Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Tbl. enth.: Oxcarbazepin 150 mg/300 mg/600 mg
Sonstige Bestandteile: Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B), Riboflavin, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzl.]
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen. Zur Monotherapie oder Kombinationstherapie von Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren.
Dosierung
Erwachsene in Mono- und Kombinationstherapie: Beginn mit 1 TD von 600 mg verteilt auf 2 ED. TD kann in Abständen von 1 Woche in Schritten von maximal 600 mg gesteigert werden. Erhaltungddosis 600‐2400 mg/Tag. Kinder und Jugendliche in Mono- und Kombinationstherapie: Beginn mit 1 TD von 8-10 mg/kg KG/Tag verteilt auf 2 ED. TD kann in Abständen von 1 Woche in Schritten von maximal 10 mg/kg KG/Tag bis zu einer Maximaldosis von 46 mg/kg KG/Tag gesteigert werden. Eingeschränkte Nierenfunktion: Behandlungsbeginn mit halber Anfangsdosis. Bei Patienten mit Hyponatriämie-Risiko engmaschige Überwachung der Natrium-Konzentration erforderlich. Weitere Hinweise siehe Fachinfo.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Eslicarbazepin oder einen der sonstigen Bestandteile.
Anwendungsbeschränkungen
Überempfindlichkeitsreaktionen auf Carbamazepin (Kreuzreaktionsrate 25-30%) oder auf andere Antiepileptika. Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung. Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung, die mit einer niedrigen Serum-Natrium Konzentration einhergeht oder gleichzeitige Behandlung mit den Natriumspiegel senkenden Arzneimitteln oder nichtsteroidalen Antirheumatika (Serum-Natriumspiegel vor und während der Behandlung bestimmen). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist während der Behandlung Vorsicht geboten, insbes. bei Festlegung der Anfangsdosis und bei Dosiserhöhung. Patienten mit Herzinsuffizienz (regelmäßige Gewichtskontrolle). Patienten mit Beeinträchtigung der Reizleitung am Herzen (sorgfältig überwachen). Patienten thailändischer oder Han-chinesischer Abstammung mit der Genvariante HLA-B*1502 (erhöhtes Risiko für Auftreten des SJS/TEN). Patienten europäischer und japanischer Abstammung oder andere Bevölkerungsgruppen mit der Genvariante HLAA* 3101 (erhöhtes Risiko für Auftreten von SJS, TEN, DRESS-Syndrom oder AGEP und makulopapulöses Arzneimittel-Exanthem).
Warnhinweis
Überempfindlichkeitsreaktionen können auch bei Patienten ohne Überempfindlichkeit auf Carbamazepin auftreten. Bei Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion oder schweren Hautreaktionen (SJS, Epidermolysis acuta toxica, Erythema multiforme) Präparat absetzen und eine alternative Behandlung einleiten. Han-Chinesen, Thailänder und andere asiatische Bevölkerungsgruppen (Prävalenz von Trägern des HLA-B*1502-Allels ca. 10% bzw. 15%) sollten vor Beginn der Therapie wenn möglich auf dieses Allel hin untersucht werden. Bei positivemTestergebnis kann die Therapie mit Timox extent unter Nutzen-Risiko-Abschätzung erwogen werden. Über ein Risiko für die Exazerbation von Krampfanfällen wurde berichtet. Das Risiko betrifft besonders Kinder, kann auch bei Erwachsenen auftreten. Bei Exazerbation Oxcarbazepin absetzen. Bei Zeichen einer Hyponatriämie während der Behandlung Bestimmung der Serum-Natriumspiegel empfohlen. Überwachung der Schilddrüsenfunktion wegen möglicher Hypothyreose für die pädiatrische Altersgruppe während der Behandlung empfohlen. Bei Verdacht auf Leberschäden Leberfunktionstests durchführen, Präparat ggf. absetzen. Bei Anzeichen einer deutlichen Knochenmarkdepression Absetzen in Erwägung ziehen. Patienten hinsichtlich suizidaler Gedanken und Verhaltensweisen überwachen und geeignete Behandlung in Erwägung ziehen. Nicht hormonale Verhütungsmethoden empfohlen. Gleichzeitiger Genuss von Alkohol kann die sedative Wirkung erhöhen. Überwachung der Plasmaspiegel kann nützlich sein bei Veränderung der Nierenfunktion, Schwangerschaft, gleichzeitiger Anwendung leberenzyminduzierender Arzneimittel. Präparat langsam absetzen, um das Risiko des Wiederauftretens oder einer Zunahme der Anfälle zu minimieren.
