Humira® 80 mg/0,8 ml Injektionslösung im Fertigpen

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Original-Biologikum

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

Rheumatoide Arthritis: Humira wird in Kombination mit Methotrexat angewendet zur Behandlung der mäßigen bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei erwachsenen Patienten, die nur unzureichend auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika (NSAR), einschl. Methotrexat, angesprochen haben; zur Behandlung der schweren, aktiven und progressiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden sind. Humira kann im Falle einer Unverträglichkeit gegenüber Methotrexat, oder wenn die weitere Behandlung mit Methotrexat nicht sinnvoll ist, als Monotherapie angewendet werden. Humira reduziert in Kombination mit Methotrexat das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit. Psoriasis: Humira wird angewendet zur Behandlung der mittelschweren bis schweren chronischen Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten, die Kandidaten für eine systemische Therapie sind. Hidradenitis suppurativa (Acne inversa): Humira wird angewendet zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Hidradenitis suppurativa (HS) bei Erwachsenen und Jugendlichen ab einem Alter von 12 Jahren, die unzureichend auf eine konventionelle systemische HS-Therapie ansprechen. Morbus Crohn: Humira wird angewendet zur Behandlung des mittelschweren bis schweren, aktiven Morbus Crohn bei erwachsenen Patienten, die trotz einer vollständigen und adäquaten Therapie mit einem Kortikosteroid und/oder einem Immunsuppressivum nicht ausreichend angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist. Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen: Humira wird angewendet zur Behandlung des mittelschweren bis schweren, aktiven Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen (ab dem Alter von 6 Jahren), die nur unzureichend auf eine konventionelle Therapie, einschl. primärer Ernährungstherapie und einem Kortikosteroid und/oder einem Immunsuppressivum, angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist. Colitis ulcerosa: Humira wird angewendet zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei erwachsenen Patienten, die auf eine konventionelle Therapie, einschl. Kortikosteroide und 6-Mercaptopurin (6-MP) oder Azathioprin (AZA), unzureichend angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist. Uveitis: Humira wird angewendet zur Behandlung der nicht infektiösen Uveitis intermedia, Uveitis posterior und Panuveitis bei erwachsenen Patienten, die nur unzureichend auf Kortikosteroide angesprochen haben, eine Kortikosteroid sparende Behandlung benötigen oder für die eine Behandlung mit Kortikosteroiden nicht geeignet ist. Zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei Kindern und Jugendlichen (ab 6 Jahren), die nur unzureichend auf eine konventionelle Therapie, einschl. Kortikosteroiden und/oder 6‑Mercaptopurin (6‑MP) oder Azathioprin (AZA), angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist. Uveitis bei Kindern und Jugendlichen: Humira wird angewendet zur Behandlung der chronischen nicht infektiösen Uveitis anterior bei Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von 2 Jahren, die unzureichend auf eine konventionelle Therapie angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben oder für die eine konventionelle Therapie nicht geeignet ist.

