Tecfidera™ 120 mg/-240 mg magensaftresistente Hartkapseln

Firma
Biogen GmbH
Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 msr. Hartkps. enth.: Dimethylfumarat 120 mg/240 mg

Sonstige Bestandteile: Mikrotabletten mit magensaftresistentem Überzug: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Triethylcitrat, Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30% (Ph. Eur.), Simeticon, Natriumdodecylsulfat, Polysorbat 80, Kapselhülle: Gelatine, Titandioxid (E 171), Brillantblau FCF (E 133), Eisen(III)-hydroxid-oxid×H2O (E 172), Schwarze Drucktinte: Schellack, Kaliumhydroxid, Eisen(II,III)-oxid (E 172)

Anwendungsgebiete

Behandl. von erwachsenen Pat. sowie Kindern und Jugendlichen ab 13 Jahren mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS).

Dosierung

Anfangsdosis 2-mal tgl. 120 mg zusammen mit einer Mahlzeit; nach 7 Tagen 2-mal tgl. 240 mg zusammen mit einer Mahlzeit. Die Dosierung ist bei erwachsenen Patienten sowie bei Kindern und Jugendlichen ab 13 Jahren gleich.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Vermutete oder bestätigte progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML).

Anwendungsbeschränkungen

Bei der Behandl. v. Pat. mit vorbesteh. niedr. Lymphozytenzahlen, schweren Nieren- od. Leberfunktionsstör., schwerer aktiv. Magen-Darm-Erkrank. sowie vorh. Behandl. mit immunsuppressiven od. immunmodulierenden Therapien ist Vorsicht angezeigt. Darf nicht bei Pat. mit schwerer Lymphopenie angewendet werden.

Warnhinweis

Die Behandl. m. Tecfidera kann zu e. arzneimittelbedingten Leberschaden, einschl. Leberenzymanstieg (≥3 ULN) u. Anstieg d. Gesamtbilirubinspieg. (≥2 ULN) führen. Nach Absetzen wurde Rückgang d. Nebenwirkungen beobachtet. Vor Behandl.beginn u. während d. Behandl., wenn klinisch indiziert, Überprüfung d. Aminotransferasen im Serum (z.B. ALT, AST) u. Gesamtbilirubinspiegel. Pat., die mit Tecfidera behand. werden, können e. Lymphopenie entwickeln. Falls d. Ther. trotz Bestehen e. anhalt. mäßigen bis schweren Lymphopenie fortgesetzt wird, kann d. Risiko e. opportun. Infektion, einschl. e. PML, nicht ausgeschl. werden. Entwickelt ein Pat. eine schwerwiegende Infekt. ist ein Aussetzen der Behandl. in Erwägung zu ziehen. Pat. mit schwerwiegenden Infekt. dürfen Behandl. mit Tecfidera erst nach Abklingen der Infekt. aufnehmen. Überwachung von Pat., die Tecfidera einnehmen, auf Anzeichen und Symptome v. Herpes zoster, insbes. bei gleichzeitig bestehender Lymphopenie. Bei Pat. mit schwerwiegenden Infektionen ist es ratsam, bis zum Abklingen der Infektion auf eine Behandlung m. Tecfidera zu verzichten. Es wurden Fälle des Fanconi-Syndroms für ein Arzneimittel berichtet, das Dimethylfumarat in Kombination m. anderen Fumarsäureestern enthält. Eine frühzeitige Diagnose des Fanconi-Syndroms und der Abbruch der Dimethylfumarat-Behandlung sind wichtig, um das Entstehen einer Niereninsuffizienz und Osteomalazie zu verhindern, denn das Syndrom ist in der Regel reversibel. Die Langzeitsicherheit von Tecfidera bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen.

