Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Hartkps. enth.: Lenvatinib 4 mg/10 mg (als Mesilat)
Sonstige Bestandteile: Kapselinhalt: Calciumcarbonat, Mannitol (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose, Hyprolose (niedrig substituiert), Talkum, Kapselhülse: Hypromellose, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid×H2O (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172), Druckfarbe: Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Kaliumhydroxid, Propylenglycol
Anwendungsgebiete
Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit progressivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem differenziertem (papillärem/follikulärem/Hürthle-Zell-) Schilddrüsenkarzinom (DTC), das nicht auf eine Radiojodtherapie (RAI) angesprochen hat. Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem oder inoperablem hepatozellulärem Karzinom (HCC), die zuvor noch keine systemische Therapie erhalten haben. Ist in Kombination mit Pembrolizumab zur Behandlung des fortgeschrittenen oder rezidivierenden Endometriumkarzinoms bei Erwachsenen mit einem Fortschreiten der Erkrankung während oder nach vorheriger Platin-basierter Therapie in jedem Krankheitsstadium, wenn eine kurative chirurgische Behandlung oder Bestrahlung nicht in Frage kommt, angezeigt.
Dosierung
DTC-Patienten: Empfohlene Tagesdosis: 24 mg oral, 1-mal täglich (2 Hartkps. 10 mg und 1 Hartkps. 4 mg). Erste Dosisreduktion: 20 mg oral, 1-mal täglich (2 Hartkps. 10 mg). Zweite Dosisreduktion: 14 mg oral, 1-mal täglich (1 Hartkps. 10 mg und 1 Hartkps. 4 mg). Dritte Dosisreduktion: 10 mg oral, 1-mal täglich (1 Hartkps. 10 mg). Wenn Patient eine Dosis vergisst und diese nicht innerhalb von 12 Std. eingenommen werden kann, sollte diese Dosis ausgelassen und die nächste Dosis dann zum üblichen Einnahmezeitpunkt eingenommen werden. Die Behandlung so lange fortsetzen wie ein klinischer Nutzen zu beobachten ist oder bis eine inakzeptable Toxizität auftritt. Dosisanpassung: Die Behandlung von Nebenwirkungen kann eine Therapieunterbrechung, eine Dosisanpassung oder ein Absetzen von Lenvatinib erforderlich machen. Leichte bis mittelschwere Nebenwirkungen (z. B. Grad 1 oder 2) erfordern im Allgemeinen keine Unterbrechung der Behandlung. Schwere (z. B. Grad 3) oder nicht tolerierbare Nebenwirkungen erfordern eine Unterbrechung der Behandlung mit Lenvatinib bis zur Besserung der Nebenwirkungen auf Grad 0-1 oder den Ausgangswert. Bei Auftreten von Toxizitäten soll die Behandlung mit einer reduzierten Dosis gemäß den Empfehlungen in Tab. 4 der Fachinfo fortgesetzt werden. Bei Auftreten von lebensbedrohlichen Reaktionen (z. B. Grad 4) soll die Behandlung abgesetzt werden, außer bei Laborwertabweichungen, die als nicht lebensbedrohlich eingestuft werden. In diesem Fall sollten die Reaktionen wie eine schwere Nebenwirkung (z. B. Grad 3) eingestuft und behandelt werden. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C) oder schweren Nierenfunktionsstörungen beträgt die empfohlene Anfangsdosis 14 mg einmal täglich. HCC-Patienten: Empfohlene Tagesdosis: 8 mg oral, 1-mal täglich (2 Hartkps. 4 mg) bei Patienten mit KG von <60 kg und 12 mg oral, 1-mal täglich (3 Hartkps. 4 mg) bei Patienten mit KG von ≥60 kg. Dosisanpassung richtet sich ausschließlich nach den beobachteten Toxizitäten und nicht nach Veränderung des KG während Behandlung. Das Auftreten einer Nebenwirkung kann eine Therapieunterbrechung, Dosisanpassung oder Absetzen der Therapie erforderlich machen. Leichte bis mittelschwere Nebenwirkungen (z. B. Grad 1 oder 2) erfordern keine Unterbrechung der Behandlung, es sei denn, sie sind für den Patienten trotz optimalem Behandlungsmanagements nicht tolerierbar. Einzelheiten zu Überwachung, Dosisanpassungen und Behandlungsabbruch sind in Tab. 2 und 4 der Fachinfo aufgeführt. EC-Patienten: Empfohlene Tagesdosis: 20 mg oral, 1-mal täglich (2 Hartkps. 10 mg), in Kombination mit Pembrolizumab entweder 200 mg alle 3 Wochen oder 400 mg alle 6 Wochen, verabreicht als i.v.-Infusion über 30 Minuten, bis eine inakzeptable Toxizität oder eine Krankheitsprogression auftritt. Einzelheiten zu Therapieunterbrechung, Dosisreduktion oder ein Absetzen in Kombination mit Pembrolizumab siehe Tab. 3 der Fachinfo. Behandlung mit Pembrolizumab entsprechend den Anweisungen in der Fachinformation für Pembrolizumab. Dosisreduktionen werden für Pembrolizumab nicht empfohlen. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C) oder schweren Nierenfunktionsstörungen beträgt die empfohlene Anfangsdosis 10 mg Lenvatinib 1-mal täglich.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Stillzeit.
