Cortiment®MMX® 9 mg Retardtabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Retardtbl. enth.: Budesonid 9 mg

Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Stearinsäure, (3-sn-Phosphatidyl)cholin (Soja), mikrokristalline Cellulose, Hyprolose, Lactose-Monohydrat 50 mg, Siliciumdioxid-Hydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Tablettenüberzug: Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:2) (Ph. Eur.), Talkum, Titandioxid, Triethylcitrat

Anwendungsgebiete

Einleitung der Remission bei erwachsenen Patienten mit leichter bis mäßig schwerer Colitis ulcerosa, wenn die Behandlung mit 5-ASA nicht ausreicht. Einleitung der Remission bei erwachsenen Patienten mit mikroskopischer Colitis.

Dosierung

Die empfohlene tägliche Dosis zur Einleitung der Remission ist eine 9 mg-Tablette morgens über einen Zeitraum von bis zu 8 Wochen. Wenn die Behandlung beendet wird, kann es sinnvoll sein auszuschleichen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Z 45 Sojaöl, entöltes Soja, Sojalecithine (alle Sojaprodukte, die Sojaproteine enthalten)
Überempfindlichkeit gegen Erdnuss oder Soja.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Patienten mit Infektionen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Osteoporose, peptischem Ulkus, Glaukom, Katarakt oder Diabetes mellitus oder Glaukom in der Familienanamnese sowie unter anderen Bedingungen, bei denen Glukokortikoide unerwünschte Wirkungen hervorrufen könnten. Bei eingeschränkter Leberfunktion kann die Elimination von Glukokortikoiden einschließlich Budesonid beeinträchtigt sein. Dadurch kann es zu einer erhöhten systemischen Exposition kommen. Mögliche systemische Nebenwirkungen sollten in Betracht gezogen werden. Potenzielle systemische Wirkungen schließen Glaukome ein. Besondere Vorsicht bei Patienten mit bestehenden oder früheren schweren Affektstörungen oder wenn Verwandte ersten Grades ein solches Krankheitsbild zeigen.

