Phesgo® 600 mg/600 mg/-1 200 mg/600 mg Injektionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Original-Biologikum

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (10 ml/15 ml) enth.: Pertuzumab 600 mg/1 200 mg, Trastuzumab 600 mg/600 mg, humanisierte monoklonale Immunglobulin(Ig)G1‑Antikörper, die mit rekombinanter Desoxyribonukleinsäure(DNA)-Technologie in Säugetierzellen (Ovarialzellen des chinesischen Hamsters) hergestellt werden. Jeder ml Lösung enthält 60 mg/80 mg Pertuzumab und 60 mg/40 mg Trastuzumab.

Sonstige Bestandteile: Vorhyaluronidase alfa, Histidin, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Trehalose-Dihydrat (Ph. Eur.), Saccharose, Methionin, Polysorbat 20 (E 432), Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Brustkrebs im Frühstadium (early breast cancer - EBC): Anwendung in Kombination mit Chemotherapie indiziert zur neoadjuvanten Behandlung von erwachsenen Patienten mit HER2-positivem lokal fortgeschrittenem, entzündlichem oder frühem Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko; zur adjuvanten Behandlung von erwachsenen Patienten mit HER2-positivem frühem Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko. Metastasierter Brustkrebs (metastatic breast cancer - MBC): Anwendung in Kombination mit Docetaxel bei erwachsenen Patienten mit HER2-positivem metastasiertem oder lokal rezidivierendem, inoperablem Brustkrebs indiziert, die zuvor noch keine Anti-HER2-Therapie oder Chemotherapie zur Behandlung ihrer metastasierten Erkrankung erhalten haben.

Dosierung

Dosierung unabhängig vom Körpergewicht. Initialdosis: 1 200 mg Pertuzumab/600 mg Trastuzumab s.c. über eine ungefähre Injektionsdauer von 8 Minuten. Beobachtungszeit*: 30 Minuten. Erhaltungsdosis (alle 3 Wochen): 600 mg Pertuzumab/600 mg Trastuzumab s.c. über eine ungefähre Injektionsdauer von 5 Minuten. Beobachtungszeit*: 15 Minuten. (*Die Patienten müssen auf injektionsbedingte Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen überwacht werden. Die Beobachtung sollte nach Verabreichung von Phesgo beginnen und vor jeder nachfolgenden Anwendung einer Chemotherapie abgeschlossen sein.). Metastasierter Brustkrebs: Phesgo ist in Kombination mit Docetaxel zu verabreichen. Die Behandlung mit Phesgo kann bis zur Krankheitsprogression oder dem Auftreten nicht beherrschbarer Toxizität weitergeführt werden, auch wenn die Gabe von Docetaxel beendet wird. Brustkrebs im Frühstadium: Im neoadjuvanten Setting ist Phesgo über 3-6 Zyklen in Kombination mit Chemotherapie als Teil eines vollständigen Behandlungsschemas des frühen Brustkrebses zu verabreichen. Im adjuvanten Setting ist Phesgo für insgesamt ein Jahr (bis zu 18 Zyklen oder bis zum Rezidiv oder bis zum Auftreten nicht beherrschbarer Toxizität, je nachdem, was zuerst eintritt) als Teil eines vollständigen Behandlungsschemas bei Brustkrebs im Frühstadium, unabhängig vom Zeitpunkt der Operation, zu verabreichen. Die Behandlung sollte eine anthrazyklin- und/oder eine taxanbasierte Standardchemotherapie einschließen. Phesgo ist an Tag 1 des ersten taxanhaltigen Zyklus zu starten und sollte auch dann weitergeführt werden, wenn die Chemotherapie beendet wird. Ältere Patienten ≥ 65 Jahren: Keine Dosisanpassung erforderlich. Patienten >75 Jahre: Begrenzte Datenlage. Leichte oder mäßige Nierenfunktionsstörung: Keine Dosisanpassung erforderlich. Schwere Nierenfunktionsstörung: Aufgrund begrenzter verfügbarer PK Daten keine Dosierungsempfehlungen. Leberfunktionsstörung: Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht. Es werden keine spezifischen Dosisanpassungen empfohlen. Kinder und Jugendliche: Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht. Art der Anwendung: Verabreichung nur als s.c. Injektion. Nicht zur i.v. Verabreichung vorgesehen. Entwickelt der Patient injektionsbedingte Symptome, kann die Injektion verlangsamt oder unterbrochen werden. Behandlungen mit Sauerstoff, Beta-Agonisten, Antihistaminika, schneller i.v. Flüssigkeitszufuhr und Antipyretika können ebenso zur Linderung der systemischen Symptome beitragen. Die Injektion sollte sofort und dauerhaft abgebrochen werden, wenn der Patient eine schwere Reaktion vom Grad 4 gemäß National Cancer Institute common terminology criteria for adverse events (NCI CTCAE) Kriterien (Anaphylaxie), Bronchospasmus oder ein akutes respiratorisches Distresssyndrom entwickelt. Ausführliche Informationen zum Wechsel der Anwendung von i.v. verabreichten Pertuzumab und Trastuzumab zu Phesgo und weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) muss vor Behandlungsbeginn und während der Behandlung in regelmäßigen Abständen untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie im Normalbereich liegt. Wenn die LVEF gesunken ist und sich nicht verbessert hat, oder in den nachfolgenden Untersuchungen weiter gesunken ist, sollte ernsthaft erwogen werden, Phesgo abzusetzen, es sei denn, der Nutzen für den einzelnen Patienten überwiegt das Risiko. Vor der Anwendung von Phesgo mit einem Anthrazyklin sollten Risikofaktoren für ein kardiales Ereignis sorgfältig beachtet und gegen die medizinische Notwendigkeit für den einzelnen Patienten abgewogen werden. Bei Patienten mit schweren injektionsbedingten Reaktionen sollte ein dauerhafter Abbruch der Behandlung erwogen werden. Die klinische Beurteilung sollte darauf beruhen, wie schwer die vorangegangene Reaktion und wie das Ansprechen auf die Behandlung der Nebenwirkung war. Tödliche Ausgänge infolge von injektionsbedingten Reaktionen wurden zwar unter Phesgo nicht beobachtet, dennoch ist Vorsicht geboten, da mit intravenös verabreichtem Pertuzumab in Kombination mit intravenös verabreichtem Trastuzumab und Chemotherapie tödliche Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion verbunden waren. Für Patienten mit Ruhedyspnoe aufgrund von Komplikationen der fortgeschrittenen Krebserkrankung und Komorbiditäten kann ein erhöhtes Risiko für das Auftreten pulmonaler Ereignisse bestehen. Daher sind diese Patienten nicht mit Phesgo zu behandeln. Vorsicht bei Pneumonitis, insbesondere bei Patienten, die gleichzeitig mit Taxanen behandelt werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! Phesgo hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten mit injektionsbedingten Reaktionen oder Schwindelgefühl sollen angewiesen werden, bis zum Abklingen der Symptome kein Fahrzeug zu führen und keine Maschinen zu bedienen. Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Wechselwirkungen

