Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Durchstechfl. enth.: Mycophenolatmofetil 500 mg (als Hydrochlorid)
Sonstige Bestandteile: Polysorbat 80, Citronensäure, Salzsäure, Natriumchlorid
Anwendungsgebiete
In Kombination mit Ciclosporin und Corticosteroiden zur Prophylaxe von akuten Transplantatabstoßungsreaktionen bei erwachsenen Patienten mit allogener Nieren- oder Lebertransplantation.
Dosierung
Cellcept Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats kann über einen Zeitraum von bis zu 14 Tagen eingesetzt werden. Die 1. Dosis soll innerhalb von 24 Stunden nach der Transplantation verabreicht werden. Erwachsene: Nierentransplantation: Empfohlene Dosis: 2-mal täglich 1 g (TD: 2 g). Lebertransplantation: Empfohlene Dosis: 2-mal täglich 1 g (TD: 2 g). Mycophenolatmofetil sollte für die ersten 4 Tage i.v. verabreicht werden. Sobald orale Gabe vertragen wird, soll diese begonnen werden. Empfohlene orale Dosis: 2-mal täglich 1,5 g (TD: 3 g). Kinder und Jugendliche: Sicherheit und Wirksamkeit wurden nicht ermittelt. Für Nieren- und Lebertransplantationspatienten liegen keine pharmakokinetischen Daten zur Infusion von Mycophenolatmofetil vor. Daher werden pädiatrische Indikationen nur von den oralen Darreichungsformen der Mycophenolatmofetil-Produktpalette abgedeckt. Besondere Patientengruppen: Ältere Menschen: Empfohlene Dosis von 2-mal täglich 1 g erweist sich als geeignet für nieren- oder lebertransplantierte Patienten. Nierentransplantationspatienten mit schwerer chronischer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate <25 ml/min/1,73 m²): Außerhalb der unmittelbaren postoperativen Periode Dosen >1 g 2-mal täglich vermeiden. Patienten sollen sorgfältig überwacht werden. Lebertransplantationspatienten mit schwerer chronischer Niereninsuffizienz: Keine Daten. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Mycophenolatmofetil, Mycophenolsäure, Polysorbat 80 oder einen der sonstigen Bestandteile. Frauen im gebärfähigen Alter, die keine hochwirksame Verhütungsmethode verwenden. Behandlung darf bei Frauen im gebärfähigen Alter ohne Vorlage eines negativen Schwangerschaftstestergebnisses nicht begonnen werden, um eine unbeabsichtigte Anwendung während der Schwangerschaft auszuschließen. Behandlung in der Schwangerschaft, außer wenn keine geeignete alternative Behandlung zur Verhinderung einer Transplantatabstoßung zur Verfügung steht. Stillende Frauen.
Anwendungsbeschränkungen
Die Anwendung von attenuierten Lebendimpfstoffen soll vermieden werden. Behandlung sollte bei Patienten mit aktiven, schwerwiegenden Erkrankungen des Verdauungstraktes mit Vorsicht erfolgen. Mycophenolat ist ein Inhibitor der IMPDH (Inosinmonophosphatdehydrogenase). Aus diesem Grund soll das Präparat bei Patienten mit seltener erblicher Defizienz der Hypoxanthin Guanin-Phosphoribosyltransferase (HGPRT) wie dem Lesch-Nyhan- und dem Kelley Seegmiller-Syndrom nicht angewandt werden. Vorsicht bei: Umstellung von Kombinationstherapien, die Immunsuppressiva enthalten, die den enterohepatischen Kreislauf von MPA beeinflussen (z. B. Ciclosporin), auf andere Kombinationstherapien, die keine solchen Auswirkungen haben (z. B. Tacrolimus, Sirolimus, Belatacept), oder umgekehrt, da dies zu Veränderungen der MPA-Exposition führen kann. Anwendung mit Vorsicht: Arzneimittel, die den enterohepatischen Kreislauf von MPA beeinflussen (z. B. Colestyramin, Antibiotika). Plasmaspiegel von Mycophenolat und dessen Wirksamkeit können verringert werden. Nach i.v. Verabreichung von Mycophenolatmofetil ist zu erwarten, dass teilweise eine enterohepatische Rückresorption stattfindet. Es wird empfohlen, Mycophenolatmofetil nicht zusammen mit Azathioprin zu geben (gleichzeitige Anwendung nicht untersucht). Nutzen-Risiko-Verhältnis von Mycophenolatmofetil in Kombination mit Sirolimus noch nicht untersucht. Eine Schwangerschaft während der Behandlung ist unbedingt zu vermeiden (klinische Daten zeigen ein hohes Risiko für Fehlgeburten und kongenitale Missbildungen bei Anwendung während der Schwangerschaft).
