Tamsublock® Duo 0,5 mg/0,4 mg Hartkapseln

Wirkstoff
Darreichungsform
Hartkapsel
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Symptome der benignen Prostatahyperplasie (BPH). Zur Senkung des Risikos von akutem Harnverhalt (AHV) und operativen Eingriffen bei Patienten mit mittelschweren bis schweren BPH-Symptomen.

Dosierung

Erwachsene (einschließlich ältere Patienten): 1-mal täglich 1 Hartkapsel, etwa 30 Minuten nach der gleichen Mahlzeit. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Patienten mit Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, andere 5-Alpha-Reduktase-Inhibitoren oder einen der sonstigen Bestandteile, Frauen, Kinder und Jugendliche, Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Krankengeschichte, Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung.
Z 45 Sojaöl, entöltes Soja, Sojalecithine (alle Sojaprodukte, die Sojaproteine enthalten)
Überempfindlichkeit gegen Erdnuss oder Soja.

Anwendungsbeschränkungen

Gleichzeitige Anwendung mit PDE5-Hemmern oder starken CYP3A4-/CYP2D6-Inhibitoren; Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung; Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung.

Warnhinweis

Vor der Verschreibung einer Kombinationstherapie sollte aufgrund des möglichen erhöhten Risikos für unerwünschte Ereignisse (einschließlich Herzinsuffizienz) eine genaue Nutzen-Risiko-Bewertung erfolgen und alternative Behandlungsmöglichkeiten, einschließlich Monotherapien, in Erwägung gezogen werden. In der REDUCE-Studie, einer 4 jährigen, multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie, wurde die Wirkung von täglich 0,5 mg Dutasterid bei Patienten mit hohem Risiko für Prostatakrebs (darunter Männer zwischen 50 bis 75 Jahren mit PSA-Spiegeln von 2,5 bis 10 ng/ml und negativer Prostatabiopsie 6 Monate vor Studienbeginn) im Vergleich zu Placebo untersucht. Die Studienergebnisse ergaben eine höhere Inzidenz von Prostatakarzinomen mit Gleason-Score 8-10 bei den mit Dutasterid behandelten Männern (n = 29; 0,9 %) im Vergleich zu Placebo (n = 19; 0,6 %). Der Zusammenhang zwischen Dutasterid und Prostatakarzinomen mit Gleason-Score 8-10 ist nicht klar. Daher sollten Männer, die Tamsublock Duo einnehmen, regelmäßig auf ein Prostatakarzinom untersucht werden. Tamsublock Duo senkt nach 6 monatiger Behandlung die mittleren PSA-Spiegel im Serum um etwa 50 %. Bei Patienten, die Tamsublock Duo erhalten, sollte nach 6 monatiger Behandlung mit Tamsublock Duo ein neuer PSA-Ausgangswert ermittelt werden. Es wird empfohlen, die PSA-Werte danach regelmäßig zu kontrollieren. Jeder bestätigte Anstieg vom niedrigsten PSA-Spiegel unter Tamsublock Duo kann ein Anzeichen sein für das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms oder für mangelnde Therapietreue bei der Behandlung mit Tamsublock Duo und sollte sorgfältig abgeklärt werden, auch wenn diese Werte noch im Normalbereich für Männer liegen, die keinen 5-Alpha-Reduktase-Inhibitor einnehmen. Bei der Interpretation eines PSA-Werts eines mit Dutasterid behandelten Patienten sind frühere PSA-Werte als Vergleich heranzuziehen. Nach der Ermittlung eines neuen Ausgangswerts beeinträchtigt die Behandlung mit Tamsublock Duo die Anwendung von PSA als unterstützendes Hilfsmittel bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms nicht. Die Gesamt-PSA-Spiegel kehren innerhalb von 6 Monaten nach Absetzen der Behandlung auf den Ausgangswert zurück. Das Verhältnis von freiem zu Gesamt-PSA bleibt auch unter der Behandlung mit Tamsublock Duo konstant. Wenn Ärzte sich dazu entscheiden, den prozentualen Anteil von freiem PSA als Hilfsmittel anzuwenden beim Nachweis eines Prostatakarzinoms bei Männern, die sich einer Therapie mit Tamsublock Duo unterziehen, scheint eine Anpassung des Werts nicht erforderlich zu sein. Bei Patienten müssen vor Beginn der Therapie mit Tamsublock Duo und danach in regelmäßigen Abständen eine digital-rektale Untersuchung sowie weitere Untersuchungen zum Nachweis eines Prostatakarzinoms oder anderer Zustände, welche die gleichen Symptome wie eine BPH verursachen können, durchgeführt werden. In zwei klinischen Studien über 4 Jahre war die Inzidenz von Herzinsuffizienz (ein zusammengesetzter Begriff aus berichteten Ereignissen, in erster Linie Herzinsuffizienz und kongestive Herzinsuffizienz) bei Studienteilnehmern, die die Kombination aus Dutasterid und einem Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten (in erster Linie Tamsulosin) einnahmen, geringfügig höher als bei Studienteilnehmern, welche die Kombination nicht einnahmen. Allerdings war die Inzidenz von Herzinsuffizienz in diesen Studien in allen aktiv behandelten Gruppen geringer als in der Placebo-Gruppe. Andere Daten, die für Dutasterid oder Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten vorliegen, lassen keine Schlussfolgerung von erhöhten kardiovaskulären Risiken zu. In klinischen Studien sowie in der Phase nach Markteinführung wurde über seltene Meldungen von Brustkrebs bei Männern, die Dutasterid einnahmen, berichtet. Allerdings haben epidemiologische Studien kein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Brustkrebs bei Männern durch die Anwendung von 5-Alpha-Reduktase-Inhibitoren gezeigt. Ärzte sollten ihre Patienten anweisen, sie umgehend über jede Veränderung im Brustgewebe, wie etwa Knoten oder Ausfluss aus den Brustwarzen, zu informieren. Orthostatische Hypotonie: Während der Behandlung mit Tamsulosin kann wie bei anderen Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten ein Blutdruckabfall auftreten, der in seltenen Fällen zu einer Synkope führen kann. Patienten, die eine Behandlung mit Tamsublock Duo beginnen, sollten darauf hingewiesen werden, sich beim Auftreten erster Anzeichen einer orthostatischen Hypotonie (Schwindelgefühl, Schwäche) zu setzen oder hinzulegen, bis die Symptome abgeklungen sind. Um die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer lageabhängigen Hypotonie gering zu halten, sollte der Patient mittels eines Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten hämodynamisch stabil sein, bevor mit der Anwendung von PDE5-Hemmern begonnen wird. Symptomatische Hypotonie: Vorsicht ist geboten, wenn Alpha-Rezeptorenblocker, einschließlich Tamsulosin, gleichzeitig mit PDE5-Hemmern (z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) angewendet werden. Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten und PDE5-Hemmer sind beide Vasodilatatoren, die den Blutdruck verringern können. Die gleichzeitige Anwendung dieser beiden Arzneimittelklassen kann möglicherweise zu symptomatischer Hypotonie führen. Da Dutasterid über die Haut aufgenommen wird, müssen Frauen, Kinder und Jugendliche den Kontakt mit undichten Kapseln vermeiden. Kommt es zum Kontakt mit undichten Kapseln, ist die betroffene Stelle sofort mit Seife und Wasser abzuwaschen. Stimmungsänderungen einschließlich depressiver Verstimmung, Depression und, seltener, Suizidgedanken wurden bei Patienten berichtet, die mit einem anderen oralen 5-Alpha-Reduktase-Hemmer behandelt wurden. Patienten sollten angewiesen werden, ärztlichen Rat einzuholen, wenn eines dieser Symptome auftritt.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (RR)
(RR) Blutdruckbeeinflussende Arzneimittel: Die Behandlung mit blutdruckbeeinflussenden Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