Hinweis
Z 35 Natriumverbindungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“. |
Schwindel, Schläfrigkeit, Ataxie, Doppeltsehen, Verschwommensehen, Sehstörungen, Hyponatriämie und Bewusstseinstrübung insbes. zu Behandlungsbeginn oder im Zusammenhang mit Dosisanpassungen (häufiger während Dosissteigerungen). Daher sollte das Lenken von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Wechselwirkungen
Oxcarbazepin und aktiver Metabolit (MHD) sind schwache Induktoren von CYP3A4, CYP3A5 und UDP-Glukuronyltransferase sowie Inhibitoren von CYP2C19. Gleichzeitige Anwendung mit hormonalen Kontrazeptiva kann diese unwirksam machen. Immunsuppressiva und einige andere Antiepileptika (z. B. Carbamazepin): Erniedrigung des Plasmaspiegels dieser AM möglich. Phenytoin: Anstieg der Plasmaspiegel um bis zu 40% bei Gabe von Oxcarbazepin in Dosen von über 1200 mg/Tag. Starke Induktoren von CYP450 wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital: Erniedrigung des Plasmaspiegels von MHD (29‐49%) möglich. Lamotrigin: Nebenwirkungsrisiko erhöht. Andere Antiepileptika: ggf. Dosisanpassung. MAO-Hemmer: Wechselwirkung theoretisch möglich. Lithium: erhöhte Neurotoxizität möglich.
Schwangerschaft
Oxcarbazepin beeinträchtigt die Wirkung von oralen Kontrazeptiva. Deshalb sollte während der Behandlung eine andere wirksame und sichere Verhütungsmethode angewendet werden. Innerhalb der Behandlungsgruppe von Frauen mit Epilepsie wurde unter Polytherapie, insbes. bei einer Polytherapie mit Valproat, eine höhere Missbildungsrate beobachtet. Eine wirksame Antiepileptika-Therapie darf nicht unterbrochen werden, da eine Verschlechterung der Krankheit sowohl für die Mutter als auch den Fötus schädlich ist. Ein mäßig erhöhtes teratogenes Risiko kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Studienergebnisse zum Risiko von neurologischen Entwicklungsstörungen bei Kindern, die während der Schwangerschaft Oxcarbazepin ausgesetzt waren, sind widersprüchlich und ein Risiko kann nicht ausgeschlossen werden. Bei Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie mit Timox extent oder wenn eine Schwangerschaft geplant ist, muss die Anwendung dieses Arzneimittels sorgfältig überdacht werden. Es sollte die niedrigste anfallskontrollierende Dosis verabreicht und wenn immer möglich, als Monotherapie zumindest in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten gegeben werden. Die Patientinnen sollten über das möglicherweise erhöhte Risiko von Fehlbildungen aufgeklärt und es sollte ihnen die Möglichkeit der Pränataldiagnostik angeboten werden. Während der Schwangerschaft darf eine wirksame Oxcarbazepin-Therapie nicht unterbrochen werden, da eine Verschlechterung der Epilepsie sowohl die Mutter als auch den Fötus schädigt. Die ergänzende Gabe von Folsäure vor und während der Schwangerschaft wird empfohlen. Eine Untersuchung der Veränderungen der MHD-Plasmaspiegel sollte in Betracht gezogen werden. Wenn die Dosis während der Schwangerschaft erhöht wurde, kann eine Kontrolle der MHD-Plasmaspiegel nach der Geburt ebenso erwogen werden. Bei Neugeborenen wurde über Blutgerinnungsstörungen unter leberenzyminduzierenden Antiepileptika berichtet. Als Vorsichtsmaßnahme sollte der werdenden Mutter in den letzten Wochen der Schwangerschaft sowie dem Neugeborenen Vitamin K₁ gegeben werden.
Stillzeit
Oxcarbazepin und sein aktiver Metabolit (MHD) treten in die Muttermilch über. Obwohl die Exposition gering zu sein scheint, kann ein Risiko für den Säugling nicht ausgeschlossen werden. Bei der Entscheidung, ob während der Anwendung von Timox extent gestillt werden soll, sollte sowohl der Nutzen des Stillens als auch das potenzielle Risiko von Nebenwirkungen für den Säugling berücksichtigt werden. Wenn gestillt wird, sollte der Säugling auf unerwünschte Wirkungen wie Schläfrigkeit und geringe Gewichtszunahme überwacht werden.
