Cefotaxim-saar® 1 g/-2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (15 ml) enth.: Cefotaxim-Natrium 1 g/2 g

Anwendungsgebiete

Schwere Infekt. mit Cefotaxim-empfindl. Erregern, wie z. B. bakt. Pneumonie, kompliz. Harnwegsinfekt. einschl. Pyelonephritis, schwere Infekt. d. Haut u. d. Weichteilgewebes, Infekt. d. Genitalien einschl. Gonorrhoe, intra-abdom. Infekt. (z. B. Peritonitis), bakt. Meningitis, Endokarditis, Borreliose. Bakteriämie. Perioperat. Prophylaxe bei erhöhter Gefährd. d. Pat. durch Infekt.

Dosierung

Erw. u. Kdr. ab 12 J.: 1 g-2 g Cefotaxim alle 12 Std. Dosiserhöh. bis 12 g/Tag mögl., aufgeteilt in 3-4 ED. Sgl. u. Kdr. bis 12 J.: 50-100-150 (-200 in lebensbedrohl. Situat.) mg/kg/Tag, aufgeteilt in 2-4 ED, Frühgeb. 50 mg/kg KG/Tag in 2-4 ED. Gonorrhö: 1-mal 0,5 g-1 g i.m./i.v., im Bedarfsfall Dosiserhöh.; Bakt. Meningitis: Erw. 9-12 g tgl., Kdr. 150-200 mg/kg/Tag, jew. in 3-4 ED, bei Neugeb. 0-7 Tage 50 mg/kg 2-mal tgl., 7-28 Tage 50 mg/kg 3-mal tgl. Perioperat. Infekt.-prophylaxe: 1-2 g Cefotaxim präoperativ, ggf. Wdh. Dosisanpassung b. Pat. mit eingeschr. Nierenfunkt. od. Dialysepat.

Gegenanzeigen

C 20 Cefotaxim
Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine (eine gelegentlich auftretende Parallelallergie mit anderen Betalactam-Antibiotika, Penicillinen u. a. ist zu beachten)

Anwendungsbeschränkungen

C 20 Cefotaxim a, b, d
a Pat. mit ausgeprägter Allergie od. Asthma in der Anamnese
b Stark eingeschränkte Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <10 ml/min, Dos. entsprechend anpassen)
d i.m. Anwendung zusätzlich: Beimischung eines Lokalanästhetikums bei Kindern im 1. Lebensjahr

Allerg. Reakt.-bereitschaft. Niereninsuff. Pat.: Enzephalopathien mögl. (Bewusstseinseintrüb., Beweg.-stör., Krämpfe). Ält. Pat. u. solche m. vorbesteh. Nierenfunkt.-stör. (Nierenfunkt. überwachen). Behandl. von Endokarditis nur bei Pat. mit Penicillin-Allergie u. in Komb. mit anderen Wirkstoffen.

Warnhinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Schwere akute Überempfindlichk.-reakt. mögl., geeig. Behandl. einleiten. Bei Behandl. >10 Tage Blutbildkontr. durchführen, bei Neutropenie Behandl. beenden. Schwere u. anhalt. Durchfälle währ. od. in d. 1. Wo. nach Behandl.: Clostridium-difficile-assoziierte Erkrank. mögl. Schwere unerwünschte Reaktionen d. Haut (SJS, TEN, AGEP, DRESS) mögl. Empf. Dauer für Injekt. und Infus. einhalten, da pot. lebensbedrohl. Herzrhythmusstör. mögl. Falsch pos. Ergeb. bei Coombs-Test u. Urin-Glucose-Tests mögl. 1 Durchstechfl. enth. 2,1/4,2 mmol (od. 48/96 mg) Natrium pro 1000/2000 mg Dosis.

