Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Durchstechfl. enth.: Trastuzumab 150 mg/420 mg, einen humanisierten monoklonalen IgG1-Antikörper, der aus einer Suspensionskultur von Säugetierzellen (Ovarialzellen des chinesischen Hamsters) hergestellt und durch eine Affinitäts- und Ionenaustauschchromatographie, die spezifische virale Inaktivierungs- und Entfernungsprozesse beinhaltet, gereinigt wird. Die rekonstituierte Lösung mit Herzuma enthält 21 mg/ml Trastuzumab.
Sonstige Bestandteile: L-Histidinhydrochlorid, L-Histidin, α,α-Trehalosedihydrat, Polysorbat 20
Anwendungsgebiete
I.) Erwachsene Patienten mit HER2-positivem metastasiertem Brustkrebs (metastatic breast cancer ‐ MBC): a) als Monotherapie zur Behandlung von Patienten, die mindestens 2 Chemotherapieregime gegen ihre metastasierte Erkrankung erhalten haben. Die vorangegangene Chemotherapie muss mindestens ein Anthrazyklin und ein Taxan enthalten haben, es sei denn, diese Behandlung ist für die Patienten nicht geeignet. Bei Patienten mit positivem Hormonrezeptor-Status muss eine Hormonbehandlung erfolglos gewesen sein, es sei denn, diese Behandlung ist für die Patienten nicht geeignet. b) in Kombination mit Paclitaxel zur Behandlung von Patienten, die noch keine Chemotherapie gegen ihre metastasierte Erkrankung erhalten haben und für die ein Anthrazyklin ungeeignet ist. c) in Kombination mit Docetaxel zur Behandlung von Patienten, die noch keine Chemotherapie gegen ihre metastasierte Erkrankung erhalten haben. d) in Kombination mit einem Aromatasehemmer zur Behandlung von postmenopausalen Patienten mit Hormonrezeptor-positivem MBC, die noch nicht mit Trastuzumab behandelt wurden. II.) Erwachsene Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium (early breast cancer - EBC): a) nach einer Operation, Chemotherapie (neoadjuvant oder adjuvant) und Strahlentherapie (soweit zutreffend). b) nach adjuvanter Chemotherapie mit Doxorubicin und Cyclophosphamid, in Kombination mit Paclitaxel oder Docetaxel. c) in Kombination mit adjuvanter Chemotherapie mit Docetaxel und Carboplatin. d) in Kombination mit neoadjuvanter Chemotherapie, gefolgt von adjuvanter Therapie mit Trastuzumab, bei lokal fortgeschrittenem (einschl. entzündlichem) Brustkrebs oder Tumoren >2 cm im Durchmesser. Herzuma ist nur bei Patienten mit metastasiertem Brustkrebs oder Brustkrebs im Frühstadium anzuwenden, deren Tumore entweder eine HER2-Überexpression oder eine HER2-Genamplifikation aufweisen, die durch eine genaue und validierte Untersuchung ermittelt wurde. III.) in Kombination mit Capecitabin oder 5-Fluorouracil und Cisplatin indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit HER2-positivem metastasiertem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs, die bisher keine Krebstherapie gegen ihre metastasierte Erkrankung erhalten haben. Herzuma ist nur bei Patienten mit metastasiertem Magenkarzinom (metastatic gastric cancer - MGC) anzuwenden, deren Tumore eine HER2-Überexpression, definiert durch ein IHC2+ und ein bestätigendes SISH- oder FISH-Ergebnis, oder durch ein IHC3+ Ergebnis, aufweisen. Hierfür sollten genaue und validierte Untersuchungsmethoden angewendet werden.
Dosierung
Metastasierter Brustkrebs: 3-wöchentliche Anwendung: Initialdosis 8 mg/kg KG, Erhaltungsdosis 6 mg/kg KG, beginnend 3 Wo. nach der Initialdosis. Wöchentliche Anwendung: Initialdosis 4 mg/kg KG, wöchentliche Erhaltungsdosis 2 mg/kg KG beginnend 1 Wo. nach Initialdosis. Brustkrebs im Frühstadium: 3-wöchentliche Anwendung: Initialdosis 8 mg/kg KG, Erhaltungsdosis 6 mg/kg KG beginnend 3 Wo. nach Initialdosis. Wöchentliche Anwendung in Kombination mit Paclitaxel, nach Chemotherapie mit Doxorubicin und Cyclophosphamid: Initialdosis 4 mg/kg, gefolgt von 2 mg/kg jede Wo. Metastasiertes Magenkarzinom: 3-wöchentliche Anwendung: Initialdosis 8 mg/kg KG, Erhaltungsdosis 6 mg/kg KG beginnend 3 Wo. nach der Initialdosis. Patienten mit MBC oder MGC sollten bis zum Fortschreiten der Erkrankung mit Herzuma behandelt werden. Patienten mit EBC sollten mit Herzuma 1 Jahr lang behandelt werden oder bis zum Wiederauftreten der Erkrankung, je nachdem was zuerst eintritt. Bei Patienten mit EBC Verlängerung der Behandlung über 1 Jahr hinaus nicht empfohlen. Initialdosis sollte als i.v. Infusion über 90 Min. verabreicht werden. Wurde die Initialdosis gut vertragen, können weitere Dosen als 30-minütige Infusion verabreicht werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Trastuzumab, Mausproteine oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere Ruhedyspnoe, die durch Komplikationen der fortgeschrittenen Krebserkrankung verursacht wird oder die eine unterstützende Sauerstofftherapie benötigt.
