Dimenhydrinat-hameln 6,2 mg/ml Injektionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml enth.: Dimenhydrinat 6,2 mg

Sonstige Bestandteile: Wasser für Inj.-zwecke

Anwendungsgebiete

Zur Prophylaxe und symptomatischen Therapie von Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Genese, insbes. von Kinetosen.

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ≥14 Jahren: 1-3 Amp./d; max. 400 mg/d. Kinder 6-14 Jahre: 1-3mal/d 25-50 mg; max. 150 mg/d. Kinder ≥6 kg KG: 1-3mal/d 1,25 mg/kg KG. Weitere Angaben siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Antihistaminika, akuter Asthma-Anfall, Engwinkelglaukom, Phäochromozytom, Porphyrie, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, Krampfanfälle (Epilepsie, Eklampsie).

Anwendungsbeschränkungen

Besondere Vorsicht bei: Eingeschränkter Leberfunktion, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, kardialer Dysrhythmie/ Arrhythmie (z.B. Tachykardie), Bradykardie, angeborenem langen QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbes. koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörung), gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika) oder zu einer Hypokaliämie führen, chronischen Atembeschwerden und Asthma, Pylorusstenose.

Warnhinweis

Überdosierung mit Dimenhydrinat kann insbes. bei Kindern unter 3 Jahren lebensbedrohlich sein und muss deshalb in dieser Altersgruppe unter allen Umständen vermieden werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Schläfrigkeit, Gedächtnisstörungen und verminderte Konzentrationsfähigkeit können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen auswirken. Dies gilt in verstärktem Maße nach unzureichender Schlafdauer, bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Dimenhydrinat ist zur alleinigen Behandlung von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen nicht geeignet.

Schwangerschaft

Dimenhydrinat sollte nur angewendet werden, wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen und andere sicherere Arzneimittel keinen Erfolg gezeigt haben. In den letzten Schwangerschaftswochen sollte Dimenhydrinat wegen möglicher Auslösung vorzeitiger Uteruskontraktionen nicht angewendet werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Stillzeit

Dimenhydrinat geht in die Muttermilch über. Für Dimenhydrinat liegen keine Erfahrungen bei Anwendung in der Stillzeit vor. Da unerwünschte Wirkungen, wie erhöhte Irritabilität, auf das gestillte Kind nicht auszuschließen sind, sollte entweder das Stillen oder die Behandlung mit Dimenhydrinat beendet werden.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Somnolenz, Benommenheit, Schwindelgefühl; Muskelschwäche. Häufig: Stimmungsschwankungen; Unruhe, Erregung, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Zittern; Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendruckes; Tachykardie; Übelkeit, Schmerzen im Bereich des Magens, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe; Mundtrockenheit, verstopfte Nase; Miktionsstörungen. Nicht bekannt: In Ausnahmefällen können Blutzellschäden vorkommen. Medikamentenabhängigkeit; Leberfunktionsstörungen (cholestatischer Ikterus); allergische Hautreaktionen und Lichtempfindlichkeit der Haut (direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden). Nach längerfristiger täglicher Anwendung durch plötzliches Beenden der Behandlung vorübergehend Schlafstörungen. In diesen Fällen Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis beenden. Bei längerfristiger Therapie mit Dimenhydrinat ist Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit nicht auszuschließen. Indikation zu einer über eine Kurzzeitbehandlung hinausgehenden Therapie kritisch stellen. Kinder und Jugendliche: Möglichkeit des Auftretens paradoxer Reaktionen wie Unruhe, Erregung, Schlaflosigkeit, Angstzustände und Zittern.

Intoxikation

Vergiftungen können lebensbedrohlich sein. Kinder sind besonders gefährdet. Unverzüglich Arzt konsultieren. Symptome: Bewusstseinstrübung (starke Schläfrigkeit bis zum Koma), anticholinerges Syndroms (Mydriasis, Sehstörungen, Tachykardie, Hyperthermie, heiße, gerötete Haut und trockene Schleimhäute, Obstipation, zentral bedingte Unruhe, Angst- und Erregungszustände, gesteigerte Muskelreflexe und Halluzinationen), tonisch-klonische Krämpfe, Atemdepression (nach hohen Dosen bis zu Atemlähmung und Herz-Kreislauf-Stillstand), Herzrhythmusstörungen wie QT-Intervall-Verlängerungen (Torsade de pointes nicht auszuschließen). Behandlung: Erbrechen nicht unabhängig von der erhaltenden Darreichungsform induzieren. Bei Spasmen Gabe von Diazepam, ggf. Senkung der Körpertemperatur, künstliche Beatmung bei drohender Atemlähmung, Gegenmittel bei anticholinergen Symptomen Physostigminsalicylat (nach Physostigmintest). Forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Dimenhydrinat-Vergiftungen vermutlich nur von geringem Nutzen (aufgrund der hohen Plasmaeiweißbindung und des großen Verteilungsvolumens).

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
5 Amp. 10 ml N2 07110938
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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10 Amp. 10 ml N3 17534817