Doptelet 20 mg Filmtabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Avatrombopagmaleat (entspr. 20 mg Avatrombopag)

Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat 120,8 mg, mikrokristalline Cellulose (E 460 (i)), Crospovidon Typ B (E 1202), hochdisperses Siliciumdioxid (E 551), Magnesiumstearat (E 470b), Filmüberzug: Poly(vinylalkohol) (E 1203), Talkum (E 553b), Macrogol 3350 (E 1521), Titandioxid (E 171), Eisen(II,III)‑hydroxid‑oxid×H2O (E 172)

Anwendungsgebiete

Behandlung einer schweren Thrombozytopenie bei erwachsenen Patienten mit chronischer Lebererkrankung, bei denen ein invasiver Eingriff geplant ist. Behandlung von primärer chronischer Immunthrombozytopenie (ITP) bei erwachsenen Patienten, die auf andere Therapien (z. B. Kortikosteroide, Immunglobuline) nicht ansprechen.

Dosierung

Doptelet sollte zusammen mit Nahrung immer zur gleichen Tageszeit (z. B. morgens oder abends) eingenommen werden, auch wenn Einnahme seltener als 1-mal täglich erfolgt. Vor Einnahme und am Tag des Eingriffs müssen Thrombozytenwerte bestimmt werden. Damit wird sichergestellt, dass es zu einer angemessenen Erhöhung der Thrombozytenwerte kommt und nicht zu einer unerwartet hohen Erhöhung. Einnahme 10-13 Tage vor dem geplanten Eingriff beginnen. Der Eingriff sollte 5-8 Tage nach der letzten Einnahme von Avatrombopag erfolgen. Empfohlene Tagesdosis basierend auf Thrombozytenwerten: < 40×109/l: 60 mg 1-mal täglich für 5 Tage. ≥ 40×109/l bis < 50×109/l: 40 mg 1-mal täglich für 5 Tage. Avatrombopag sollte nicht länger als 5 Tage eingenommen werden. Chronische Immunthrombozytopenie: Niedrigste notwendige Dosis zur Erreichung und Aufrechterhaltung von Thrombozytenwerten ≥ 50 × 109/l anwenden, mit dem Ziel, das Blutungsrisiko zu verringern. Empfohlene Anfangsdosis: 20 mg 1-mal täglich zusammen mit einer Mahlzeit. Nach Therapieeinleitung Thrombozytenwert wöchentlich mind. 1-mal beurteilen, bis stabiler Wert zwischen ≥ 50×109/l und ≤ 150×109/l erreicht wurde. Bei Patienten, die Avatrombopag nur 1- oder 2-mal wöchentlich erhalten, in den ersten Therapiewochen die Thrombozytenwerte 2-mal pro Woche überprüfen. Eine 2-mal wöchentliche Kontrolle ist auch nach Dosisanpassungen im Verlauf der Therapie erforderlich. Aufgrund des möglichen Risikos für Thrombozytenwerte über 400×109/l in den ersten Therapiewochen Patienten sorgfältig auf Anzeichen oder Symptome einer Thrombozytose überwachen. Nach Erreichen stabiler Thrombozytenwerte diese mind. 1-mal im Monat überprüfen. Nach Absetzen von Avatrombopag Thrombozytenwerte für mind. 4 Wochen 1-mal wöchentlich bestimmen. Die Dosisanpassungen (siehe Tabellen in der Fachinformation) beruhen auf dem Ansprechen des Thrombozytenwerts. Tagesdosis von 40 mg darf nicht überschritten werden. Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh Stadium C, MELD Score > 24): Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen. Behandlung nur durchführen, wenn der erwartete Nutzen die zu erwartenden Risiken überwiegt. Begleiterkrankungen: Erwachsene Patienten mit chronischer ITP und dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) oder Hepatitis C-Virus (HCV) oder Patienten mit bekanntem systemischen Lupus erythematodes, akuter Hepatitis, aktiver chronischer Hepatitis, Zirrhose, lymphoproliferativer Erkrankung, myeloproliferativen Erkrankungen, Leukämie, myelodysplastischem Syndrom (MDS), maligner Begleiterkrankung und bedeutsamer kardiovaskulärer Erkrankung (z. B. kongestive Herzinsuffizienz Grad III/IV, Vorhofflimmern, Status nach Koronararterien-Bypass oder Stent-Platzierung): Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen. Kinder und Jugendliche < 18 Jahren: Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen. Funktionsverlustvarianten von CYP2C9 (CYP2C9*2 und CYP2C9*3): Exposition gegenüber Avatrombopag kann sich erhöhen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Das potenziell erhöhte thrombotische Risiko muss bei der Verabreichung von Doptelet an Patienten mit bekannten Risikofaktoren für Thromboembolien, einschließlich, aber nicht beschränkt auf genetisch bedingter prothrombotischer Erkrankungen (z. B. Faktor-V-Leiden, Prothrombin 20210A, Antithrombinmangel oder Protein C- oder S-Mangel), erworbener Risikofaktoren (z. B. Antiphospholipid-Syndrom), fortgeschrittenem Alter, bei Patienten, die über längere Zeit immobilisiert waren, maligne Erkrankungen haben, Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapie anwenden, nach Operation/Trauma, adipös sind oder rauchen berücksichtigt werden. Doptelet sollte Patienten mit chronischer Lebererkrankung oder chronischer Immunthrombozytopenie nicht zur Normalisierung der Thrombozytenwerte verabreicht werden. Vorsicht ist geboten, wenn Doptelet gleichzeitig mit moderaten oder starken dualen CYP3A4/5- und CYP2C9-Hemmern oder mit moderaten oder starken CYP2C9-Hemmern verabreicht wird, da diese Arzneimittel die Exposition gegenüber Avatrombopag erhöhen können. Bei Patienten mit Funktionsverlustvarianten von CYP2C9 ist ebenfalls Vorsicht geboten, da diese die Exposition gegenüber Avatrombopag erhöhen können. Wird ein Wirksamkeitsverlust und auffälliger peripherer Blutausstrich beobachtet, ist Avatrombopag abzusetzen und eine körperliche Untersuchung durchzuführen. Knochenmarkbiopsie mit entsprechender Retikulinfärbung sollte in Betracht gezogen werden. Falls Ergebnisse einer früheren Knochenmarkbiopsie vorliegen, sollte ein Vergleich erfolgen. Bei anhaltender Wirksamkeit und auffälligem peripheren Blutausstrich sollte der Arzt den Patienten einer geeigneten klinischen Beurteilung unterziehen, einschließlich einer eventuellen Knochenmarkbiopsie. Das Risiko-Nutzen-Verhältnis von Avatrombopag und anderen Behandlungsmöglichkeiten für ITP sind neu zu bewerten. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Doptelet zur Behandlung von Thrombozytopenie aufgrund eines MDS ist nicht erwiesen. Doptelet sollte nicht außerhalb von klinischen Prüfungen bei dieser Art der Thrombozytopenie angewendet werden. Es liegen nur begrenzte Informationen zur Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Stadium C, MELD-Score > 24) vor. Die Behandlung sollte bei diesen Patienten nur durchgeführt werden, wenn der erwartete Nutzen die zu erwartenden Risiken überwiegt. Das Ziel der Behandlung mit Doptelet ist die Erhöhung der Thrombozytenwerte. Auch wenn das Nutzen Risiko Profil bei anderen Eingriffen, die nicht speziell in den klinischen Prüfungen untersucht wurden, wahrscheinlich ähnlich ist, wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Avatrombopag bei großen operativen Eingriffen, wie Laparotomie, Thorakotomie, Operation am offenen Herzen, Kraniotomie oder Organexzisionen, nicht nachgewiesen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Wechselwirkungen

