Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Fertigspritze enth.: Pegvaliase 2,5 mg/10 mg/20 mg in 0,5 ml bzw. 1 ml Lösung. Die Angabe der Stärke bezieht sich auf die Menge des Phenylalanin-Ammoniak-Lyase (rAvPAL)-Anteils ohne Berücksichtigung der PEGylierung. Der Wirkstoff ist ein kovalentes Konjugat des Proteins Phenylalanin-Ammoniak-Lyase (rAvPAL) mit NHS-Methoxypolyethylenglycol (NHS-PEG).
Sonstige Bestandteile: Trometamol, Trometamolhydrochlorid, Natriumchlorid, trans-Zimtsäure, Wasser für Injektionszwecke
Anwendungsgebiete
Behandlung von Patienten ab dem Alter von 16 Jahren mit Phenylketonurie (PKU), deren Phenylalaninwerte im Blut trotz vorausgegangener Anwendung verfügbarer Behandlungsoptionen nicht ausreichend eingestellt sind (Phenylalaninwerte im Blut von über 600 µmol/l).
Dosierung
Behandlung muss von Ärzten angeleitet werden, die Erfahrung in der Behandlung von PKU haben. Vor Beginn der Behandlung muss der Phenylalaninwert im Blut bestimmt werden. Die Überwachung des Phenylalaninwerts im Blut wird in Abständen von 1 Monat empfohlen. Bis die Erhaltungsdosis festgelegt ist, sollte die Aufnahme von Phenylalanin mit der Nahrung gleichbleibend gehalten werden. Induktion: Empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg 1mal pro Woche für 4 Wochen. Titration: Dosis sollte abhängig von der Verträglichkeit allmählich auf die tägliche Erhaltungsdosis gesteigert werden, wobei das Ziel ein Blut-Phenylalaninwert zwischen 120 und 600 µmol/l ist. Empfohlenes Dosierungsschema 2,5 mg 2mal pro Woche für 1 Woche, 10 mg 1mal pro Woche für 1 Woche, 10 mg 2mal pro Woche für 1 Woche, 10 mg 4mal pro Woche für 1 Woche, 10 mg täglich für 1 Woche. Je nach Verträglichkeit für den Patienten kann eine längere Zeit bis zur nächsten Dosiseskalation erforderlich sein. Erhaltungsdosis: Die Erhaltungsdosis wird individuell so bemessen, dass eine gute Kontrolle des Phenylalaninwerts im Blut des Patienten (d. h. zwischen 120 und 600 µmol/l) erreicht wird, wobei die Verträglichkeit für den jeweiligen Patienten und seine tägliche Proteinaufnahme mit der Ernährung zu berücksichtigen sind. Das empfohlene Dosierungsschema beträgt 20 mg täglich über 12 bis 24 Wochen, 40 mg täglich (2 aufeinanderfolgende Injektionen von je 1 Fertigspritze mit 20 mg) für 16 Wochen, 60 mg täglich (3 aufeinanderfolgende Injektionen von je 1 Fertigspritze mit 20 mg) als höchste empfohlene Dosis. Wenn mehrere Injektionen für eine einzelne Dosis gebraucht werden, müssen die Injektionen zur selben Tageszeit erfolgen und die Injektionsstellen mindestens 5 cm voneinander entfernt sein. Dosen dürfen nicht über den Tag verteilt werden. In den Titrations- und Erhaltungsphasen der Behandlung kann es vorkommen, dass der Phenylalanin-Blutwert des Patienten unter 30 µmol/l abfällt. Bei Hypophenylalaninämie muss die Proteinaufnahme aus der Nahrung auf geeignete Mengen erhöht werden, anschließend sollte, wenn nötig, die Palynziq-Dosis reduziert werden. Bei Patienten, bei denen trotz ausreichender Proteinaufnahme mit der Nahrung eine Hypophenylalaninämie auftritt, gilt eine Dosisreduktion als wirksamste Gegenmaßnahme. Patienten sollten im Abstand von 2 Wochen überwacht werden, bis die Phenylalaninwerte wieder im klinisch akzeptablen Bereich liegen. Wenn eine Hypophenylalaninämie auftritt, bevor eine tägliche Dosierungsweise erreicht ist, kann die Dosis auf die vorherige Titrationsstufe reduziert werden. Wenn eine Hypophenylalaninämie auftritt, nachdem bereits eine tägliche Dosierungsweise angewendet wird, kann die Dosis in mindestens 10-mg-Schritten reduziert werden, um Phenylalaninwerte im Blut im klinisch akzeptablen Bereich zu erzielen und zu halten. Wenn bei Dosen von 10 mg/Tag eine Hypophenylalaninämie auftritt, kann die Dosis auf 5 mg/Tag reduziert werden.
Gegenanzeigen
Schwere systemische Überempfindlichkeitsreaktion oder wiederholtes Auftreten einer leichten bis mittelschweren, akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion gegen Pegvaliase, einen der sonstigen Bestandteile oder ein anderes PEGyliertes Arzneimittel.
