CABOMETYX® 20 mg/-40 mg/-60 mg Filmtabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Cabozantinib-L-malat (entspr. 20 mg/40 mg/60 mg Cabozantinib)

Sonstige Bestandteile: Tabletteninhalt: Mikrokristalline Cellulose, Lactose 15,54 mg/31,07 mg/46,61 mg, Hyprolose, Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Filmüberzug: Hypromellose 2910, Titandioxid (E 171), Triacetin, Eisen(III)-hydroxid-oxid×H2O (E 172)

Anwendungsgebiete

Nierenzellkarzinom (RCC): Als Monotherapie für die Behandlung des fortgeschrittenen RCC: für die Erstlinienbehandlung von Erwachsenen mit mittlerem oder hohem Risiko oder bei Erwachsenen nach vorangegangener zielgerichteter Therapie gegen VEGF (vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor); In Kombination mit Nivolumab für die Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms bei Erwachsenen. Leberzellkarzinom (HCC): Als Monotherapie bei Erwachsenen, die zuvor mit Sorafenib behandelt wurden. Differenziertes Schilddrüsenkarzinom (DTC): Als Monotherapie für die Behandlung von Erwachsenen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem DTC, die refraktär gegenüber Radiojod (RAI) sind oder dafür nicht in Frage kommen und bei denen während oder nach einer vorherigen systemischen Therapie eine Progression aufgetreten ist.

Dosierung

Monotherapie: Empfohlene Dosis: 60 mg 1-mal täglich. Behandlung fortsetzen bis Progression oder nicht akzeptable Toxizität auftritt. Bei UAW Dosis reduzieren (auf 40 mg täglich, danach auf 20 mg täglich). Kombinationstherapie mit Nivolumab: Empfohlene Dosis: 40 mg 1-mal täglich, in Kombination mit Nivolumab 240 mg alle 2 Wochen oder 480 mg alle 4 Wochen als i.v. Infusion. Behandlung fortsetzen bis Progression oder nicht akzeptable Toxizität auftritt. Bei UAW Dosis reduzieren (auf 20 mg täglich und danach auf 20 mg jeden 2. Tag). Schwere Nieren- und schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C): Anwendung nicht empfohlen. Art der Anwendung: Mind. 2 Std. vor und bis 1 Std. nach Einnahme nichts essen. Versäumte Dosis nicht einnehmen, wenn bis zur Einnahme der nächsten Dosis < 12 Std. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Hepatotoxizität: Strengere Überwachung, insbes. auf Anzeichen einer hepatischen Enzephalopathie, bei leichter und mittelschwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B); Leberfunktionstests vor und während der Behandlung durchführen; bei Verschlechterung der Testergebnisse Dosisanpassung; Anwendung nicht empfohlen bei schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C). Perforation/Fisteln: bei entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Peritonitis, Divertikulitis oder Appendizitis), GI-Trakt infiltrierendem Tumor oder Komplikationen durch vorausgegangenen chirurgischen Eingriff im GI-Trakt Patienten engmaschig überwachen, ggf. Arzneimittel absetzen. Gastrointestinale Störungen (Diarrhö, Übelkeit/Erbrechen, Appetitabnahme und Stomatitis/Schmerzen im Mund): unterstützende Therapie, ggf. Dosisanpassung oder Therapieabbruch. Thromboembolische Ereignisse: Vorsicht bei Risiko für Thromboembolien oder entsprechender Anamnese (z.B. Invasion der Pfortader); bei akutem Myokardinfarkt oder anderen thromboembolischen Komplikationen Arzneimittel absetzen. Blutungen: Patienten, die schwere Blutungen haben oder ein Risiko dafür aufweisen. Aneurysmen und Arteriendissektion: Patienten mit Risikofaktoren wie Hypertonie oder Aneurysmen in der Vorgeschichte. Thrombozytopenie: Thrombozyten überwachen, ggf. Dosisanpassung. Wundheilungsstörungen: sofern behandlungsbedürftig sowie 28 Tage vor chirurgischen Eingriffen (inkl. zahnärztlicher OP) Arzneimittel absetzen. Hypertonie: Blutdruckkontrolle, bei Bedarf antihypertensive Therapie, ggf. Dosisunterbrechung und Dosisreduktion und bei fortbestehender schwerer Hypertonie absetzen. Kieferosteonekrose: zahnärztliche Untersuchung vor und während der Behandlung; Patienten in Mundhygiene unterweisen; vor zahnärztlichen invasiven Eingriffen oder OPs Arzneimittel mind. 28 Tage aussetzen; Vorsicht bei Risiko für Osteonekrose (z.B. Bisphosphonate); bei Auftreten von Osteonekrose absetzen. PPES: ggf. Therapieunterbrechung und Dosisreduktion. Proteinurie: regelmäßige Urinkontrolle; bei nephrotischem Syndrom absetzen. PRES: Arzneimittel absetzen. QT-Intervall: Vorsicht bei Verlängerung des QT-Intervalls in der Anamnese; Antiarrhythmika, relevante Vorerkrankungen des Herzens, Bradykardie, oder Elektrolytstörungen; EKG und Elektrolytkontrolle empfohlen. Funktionsstörung der Schilddrüse: Vor und während der Behandlung Untersuchungen der Schilddrüsenfunktion empfohlen; Hypo- oder Hyperthyreose entsprechend Leitlinien behandeln. Labortests: biochemische Parameter überwachen; ggf. Dosis anpassen oder absetzen.