Gleichzeitige Anwendung mit moderaten oder starken dualen Hemmern von CYP3A4/5 und CYP2C9 (z. B. Fluconazol): Exposition gegenüber Avatrombopag erhöht (Anfangsdosis von Avatrombopag zu verringern). Gleichzeitige Anwendung von Avatrombopag mit moderaten oder starken CYP2C9-Hemmern: Exposition gegenüber Avatrombopag voraussichtlich erhöht (Senkung der Anfangsdosis erwägen). Bei Patienten, die während der Therapie mit Avatrombopag eine Behandlung mit moderaten oder starken dualen Hemmern von CYP2C9 und CYP3A4/5 oder moderaten oder starken Hemmern von CYP2C9 neu beginnen, ist der Thrombozytenwert zu überwachen und die Avatrombopag-Dosis gegebenenfalls anzupassen. Gleichzeitige Anwendung moderater oder starker dualer Induktoren von CYP3A4/5 und CYP2C9 (z. B. Rifampicin, Enzalutamid): Verringert die Exposition gegenüber Avatrombopag und kann zu einer verminderten Wirkung auf die Thrombozytenwerte führen. Gleichzeitige Anwendung von Avatrombopag mit moderaten oder starken CYP2C9-Induktoren: Exposition gegenüber Avatrombopag verringert sich voraussichtlich. Anwendung zusammen mit einem moderaten oder starken dualen Induktor von CYP2C9 und CYP3A4/5: Es wird empfohlen, die Anfangsdosis von Doptelet zu erhöhen. Eine Erhöhung der Anfangsdosis ist auch bei Patienten zu erwägen, die einen moderaten oder starken CYP2C9-Induktor erhalten. Bei Patienten, die während der Therapie mit Avatrombopag eine Behandlung mit moderaten oder starken dualen Induktoren von CYP2C9 und CYP3A4/5 oder moderaten oder starken Induktoren von CYP2C9 neu beginnen, ist der Thrombozytenwert zu überwachen und die Dosis gegebenenfalls anzupassen. Arzneimittel, die im Rahmen klinischer Prüfungen zur Behandlung von ITP in Kombination mit Avatrombopag angewendet wurden, waren u. a. Kortikosteroide, Danazol, Dapson und intravenöses Immunglobulin (IVIg). Bei Kombination von Avatrombopag mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von ITP sind die Thrombozytenwerte zu überwachen, um Werte außerhalb des empfohlenen Bereichs zu vermeiden.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Avatrombopag bei Schwangeren vor. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Prüfungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität vor. Die Anwendung von Doptelet während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen. Die Auswirkungen von Avatrombopag auf die menschliche Fruchtbarkeit wurden nicht ermittelt und ein Risiko kann nicht ausgeschlossen werden. In Tierversuchen hatte Avatrombopag keinen Einfluss auf die männliche und weibliche Fertilität oder die frühe Embryogenese bei Ratten.

