Sufentanil-hameln 10 Mikrogramm/ml Injektions-/Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

Betäubungsmittel

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml enth.: Sufentanil 10 μg (entspr. 15 μg Sufentanilcitrat)

Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Natriumchlorid, Citronensäure 0,1 M (zur pH-Wert-Einstellung)

Anwendungsgebiete

Die i.v. Anwendung von Sufentanil ist indiziert als analgetische Komponente einer balancierten Anästhesie mit Distickstoffmonoxid (Lachgas)/Sauerstoff und als Monoanästhesie bei endotracheal intubierten und beatmeten Patienten bei Erwachsenen und Jugendlichen: als analgetische Komponente während der Einleitung und Aufrechterhaltung einer balancierten Allgemeinanästhesie, als Anästhetikum zur Einleitung und Aufrechterhaltung von Narkosen bei Patienten während größerer operativer Eingriffe.

Dosierung

Individuelle Dosierung nach Alter, KG und klinischer Situation. Zur Vermeidung von Bradykardien wird die Injektion einer kleinen Dosis eines Anticholinergikums unmittelbar vor Narkoseeinleitung empfohlen. Übelkeit und Erbrechen können durch die Gabe eines Antiemetikums verhindert werden. Als analgetische Komponente bei balancierten Narkosen unter Anwendung mehrerer Anästhetika zur Einleitung und Aufrechterhaltung: Initialdosis 0,5-2 μg/kg KG als langsamer i.v.-Bolus oder als Infusion über 2-10 Minuten. Erhaltungsdosis 10-50 μg (ca. 0,15-0,7 μg/kg KG) bei Anzeichen nachlassender Anästhesie. Als Anästhetikum zur Einleitung und Aufrechterhaltung einer Narkose: Initialdosis 7-20 μg/kg KG als langsame i.v.-Injektion oder als Kurzinfusion über 2-10 Minuten. Erhaltungsdosis 25-50 μg (ca. 0,36-0,7 μg/kg KG) bei Anzeichen nachlassender Anäs­thesie. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der sonstigen Bestandteile oder gegen andere Morphinomimetika; Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss; akute hepatische Porphyrien; Patienten, die gleichzeitig mit MAO-Hemmern behandelt werden, oder Patienten, die MAO‑Hemmer innerhalb der letzten 14 Tage erhalten haben; Patienten, die gleichzeitig mit kombinierten Morphin-Agonist/Antagonisten (z.B. Nalbuphin, Buprenorphin, Pentazocin) behandelt werden; i.v. Anwendung während der Geburt oder vor dem Abklemmen der Nabelschnur während eines Kaiserschnitts.

Warnhinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Dop.! Ausführliche Informationen zu Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandten Arzneimitteln, physischer Abhängigkeit und Toleranz, Kindern und Jugendlichen, Natrium (enthält 3,54 mg/ml Injektions-/Infusionslösung), siehe Fachinformation.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (N)

(N) Narkosemittel: Nach einer Narkose mit diesem Arzneimittel darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder eine Maschine bedienen, über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.

Wechselwirkungen

Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel: Erhöhtes Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Andere das ZNS dämpfende Arzneimittel: Potenzierung der atemdepressorischen Wirkung von Narkotika möglich. CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir): Erhöhtes Risiko einer verlängerten oder verzögert einsetzenden Atemdepression emöglich. Distickstoffmonoxid: Abfall von Blutdruck, Herzfrequenz und Herzzeitvo­lumen möglich. Serotonerge Arzneimittel (z.B. SSRI, SNRI) einschl. MAO-Hemmer: Erhöhes Risiko für ein Serotonin-Syndrom, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, möglich. Vecuronium, Suxamethonium: Bradykardie möglich.

Schwangerschaft

Nutzen-Risiko-Abwägung.

Stillzeit

Sufentanil wird in die Muttermilch ausgeschieden. Nutzen-Risiko-Abwägung, ob Stillen oder Behandlung zu unterbrechen ist oder auf die Behandlung verzichtet werden soll.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Sedierung; Pruritus. Häufig: Neonataler Tremor, Schwindel, Kopfschmerzen; Tachykardie; Hypertonie, Hypotonie, Blässe; neonatale Zyanose; Erbrechen, Übelkeit; Hautverfärbung; Muskelzucken; Harnverhalt, Harninkontinenz; Fieber. Gelegentlich: Rhinitis; Überempfindlichkeit; Apathie, Nervosität; intraoperative Muskelbewegungen, Ataxie, neonatale Dyskinesie, Dystonie, Hyperreflexie, Hypertonus, neonatale Hypokinesie, Somnolenz; Sehstörungen; atrioventrikulärer Block, Zyanose, Bradykardie, Arrhythmie, anormales EKG, Asystolie; Bronchospasmus, Hypoventilation, Dysphonie, Husten, Singultus, Atemwegserkrankungen; allergische Dermatitis, Hyperhidrose, Ausschlag, neonataler Ausschlag, trockene Haut; Rückenschmerzen, neonataler Hypotonus, Rigidität der Skelettmuskulatur (einschl. Brustwandrigidität); Schüttelfrost, Hypothermie, verminderte Körpertemperatur, erhöhte Körpertemperatur, Reaktion am Verabreichungsort, Schmerz am Verabreichungsort, Schmerz. Nicht bekannt: Anaphylaktischer Schock/Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen; tonisch-klonische Bewegungen (unwillkürliche Muskelkontraktionen), Euphorie, Schwindel, Koma, Krampfanfälle; Miosis; Herzstillstand; Schock; Atemstillstand, Apnoe, Atemdepression, Lungenödem, Laryngospasmus; Erythem; Muskelkrämpfe.

Intoxikation

Symptome: Verstärkung der pharmakologischen Wirkungen, v. a. durch das Auftreten einer Atemdepression, die von Bradypnoe bis Apnoe variieren kann, charakterisiert. Behandlung: Bei Hypoventilation oder einer Apnoe ist Sauerstoff zu verabreichen; bei Atemdepression Naloxon einsetzen und rasche Gegenmaßnahmen ergreifen; sollte die Atemdepression zusammen mit Muskelrigidität auftreten, könnte ein intravenös anzuwendendes neuromuskulär blockierendes Arzneimittel erforderlich werden; sorgfältige Überwachung des Patienten; Körpertemperatur und ausreichende Flüssigkeitszufuhr aufrechterhalten; bei starker und/oder anhaltender Hypotonie (Gefahr einer Hypovolämie) ggf. parenterale Flüssigkeitszufuhr.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1×50 ml N1 12443317
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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