Gazyvaro® 1 000 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Original-Biologikum

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (40 ml) enth.: Obinutuzumab 1 000 mg in einer Konzentration von 25 mg/ml. Ein durch Glycoengeneering modifizierter, humanisierter monoklonaler Typ-II-anti-CD20-Antikörper der IgG1-Subklasse.

Sonstige Bestandteile: Histidin, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Trehalose-Dihydrat, Poloxamer 188, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

In Kombination mit Chlorambucil bei erwachsenen Patienten mit nicht vorbehandelter chronischer lympathischer Leukämie (CLL), die aufgrund von Begleiterkrankungen für eine Therapie mit einer vollständigen Dosis von Fludarabin nicht geeignet sind. In Kombination mit Chemotherapie, gefolgt von einer Gazyvaro Erhaltungstherapie bei Patienten mit einem Therapieansprechen bei Patienten mit nicht vorbehandeltem fortgeschrittenem follikulärem Lymphom (FL). In Kombination mit Bendamustin, gefolgt von einer Gazyvaro Erhaltungstherapie bei Patienten mit FL, die auf eine Behandlung mit Rituximab oder einem Rituximab-haltigen Regime nicht angesprochen haben oder während bzw. bis zu 6 Monate nach der Behandlung progredient wurden.

Dosierung

CLL: 6 Behandlungszyklen jeweils über 28 Tage in Kombination mit Chlorambucil. Zyklus 1: 1 000 mg über Tag 1-2 verteilt (100 mg an Tag 1 und 900 mg an Tag 2 oder an Tag 1 fortgesetzt, wenn keine Änderungen der Infusionsgeschwindigkeit oder Unterbrechungen vorgenommen werden mussten) und jeweils 1 000 mg an Tag 8 und Tag 15. Zyklen 2-6: Jeweils 1 000 mg an Tag 1. Patienten mit nicht vorbehandeltem FL: 6 Behandlungszyklen jeweils über 28 Tage bei Kombination mit Bendamustin bzw. 8 Behandlungszyklen jeweils über 21 Tage bei Kombination mit CVP bzw. 6 Behandlungszyklen jeweils über 21 Tage bei Kombination mit CHOP gefolgt von 2 Behandlungszyklen nur mit Gazyvaro. Zyklus 1: 1 000 mg an Tag 1, 8 und 15. Zyklus 2-6 bzw. 2-8: Jeweils 1 000 mg an Tag 1. Erhaltung bei Ansprechen: 1 000 mg als Monotherapie alle 2 Monate über 2 Jahre oder bis Progression. Patienten mit FL ohne Ansprechen oder progredient auf Rituximab/Rituximab-haltiges Regime: 6 Behandlungszyklen jeweils über 28 Tage in Kombination mit Bendamustin gefolgt von Erhaltungstherapie. Zyklus 1: 1 000 mg an Tag 1, 8 und 15. Zyklen 2-6: Jeweils 1 000 mg an Tag 1. Erhaltung bei Ansprechen: 1 000 mg als Monotherapie alle 2 Monate über 2 Jahre oder bis Progression. Art der Anwendung: als i.v. Infusion. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Bei einer aktiven Infektion nicht verabreichen. Vorsicht bei chronischen und rezidivierenden Infektionen in der Anamnese. Patienten mit aktiver Hepatitis-B-Erkrankung dürfen nicht mit Gazyvaro behandelt werden. Eine Impfung mit Lebendimpfstoffen wird während der Behandlung und bis zur B-Zell-Regeneration nicht empfohlen. Säuglinge, die in utero Obinutuzumab ausgesetzt waren, sind zu überwachen und sollten keine Lebendimpfstoffe erhalten, bis ihre B-Zell-Werte im Normalbereich liegen.