Nebenwirkungen
Sehr häufig: Schläfrigkeit, Kopfschmerz, Schwindelgefühl; Doppeltsehen; Übelkeit, Erbrechen; Müdigkeit. Häufig: Gewichtszunahme; Hyponatriämie (sehr selten mit Anzeichen und Symptomen wie Anfällen, Enzephalopathie, Bewusstseinstrübung, Verwirrtheit, Sehstörungen [z. B. Verschwommensehen], Hypothyreose, Erbrechen und Übelkeit verbunden); Verwirrungszustände, Depression, Apathie, Unruhe (z. B. Nervosität), Affektlabilität; Ataxie, Tremor, Nystagmus, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen (Amnesie), Sprechstörungen (einschl. Dysarthrie) - häufiger während Steigerungen der Timox extent-Dosis; Verschwommensehen, Sehstörungen; Schwindel; Diarrhö, Verstopfung, Bauchschmerzen; Exanthem, Alopezie, Akne; Schwächegefühl. Gelegentlich: Leukopenie; Hypothyreose; Hypertonie; Urtikaria; Anstieg der Leberenzymwerte, Anstieg der alkalischen Phosphatase; Sturz. Selten: Knochenmarkdepression, aplastische Anämie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie; anaphylaktische Reaktionen; Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion mit folgenden Anzeichen und Symptomen: Lethargie, Übelkeit, Schwindel, Abnahme der Serum(Blut)-Osmolalität, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrungszustände oder andere neurologische Anzeichen und Symptome; Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP); Fallberichte über die Abnahme der Knochendichte unter dem Bild der Osteoporose bis hin zu pathologischen Frakturen bei Langzeitanwendung; Abfall von T4 (mit unklarer klinischer Signifikanz). Sehr selten: Thrombozytopenie; Überempfindlichkeitsreaktionen ([können mehrere Organe betreffen]: mögliche Symptome Hautausschlag, Fieber, Angioödem; mögliche betroffene Organe: Blut-/Lymphsystem [z. B. Eosinophilie, Thrombo-, Leukozytopenie, Lymphknoten-, Milzschwellung], Leber [z. B. Hepatitis, Leberfunktionswerte außerhalb der Norm], Muskeln und Gelenke [z. B. Gelenkschwellung, -schmerzen, Myalgie], Nervensystem [z. B. hepatische Enzephalopathie], Nieren [z. B. Nierenversagen, interstitielle Nephritis, Proteinurie], Lunge [z. B. Lungenödem, Asthma, Bronchospasmus, interstitielle Lungenerkrankung, Dyspnoe]); Arrhythmien, AV-Block; Pankreatitis und/oder Anstieg der Lipase und/oder der Amylase; Hepatitis; Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, Epidermolysis acuta toxica (Lyell-Syndrom), Erythema multiforme; systemischer Lupus erythematodes. Nicht bekannt: Allergische Kreuzreaktionen mit anderen Antiepileptika; Verschlechterung des bestehenden Anfallsleidens bei Kindern (v. a. bei Kindern, die unter Anfallsformen litten [z.B. primär generalisierte Anfälle]), für die Oxcarbazepin nicht zugelassen ist.
Intoxikation
Hyponatriämie, Doppeltsehen, Miosis, Verschwommensehen, Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfung, Atemdepression, Verlängerung des QTc-Intervalls, Benommenheit, Schläfrigkeit, Schwindel, Hyperkinesie, Ataxie, Nystagmus, Tremor, Koordinationsstörungen, Konvulsion, Kopfschmerzen, Koma, Bewusstseinsverlust, Dyskinesie, Aggression, Agitiertheit, Verwirrtheit, Hypotonie, Dyspnoe. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Nach Bedarf sollte eine symptomatische und unterstützende Behandlung durchgeführt werden. Eine Entfernung des Arzneimittels durch Magenspülung und/oder Inaktivierung durch Gabe von Aktivkohle sollte in Erwägung gezogen werden.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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100 Tbl. 150 mg | N2 | 11267717 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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200 Tbl. 150 mg | N3 | 11267723 | ||
100 Tbl. 300 mg | N2 | 11267752 | ||
200 Tbl. 300 mg | N3 | 11267769 | ||
100 Tbl. 600 mg | N2 | 11267798 | ||
200 Tbl. 600 mg | N3 | 11267806 |