Warnhinweis

Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Erschöpfung und Schwäche möglich.

Wechselwirkungen

Starke CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Grapefruitsaft): Cabozantinib-Exposition erhöht. Starke CYP3A4-Induktoren (z. B. Phenytoin, Carbamazepin, Rifampicin, Phenobarbital oder pflanzliche Arzneimittel mit Johanniskraut): Cabozantinib-Exposition erniedrigt. MRP2-Inhibitoren (z. B. Cyclosporin, Efavirenz, Emtricitabin): erhöhte Cabozantinib-Konzentration möglich. Colestyramin und Cholestagel: Resorption (oder Reabsorption) ggf. gestört. Andere Arzneimittel wie Warfarin: Plasmaproteinverdrängung durch Cabozantinib möglich (INR-Kontrolle). P-Glykoprotein-Substrate: erhöhte Konzentration von P-gp-Substraten (wie z. B. Fexofenadin, Aliskiren, Ambrisentan, Dabigatranetexilat, Digoxin, Colchicin, Maraviroc, Posaconazol, Ranolazin, Saxagliptin, Sitagliptin, Talinolol, Tolvaptan) möglich.

Schwangerschaft

Gr 6. Anwendung nur, wenn eine Behandlung aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich ist. Alle Patienten inkl. deren Partner/innen müssen während der Therapie und für mind. 4 Monate nach Therapieende effektive Empfängnisverhütungsmethoden anwenden.

Gr 6 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.