Dosierung

Subkutane Injektion. Rheumatoide Arthritis: 40 mg jede 2. Woche. Psoriasis: 80 mg als Induktionsdosis, gefolgt von 40 mg jede 2. Woche, beginnend 1 Woche nach Induktionsdosis. Für die Erhaltungsdosis steht Humira 40 mg Injektionslösung als Fertigspritze und/oder Fertigpen zur Verfügung. Nach 16 Wochen kann bei Patienten, die unzureichend auf 40 mg jede 2. Woche ansprechen, eine Dosiserhöhung auf 40 mg jede Woche oder 80 mg jede 2. Woche von Nutzen sein. Bei Patienten, die auch nach Dosiserhöhung unzureichend ansprechen, Nutzen-Risiko-Abwägung einer fortgesetzten Behandlung mit 40 mg jede Woche oder 80 mg jede 2. Woche sorgfältig abwiegen. Bei ausreichendem Ansprechen kann anschließend auf 40 mg jede 2. Woche reduziert werden. Hidradenitis suppurativa (Acne inversa): 160 mg an Tag 1 (2-mal 80 mg/Tag oder 1-mal 80 mg/Tag an 2 aufeinanderfolgenden Tagen), gefolgt von 80 mg 2 Wochen später an Tag 15. 2 Wochen später (Tag 29) Behandlung mit 40 mg jede Woche oder 80 mg jede 2. Woche fortsetzen. Sollte eine Behandlungunterbrechung erforderlich sein, kann die Behandlung mit 40 mg jede Woche oder 80 mg jede 2. Woche wieder begonnen werden. Mittelschwerer bis schwerer, aktiver Morbus Crohn: Woche 0: 80 mg als Induktionsdosis, gefolgt von Woche 2: 40 mg (wenn schnelleres Ansprechen auf die Therapie erforderlich: Woche 0: 160 mg (2-mal 80 mg/Tag oder 1-mal 80 mg/Tag an 2 aufeinanderfolgenden Tagen). Woche 2: 80 mg (Risikoerhöhung für unerwünschte Ereignisse). Nach Induktionsbehandlung 40 mg jede 2. Woche. Patienten, bei deren Behandlung mit 40 mg jede 2. Woche ein Wirkverlust auftritt, können von Dosiserhöhung auf 40 mg jede Woche oder 80 mg jede 2. Woche profitieren. Mittelschwere bis schwere Colitis ulcerosa: Woche 0: 160 mg (2-mal 80 mg/Tag oder 1-mal 80 mg/Tag an 2 aufeinanderfolgenden Tagen). Woche 2: 80 mg. Nach Induktionsbehandlung 40 mg jede 2. Woche. Patienten, bei deren Behandlung mit 40 mg jede 2. Woche ein Wirkverlust auftritt, können von einer Dosiserhöhung auf 40 mg jede Woche oder 80 mg jede 2. Woche profitieren. Uveitis: 80 mg als Induktionsdosis, gefolgt von 40 mg alle 2 Wochen, beginnend 1 Woche nach Induktionsdosis. Für die Erhaltungsdosis steht Humira 40 mg Injektionslösung als Fertigspritze und/oder Fertigpen zur Verfügung. Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen: Dosisempfehlung kann nicht gegeben werden (keine Untersuchungen). Plaque-Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen: Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4-17 Jahren nicht untersucht. Empfohlene Dosis max. 40 mg. Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) bei Jugendlichen (ab 12 Jahren und mind. 30 kg): Keine klinischen Studien. Empfohlene Dosis: Woche 0: 80 mg, ab Woche 1: 40 mg jede 2. Woche. Kein relevanter Nutzen bei Kindern < 12 Jahren. Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen: 6-17 Jahren: < 40 kg: Anfangsdosis: Woche 0: 40 mg, Woche 2: 20 mg (wenn schnelleres Ansprechen erforderlich: Woche 0: 80 mg, Woche 2: 40 mg). Erhaltungsdosis ab Woche 4: 20 mg jede 2. Woche. ≥ 40 kg: Anfangsdosis: Woche 0: 80 mg, Woche 2: 40 mg (wenn schnelleres Ansprechen erforderlich: Woche 0: 160 mg, Woche 2: 80 mg), Erhaltungsdosis ab Woche 4: 40 mg jede 2. Woche. Kein relevanter Nutzen bei Kindern < 6 Jahren. Colitis ulcerosa bei Kindern und Jugendlichen: <40 kg: Woche 0: 80 mg (2-mal 40 mg/Tag), Woche 2: 40 mg; Erhaltungsdosis von 40 mg jede 2. Woche beginnend in Woche 4. >40 kg: Woche 0: 160 mg (verabreicht als 4 Injektionen von 40 mg/Tag oder als 2 Injektionen von 40 mg/Tag an 2 aufeinanderfolgenden Tagen), Woche 2: 80 mg (2-mal 40 mg/Tag); Erhaltungsdosis von 80 mg jede 2. Woche, beginnend in Woche 4. Uveitis bei Kindern und Jugendlichen: ab 2 Jahren: < 30 kg: 20 mg jede 2. Woche in Kombination mit Methotrexat. ≥ 30 kg: 40 mg jede 2. Woche in Kombination mit Methotrexat. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Aktive Tuberkulose oder andere schwere Infektionen wie Sepsis und opportunistische Infektionen. Mäßige bis schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III/IV).