Wechselwirkungen

C 20 Cefotaxim
a Bakteriostatika (z. B. Chloramphenicol, Erythromycin, Sulfonamide, Tetracycline) (a) Wirkung von Cefotaxim vermindert
b Probenecid (b) Ausscheidung von Cefotaxim durch die Niere gehemmt, dadurch höhere u. länger anhaltende Cefotaxim-Blutspiegel
c Potentiell nephrotoxische Arzneimittel (Aminoglykoside, Polymyxin B, Colistin), Schleifendiuretika (c) Nephrotoxische Wirkung genannter Wirkstoffe evtl. verstärkt (Nierenfunktion kontrollieren)
d Hinweis: Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung u. der Coombs-Test können falsch positiv sein.
e Inkompatibilitäten: Zur Vermeidung chemischer Reaktionen Cefotaxim-Lösung nicht mischen mit Aminoglykosiden, Natriumhydrogencarbonat-Lösung u. Infusionslösungen mit einem pH-Wert >7.

Schwangerschaft

C 20 Cefotaxim
Strenge Indikationsstellung. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf fruchtschädigende Eigenschaften.

Stillzeit

C 20 Cefotaxim
Cefotaxim geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Diarrhö, zur Sprosspilzbesiedlung u. möglicherweise zu einer Sensibilisierung kommen.

Nebenwirkungen

C 20 Cefotaxim
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01%
Haut (l) Urtikaria, Exantheme, Juckreiz (s. l Immunsystem)
Muskel und Skelett a Myoklonien (bei hohen Dosen u. v. a. bei gleichz. Nierenfunktionseinschränkung) (sehr selten)
Nervensystem und Psyche b Krampfanfälle (tonisch/klonisch), Schwindelgefühle (bei hohen Dosen u. v. a. bei gleichz. Nierenfunktionseinschränkung) (sehr selten)
Gastrointestinaltrakt c Gastrointestinale Störungen (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhöen [reversibel]) (gelegentlich)
d Pseudomembranöse Kolitis (sehr selten) Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen u. Koliken während od. nach der Therapie an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat absetzen!). Therapieabbruch in Abhängigkeit von der Indikation erwägen. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Leber, Galle e Leichte, vorübergehende Erhöhung von Bilirubin u./od. Leberenzymen im Serum (AST, ALT, γ-GT, alkalische Phosphatase, LDH) (gelegentlich bis häufig)
Herz, Kreislauf f Cave: Schwere Herzrhythmusstörungen, wenn Cefotaxim zu schnell (<1 Minute) über einen zentralvenösen Katheter (ZVK) injiziert wird.
Gefäße g i.v. Anwendung zusätzlich: Phlebitis, Thrombophlebitis
Blut h Hämolytische Anämie, Granulozytopenie, Leukozytopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie (reversibel)
i Agranulozytose (bei längerer Therapiedauer, reversibel)
Urogenitaltrakt j Anstieg der Kreatinin- u. Harnstoff-Konzentrationen im Serum (häufig)
k Akute interstitielle Nephritis (gelegentlich)
Immunsystem l Allergische Hautreaktionen (z. B. Urtikaria, Exantheme), Juckreiz, Arzneimittelfieber (häufig)
m Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
Sonstiges n i.m. Anwendung zusätzlich: Schmerzen, Indurationen an der Injektionsstelle (häufig)
o i.v. Anwendung zusätzlich: Schmerzen an der Injektionsstelle; bei rascher Injektion Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl od. Brechreiz mögl. (häufig)
p Superinfektion od. Kolonisation mit resistenten Bakterien od. Sprosspilzen nach langfristiger u. wiederholter Anwendung mögl.

Gelegentlich: Jarisch-Herxheimer-Reaktion; Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Enzephalopathie, Hepatitis, Erythema multiforme, SJS, TEN, AGEP, DRESS. I.m. Anwendung zusätzlich: syst. Reakt. auf Lidocain.

Intoxikation

C 20 Cefotaxim
Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen u. bei Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien u. Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind. Bei Pat. mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie u. Meningitis ist das Risiko des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
Therapie
Bei einer Vergiftung sind eliminationsbeschleunigende Maßnahmen angezeigt. Zentral ausgelöste Krämpfe können mit Diazepam od. Phenobarbital, nicht jedoch mit Phenytoin behandelt werden. Bei anaphylaktischen Reaktionen sind die üblichen Sofortmaßnahmen, möglichst mit den ersten Anzeichen des Schocks, einzuleiten. Cefotaxim ist hämodialysierbar.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Durchstechfl. à 15 ml/1 g N3 10268330
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
10 Durchstechfl. à 15 ml/2 g N3 10268347