Stillzeit

La 1. Während der Behandlung und mind. 4 Monate nach Therapieabschluss nicht stillen.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Monotherapie: Sehr häufig: Anämie, Thrombozytopenie; Hypothyreose; Appetitabnahme, Hypomagnesiämie, Hypokaliämie, Hypoalbuminämie; Dysgeusie, Kopfschmerzen, Schwindel; Hypertonie, Hämorrhagie (einschl. Epistaxis); Dysphonie, Dyspnoe, Husten; Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, Obstipation, abdominale Schmerzen, Dyspepsie; Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Hautausschlag; Schmerzen in den Extremitäten; Fatigue, Schleimhautentzündung, Asthenie, periphere Ödeme; Gewichtsabnahme, Anstieg ALT/AST. Häufig: Abszess, Pneumonie; Neutropenie, Lymphopenie; Dehydratation, Hypophosphatämie, Hyponatriämie, Hypokalzämie, Hyperkaliämie, Hyperbilirubinämie, Hyperglykämie, Hypoglykämie; periphere Neuropathie (einschl. Polyneuropathie; periphere Neuropathie ist hauptsächlich sensorisch); Tinnitus; venöse Thrombose (alle Venenthrombosen einschl. tiefer Venenthrombose); Lungenembolie; gastrointestinale Perforation, Pankreatitis, Fisteln, gastroösophageale Refluxkrankheit, Hämorrhoiden, Schmerzen im Mund, Mundtrockenheit, Dysphagie; hepatische Enzephalopathie; Pruritus, Alopezie, trockene Haut, akneähnliche Dermatitis, Änderung der Haarfarbe, Hyperkeratose, Erythem; Muskelkrämpfe, Arthralgie; Proteinurie; Anstieg von ALP, GGT, Kreatinin, Amylase, Lipase, Cholesterin, Triglyceride erhöht. Gelegentlich: Krämpfe, Schlaganfall, posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom; akuter Myokardinfarkt; hypertensive Krise, arterielle Thrombose, arterielle Embolie; Pneumothorax; Glossodynie; cholestatische Hepatitis; Kieferosteonekrose; Wundheilungsstörungen (verzögerte Heilung, Komplikation an der Inzisionsstelle, Wunddehiszenz). Häufigkeit nicht bekannt: Aneurysmen und Arteriendissektion; kutane Vaskulitis. In klinischen Studien GI-Perforation, Blutungen und thromboembolische Ereignisse mit tödlichem Ausgang. Bei HCC-Patienten Fisteln mit tödlichem Verlauf. Kombinationstherapie mit Nivolumab: Sehr häufig: Infekt der oberen Atemwege; Hypothyreose, Hyperthyreose; Appetitabnahme; Dysgeusie, Schwindel, Kopfschmerzen; Hypertonie; Dysphonie, Dyspnoe, Husten; Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, Obstipation, Stomatitis, Bauchschmerzen, Dyspepsie; Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Hautausschlag, Pruritus; muskuloskelettale Schmerzen, Arthralgie, Muskelkrämpfe; Proteinurie; Fatigue, Pyrexie, Ödeme; ALT/AST erhöht, Hypophosphatämie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, Hyponatriämie, Hyperglykämie, Lymphopenie, alkalische Phosphatase erhöht, erhöhte Lipase, erhöhte Amylase, Thrombozytopenie, Kreatinin erhöht, Anämie, Leukopenie, Hyperkaliämie, Neutropenie, Hyperkalzämie, Hypoglykämie, Hypokaliämie, Gesamtbilirubin erhöht, Hypermagnesiämie, Hypernatriämie, Gewichtsabnahme. Häufig: Pneumonie; Eosinophilie; Überempfindlichkeit (einschl. anaphylaktischer Reaktion); Nebenniereninsuffizienz; Dehydratation; periphere Neuropathie; Tinnitus; trockenes Auge, verschwommenes Sehen; Vorhofflimmern, Tachykardie; Thrombose; Pneumonitis, Lungenembolie, Epistaxis, Pleuraerguss; Colitis, Gastritis, Schmerzen im Mund, Mundtrockenheit, Hämorrhoiden; Hepatitis; Alopezie, trockene Haut, Erythem, Änderung der Haarfarbe; Arthritis; Nierenversagen, akute Nierenschädigung; Schmerzen, Thoraxschmerzen; Cholesterin erhöht, Hypertriglyzeridämie. Gelegentlich: Infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktion; Hypophysitis, Thyreoiditis; autoimmune Enzephalitis, Guillain-Barré Syndrom, myasthenisches Syndrom; Uveitis; Myokarditis; arterielle Embolie; Pneumothorax; Pankreatitis, Perforation des Dünndarms, Glossodynie; Psoriasis, Urtikaria; Myopathie, Kieferosteonekrose, Fisteln; Nephritis. Häufigkeit nicht bekannt: Vanishing-bile-duct-Syndrom (bei vorheriger oder gleichzeitiger Exposition mit Immuncheckpoint-Inhibitoren); kutane Vaskulitis.

Intoxikation

Bei vermuteter Überdosierung Cabozantinib aussetzen und supportive Maßnahmen einleiten. Stoffwechselparameter mind. 1-mal wöchentlich kontrollieren. Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Überdosierung symptomatisch behandeln.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Flasche mit 30 Tbl. 20 mg N1 12358008
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Flasche mit 30 Tbl. 40 mg N1 12358020
1 Flasche mit 30 Tbl. 60 mg N1 12358037