Anwendungsbeschränkungen

Patienten mit anamnestisch bekannten rezidivierenden Infektionen sowie mit Grunderkrankungen und Begleitmedikationen, die das Entstehen von Infektionen begünstigen, darunter auch die medikamentöse Behandlung mit Immunsuppressiva. Patienten mit inaktiver Tuberkulose und Patienten, die positiv auf HBV getestet werden. Patienten mit vorbestehenden oder beginnenden demyelinisierenden Erkrankungen des ZNS. Patienten mit malignen Erkrankungen in der Vorgeschichte. Patienten mit mäßiger bis schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Patienten mit erhöhtem Risiko für maligne Erkrankungen als Folge starken Rauchens. Patienten mit leichter Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse I/II). Gleichzeitige Anwendung von TNF-α-Antagonisten und Anakinra, gleichzeitige Anwendung von TNF-α-Antagonisten und Abatacept, OP (begrenzte Erfahrung, lange Halbwertszeit von Adalimumab berücksichtigen; engmaschige Kontrolle der Patienten im Hinblick auf Infektionen). Gelenkersatz-OP (begrenzte Erfahrung). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Die Behandlung mit Humira sollte von einem Facharzt mit Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Krankheitszuständen, für die Humira indiziert ist, eingeleitet und überwacht werden. Augenärzten wird angeraten, vor der Einleitung einer Humira-Therapie einen entsprechenden Spezialisten zurate zu ziehen (siehe Abschnitt 4.4). Patienten, die mit Humira behandelt werden, sollte der spezielle Patientenpass ausgehändigt werden. Infektionen: Patienten, die mit TNF-Antagonisten behandelt werden, sind für schwere Infektionen empfänglicher. Eine beeinträchtigte Lungenfunktion kann das Risiko für die Entwicklung von Infektionen erhöh. Die Häufigkeit von schweren Infektionen war bei mit Humira behandelten Patienten >65 Jahren höher (3,7%) als bei solchen <65 Jahren (1,5%). Einige nahmen einen tödlichen Verlauf. Bei der Behandlung älterer Patienten sollte auf das Risiko von Infektionen besonders geachtet werden. Patienten müssen im Hinblick auf Infektionen einschl. Tuberkulose vor, während und nach Behandlung (bis zu 4 Monate) mit Humira engmaschig überwacht werden. Behandlung mit Humira bei Patienten mit aktiven Infektionen erst einleiten, wenn Infektionen unter Kontrolle. Tritt eine schwere Infektion oder Sepsis neu auf: Humira so lange absetzen und geeignete antibakterielle oder antimykotische Therapie, bis Infektion unter Kontrolle. Schwere Infektionen einschl. Sepsis aufgrund von bakteriellen, mykobakteriellen, invasiven Pilz-, Parasiten-, viralen oder anderen opportunistischen Infektionen wie z.B. Listeriose, Legionellose und Pneumocystis-Infektionen sind im Zusammenhang mit Humira beschrieben worden. Andere schwere Infektionen in klinischen Studien schließen Pneumonie, Pyelonephritis, septische Arthritis und Septikämie ein. Über Hospitalisierung oder Todesfälle in Verbindung mit Infektionen wurde berichtet. Tuberkulose: Berichte von Tuberkulose bei Patienten, die Humira erhielten, in der Mehrheit solcher Berichte Tuberkulose extrapulmonär, d. h. disseminiert. Vor Behandlungsbeginn müssen alle Patienten sowohl auf aktive als auch auf inaktive (latente) Tuberkuloseinfektionen untersucht werden (Anamnese, Röntgen-Thorax, Hauttest, nationale Empfehlungen befolgen). Wird eine aktive Tuberkulose diagnostiziert, darf die Behandlung mit Humira nicht eingeleitet werden. Bei latenter Tuberkulose