Evrenzo™ 20 mg/-50 mg/-70 mg/-100 mg/-150 mg Filmtabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Roxadustat 20 mg/50 mg/70 mg/100 mg/150 mg

Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat (entspr. 40,5 mg/101,2 mg/141,6 mg/202,4 mg/303,5 mg Lactose), mikrokristalline Cellulose (E 460 (i)), Croscarmellose-Natrium (E 468), Povidon K 29-32 (E 1201), Magnesiumstearat (E 470b), Filmüberzug: Poly(vinylalkohol) (E 1203), Talkum (E 553b), Macrogol 3350 (E 1521), Allurarot-Aluminium-Komplex (E 129) 0,9 mg/1,7 mg/2,1 mg/2,8 mg/3,7 mg, Titandioxid (E 171), entölte Phospholipide aus Sojabohnen (E 322) 0,21 mg/0,39 mg/0,47 mg/0,63 mg/0,84 mg

Anwendungsgebiete

Behandlung erwachsener Patienten mit symptomatischer Anämie bei chronischer Nierenerkrankung (chronic kidney disease, CKD).

Dosierung

Einleitung der Behandlung durch einen in der Anämiebehandlung erfahrenen Arzt. Abklärung aller anderen Ursachen einer Anämie vor Therapiebeginn und bei Entscheidungen zur Dosiserhöhung. Ärztliche Beurteilung des klinischen Verlaufs und Zustandes des individuellen Patienten. Die angemessene Dosis muss 3-mal pro Woche oral eingenommen werden, nicht aber an aufeinanderfolgenden Tagen. Dosis individuell so einstellen, dass Hb-Zielwerte von 10-12 g/dl erreicht und beibehalten werden. Behandlung sollte nicht fortgesetzt werden, wenn nach 24 Wochen kein klinisch bedeutsamer Anstieg des Hb-Werts erreicht wurde. Vor erneuter Anwendung alternative Ursachen für unzureichendes Ansprechen auf die Therapie suchen und behandeln. Vor Beginn der Behandlung ausreichende Eisenspeicher sicherstellen. Patienten mit Leberfunktionsstörung: Leichte Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Stadium A): Keine Anpassung der Anfangsdosis erforderlich. Mittelgradige Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Stadium B): Anfangsdosis um die Hälfte oder auf Dosisstufe, die der Hälfte der Anfangsdosis am nächsten kommt, verringern. Schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Stadium C): Anwendung nicht empfohlen (Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht). Kindern und Jugendliche im Alter <18 Jahren: Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen (keine Daten). Einnahme oral mit oder ohne Nahrung. Tabletten sind im Ganzen zu schlucken und dürfen nicht gekaut, zerbrochen oder zerkleinert werden. Einnahme im Abstand von mind. 1 Std. nach Anwendung von Phosphatbindern (mit Ausnahme von Lanthan) oder anderen Arzneimitteln, die mehrwertige Kationen wie Calcium, Eisen, Magnesium oder Aluminium enthalten. Weitere Informationen zu Dosisangaben siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Erdnuss, Soja oder einen der sonstigen Bestandteile. Drittes Trimester der Schwangerschaft. Stillzeit.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Kardiovaskuläres Risiko und Mortalitätsrisiko: Umstellung von Dialysepatienten, die bereits stabil mit Erythropoese-stimulierendem Wirkstoff (ESA) behandelt werden, nur bei Vorliegen eines validen klinischen Grundes in Betracht ziehen. Stabil mit einem ESA behandelte Patienten mit Anämie bei CKD, die keine Dialyse erhalten: Entscheidung, diese Patienten mit Roxadustat zu behandeln basierend auf patientenindividueller Nutzen-Risiko-Abwägung. Sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung thrombotischer vaskulärer Ereignisse (TVEs), besonders bei Patienten mit vorbestehenden TVE-Risikofaktoren wie Adipositas und TVEs in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE]). Patienten mit Anzeichen und Symptomen von TVEs: Entscheidung Behandlung zu unterbrechen oder abzusetzen basierend auf patientenindividueller Nutzen-Risiko-Abwägung. In klinischen Studien wurden Krampfanfälle (häufig) berichtet. Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte (Konvulsionen oder Anfälle), Epilepsie oder Krankheiten mit einer Prädisposition für Krampfanfälle, wie bspw. Infektionen des ZNS: Anwendung mit Vorsicht. Entscheidung Behandlung zu unterbrechen oder abzusetzen basierend auf patientenindividueller Nutzen-Risiko-Abwägung. Bei unzureichendem Ansprechen auf die Therapie ohne adressierbare Ursache, sollte die Therapie nach 24 Wochen nicht weiter fortgesetzt werden. Vorsicht bei Verabreichung an Patienten mit mittelgradiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh- Stadium B). Nicht empfohlen bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Stadium C). Behandlung sollte nicht bei Frauen begonnen werden, die eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind oder wenn eine Anämie bei CKD während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Arzneimittel enthält Allurarot-Aluminium-Komplex, das allergische Reaktionen hervorrufen kann. Arzneimittel enthält Spuren entölter Phospholipide aus Sojabohnen. Patienten mit Allergien gegen Erdnuss oder Soja sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Ausführliche Informationen zu kardiovaskulärem Risiko und Mortalitätsrisiko, thrombotischen vaskulären Ereignissen, Krampfanfällen, schwerwiegenden Infektionen, Sepsis, sekundäre Hypothyreose, unzureichendem Ansprechen auf die Therapie, Leberfunktionsstörung, Schwangerschaft und Verhütung und Missbrauch siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Roxadustat hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Über Krampfanfälle während der Behandlung wurde berichtet. Im Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen ist Vorsicht geboten.