Dutasterid: Kombination mit CYP3A4-Inhibitoren: Erhöhte Serumkonzentration von Dutasterid: z.B. Verapamil, Diltiazem, Ritonavir, Indinavir, Nefazodon, Itraconazol, Ketoconazol oral angewendet. Tamsulosin: Blutdrucksenkende Arzneimittel wie Anästhetika, PDE5-Hemmern und andere Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkungen. Dutasterid/Tamsulosin sollte nicht in Kombination mit anderen Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten angewendet werden. Die gleichzeitige Anwendung von Tamsulosinhydrochlorid und Ketoconazol oder Paroxetin führte zu einer Erhöhung der Cmax und AUC von Tamsulosinhydrochlorid. Bei langsamen CYP2D6-Metabolisierern kann ein ähnlicher Anstieg der Exposition wie bei der gleichzeitigen Anwendung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor bei Normal-Metabolisierern erwartet werden. Die Auswirkungen einer gleichzeitigen Anwendung von Tamsulosinhydrochlorid mit sowohl CYP3A4- als auch CYP2D6-Inhibitoren wurde nicht klinisch untersucht. Dennoch besteht die Möglichkeit eines signifikanten Anstiegs der Tamsulosin-Exposition. Die gleichzeitige Anwendung von Tamsulosinhydrochlorid (0,4 mg) und Cimetidin (6 Tage 400 mg alle 6 Stunden) führte zu einer Abnahme der Clearance (26 %) und einem Anstieg der AUC (44 %) von Tamsulosinhydrochlorid. Vorsicht ist angezeigt, wenn Dutasterid/Tamsulosin in Kombination mit Cimetidin angewendet wird. Diclofenac und Warfarin können die Eliminationsrate von Tamsulosin erhöhen. Vorsicht ist angezeigt bei gleichzeitiger Anwendung von Warfarin und Tamsulosinhydrochlorid. Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid führt zu einer Abnahme der Plasmaspiegel von Tamsulosin. Da die Spiegel jedoch im Normalbereich bleiben, ist eine Anpassung der Dosierung nicht erforderlich.