vor der ersten Gabe von Humira geeignete Tuberkulose-Prophylaxe durchführen. Eine Tuberkulose-Prophylaxe vor Beginn der Behandlung mit Humira ebenfalls erwägen bei Patienten, bei denen trotz negativen Tuberkulose-Tests mehrere oder signifikante Risikofaktoren für Tuberkulose gegeben sind und bei Patienten mit anamnestisch bekannter latenter oder aktiver Tuberkulose, wenn unklar ist, ob adäquate Behandlung durchgeführt wurde. Trotz Tuberkulose-Prophylaxe Fälle von Tuberkulose-Reaktivierung bei Patienten aufgetreten, die mit Humira behandelt wurden. Einige Patienten, die zuvor erfolgreich gg. aktive Tuberkulose behandelt worden waren, entwickelten unter der Behandlung mit Humira erneut Tuberkulose. Vor Beginn der Therapie bei Patienten, die Tuberkulose ausgesetzt waren oder die in Hochrisikogebiete von Tuberkulose oder von endemischen Mykosen wie Histoplasmose, Kokzidioidomykose oder Blastomykose gereist sind, Risiko und Vorteil einer Behandlung mit Humira sorgfältig überdenken. Patienten sind anzuweisen, ärztlichen Rat einzuholen, falls es während oder nach Behandlung mit Humira zu klinischen Anzeichen/Symptomen kommt, die auf Tuberkuloseinfektion hinweisen (z.B. anhaltender Husten, Kräfteschwund/Gewichtsverlust, leicht erhöhte Körpertemperatur, Teilnahmslosigkeit). Bei anhaltenden/atypischen Anzeichen oder Symptomen von Infektionen oder Verschlechterung des Allgemeinzustandes gängige opportunistische Infektion zu befürchten. Bei Patienten, die Anzeichen oder Symptome wie z.B. Fieber, Unwohlsein, Gewichtsverlust, Schweißausbrüche, Husten, Atemnot und/oder Lungeninfiltrate oder eine andere schwere systemische Erkrankung mit oder ohne gleichzeitigen Schock entwickeln, ist eine invasive Pilzinfektion zu befürchten. Die Verabreichung von Humira muss sofort unterbrochen werden. Bei diesen Patienten sollten die Diagnose und die Einleitung einer empirischen Antimyotika-Therapie mit einem Arzt abgesprochen werden, der in der Behandlung von Patienten mit invasiver Pilzinfektion Erfahrung hat. Hepatitis-B-Reaktivierung: Reaktivierung einer Hepatitis-B bei Patienten, die einen TNF-Antagonisten einschl. Humira erhielten und chronische Träger dieses Virus waren (d. h. HBsAg-positiv), einige Fälle mit tödlichem Ausgang. Patienten müssen vor Beginn der Therapie mit Humira auf eine HBV-Infektion untersucht werden. Patienten, die positiv auf eine Hepatitis-B-Infektion getestet wurden, sollten Rücksprache mit einem Arzt halten, der Fachkenntnisse zur Behandlung von Hepatitis-B hat. Engmaschige Überwachung von Trägern von HBV, die eine Behandlung mit Humira benötigen, auf Anzeichen und Symptome einer aktiven HBV-Infektion während und mehrere Monate nach der Therapie. Keine ausreichenden Daten zur Vorbeugung einer HBV-Reaktivierung durch eine antivirale Therapie bei Patienten, die mit TNF-Antagonisten behandelt werden und Träger von HBV sind. Bei HBV-Reaktivierung Humira absetzen und effektive antivirale Therapie mit geeigneter unterstützender Behandlung einleiten. Neurologische Ereignisse: in seltenen Fällen mit dem neuen Auftreten oder Verstärkung der klinischen Symptomatik und/oder radiologischem Nachweis von demyelinisierenden Erkrankungen (einschl. MS, Optikusneuritis, demyelinisierende Erkrankungen im peripheren Nervensystem, einschl. Guillain-Barré-Syndrom) in Verbindung gebracht. Sorgfältiges Abwägen der Verordnung bei Patienten mit vorbestehenden oder beginnenden