Pertuzumab: Es wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen Pertuzumab und Trastuzumab oder zwischen Pertuzumab und Docetaxel beobachtet. In Studien wurde die Wirkung von Pertuzumab auf die Pharmakokinetik (PK) gleichzeitig verabreichter zytotoxischer Substanzen (Docetaxel, Paclitaxel, Gemcitabin, Capecitabin, Carboplatin und Erlotinib) evaluiert. Sie ergaben keine Hinweise auf pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Pertuzumab und einer dieser Substanzen. Die PK von Pertuzumab war in diesen Studien mit der in Monotherapie-Studien beobachteten vergleichbar. Trastuzumab: Es wurden keine formalen Studien zur Erfassung von Arzneimittelwechselwirkungen durchgeführt. Trastuzumab kann die Gesamtexposition eines Doxorubicin-Metaboliten erhöhen (7-Desoxy-13-Dihydro-Doxorubicinon, D7D). Capecitabin hat in Kombination mit Trastuzumab höhere Konzentrationen und eine längere Halbwertszeit aufgewiesen als allein. Daten zur PK weisen darauf hin, dass Trastuzumab keinen Einfluss auf die PK von Carboplatin und Carboplatin keine Auswirkung auf die PK von Trastuzumab hatte. Gleichzeitige Verabreichung von Anastrozol schien keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Trastuzumab zu haben. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Bei schwangeren Frauen, die mit Trastuzumab behandelt wurden, wurden in Zusammenhang mit Oligohydramnien Fälle von Wachstumsstörungen der Niere und/oder Nierenfunktionsstörungen beim Fötus berichtet, von denen manche mit tödlich verlaufender pulmonaler Hypoplasie des Fötus einhergingen. Die Anwendung von Phesgo sollte während der Schwangerschaft vermieden werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen für die Mutter überwiegt das potenzielle Risiko für den Fötus. Frauen, die schwanger werden, sollten auf die Möglichkeit einer Schädigung des Fötus hingewiesen werden. Wenn eine schwangere Frau mit Phesgo behandelt wird, oder wenn eine Patientin während der Einnahme von Phesgo oder innerhalb von 7 Monaten nach der letzten Dosis von Phesgo schwanger wird, wird eine engmaschige Überwachung durch ein multidisziplinäres Team empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Therapie mit Phesgo und für 7 Monate nach der Behandlung mit Phesgo eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Stillzeit

Menschliches IgG geht in die Muttermilch über. Das Potenzial zur Resorption und Schädigung des Säuglings ist nicht bekannt. Frauen sollten während einer Therapie mit Phesgo und für mindestens 7 Monate nach der letzten Dosis nicht stillen.