Anwendungsbeschränkungen
DTC-Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C) und schwerer Nierenfunktionsstörung (Dosisanpassung erforderlich). Bei DTC-Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz wird die Anwendung von Lenvatinib nicht empfohlen. Bei HCC-Patienten mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B) kann keine Dosierungsempfehlung gegeben werden. Bei HCC-Patienten mit schwerer Leber (Child-Pugh C)- und Nierenfunktionsstörung Anwendung nicht empfohlen. Lenvatinib wurde bei Patienten, bei denen in den vergangenen 6 Mon. eine arterielle Thromboembolie aufgetreten war, nicht untersucht. Lenvatinib sollte daher bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Patienten anderer ethnischer Abstammung als der kaukasischen oder asiatischen sowie Patienten ≥75 Jahren (bisher nur begrenzte Daten). Bei Kindern und Jugendlichen (2 bis <18 Jahre) Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen. Aktuell verfügbare Daten siehe Abschnitte 4.8, 5.1 und 5.2 der Fachinformation. Es können keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden. Bei Kindern unter 2 Jahren aufgrund Sicherheitsbedenken aus juvenilen Tierstudien nicht anwenden. Bei Patienten, die eine QT-Verlängerung haben oder entwickeln, sollte eine regelmäßige Überwachung der Patienten (Elektrokardiodiagramme, Bestimmung der Elektrolyte) erwogen werden. Vorsicht, wenn Lenvatinib entweder gleichzeitig mit oder im Anschluss an antiresorptive Medikamente und/oder Angiogenese-Hemmer verabreicht wird. Vor der Behandlung mit Lenvatinib sollten eine zahnärztliche Untersuchung und angemessene Zahnvorsorge in Betracht gezogen werden. Bei Patienten, die zuvor i.v. Bisphosphonate erhalten haben oder diese derzeit erhalten, sollten invasive Dentaleingriffe nach Möglichkeit vermieden werden.
Warnhinweis
Ausführliche Informationen zu Hypertonie, Aneurysmen und Arteriendissektionen, Proteinurie, Hepatotoxizität, Nierenversagen und Nierenfunktionsstörung, Diarrhoe, Funktionsstörungen des Herzens, posteriorem reversiblem Enzephalopathie-Syndrom (PRES)/reversiblem posterioren Leukenzephalopathie-Syndrom (RPLS), arteriellen Thromboembolien, gebärfähigen Frauen, Blutungen, gastrointestinaler Perforation oder Fistelbildung, nichtgastrointestinalen Fisteln, QT-Zeit-Verlängerung, Störung der Suppression des Thyreoidea-stimulierenden Hormons/Störungen der Schilddrüsenfunktion, Wundheilungsstörungen, Kieferosteonekrose, Tumorlysesyndrom (TLS), speziellen Patientengruppen siehe Fachinformation.
Hinweis
Reaktionsvermögen! Lenvatinib hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, da es Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel hervorrufen kann. Patienten, bei denen diese Symptome auftreten, sollten beim Fahren oder Bedienen von Maschinen vorsichtig sein.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von Lenvatinib, Carboplatin und Paclitaxel hat keine signifikante Auswirkung auf die Pharmakokinetik der drei Substanzen. Bei gleichzeitiger Anwendung von CYP3A4/Pgp-Substraten ist keine signifikante Arzneimittelwechselwirkung zu erwarten. Es ist bisher nicht bekannt, ob Lenvatinib die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva herabsetzen kann.
Schwangerschaft
Gebärfähige Frauen sollten während der Behandlung mit Lenvatinib sowie mind. bis zu 1 Mon. nach Therapieende nicht schwanger werden und eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden. Es ist bisher nicht bekannt, ob Lenvatinib die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva herabsetzen kann, und deshalb sollen Frauen, die orale hormonale Kontrazeptiva anwenden, zusätzlich eine Barrieremethode verwenden. Es liegen keine Daten zur Anwendung von Lenvatinib bei Schwangeren vor. Bei der Anwendung an Ratten und Kaninchen zeigte Lenvatinib eine embryotoxische und teratogene Wirkung. Während der Schwangerschaft darf Lenvatinib nicht angewendet werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich. Dabei ist der Nutzen für die Mutter gegen das Risiko für den Fetus sorgfältig abzuwägen.