Warnhinweis

Dop.! Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide gemeldet wurden. Die Behandlung mit Cortiment führt zu niedrigeren systemischen Steroidspiegeln als eine konventionelle orale Glukokortikoid-Therapie. Die Umstellung von einer anderen Steroid-Therapie kann zu Symptomen führen, die in Verbindung mit dem veränderten systemischen Steroidspiegel stehen. Die gleichzeitige Anwendung von Ketoconazol oder anderen potenten CYP3A4-Inhibitoren sollte vermieden werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Zeitabstand zwischen den Behandlungen so groß wie möglich sein und eine Verringerung der Cortiment-Dosis in Betracht gezogen werden. Bei einigen Patienten kann während der Ausschleichphase ein allgemeines Unwohlsein auftreten, was sich z. B. durch Schmerzen in Muskeln und Gelenken äußert. Wenn in seltenen Fällen Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten, sollte eine unzureichende Glukokortikoid-Wirkung als Ursache in Erwägung gezogen werden. In diesen Fällen ist mitunter eine vorübergehende Dosiserhöhung der systemischen Kortikosteroide erforderlich. Da Kortikosteroide bekannterweise immunologische Effekte besitzen, wird die gleichzeitige Gabe von Cortiment wahrscheinlich auch die Immunantwort auf Impfstoffe verringern. Nach Trinken großer Mengen Grapefruitsaft (der die CYP3A4-Aktivität vorwiegend in der Darmschleimhaut hemmt) war die systemische Exposition von oralem Budesonid nahezu verdoppelt. Wie auch bei anderen AM, die überwiegend durch CYP3A4 metabolisiert werden, sollte bei der Einnahme von Budesonid der regelmäßige Verzehr von Grapefruits/Grapefruitsaft vermieden werden. Die folgenden Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen gelten allgemein für Kortikosteroide. Suppression der Nebennierenrinde wurde bei Patienten beobachtet, deren Behandlung von einem Glukokortikoid mit großer systemischer Wirkung umgestellt wurde. Suppression der Entzündungsreaktion und des Immunsystems erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Kortikosteroide können zu einer Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse führen und die Stressantwort verringern. Deshalb wird vor Operationen und in anderen Stresssituationen eine ergänzende Behandlung mit systemisch wirksamen Kortikosteroiden empfohlen. Windpocken und Masern können bei Patienten, die orale Glukokortikoide einnehmen, einen schwereren Verlauf nehmen. Systemische Steroidwirkungen können auftreten, besonders dann, wenn hohe Dosen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Diese Wirkungen können auch Cushing-Syndrom, Nebennierensuppression, Wachstumsverzögerung, verminderte Knochenmineraldichte, Katarakt, Glaukom und in sehr seltenen Fällen ein breites Spektrum von psychiatrischen Störungen und Verhaltensstörungen umfassen. Bei der Umstellung von einer Kortikosteroid-Therapie mit hoher systemischer Wirkung können Allergien wie z. B. Rhinitis und Ekzeme wieder auftreten, die vorher durch die systemische Wirkung unterdrückt wurden.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Budesonid wird primär über Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) metabolisiert. Inhibitoren dieses Enzyms, wie z. B. Ketoconazol, Itraconazol, HIV-Protease-Inhibitoren (einschließlich cobicistathaltiger Produkte) und Grapefruitsaft können deshalb die systemische Verfügbarkeit von Budesonid um ein Vielfaches erhöhen, und es ist mit einem erhöhtem Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Kortikosteroide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Kortikosteroidnebenwirkungen überwacht werden. Wenn die Arzneimittel in Kombination angewendet werden, sollte der Zeitabstand zwischen den Gaben so groß wie möglich sein und eine Verringerung der Cortiment-Dosis in Betracht gezogen werden. Da Budesonid nur eine geringe Affinität zum Enzym CYP3A4 besitzt, ist eine Hemmung des Metabolismus anderer Arzneimittel durch Budesonid unwahrscheinlich. Die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4-Induktoren, wie z. B. Carbamazepin, kann die Verfügbarkeit von Budesonid verringern, weshalb eine Dosiserhöhung erforderlich sein kann. Kortikosteroid-Wechselwirkungen, die eine beträchtliche Gefahr für bestimmte Patienten darstellen können, sind Wechselwirkungen mit Herzglykosiden (Wirkungsverstärkung durch Verringerung des Kaliumspiegels) und Diuretika (erhöhte Elimination von Kalium). Bei Frauen, die auch Östrogene oder kontrazeptive Steroide erhalten haben, wurden erhöhte Plasmaspiegel und eine verstärkte Wirkung von Kortikosteroiden berichtet. Bei gleichzeitiger Einnahme von niedrig dosierten oralen Kombinationskontrazeptiva und Budesonid wurde diese Wirkung nicht beobachtet. Obwohl keine Untersuchungen vorliegen, kann die gleichzeitige Gabe von Colestyramin oder Antazida, wie bei anderen Arzneimitteln auch, die Absorption von Budesonid verringern. Daher sollten diese Arzneimittel nicht gleichzeitig, sondern mindestens 2 Stunden zeitversetzt eingenommen werden. Omeprazol in einer üblichen Dosis führt nicht zu einer Veränderung der Pharmakokinetik von oralem Budesonid; Cimetidin hat einen leichten, klinisch nicht signifikanten Effekt. Da die Nebennierenfunktion supprimiert sein kann, kann ein ACTH-Stimulationstest zur Diagnose einer Hypophyseninsuffizienz falsche Ergebnisse liefern (niedrige Werte).