Warnhinweis

IRR sind die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen, vorwiegend während der ersten 1 000 mg Infusion. IRR können auch mit einem Zytokin-Freisetzungs-Syndrom in Zusammenhang stehen. Die Behandlung von IRR kann eine vorübergehende Unterbrechung, Reduzierung der Infusionsgeschwindigkeit oder Abbruch der Behandlung sowie eine symptomatische Behandlung der IRR erfordern. Kriterien für ein erhöhtes Risiko für IRR oder TLS sind zu beachten. Präventive Maßnahmen zur Reduzierung von IRR oder TLS sollten befolgt werden. Abbruch bzw. keine weitere Infusion bei einer IRR Grad 4 oder wiederholt einer IRR Grad 3 oder bei Patienten mit akuten lebensbedrohlichen Atemwegssymptomen. Hepatitis-B-Testung vor Behandlungsbeginn. Patienten mit positiver Hepatitis-B-Serologie sollen vor Behandlungsbeginn einen Spezialisten für Lebererkrankungen aufsuchen und müssen überwacht und behandelt werden, um eine HBV-Reaktivierung zu verhindern. Überwachung von Patienten mit Herzerkrankungen oder kardiopulmonalen Nebenwirkungen in der Anamnese. Engmaschige Überwachung von Patienten mit Neutropenie oder Thrombozytopenie sowie antimikrobielle Prophylaxe bei Patienten mit schwerer oder langanhaltender Neutropenie. Patienten mit Verdacht auf eine verdeckte/kompensierte DIC sollten engmaschig mit Gerinnungsparametern, einschl. Thrombozyten, und klinischer Beobachtung auf Anzeichen oder Symptome einer manifesten DIC überwacht werden. Bei Patienten mit nicht vorbehandeltem fortgeschrittenem FL ist die Wirksamkeit bei FLIPI 0-1 (Niedrigrisikogruppe) derzeit nicht aussagekräftig. Es kann eine progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) auftreten. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Für die Rückverfolgbarkeit müssen der Handelsname und die Chargenbezeichnung des verabreichten Arzneimittels in der Patientenakte eindeutig dokumentiert werden.

Wechselwirkungen

Die Kombination von Obinutuzumab mit Chlorambucil, Bendamustin, CHOP oder CVP kann das Risiko, eine Neutropenie zu entwickeln, erhöhen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Sollte nicht angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen überwiegt das mögliche Risiko. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und in den 18 Monaten nach der Behandlung eine wirksame Empfängnisverhütung anwenden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Stillzeit

Stillen während der Therapie und in den 18 Monaten nach der letzten Dosis von Gazyvaro wird nicht empfohlen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Infektionen der oberen Atemwege, Sinusitis, Harnwegsinfektion, Pneumonie, Herpes zoster, Nasopharyngitis; Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Leukopenie; Schlaflosigkeit; Kopfschmerzen; Husten; Diarrhö, Obstipation; Alopezie, Pruritus; Arthralgie, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten; Fieber, Asthenie, Ermüdung/Fatigue; Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion (IRR). Häufig: Oraler Herpes simplex, Rhinitis, Pharyngitis, Infektion der Lunge, Influenza; Plattenepithelkarzinom der Haut, Basalzellkarzinom; febrile Neutropenie; Tumorlysesyndrom, Hyperurikämie, Hypokaliämie; Depression, Angstgefühl; Vorhofflimmern; Hypertonie; Nasenverstopfung, Rhinorrhoe, oropharyngeale Schmerzen; Dyspepsie, Hämorrhoiden, gastrointestinale Perforation; Ekzeme; muskuloskelettale Thoraxschmerzen, Knochenschmerzen; Dysurie, Harninkontinenz; Thoraxschmerzen; Leukozytenzahl reduziert, Neutrophilenzahl reduziert, Gewichtszunahme. Gelegentlich: Hepatitis-B-Reaktivierung; disseminierte intravaskuläre Gerinnung; Hypogammaglobulinämie. Selten: Zytokin-Freisetzungssyndrom. Nicht bekannt: progressive multifokale Leukoenzephalopathie. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Keine Erfahrungen mit Überdosierungen. Bei einer Überdosis sollte die Infusion sofort unterbrochen oder reduziert und der Patient engmaschig überwacht werden. Solange der Patient B-Zell depletiert ist, sollte in Erwägung gezogen werden, das Blutbild sowie den Patienten auf ein erhöhtes Infektionsrisiko regelmäßig zu überwachen.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8°C). Nicht einfrieren. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. 40 ml N1 10048686
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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