Perjeta® 420 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Original-Biologikum

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (14 ml) enth.: Pertuzumab 420 mg in einer Konzentration von 30 mg/ml.

Sonstige Bestandteile: Essigsäure 99 %, Histidin, Saccharose, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Brustkrebs im Frühstadium (early breast cancer- EBC): In Kombination mit Trastuzumab und Chemotherapie zur: neoadjuvanten Behandlung von erwachsenen Patienten mit HER2-positivem lokal fortgeschrittenem, entzündlichem oder frühem Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko; adjuvanten Behandlung von erwachsenen Patienten mit HER2-positivem frühem Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko. Metastasierter Brustkrebs: In Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel bei erwachsenen Patienten mit HER2-positivem metastasiertem oder lokal rezidivierendem, inoperablem Brustkrebs indiziert, die zuvor noch keine anti-HER2-Therapie oder Chemotherapie zur Behandlung ihrer metastasierten Erkrankung erhalten haben.

Dosierung

Empfohlene Initialdosis: 840 mg, als 60-min. i.v. Infusion. Erhaltungsdosis: 420 mg, im Abstand von 3 Wochen über einen Zeitraum von 30-60 Min. Beobachtungszeit von 30-60 Min. nach Abschluss jeder Infusion empfohlen, bevor anschließend Infusion von Trastuzumab oder Chemotherapie erfolgt. Perjeta und Trastuzumab nacheinander in beliebiger Reihenfolge verabreichen und nicht im gleichen Infusionsbeutel mischen. Wenn Trastuzumab zusammen mit Perjeta verabreicht wird, wird empfohlen, eines der nachfolgenden 3-wöchigen Schemata für die Verabreichung von Trastuzumab anzuwenden: i.v. Infusion mit einer Initialdosis von Trastuzumab 8 mg/kg Körpergewicht, gefolgt von Erhaltungsdosis von 6 mg/kg Körpergewicht alle 3 Wochen oder Injektion einer s.c. Fixdosis von Trastuzumab (600 mg) alle 3 Wochen, unabhängig vom Körpergewicht des Patienten. Bei Patienten, die ein Taxan erhalten, Perjeta und Trastuzumab vor dem Taxan verabreichen. Kombination Docetaxel und Perjeta: Initialdosis von 75 mg/m2 Docetaxel, diese kann nachfolgend bis auf 100 mg/m2 gesteigert werden, abhängig von der Verträglichkeit. Alternativ: 100 mg/m2 Docetaxel alle 3 Wochen. Beim carboplatinbasierten Schema beträgt die empfohlene Dosis von Docetaxel durchgängig 75 mg/m2. Wenn im adjuvanten Setting Perjeta zusammen mit Paclitaxel verabreicht wird, beträgt die empfohlene Dosis von Paclitaxel 80 mg/m2 einmal wöchentlich über 12 wöchentliche Zyklen. Bei anthrazyklinbasierter Therapie Perjeta und Trastuzumab nach Abschluss der vollständigen Anthrazyklintherapie verabreichen. Metastasierter Brustkrebs: Perjeta ist in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel zu verabreichen. Behandlung mit Perjeta und Trastuzumab kann bis zur Krankheitsprogression oder dem Auftreten nicht beherrschbarer Toxizität weitergeführt werden, auch wenn die Gabe von Docetaxel beendet wird. Brustkrebs im Frühstadium: Im neoadjuvanten Setting Perjeta über 3-6 Zyklen in Kombination mit Trastuzumab und Chemotherapie als Teil eines vollständigen Behandlungsschemas des frühen Brustkrebses verabreichen. Im adjuvanten Setting Perjeta in Kombination mit Trastuzumab für insgesamt ein Jahr (bis zu 18 Zyklen oder bis zum Rezidiv oder bis zum Auftreten einer nicht beherrschbaren Toxizität, je nachdem, was zuerst eintritt) als Teil eines vollständigen Behandlungsschemas bei Brustkrebs im Frühstadium, unabhängig vom Zeitpunkt der Operation, verabreichen. Die Behandlung sollte eine anthrazyklin- und/oder eine taxanbasierte Standardchemotherapie einschließen. Perjeta und Trastuzumab sind an Tag 1 des ersten taxanhaltigen Zyklus zu starten und sollten auch dann weitergeführt werden, wenn die Chemotherapie beendet wird. Eine Dosisreduktion von Perjeta oder Trastuzumab wird nicht empfohlen. Art der Anwendung: Als i.v. Infusion verabreichen; nicht als i.v. Druck- oder Bolusinjektion.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Warnhinweis