Schwangerschaft

Kontraind. Gr 10. Bei bestehender oder möglicher Schwangerschaft der Partnerin wird die Verwendung eines Kondoms empfohlen.
Gr 10 Es besteht das Risiko unerwünschter hormonspezifischer Wirkungen auf die Frucht beim Menschen.

Stillzeit

Kontraind. La 1.
La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Dutasterid und Tamsulosin (4-jährige CombAT-Studie): Häufig: Schwindelgefühl; Impotenz3, Veränderung (Verminderung) der Libido3, Ejakulationsstörungen3+4, Erkrankungen der Brust2. Gelegentlich: Herzinsuffizienz (zusammengesetzter Begriff1). Dutasterid: Häufig (aus klinischen Studien zur Monotherapie von BPH): Impotenz3, Veränderung (Verminderung) der Libido3, Ejakulationsstörungen3+4, Erkrankungen der Brust2. Gelegentlich (REDUCE-Studie): Herzinsuffizienz (zusammengesetzter Begriff1). Tamsulosin (aus dem EU-CSP von Tamsulosin): Häufig: Ejakulationsstörungen3+4; Schwindelgefühl. Gelegentlich: Kopfschmerz; Palpitationen; Orthostatische Hypotonie; Rhinitis; Obstipation, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen; Urtikaria, Ausschlag, Pruritus; Asthenie. Selten: Angioödem. Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom; Priapismus. 1 Der zusammengesetzte Begriff Herzinsuffizienz umfasst dekompensierte Herzinsuffizienz, Herzinsuffizienz, Linksherzinsuffizienz, akute Herzinsuffizienz, kardiogener Schock, akute Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz, akute Rechtsherzinsuffizienz, ventrikuläres Versagen, kardiopulmonales Versagen, kongestive Kardiomyopathie. 2 Einschließlich Druckempfindlichkeit der Brust und Brustvergrößerung. 3 Diese sexuellen unerwünschten Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der Dutasterid-Behandlung (einschließlich Monotherapie und in Kombination mit Tamsulosin). Diese unerwünschten Ereignisse können nach dem Absetzen der Behandlung anhalten. Die Rolle von Dutasterid bei dieser Persistenz ist nicht bekannt. 4 Einschließlich verringertes Spermavolumen. In der REDUCE-Studie zeigte sich bei mit Dutasterid behandelten Männern im Vergleich zu Placebo eine höhere Inzidenz von Prostatakarzinomen mit Gleason-Score 8-10. Ob die Prostatavolumen-verringernde Wirkung von Dutasterid oder studienbezogene Faktoren die Ergebnisse dieser Studie beeinflusst haben, wurde nicht geklärt. In klinischen Studien sowie nach Markteinführung wurde über Brustkrebs bei Männern berichtet. Daten nach Markteinführung: Dutasterid: Gelegentlich: Alopezie (hauptsächlich Verlust der Körperbehaarung), Hypertrichose. Nicht bekannt: Allergische Reaktionen, einschließlich Ausschlag, Pruritus, Urtikaria, lokale Ödeme und Angioödem; Depression; Hodenschmerz und Hodenschwellung. Tamsulosin: Intraoperativen Floppy-Iris-Syndroms (IFIS) während operativer Behandlungen von Katarakten. Zusätzlich: Vorhofflimmern, Arrhythmie, Tachykardie, Dyspnoe, Epistaxis, verschwommenes Sehen, Sehverschlechterung, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Ejakulationsstörung, retrograde Ejakulation, ausbleibende Ejakulation und Mundtrockenheit.
Z 45 Sojaöl, entöltes Soja, Sojalecithine (alle Sojaprodukte, die Sojaproteine enthalten)
Allergische Reaktionen (sehr selten)

Packungsangaben

PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
30 Hartkps. N1 16239424
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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90 Hartkps. N3 16239430