Stillzeit

Es gibt keine klinischen Daten darüber, ob Avatrombopag in der Muttermilch vorhanden ist, Auswirkungen auf das gestillte Kind hat oder ob und ggf. welche Auswirkungen es auf die Milchproduktion hat. Es ist nicht bekannt ob Avatrombopag bzw. dessen Metabolite in die Muttermilch übergehen. Avatrombopag konnte in der Milch laktierender Ratten nachgewiesen werden. Ein Risiko für den gestillten Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Doptelet verzichtet werden soll/die Behandlung mit Doptelet zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.

Nebenwirkungen

Prüfpopulation mit chronischer Lebererkrankung: Häufig: Müdigkeit. Gelegentlich: Anämie; Pfortaderthrombose; Knochenschmerzen, Myalgie; Pyrexie. Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Pruritus, Ausschlag, Gesichtsschwellung und geschwollene Zunge. Prüfpopulation mit chronischer primärer Immunthrombozytopenie: Sehr häufig: Kopfschmerzen; Ermüdung. Häufig: Thrombozytopenie, Anämie, Splenomegalie; Hyperlipidämie, Appetit vermindert; Schwindelgefühl, Kopfbeschwerden, Migräne, Parästhesie; Hypertonie; Epistaxis, Dyspnoe; Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Flatulenz; Ausschlag, Akne, Petechien, Pruritus; Arthralgie, Rückenschmerzen, Schmerz in einer Extremität, Myalgie, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems; Asthenie; Glukose im Blut erhöht, Thrombozytenzahl erhöht, Glukose im Blut erniedrigt, Triglyzeride im Blut erhöht, Laktatdehydrogenase im Blut erhöht, Thrombozytenzahl vermindert, Alaninaminotransferase erhöht, Gastrin im Blut erhöht. Gelegentlich: Furunkel, Thrombophlebitis septisch, Infektion der oberen Atemwege; Myelofibrose; Leukozytose; Dehydratation, Hypertriglyzeridämie, Appetitsteigerung, Eisenmangel; Stimmungsschwankungen; Apoplektischer Insult, kognitive Störung, Dysgeusie, Hypoästhesie, Gefühlsstörung, transiente ischämische Attacke; anomale Sinnesempfindung des Auges, Augenreizung, Augenjucken, Schwellung des Auges, Tränensekretion verstärkt, Augenbeschwerden, Photophobie, Verschluss einer Netzhautarterie, verschwommenes Sehen, Sehverschlechterung; Ohrschmerzen, Hyperakusis; Myokardinfarkt; tiefe Venenthrombose, Jugularvenenthrombose, Vasokonstriktion; Hämoptoe, Nasenverstopfung, Lungenembolie; Abdominale Beschwerden, Bauch aufgetrieben, Schmerzen Unterbauch, anorektale Varizen, Obstipation, Aufstoßen, gastroösophageale Refluxerkrankung, Glossodynie, Hämorrhoiden, Parästhesie oral, geschwollene Zunge, Erkrankung der Zunge; Pfortaderthrombose; Alopezie, trockene Haut, Ekchymose, Hyperhidrosis, Pigmentierungsstörung, Ausschlag mit Juckreiz, Hautblutung, Hautreizung; Arthropathie, Gliederbeschwerden, Muskelspasmen, muskuläre Schwäche, Brustschmerzen die Skelettmuskulatur betreffend; Hämaturie; Menorrhagie, Brustwarzenschmerz; Brustkorbbeschwerden, Hunger, Schmerzen, periphere Schwellung; Aspartataminotransferase erhöht, Blutdruck erhöht, Herzfrequenz unregelmäßig, Leberenzym erhöht. Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Pruritus, Ausschlag, Gesichtsschwellung und geschwollene Zunge.

Intoxikation

Es gibt kein spezifisches Antidot für eine Überdosierung mit Avatrombopag. Im Falle einer Überdosierung oder bei Verdacht auf Überdosierung: Verabreichung von Doptelet sollte abgebrochen und Thrombozytenwerte sollten sorgfältig überwacht werden, da Avatrombopag die Thrombozytenwerte dosisabhängig erhöht.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Filmtbl. 16652667
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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15 Filmtbl. 16652673
30 Filmtbl. 16934408