demyelinisierenden Erkrankungen des ZNS. Allergische Reaktionen: Falls eine anaphylaktische Reaktion oder andere schwerwiegende allergische Reaktionen auftreten, Humira sofort absetzen und geeignete Behandlung einleiten. Maligne und lymphoproliferative Erkrankungen: Innerhalb kontrollierter Phasen von klinischen Studien mit TNF-Antagonisten bei Patienten unter TNF-Antagonisten im Vergleich zu Kontrollpatienten mehr Fälle von malignen Erkrankungen (einschl. Lymphome) beobachtet, allerdings war das Auftreten selten. Nach Markteinführung Fälle von Leukämie bei Patienten, die mit TNF-Antagonisten behandelt wurden. Auftreten von malignen Erkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis 22 Jahre), die mit TNF-Antagonisten (einschl. Adalimumab in der Phase nach Markteinführung) behandelt wurden (Therapieeinleitung ≤18 Jahre) (ca. 50% der Fälle Lymphome; einige tödlich). Nach Markteinführung seltene Fälle von hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen, einige Fälle bei jungen Erwachsenen aufgetreten, die Humira in Kombination mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin zur Behandlung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung erhielten. Sorgfältige Prüfung eines möglichen Risikos von Humira in Kombination mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand kann ein mögliches Risiko für die Entwicklung von Lymphomen, Leukämie und anderen malignen Erkrankungen bei Patienten (einschl. Kindern und Jugendlichen), die mit TNF-Antagonisten behandelt werden, nicht ausgeschlossen werden. Alle Patienten (insbes. Patienten mit intensiver immunsuppressiver Therapie in der Vorgeschichte oder Psoriasis-Patienten mit vorheriger PUVA-Therapie) sollten vor und während der Behandlung auf das Vorliegen von nichtmelanomartigen Hauttumoren untersucht werden. In exploratorischer klinischer Studie bei anderen TNF-Antagonisten (Infliximab) mehr maligne Erkrankungen bei Patienten mit COPD im Vergleich zu Kontrollgruppe. Nicht bekannt, ob eine Adalimumab-Behandlung das Risiko für die Entwicklung von Dysplasien oder Kolonkrebs beeinflusst. Regelmäßige Kontrolle auf Dysplasien von Patienten mit Colitis ulcerosa, die ein erhöhtes Risiko für Dysplasien oder Kolonkarzinom haben (z.B. Patienten mit lange bestehender Colitis ulcerosa oder PSC), oder bei Patienten mit Vorgeschichte bzgl. Dysplasie oder Kolonkarzinom. Koloskopie und Biopsien entsprechend nationalen Empfehlungen. Hämatologische Reaktionen: Unerwünschte Ereignisse des blutbildenden Systems einschl. medizinisch signifikanter Zytopenie (z.B. Thrombozytopenie, Leukopenie) wurden unter Humira berichtet. Bei Patienten mit bestätigten signifikanten hämatologischen Abnormalitäten sollte eine Unterbrechung der Humira-Therapie in Betracht gezogen werden. Dekompensierte Herzinsuffizienz: Humira bei Patienten, die neue oder sich verschlechternde Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz entwickeln, absetzen. Autoimmunprozesse: Die Behandlung mit Humira kann zur Bildung von Autoantikörpern führen. Der Einfluss einer Langzeitbehandlung auf die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen ist nicht bekannt. Entwickelt ein Patient nach Behandlung mit Humira Symptome, die auf ein lupusähnliches Syndrom hindeuten und wird positiv auf Antikörper gg. doppelsträngige DNA getestet, Behandlung mit Humira nicht weiterführen. Nach entsprechendem Hinweis können Patienten Humira selbst injizieren.