Nebenwirkungen

Pertuzumab + Trastuzumab: Sehr häufig: Neutropenie, Anämie, febrile Neutropenie*, Leukopenie; Tränensekretion verstärkt; Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, Obstipation, Dyspepsie, Abdominalschmerz; Ermüdung, Schleimhautentzündung, Asthenie, Fieber, Ödem peripher, Reaktion an der Injektionsstelle; Nasopharyngitis; Appetit vermindert; Arthralgie, Myalgie, Schmerz in einer Extremität; Dysgeusie, Kopfschmerzen, periphere sensorische Neuropathie, periphere Neuropathie, Schwindelgefühl, Parästhesie; Schlaflosigkeit; Epistaxis, Husten, Atemnot; Alopezie, Ausschlag , trock. Haut, Nagelerkrankung, Pruritus; Hitzewallung. Häufig: linksventrikuläre Dysfunktion, Herzinsuffizienz; Überempfindlichkeit*, Arzneimittelüberempfindlichkeit*; Infektion der oberen Atemwege, Paronychie. Gelegentlich: anaphylaktische Reaktion*; interstitielle Lungenerkrankung. Selten: Zytokin-Freisetzungssyndrom; Tumorlysesyndrom. Phesgo mit Chemotherapie: Sehr häufig: Neutropenie, Anämie; Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, Obstipation, Dyspepsie; Ermüdung, Schleimhautentzündung, Asthenie; Appetit vermindert; Arthralgie, Myalgie; Dysgeusie, Kopfschmerzen, periphere sensorische Neuropathie, periphere Neuropathie; Schlaflosigkeit; Epistaxis, Husten; Alopezie, Ausschlag, trockene Haut. Häufig: febrile Neutropenie*, Leukopenie; Tränensekretion verstärkt; Abdominalschmerz; Fieber, Ödem peripher, Reaktion an der Injektionsstelle; Nasopharyngitis, Infektion der oberen Atemwege, Paronychie; Schmerz in einer Extremität; Schwindelgefühl, Parästhesie; Atemnot; Nagelerkrankung, Pruritus; Hitzewallung. Gelegentlich: linksventrikuläre Dysfunktion, Herzinsuffizienz; Überempfindlichkeit*, Arzneimittelüberempfindlichkeit*. Nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion*, Zytokin-Freisetzungssyndrom; Tumorlysesyndrom; Interstitielle Lungenerkrankung. Phesgo als Monotherapie: Sehr häufig: Diarrhö; Asthenie, Reaktion an der Injektionsstelle; Arthralgie; Hitzewallung. Häufig: Neutropenie, Anämie, Leukopenie; Herzinsuffizienz; Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, Obstipation, Dyspepsie, Abdominalschmerz; Ermüdung, Fieber, Ödem peripher; Nasopharyngitis, Infektion der oberen Atemwege, Paronychie; Appetit vermindert; Myalgie, Schmerz in einer Extremität; Dysgeusie, Kopfschmerzen, periphere sensorische Neuropathie, periphere Neuropathie, Schwindelgefühl, Parästhesie; Schlaflosigkeit; Epistaxis, Husten, Atemnot; Ausschlag, trockene Haut, Nagelerkrankung, Pruritus. Gelegentlich: linksventrikuläre Dysfunktion; Tränensekretion verstärkt; Schleimhautentzündung; Arzneimittelüberempfindlichkeit*; Alopezie. Nicht bekannt: febrile Neutropenie*; Überempfindlichkeit*, anaphylaktische Reaktion*, Zytokin-Freisetzungssyndrom; Tumorlysesyndrom; interstitielle Lungenerkrankung. Weitere Informationen siehe Fachinformation. [* Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang wurden berichtet.]

Intoxikation

Die höchste geprüfte Dosis von Phesgo ist 1 200 mg Pertuzumab/600 mg Trastuzumab. Im Fall einer Überdosierung sollten Patienten engmaschig auf Anzeichen oder Symptome von Nebenwirkungen überwacht und eine geeignete symptomatische Behandlung eingeleitet werden.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um Inhalt vor Licht zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. 10 ml 600 mg/600 mg N1 15820973
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Durchstechfl. 15 ml 1 200 mg/600 mg N1 15820967