Hinweis
Palynziq hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Überempfindlichkeitsreaktionen mit Symptomen wie Schwindelgefühl oder Synkope können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
Schwangerschaft
Es liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien zeigte sich eine maternale Reproduktionstoxizität, die mit erniedrigten Phenylalaninkonzentrationen im Blut, die unter den Normalwerten lagen, einherging. Unkontrollierte Phenylalaninspiegel im Blut (Hyperphenylalaninämie) vor und während der Schwangerschaft sind mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten, schweren Geburtsfehlern (einschließlich Mikrozephalus und schweren Herzenfehlbildungen), intrauteriner fetaler Wachstumsverzögerung und späterer geistiger Behinderung mit niedrigem IQ verbunden. Bei Hypophenylalaninämie während der Schwangerschaft besteht das Risiko einer intrauterinen fetalen Wachstumsverzögerung. Weitere Risiken für das Ungeborene aufgrund von Hypophenylalaninämie sind nicht erwiesen. Die Phenylalaninspiegel im mütterlichen Blut müssen sowohl vor als auch während der Schwangerschaft streng zwischen 120 und 360 µmol/l eingestellt werden. Palynziq wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, der klinische Zustand der Mutter erfordert eine Behandlung mit Pegvaliase und alternative Strategien zur Einstellung der Phenylalaninwerte sind ausgeschöpft.
Stillzeit
La 1. Verfügbare toxikologische Daten an Tieren zeigen eine Ausscheidung von Pegvaliase in die Milch. Bei den gesäugten Jungtieren wurde keine systemische Exposition gegenüber Pegvaliase nachgewiesen. Ein Risiko für Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund des Fehlens von Humandaten sollte Palynziq nur dann an stillende Frauen verabreicht werden, wenn nach Ansicht des Arztes der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko für den Säugling überwiegt.
La 1 | Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht. |
Nebenwirkungen
In klinischen Prüfungen traten bei der Mehrheit der Patienten Reaktionen an der Injektionsstelle (93%), Arthralgie (86%) und Überempfindlichkeitsreaktionen (75%) auf. Zu den klinisch bedeutsamsten Überempfindlichkeitsreaktionen gehören akute systemische Überempfindlichkeitsreaktion (6%), Angioödem (7%) und Serumkrankheit (2%). In klinischen Prüfungen waren die Häufigkeiten von Nebenwirkungen während der Induktionsphase und Titrationsphase (Zeitraum vor dem Erreichen von Phenylalaninwerten im Blut von unter 600 µmol/l bei Anwendung einer stabilen Dosis) am höchsten, was mit dem Zeitraum übereinstimmte, während dessen die Titer von IgM- und Anti-PEG-Antikörpern am höchsten waren. Die Häufigkeiten verringerten sich später mit zunehmender Reife der Immunreaktion. Die Häufigkeiten sind getrennt nach Induktion/Titration und Erhaltungsphase dargestellt. Lymphadenopathie (häufig 9,8%; sehr häufig 16%), Überempfindlichkeitsreaktion (sehr häufig 65%, sehr häufig 60%), akute systemische Überempfindlichkeitsreaktion (häufig 4,6%; häufig 1,7%), Angioödem (häufig 5,6%; häufig 2,8%), Serumkrankheit (häufig 2,1%; gelegentlich 0,6%), Anaphylaxie (nicht bekannt), Kopfschmerz (sehr häufig 42%; sehr häufig 47%), Husten (sehr häufig 19%; sehr häufig 24%), Dyspnoe (sehr häufig 4,2%; häufig 7,3%), Abdominalschmerz (sehr häufig 19%; sehr häufig 30%), Übelkeit (sehr häufig 25%; sehr häufig 28%), Erbrechen (sehr häufig 19%; sehr häufig 27%), Durchfall (sehr häufig 13%; sehr häufig 28%), Alopezie (häufig 6,7%; sehr häufig 21%), Urtikaria (sehr häufig 25%; sehr häufig 24%), Ausschlag (sehr häufig 33%; sehr häufig 24%), Pruritus (sehr häufig 25%, sehr häufig 23%), Erythem (sehr häufig 11%, häufig 6,7%), Exfoliation der Haut (gelegentlich 0,4%; häufig 1,7%), makulo-papulöser Ausschlag (häufig 3,5%; häufig 1,79%), Arthralgie (sehr häufig 79%, sehr häufig 67%), Myalgie (sehr häufig 11%; sehr häufig 12%), Gelenkschwellung (häufig 6,0%; häufig 3,9%), muskuloskelettale Steifigkeit (häufig 4,2%; häufig 5,6%), Gelenksteife (häufig 6,3%; häufig 2,2%), Reaktion an der Injektionsstelle (sehr häufig 90%; sehr häufig 66%), Ermüdung (sehr häufig 16%; sehr häufig 24%), Hypophenylalaninämie (sehr häufig 15%; sehr häufig 65%), Komplementfaktor C3 erniedrigt (sehr häufig 66%; sehr häufig 73%), Komplementfaktor C4 erniedrigt (sehr häufig 64%; sehr häufig 39%), Hs-CRP-Werte erhöht (sehr häufig 17%; häufig 13%). Kinder und Jugendliche: Keine Daten über Kinder und Jugendliche im Alter unter 16 Jahren verfügbar. 12 Patienten (11 Patienten in Studie 301) zwischen 16 und unter 18 Jahren erhielten eine Behandlung mit Palynziq. Die Nebenwirkungen waren in Art und Häufigkeit ähnlich wie bei erwachsenen Patienten.
Lagerungshinweise
Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. Palynziq kann in seiner originalversiegelten Verpackung einmalig bis zu 30 Tage lang außerhalb des Kühlschranks (unter 25 °C) gelagert werden, wenn es vor Wärmequellen geschützt wird. Nach Lagerung außerhalb des Kühlschranks darf das Arzneimittel nicht mehr in den Kühlschrank zurückgelegt werden.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
---|---|---|---|---|
1 Fertigspr. 2,5 mg | 15270099 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein. |
||
1 Fertigspr. 10 mg | 15270113 | |||
1 Fertigspr. 20 mg | 15270107 | |||
10 Fertigspr. 20 mg | 15270136 |