Anwendungsbeschränkungen
Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten kardialer Ereignisse, z.B. Hypertonie, dokumentierter koronarer Herzerkrankung, KHI, LVEF von < 55 %, bei älteren Patienten, ist Vorsicht geboten. Anthrazyklin-Therapie noch bis zu 7 Monate nach Absetzen von Trastuzumab vermeiden. Herzuma und Anthrazykline sollten bei MBC und im adjuvanten Behandlungssetting nicht gleichzeitig in Kombination angewendet werden. Bei Patienten mit einem Myokardinfarkt (MI) in der Anamnese, medizinisch behandlungsbedürftiger Angina pectoris, einer KHI in der Anamnese oder einer bestehenden KHI (NYHA Klasse II-IV), LVEF < 55 %, anderen Kardiomyopathien, einer medizinisch behandlungsbedürftigen kardialen Arrhythmie, einer klinisch signifikanten Herzklappenerkrankung, schlecht kontrollierter Hypertonie und hämodynamisch relevantem Perikarderguss, kann die Behandlung nicht empfohlen werden. Herzuma sollte bei Patienten mit EBC, die für eine neoadjuvante/adjuvante Behandlung geeignet sind, in Kombination mit Anthrazyklinen nur bei chemotherapienaiven Patienten und nur in niedrig dosierten Anthrazyklin-Schemata, d.h. in maximalen kumulativen Doxorubicin-Dosen von 180 mg/m2 oder Epirubicin-Dosen von 360 mg/m2, angewendet werden. Für Patienten mit Ruhedyspnoe aufgrund von Komplikationen der fortgeschrittenen Krebserkrankung und Begleiterkrankungen besteht ein erhöhtes Risiko für eine letale Infusionsreaktion und von pulmonalen Ereignissen. Diese Patienten sollten deshalb nicht mit Trastuzumab behandelt werden. Vorsicht bei Pneumonitis, besonders bei Patienten, die gleichzeitig mit Taxanen behandelt werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Hinweis
Z 35 Natriumverbindungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“. |
„Biosimilar“, ähnelt „Referenzarzneimittel“ Herceptin®. Herzuma hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Während der Behandlung können Schwindelgefühl und Somnolenz auftreten. Patienten mit infusionsbedingten Symptomen sollten angewiesen werden, nicht aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen, bis die Symptome abklingen. Darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder verdünnt werden. Darf nicht mit Glukoselösung verdünnt werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Wechselwirkungen
Pharmakokinetische Daten deuten darauf hin, dass Trastuzumab die Gesamtexposition eines Doxorubicin-Metaboliten erhöhen kann (7-Desoxy-13-Dihydro-Doxorubicinon, D7D). Capecitabin hat in Kombination mit Trastuzumab höhere Konzentrationen und eine längere HWZ aufgewiesen als allein. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Schwangerschaft
Gabe von Trastuzumab sollte vermieden werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen für die Mutter überwiegt das potenzielle Risiko für den Fötus. In Zusammenhang mit Oligohydramnien sind Fälle von Wachstumsstörungen der Niere und/oder Nierenfunktionsstörungen beim Fötus berichtet worden, von denen manche mit tödlich verlaufender pulmonaler Hypoplasie des Fötus einhergingen. Frauen, die schwanger werden, sollten darüber informiert werden, dass möglicherweise der Fötus geschädigt werden kann. Wenn eine schwangere Frau mit Trastuzumab behandelt wird oder eine Patientin während sie Trastuzumab erhält, oder in den 7 Monaten nach der letzten Dosis von Trastuzumab schwanger wird, ist eine engmaschige Überwachung durch ein multidisziplinäres Team wünschenswert. Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Behandlung und für 7 Monate nach dem Ende der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anzuwenden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Stillzeit
La 1. Da menschliches IgG1 in die Milch abgegeben wird und das Gefährdungspotenzial für den Säugling nicht bekannt ist, sollten Frauen während einer Therapie mit Herzuma und für 7 Monate nach der letzten Dosis nicht stillen.