Schwangerschaft

Die Daten zur inhalativen Anwendung von Budesonid bei einer sehr großen Anzahl von exponierten Schwangerschaften ergaben keinen Hinweis auf Nebenwirkungen. Daten zum Ausgang von Schwangerschaften nach oraler Gabe liegen nicht vor, jedoch ist die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe niedrig. Im Tierversuch erwiesen sich hohe Dosen von Kortikosteroiden als schädlich. Cortiment sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für den Fetus rechtfertigt.

Stillzeit

Budesonid geht in die Muttermilch über. Eine Erhaltungstherapie mit inhalativem Budesonid (2-mal täglich 200 oder 400 µg) bei stillenden Frauen mit Asthma führt zu einer vernachlässigbaren systemischen Exposition von Budesonid bei gestillten Säuglingen. In einer pharmakokinetischen Studie betrug die geschätzte tägliche Dosis des Säuglings für beide Dosierungen 0,3% der täglichen Dosis der Mutter. Unter der Annahme einer vollständigen oralen Bioverfügbarkeit beim Säugling wurde die durchschnittliche Plasmakonzentration beim Säugling auf 1/600 der im Plasma der Mutter beobachteten Konzentration geschätzt. Die Konzentrationen von Budesonid in Plasmaproben von Säuglingen lagen alle unter der Bestimmungsgrenze. Basierend auf Daten für inhalatives Budesonid und der Tatsache, dass Budesonid nach inhalativer, oraler und rektaler Gabe innerhalb der therapeutischen Dosierungsintervalle lineare pharmakokinetische Eigenschaften aufweist, wird die Exposition des gestillten Kindes bei Gabe therapeutischer Dosen von Budesonid als gering eingeschätzt. Diese Daten unterstützen die weitere Anwendung von oral sowie rektal gegebenem Budesonid während der Stillzeit.

Nebenwirkungen

Z 45 Sojaöl, entöltes Soja, Sojalecithine (alle Sojaprodukte, die Sojaproteine enthalten)
Allergische Reaktionen (sehr selten)

Arzneimittelbedingte Nebenwirkungen, die während klinischer Studien mit Cortiment mehr als einmal berichtet wurden: Häufig: Insomnie; Kopfschmerzen; Übelkeit, Oberbauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, Abdominalschmerzen, Mundtrockenheit, Dyspepsie; Akne; Myalgie; Fatigue; Abnahme der Cortisolspiegel im Blut. Gelegentlich: Influenza; Leukozytose; Stimmungsveränderungen; Schwindel; Flatulenz; Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe; periphere Ödeme. Ereignisse, die für die therapeutische Klasse (Intestinale Antiphlogistika, Kortikosteroide mit lokaler Wirkung, Budesonid) berichtet wurden: Häufig: Cushingoide Merkmale; Hypokaliämie; Verhaltensänderungen wie Nervosität, Insomnie und Stimmungsschwankungen, Depression; Palpitationen; Dyspepsie; Hautreaktionen (Urtikaria, Exanthem); Muskelkrämpfe; Menstruationsstörungen. Gelegentlich: Psychomotorische Hyperaktivität, Angst; Tremor. Selten: Aggressivität; Katarakte einschließlich subkapsuläre Katarakte, Glaukom, verschwommenes Sehen; Ekchymose. Sehr selten: Anaphylaktische Reaktion; Wachstumsverzögerung bei Kindern. (Cortiment wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen). Die meisten der erwähnten unerwünschten Ereignisse sind auch für andere Behandlungen mit Glukokortikoiden zu erwarten. Es können Nebenwirkungen auftreten, die typisch für systemisch wirksame Glukokortikoide sind (z. B. cushingoide Merkmale und Wachstumsverzögerung). Diese Nebenwirkungen sind abhängig von der Dosis, der Behandlungsdauer, einer gleichzeitigen und/oder vorherigen Einnahme von Glukokortikoiden und der individuellen Empfindlichkeit.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
20 Retardtbl. 11008128
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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30 Retardtbl. 14398182
50 Retardtbl. N2 11008134