Hinweis

Impfungen: Bei Kindern und Jugendlichen wird empfohlen, vor Therapiebeginn alle Immunisierungen in Übereinstimmung mit den gegenwärtigen Richtlinien durchzuführen. Patienten können gleichzeitig zur Humira-Therapie Impfungen erhalten, mit Ausnahme von Lebendimpfstoffen. Keine Verabreichung von Lebendimpfstoffen an Säuglinge, die im Uterus Adalimumab ausgesetzt waren, für 5 Monate nach der letzten Gabe von Adalimumab bei der Mutter während der Schwangerschaft. Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Schwangerschaft

Frauen im gebärfähigen Alter sollten geeignete Empfängnisverhütungsmethoden in Erwägung ziehen und diese mind. 5 Monate nach der letzten Gabe von Humira fortführen. Bei Behandlung von Müttern während der Schwangerschaft gelangt Adalimumab möglicherweise über die Plazenta in das Serum von Säuglingen, infolgedessen evtl. ein erhöhtes Risiko für Infektionen bei Säuglingen. Keine Verabreichung von Lebendimpfstoffen an Säuglingen, die im Uterus Adalimumab ausgesetzt waren, für 5 Monate nach der letzten Gabe von Adalimumab bei der Mutter während der Schwangerschaft.

Stillzeit

Eingeschränkte Informationen aus der veröffentlichten Literatur lassen darauf schließen, dass Adalimumab in sehr geringer Konzentration (zwischen 0,1-1% des Serumspiegels der Mutter) in die Muttermilch übergeht. Bei oraler Anwendung durchlaufen Proteine des Typs Immunglobulin G eine intestinale Proteolyse und weisen eine schlechte Bioverfügbarkeit auf. Es werden keine Auswirkungen auf die gestillten Neugeborenen/Säuglinge erwartet. Folglich kann Humira während der Stillzeit angewendet werden.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Infektionen des Respirationstraktes (einschl. des unteren und oberen Respirationstraktes, Pneumonie, Sinusitis, Pharyngitis, Nasopharyngitis und virale Herpespneumonie); Leukopenie (einschl. Neutropenie und Agranulozytose), Anämie; erhöhte Blutfettwerte; Kopfschmerzen; Abdominalschmerzen, Übelkeit und Erbrechen; Erhöhung der Leberenzyme; Hautausschlag (einschl. schuppender Hautausschlag); muskuloskelettale Schmerzen; Reaktionen an der Injektionsstelle (einschl. Erytheme an der Injektionsstelle). Häufig: systemische Infektionen (einschl. Sepsis, Candidiasis und Influenza), intestinale Infektionen (einschl. virale Gastroenteritis), Haut- und Weichteilinfektionen (einschl. Paronychie, Zellgewebsentzündung, Impetigo, nekrotisierende Fasciitis und Herpes zoster), Ohrinfektionen, Mundinfektionen (einschl. Herpes simplex, Mundherpes und Zahninfektionen), Genitaltraktinfektionen (einschl. vulvovaginaler Pilzinfektionen), Harnwegsinfektionen (einschl. Pyelonephritis), Pilzinfektionen, Gelenkinfektionen; Hautkrebs außer Melanom (einschl. Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom), gutartiges Neoplasma; Leukozytose, Thrombozytopenie; Überempfindlichkeit, Allergien (einschl. durch Jahreszeiten bedingte Allergie); Hypokaliämie, erhöhte Harnsäurewerte, abweichende Natriumwerte im Blut, Hypokalzämie, Hyperglykämie, Hypophosphatämie, Dehydratation; Stimmungsschwankungen (einschl. Depression), Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit; Parästhesien (einschl. Hypästhesie), Migräne, Nervenwurzelkompression; eingeschränktes Sehvermögen, Konjunktivitis, Blepharitis, Anschwellen des Auges; Schwindel; Tachykardie; Hypertonie, Hitzegefühl, Hämatome; Asthma, Dyspnoe, Husten; Blutungen im Gastrointestinaltrakt, Dyspepsie, gastroösophageale Refluxkrankheit, Sicca-Syndrom; Verschlechterung oder neuer Ausbruch von Psoriasis (einschl. palmoplantare pustulöse Psoriasis), Urtikaria, Blutergüsse (einschl. Purpura), Dermatitis (einschl. Ekzem), Onychoclasis (Brechen der Nägel), Hyperhidrose, Alopezie, Pruritus; Muskelkrämpfe (einschl. Erhöhung der Blut-Kreatinphosphokinase); eingeschränkte Nierenfunktion, Hämaturie; Brustschmerzen, Ödeme, Fieber; Koagulations- und Blutungsstörungen (einschl. Verlängerung der partiellen Thromboplastinzeit), positiver Nachweis von Autoantikörpern (einschl. doppelsträngige DNA-Antikörper), erhöhte Blutwerte für Lactatdehydrogenase; beeinträchtigte Wundheilung. Gelegentlich: neurologische Infektionen (einschl. virale Meningitis), opportunistische Infektionen und Tuberkulose (einschl. Kokzidioidomykose, Histoplasmose und komplexe Infektionen durch Mycobacterium avium), bakterielle Infektionen, Augeninfektionen, Divertikulitis; Lymphom, solide Organtumoren (einschl. Brustkrebs, Lungentumor und Schilddrüsentumor), Melanom; idiopathische thrombozytopenische Purpura; Sarkoidose, Vaskulitis; zerebrovaskuläre Zwischenfälle, Tremor, Neuropathie; Doppeltsehen; Taubheit, Tinnitus; Myokardinfarkt, Arrhythmie, dekompensierte Herzinsuffizienz; Aortenaneurysma, arterieller Gefäßverschluss, Thrombophlebitis; Lungenembolie, interstitielle Lungenerkrankung, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, Pneumonitis, Pleuraerguss; Pankreatitis, Dysphagie, Gesichtsödeme; Cholecystitis und Cholelithiasis, Fettleber, erhöhte Bilirubinwerte; nächtliches Schwitzen, Narbenbildung; Rhabdomyolyse, SLE; Nykturie; erektile Dysfunktion; Entzündungen. Selten: Leukämie; Panzytopenie; Anaphylaxie; MS, demyelinisierende Erkrankungen (z.B. Optikusneuritis, Guillain-Barré-Syndrom); Herzstillstand; Lungenfibrose; Darmwandperforation; Hepatitis, Reaktivierung einer Hepatitis B, Autoimmunhepatitis; Erythema multiforme, SJS, Angioödem, kutane Vaskulitis, lichenoide Hautreaktion; lupusähnliches Syndrom. Nicht bekannt: hepatosplenales T-Zell-Lymphom, Merkelzellkarzinom (neuroendokrines Karzinom der Haut), Kaposi-Sarkom; Leberversagen; Verschlechterung der Symptome einer Dermatomyositis, Gewichtszunahme.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Ein einzelner Fertigpen darf für bis zu 14 Tage bei Temperaturen bis zu max. 25 °C gelagert werden. Der Fertigpen muss vor Licht geschützt werden und entsorgt werden, wenn er nicht innerhalb dieser 14 Tage verwendet wird.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Fertigpen 0,8 ml 13516886
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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3 Fertigpens 0,8 ml 14288826