Wechselwirkungen

Phosphatbinder Sevelamercarbonat oder Calciumacetat: Senkung der AUC und Cmax von Roxadustat. Roxadustat kann mit mehrwertigen Kationen wie solchen in Phosphatbindern oder in anderen Produkten, die Calcium, Eisen, Magnesium oder Aluminium enthalten, ein Chelat bilden. Roxadustat Einnahme im Abstand von mind. 1 Std. nach Anwendung von Phosphatbindern oder anderen Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, die mehrwertige Kationen enthalten. Gemfibrozil (CYP2C8- und OATP1B1-Inhibitor), Probenecid (UGT- und OAT1/OAT3-Inhibitor): Erhöhung der AUC und Cmax von Roxadustat. Bei Einleitung oder Absetzen einer gleichzeitigen Behandlung mit Gemfibrozil, Probenecid oder anderen starken Inhibitoren oder Induktoren von CYP2C8 oder anderen starken Inhibitoren von UGT1A9: Hb-Werte überwachen und Roxadustat-Dosis abhängig vom Ergebnis anpassen. Simvastatin, Rosuvastatin, Atorvastatin: Erhöhung der AUC und Cmax dieser Wirkstoffe. Auch mit anderen Statinen sind Wechselwirkungen zu erwarten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Roxadustat sind diese Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Statinspezifische Nebenwirkungen und die Notwendigkeit einer Dosisreduktion des Statins sind zu monitorieren. Substrate von BCRP oder OATP1B1: Roxadustat kann die Plasmaexposition solcher Arzneimittel erhöhen. Patient auf mögliche Nebenwirkungen der gleichzeitig verabreichten Arzneimittel überwachen, ggf. Dosisanpassung. ESAs: Kombination nicht empfohlen (gleichzeitige Anwendung nicht untersucht). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Es liegen keine Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Kontraind. während des 3. Trimesters der Schwangerschaft. Die Anwendung während des 1. und 2.Trimesters wird nicht empfohlen. Tritt eine Schwangerschaft während einer bereits begonnenen Behandlung ein, sollte die Behandlung abgesetzt und ggf. auf alternative Behandlungen umgestellt werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und bis mind. 1 Woche nach der letzten Dosis eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden.

Stillzeit

Kontraind. Es ist nicht bekannt, ob Roxadustat/Metabolite in die menschliche Muttermilch übergehen. Die zur Verfügung stehenden Daten von Tieren zeigten, dass Roxadustat in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Hyperkaliämie; Hypertonie, Shunt-Thrombose (bei CKD-Patienten, die Dialyse erhielten, während sie mit Roxadustat behandelt wurden); Übelkeit, Diarrhö; peripheres Ödem. Häufig: Sepsis; Thrombozytopenie; Schlaflosigkeit; Krampfanfälle, Kopfschmerzen; tiefe Venenthrombose (TVT); Obstipation, Erbrechen. Gelegentlich: Lungenembolie; Hyperbilirubinämie. Nicht bekannt: Sekundäre Hypothyreose; generalisierte exfoliative Dermatitis; Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) im Blut erniedrigt, Kupfer im Blut erhöht.

Intoxikation

Nach einzelnen supratherapeutischen Dosen von 5 mg/kg (bis zu 510 mg) bei gesunden Probanden: Vorübergehende Erhöhung der Herzfrequenz, erhöhte Häufigkeit leichter bis moderater Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Kopfschmerzen, Sinustachykardie und - weniger häufig - Hypotonie; alle diese Befunde waren nicht schwerwiegend. Bei Überdosis: Erhöhungen der Hb-Werte oberhalb des erwünschten Bereichs (10-12 g/dl) möglich, auf die mit Unterbrechung oder Verringerung der Dosierung, sorgfältiger Überwachung und Behandlung gemäß klinischer Indikation reagiert werden sollte. Roxadustat und seine Metaboliten werden durch Hämodialyse nicht wesentlich eliminiert.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
12×1 Filmtbl. 20 mg 16787410
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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36×1 Filmtbl. 20 mg 18738491
12×1 Filmtbl. 50 mg 16787427
36×1 Filmtbl. 50 mg 18738516
12×1 Filmtbl. 70 mg 16787433
36×1 Filmtbl. 70 mg 18738522
12×1 Filmtbl. 100 mg 16787456
36×1 Filmtbl. 100 mg 18738539
12×1 Filmtbl. 150 mg 16787462
36×1 Filmtbl. 150 mg 18738545