Hinweis

Vor Einleit. der Behandl. MRT-Untersuchung (i. d. R. innerhalb von 3 Monaten), nach Behandl.-beginn gemäß nationaler u. lokaler Empfehlungen, bei PML-Verdacht unverzüglich u. ggf. bei PML-Risiko-Pat. zur erhöhten Wachsamkeit. Vor Einleit. der Behandl. aktuelles großes Blutbild einschl. Lymphozytenzahl. Falls Lymphozytenz. unterhalb d. Norm, vor Einleit. d. Ther. umfassende Abklärung mögl. Ursachen. Nach Behandlungsbeginn: alle 3 Mon. Beurt. gr. Blutbild, einschl. Lymphozyten. Bei Pat. mit anhaltender schwerer Lymphopenie (Lymphozytenz. <0,5×10⁹/l über e. Zeitraum v. mehr als 6 Mon. sollte Tecfidera aufgrund eines erhöhten PML-Risikos abgesetzt werden (f. weiterführende Angaben siehe Fachinformation); Analyse d. Nierenfunkt. vor Behandlungsbeginn, dann nach 3 u. 6 Mon., danach alle 6 bis 12 Mon. u. wenn klin. indiz. Nicht mit größeren Mengen Alkohol einnehmen.

Wechselwirkungen

Gleichz. Anw. von Fumarsäurederivaten (topisch od. systemisch) vermeiden. Vorsicht bei der gleichz. Anw. in Komb. mit antineoplast. od. immunsuppr. Therapien (keine Daten vorliegend). Die gleichzeitige Anwendung von Totimpfstoffen gemäß den nationalen Impfempfehlungen kann während der Tecfidera-Therapie in Betracht gezogen werden. Lebendimpfstoffe: erhöhtes Risiko einer klin. Infektion mögl.; sollten Pat. unter Tecfidera nur unter strenger Indikationsstellung verabreicht werden. Mögl. Risiken i. Zusammenhang mit Acetylsalicyls.-Ther. sollten vor d. gleichz. Gabe v. Tecfidera in Betracht gezogen werden. Gleichz. Behandl. mit nephrotox. AM (z. B. Aminoglykosiden, Diuretika, nicht-steroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika, Lithium) kann Risiko renaler NW erhöhen.

Schwangerschaft

Es liegen weitergehende Erfahrungen zu schwangeren Frauen (zwischen 300 – 1.000 Schwangerschaftsausgänge) vor, die auf einem Schwangerschaftsregister und auf Spontanmeldungen nach der Markteinführung beruhen. Im Tecfidera-Schwangerschaftsregister wurden 289 prospektiv erfasste Schwangerschaftsausgänge bei MS-Patientinnen dokumentiert, die Dimethylfumarat ausgesetzt waren. Die mediane Dauer der Exposition gegenüber Dimethylfumarat betrug 4,6 Schwangerschaftswochen, wobei die Exposition nach der sechsten Schwangerschaftswoche begrenzt war (44 Schwangerschaftsausgänge). Die Exposition gegenüber Dimethylfumarat in diesem frühen Schwangerschaftsstadium deutet nicht auf Fehlbildungs- oder fötale/neonatale Toxizität im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung hin. Das Risiko einer längeren Exposition gegenüber Dimethylfumarat oder einer Exposition in einem späteren Stadium der Schwangerschaft ist nicht bekannt. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Fertilität: Bisher liegen keine Erfahrungen zu den Auswirkungen vor. Daten aus präklin. Studien weisen nicht darauf hin, dass es mit einem erhöhten Risiko verminderter Fertilität verbunden sein könnte.

Stillzeit

Strenge Ind.-stellung. Es ist nicht bekannt, ob Dimethylfumarat od. seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Hitzegefühl, Diarrhoe, Übelk., Schmerzen Oberbauch, Abdominalschmerz, Ketonkörper im Urin. Häufig: Gastroent., Lymphopenie, Leukopenie, Brennen, Hitzewall., Erbr., Dyspepsie, Gastritis, gastrointest. Erkrank., AST erhöht, ALT erhöht, Pruritus, Ausschlag, Erythem, Alopezie, Proteinurie, Wärmegefühl, Albumin im Urin nachweisb., Leukozytenzahl erniedrigt. Gelegentl.: Thrombozytopenie, Überempfindlichk. Selten: arzneimittelbedingter Leberschaden. Nicht bekannt: Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML), Herpes zoster, Anaphylaxie, Dyspnoe, Hypoxie, Hypotonie, Angioödem, Rhinorrhoe.

Lagerungshinweise

Nicht über 30°C lagern. Blisterpack. im Umkarton aufbewahren (Schutz vor Licht).

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
14 msr. Hartkps. 120 mg N1 04868876
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
56 msr. Hartkps. 240 mg N2 04870548
168 msr. Hartkps. 240 mg 10946899