) hohe Dosierung: 80-100 (250) mg/d,
  • b) mittlere Dosierung: 40-80 mg/d,
  • c) niedrige Dosierung: 10-40 mg/d,
  • d) sehr niedrige Dosierung: 1,5-7,5 (10) mg/d.

Im Allgemeinen wird die gesamte Tagesdosis frühmorgens zwischen 6:00 und 8:00 Uhr eingenommen (zirkadiane Therapie). Hohe Tagesdosen können in Abhängigkeit von der Erkrankung jedoch auch auf 2-4, mittlere Tagesdosen auf 2-3 Einzelgaben verteilt werden.

Kinder:

  • hohe Dosierung: 2-3 mg/kg KG/d,
  • mittlere Dosierung: 1-2 mg/kg KG/d,
  • Erhaltungsdosis: 0,25 mg/kg KG/d.

Bei Kindern (im Wachstumsalter) sollte die Therapie möglichst alternierend oder intermittierend erfolgen.

Nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung wird mit der Dosisreduktion begonnen.

Art der Anwendung:

Einnahme zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Für die kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation gibt es sonst keine Kontraindikationen.

Weitere Inhalte

Packungsangaben

PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
20 Tbl. 5 mg N1 01300402
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
50 Tbl. 5 mg N2 01300419
100 Tbl. 5 mg N3 01300425
20 Tbl. 10 mg N1 02107854
50 Tbl. 10 mg N2 02107877
100 Tbl. 10 mg N3 02107908
10 Tbl. 20 mg 00985148
20 Tbl. 20 mg N1 01401385
50 Tbl. 20 mg N2 00985154
100 Tbl. 20 mg N3 00985160
10 Tbl. 50 mg N1 00985177
50 Tbl. 50 mg N3 00985183