La 1 | Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht. |
Nebenwirkungen
Sehr häufig: Infektion, Nasopharyngitis; Febrile Neutropenie, Anämie, Neutropenie, Leukozytenzahl erniedrigt/Leukopenie, Thrombozytopenie; Gewicht erniedrigt/Gewichtsverlust, Anorexie; Schlaflosigkeit; Tremor, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Parästhesie, Geschmacksstörung; Konjunktivitis, verstärkte Tränensekretion; Blutdruck erniedrigt/erhöht, Herzschläge unregelmäßig, Herzflattern, Auswurffraktion vermindert; Hitzewallung; Dyspnoe, Husten, Epistaxis, Rhinorrhoe; Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, geschwollene Lippen, Abdominalschmerz, Dyspepsie, Obstipation, Stomatitis; Erythem, Ausschlag, geschwollenes Gesicht, Haarausfall, Nagelverändererungen, Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom; Arthralgie, Muskelspannung, Myalgie; Asthenie, Schmerzen im Brustkorb, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Grippe-ähnliche Symptome, infusionsbedingte Reaktion, Schmerzen, Fieber, Schleimhautentzündung, peripheres Ödem. Häufig: Neutropenische Sepsis, Zystitis, Influenza, Sinusitis, Hautinfektion, Rhinitis, Infektion der oberen Atemwege, Harnwegsinfektion, Pharyngitis; Überempfindlichkeit; Angst, Depression; Periphere Neuropathie, erhöhter Muskeltonus, Somnolenz; Trockenes Auge; Herzinsuffizienz (kongestiv), supraventrikuläre Tachyarrhythmie, Kardiomyopathie, Palpitation; Hypotonie, Vasodilatation; Pneumonie, Asthma, Lungenerkrankung, Pleuraerguss; Hämorrhoiden, Mundtrockenheit; Hepatozelluläre Verletzung, Hepatitis, Druckschmerz der Leber; Akne, trockene Haut, Ekchymose, Hyperhidrose, makulopapulöser Ausschlag, Pruritus, Onychoklasie, Dermatitis; Arthritis, Rückenschmerzen, Knochenschmerzen, Muskelspasmen, Nackenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten; Nierenerkrankung; Brustentzündung/Mastitis; Unwohlsein, Ödeme; Prellung. Gelegentlich: Taubheit; Perikarderguss; Giemen, Pneumonitis; Urtikaria. Selten: Anaphylaktische Reaktion, anaphylaktischer Schock; Ikterus. Nicht bekannt: Progression der malignen Tumorerkrankung, Progression der Tumorerkrankung; Hypoprothrombinämie, Immunthrombozytopenie; Tumorlyse-Syndrom, Hyperkaliämie; Papillenödem, Netzhautblutung; kardiogener Schock, Galopprhythmus vorhanden; Lungenfibrose, Atemstörung, respiratorische Insuffizienz, Lungeninfiltration, akutes Lungenödem, akutes Atemnotsyndrom, Bronchospasmus, Hypoxie, Sauerstoffsättigung erniedrigt, Kehlkopfödem, Orthopnoe, Lungenödem, interstitielle Lungenerkrankung; Angioödem; membranöse Glomerulonephritis, Glomerulonephropathie, Nierenversagen; Oligohydramnion, Nierenhypoplasie, Lungenhypoplasie. Anaphylaktoide Reaktionen; Bildung von Antikörpern gegen Trastuzumab. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Intoxikation
Aus klinischen Prüfungen liegen keine Erfahrungen zur Überdosierung beim Menschen vor. Einzelgaben von Trastuzumab als Monotherapeutikum von >10 mg/kg wurden in klinischen Prüfung nicht verabreicht. Erhaltungsdosis von 10 mg/kg q3w nach Initialdosis 8 mg/kg wurde in einer klinischen Prüfung bei Patienten mit metastasiertem Magenkarzinom untersucht. Dosierungen bis zu dieser Höhe wurden gut vertragen.
Lagerungshinweise
Im Kühlschrank lagern (2 °C-8 °C). Die rekonstituierte Lösung nicht einfrieren. Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution siehe Fachinformation.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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1 Durchstechfl. 150 mg | N1 | 14053537 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Durchstechfl. 420 mg | N1 | 15202821 |