Linksventrikuläre Dysfunktion: Absinken der LVEF: Die LVEF muss vor und während der Behandlung mit Perjeta in regelmäßigen Abständen (z. B. im neoadjuvanten Setting einmal, im adjuvanten oder metastasierten Setting alle 12 Wochen) untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie im Normalbereich liegt. Wenn die LVEF gesunken ist und sich nicht verbessert hat, oder in den nachfolgenden Untersuchungen weiter gesunken ist, sollte ernsthaft erwogen werden, Perjeta und Trastuzumab abzusetzen, es sei denn, der Nutzen für den einzelnen Patienten überwiegt das Risiko. Vor der Anwendung mit einem Anthrazyklin sollten Risikofaktoren für ein kardiales Ereignis sorgfältig beachtet und gegen die medizinische Notwendigkeit für den einzelnen Patienten abgewogen werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Perjeta und Anthrazyklinen kann ein höheres Risiko kardialer Toxizität angenommen werden als bei sequenzieller Anwendung. Perjeta und Trastuzumab sind für mind. 3 Wochen abzusetzen, wenn Zeichen und Symptome auftreten, die auf eine kongestive Herzinsuffizienz hinweisen. Perjeta sollte abgesetzt werden, wenn eine symptomatische Herzinsuffizienz bestätigt wurde. Infusionsreaktionen: Bei einer Infusionsreaktion sollte die Infusion verlangsamt oder unterbrochen werden und eine angemessene medizinische Behandlung eingeleitet werden. Bei schweren Infusionsreaktionen sollte ein dauerhafter Abbruch der Behandlung erwogen werden. Die klinische Beurteilung sollte darauf beruhen, wie schwer die vorangegangene Reaktion und wie das Ansprechen auf die Behandlung der Nebenwirkung war. Überempfindlichkeitsreaktionen/Anaphylaxie: Arzneimittel zur Behandlung solcher Reaktionen sowie eine Notfallausrüstung sollten zur unmittelbaren Anwendung zur Verfügung stehen. Bei Überempfindlichkeitsreaktionen vom Grad 4 gemäß NCI-CTCAE-Kriterien (Anaphylaxie), Bronchospasmus oder akutem respiratorischem Distresssyndrom Perjeta dauerhaft absetzen. Febrile Neutropenie: Bei Kombination von Perjeta, Trastuzumab und Docetaxel besteht vor allem während der ersten 3 Zyklen der Behandlung ein erhöhtes Risiko für eine febrile Neutropenie. Höhere Inzidenz febriler Neutropenien war in einer Studie mit einer höheren Inzidenz von Mukositis und Diarrhö assoziiert. Diarrhö: Perjeta kann schwere Diarrhö hervorrufen. Diarrhö tritt am häufigsten während einer gleichzeitigen Therapie mit Taxanen auf. Ältere Patienten (≥ 65 Jahre) haben ein größeres Risiko für das Auftreten von Diarrhö als jüngere Patienten (< 65 Jahre). Eine frühe Intervention mit Loperamid, Flüssigkeit und Elektrolytersatz, insbesondere bei älteren Patienten und im Falle von schwerer oder länger andauernder Diarrhö, in Erwägung ziehen. Wenn keine Verbesserung des Zustandes des Patienten erreicht werden kann, Unterbrechung der Behandlung in Erwägung ziehen. Wenn die Diarrhö unter Kontrolle ist, kann die Behandlung mit Pertuzumab wieder aufgenommen werden.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung eindeutig dokumentieren.

Wechselwirkungen

Es wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen Pertuzumab und Trastuzumab oder zwischen Pertuzumab und Docetaxel beobachtet. In Studien wurde die Wirkung von Pertuzumab auf die Pharmakokinetik (PK) gleichzeitig verabreichter zytotoxischer Substanzen (Docetaxel, Paclitaxel, Gemcitabin, Capecitabin, Carboplatin und Erlotinib) evaluiert. Sie ergaben keine Hinweise auf pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Pertuzumab und einer dieser Substanzen.

Schwangerschaft

Nicht empfohlen. Gr 6. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung und in den 6 Monaten nach der letzten Dosis eine effiziente Kontrazeption durchführen.

Gr 6 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.

Stillzeit

Das Stillen oder die Behandlung unterbrechen. La 2.

La 2 Substanz geht in die Milch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Nasopharyngitis; febrile Neutropenie (einschl. NW. mit tödlichem Ausgang), Neutropenie, Leukopenie, Anämie; Infusionsreaktion; verminderter Appetit; Schlaflosigkeit; periphere Neuropathie, Kopfschmerzen, Dysgeusie, periphere sensorische Neuropathie, Schwindelgefühl, Parästhesie; verstärkte Tränensekretion; Hitzewallungen; Husten, Epistaxis, Dyspnö; Diarrhö, Erbrechen, Stomatitis, Übelkeit, Obstipation, Dyspepsie, Abdominalschmerz; Alopezie, Ausschlag, Nagelveränderungen, Pruritus, trockene Haut; Myalgie, Arthralgie, Schmerz in den Extremitäten; Schleimhautentzündung, peripheres Ödem, Pyrexie, Fatigue, Asthenie. Häufig: Paronychie, Infektion der oberen Atemwege; Überempfindlichkeit, Überempfindlichkeit gegenüber einem Arzneimittel; linksventrikuläre Dysfunktion; Schüttelfrost, Schmerzen, Ödeme. Gelegentlich: anaphylaktische Reaktion; kongestive Herzinsuffizienz; interstitielle Lungenerkrankung, Pleuraerguss. Selten: Zytokin-Freisetzungs-Syndrom; Tumorlysesyndrom.

Intoxikation

ED > 25 mg/kg (1.727 mg) wurden nicht untersucht. Im Fall einer Überdosierung sollten Patienten engmaschig auf Anzeichen oder Symptome von Nebenwirkungen überwacht und eine geeignete symptomatische Behandlung eingeleitet werden.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. Vor Licht schützen. Hinweise zu Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung siehe Fachinformation.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. 14 ml N1 09888530
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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