Stillzeit
Kontraind. Es ist nicht bekannt, ob Lenvatinib in die Muttermilch gelangt. Ein Risiko für Neugeborene oder Säuglinge ist nicht auszuschließen. Bei Ratten werden Lenvatinib und seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden.
Nebenwirkungen
Lenvatinib-Monotherapie: Sehr häufig: Harnwegsinfektion; Thrombozytopenie, Lymphopenie, Leukopenie, Neutropenie; Hypothyreose, Thyreoidea-stimulierendes Hormon im Blut erhöht; Hypokalzämie, Hypokaliämie, Hypercholesterinämie, Hypomagnesiämie, Gewichtsverlust, verminderter Appetit; Insomnie; Schwindel, Kopfschmerz, Dysgeusie; Blutung, Hypertonie, Hypotonie; Dysphonie; Diarrhoe, gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Erbrechen, Übelkeit, orale Entzündung, Schmerzen im Mundbereich, Verstopfung, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Lipase erhöht, Amylase erhöht; Bilirubin im Blut erhöht, Hypoalbuminämie, Alaninaminotransferase erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Gamma-Glutamyltransferase erhöht; palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Hautausschlag, Alopezie; Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Schmerzen der Extremitäten, muskuloskelettale Schmerzen; Proteinurie, Kreatinin im Blut erhöht; Fatigue, Asthenie, peripheres Ödem. Häufig: Dehydrierung; apoplektischer Insult; Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, verlängerte QT-Zeit im EKG, reduzierte Ejektionsfraktion; Lungenembolie; Analfistel, Flatulenz, gastrointestinale Perforation, Leberversagen, hepatische Enzephalopathie, Leberfunktionsstörung, Cholezystitis; Hyperkeratose; Nierenversagen, Nierenfunktionsstörungen, Harnstoff im Blut erhöht; Unwohlsein. Gelegentlich: Perinealabszess; Milzinfarkt; Nebenniereninsuffizienz; posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom, Monoparese, transitorische ischämische Attacke; Pneumothorax; Pankreatitis, Kolitis; hepatozelluläre Schädigung/Hepatitis; Kieferosteonekrose; nephrotisches Syndrom; verzögerte Heilung. Selten: Tumorlysesyndrom. Nicht bekannt: Aneurysmen und Arteriendissektionen; Fisteln, die nicht den Gastrointestinaltrakt betreffen. Kombination mit Pembrolizumab: Sehr häufig: Harnwegsinfektion; Thrombozytopenie, Lymphopenie, Leukopenie, Neutropenie, Anämie; Hypothyreose, Thyreoidea-stimulierendes Hormon im Blut erhöht, Hyperthyreose; Hypokalzämie, Hypokaliämie, Hypercholesterinämie, Hypomagnesiämie, Gewichtsverlust, verminderter Appetit; Schwindel, Kopfschmerz, Dysgeusie; Blutung, Hypertonie; Dysphonie; Diarrhoe, gastrointenstinale und abdominale Schmerzen, Erbrechen, Übelkeit, orale Entzündung, Schmerzen im Mundbereich, Verstopfung, Mundtrockenheit, Lipase erhöht, Amylase erhöht; Bilirubin im Blut erhöht, Hypoalbuminämie, Alaninaminotransferase erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, alkalische Phosphatase im Blut erhöht; palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Hautausschlag; Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Schmerzen der Extremitäten; Proteinurie, Kreatinin im Blut erhöht; Fatigue, Asthenie, peripheres Ödem. Häufig: Nebenniereninsuffizienz; Dehydrierung; Insomnie; verlängerte QT-Zeit im EKG; Hypotonie; Lungenembolie; Pankreatitis, Flatulenz, Dyspepsie, Kolitis, gastrointestinale Perforation; Cholezystitis, Leberfunktionsstörung, Gamma-Glutamyltransferase erhöht; Alopezie; muskuloskelettale Schmerzen; Nierenversagen; Unwohlsein. Gelegentlich: Perinealabszess; posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom, apoplektischer Insult, Monoparese, transitorische ischämische Attacke; Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, reduzierte Ejektionsfraktion; Pneumothorax; Analfistel; Leberversagen, hepatische Enzephalopathie, hepatozelluläre Schädigung/ Hepatitis; Hyperkeratose; Nierenfunktionsstörungen; Harnstoff im Blut erhöht; verzögerte Heilung. Selten: Tumorlysesyndrom. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Intoxikation
Es gibt kein spezifisches Antidot bei Überdosierung. Bei Verdacht auf Überdosierung Lenvatinib-Behandlung unterbrechen und bei Bedarf geeignete unterstützende Behandlung einleiten.
Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern. In der Original-Blisterpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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30 Hartkps. 4 mg | N1 | 11010711 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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30 Hartkps. 10 mg | N1 | 11010728 |