Warnhinweis
Patienten dürfen während und für mindestens 6 Wochen nach Abbruch einer Behandlung mit Mycophenolat kein Blut spenden. Männer dürfen während und für 90 Tage nach Abbruch einer Behandlung mit Mycophenolat keinen Samen spenden. Ausführliche Informationen zu Neoplasien, Infektionen, Blut und Immunsystem, Verdauungstrakt, Wechselwirkungen, therapeutischem Arzneimittelmonitoring, besonderen Patientengruppen, teratogenen Wirkungen, Verhütung, Schulungsmaterialien und zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen siehe Fachinformation. Enthält 25 mg Polysorbat 80 pro Durchstechflasche. Polysorbate können allergische Reaktionen hervorrufen.
Hinweis
Reaktionsvermögen! Mäßiger Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Mycophenolatmofetil kann Somnolenz, Verwirrung, Benommenheit, Tremor oder Hypotonie verursachen. Patienten darauf hinweisen, vorsichtig zu sein, wenn sie ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
Wechselwirkungen
Arzneimittel, die den enterohepatischen Kreislauf beeinflussen (z. B. Colestyramin, Ciclosporin A, Antibiotika): Potenzial, die Wirksamkeit von Mycophenolatmofetil zu reduzieren (Vorsicht geboten). Arzneimittel mit Einfluss auf die Glucuronidierung von MPA (z. B. Isavuconazol, Telmisartan): Gleichzeitige Anwendung kann zu Veränderung der MPA-Exposition führen (Anwendung mit Vorsicht). Ganciclovir: Es wird erwartet, dass die gleichzeitige Verabreichung in erhöhten Konzentrationen von MPAG und Ganciclovir resultieren wird. Patienten mit Niereninsuffizienz: Dosierungsempfehlungen für Ganciclovir beachten und Patienten sorgfältig überwachen. Rifampicin: Abfall der MPA-Exposition bei Patienten, die kein Ciclosporin einnehmen (MPA-Exposition überwachen und Dosis von Mycophenolatmofetil entsprechend anpassen). Sevelamer: Abfall der Cmax und AUC0-12h von MPA. Es ist empfehlenswert, Mycophenolatmofetil mindestens 1 Stunde vor oder 3 Stunden nach der Einnahme von Sevelamer zu verabreichen, um die Auswirkungen auf die Resorption von MPA so gering wie möglich zu halten. Tacrolimus: Bei wiederholter Gabe von Mycophenolatmofetil an Lebertransplantationspatienten, die gleichzeitig mit Tacrolimus behandelt wurden, kam es zur Erhöhung der Tacrolimus-AUC (es erfolgte keine signifikante Erhöhung der AUC bei gleichzeitiger Gabe von Anfang an). Patienten mit geschwächter Immunantwort sollen nicht mit Lebendimpfstoffen immunisiert werden. Die Antikörperbildung auf andere Impfstoffe könnte abgeschwächt sein. Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Schwangerschaft
Kontraind., außer es gibt keine geeignete alternative Behandlung. Behandlung nicht ohne Vorlage eines negativen Schwangerschaftstestergebnisses. Mycophenolat ist ein beim Menschen stark wirksames Teratogen, bei dem bei Exposition in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und kongenitale Missbildungen besteht. Nach Markteinführung wurde bei Kindern von mit Mycophenolat in Kombination mit anderen Immunsuppressiva während der Schwangerschaft behandelten Patienten, über angeborene Missbildungen, einschließlich multipler Missbildungen, berichtet. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Frauen im gebärfähigen Alter müssen vor Behandlungsbeginn im Abstand von 8-10 Tagen zwei negative Serum- oder Urin-Schwangerschaftstests (Sensitivität mindestens 25 mIE/ml) vorweisen und vor Beginn der Behandlung, während der Behandlung und 6 Wochen nach Beendigung der Behandlung mindestens eine zuverlässige Form der Kontrazeption anwenden, vorzugsweise gleichzeitige Anwendung zwei ergänzender Formen der Kontrazeption. In Tierversuchen war Mycophenolat in Konzentrationen genotoxisch, die nur geringfügig über der therapeutischen Exposition beim Menschen liegen, sodass das Risiko genotoxischer Effekte auf Spermazellen nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Sexuell aktive männliche Patienten oder ihre Partnerinnen sollen während der Behandlung des Patienten und für mindestens 90 Tage nach Beendigung der Behandlung mit Mycophenolatmofetil eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden. Fortpflanzungsfähige männliche Patienten sollen von qualifiziertem medizinischem Fachpersonal über die möglichen Risiken ein Kind zu zeugen informiert und entsprechend beraten werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Stillzeit
Kontraind. aufgrund des Risikos schwerwiegender Nebenwirkungen beim gestillten Kind. Begrenzte Daten zeigen, dass Mycophenolsäure in die menschliche Muttermilch übergeht.
Nebenwirkungen
Häufigste und/oder schwerwiegendste Nebenwirkungen, die mit der Anwendung von Mycophenolatmofetil in Kombination mit Ciclosporin und Corticosteroiden in Zusammenhang standen: Diarrhö (bis zu 52,6%), Leukopenie (bis zu 45,8%), bakterielle Infektionen (bis zu 39,9%) und Erbrechen (bis zu 39,1%). Bestimmte Infektionsarten treten häufiger auf. Es wurden große Unterschiede in der Häufigkeit bestimmter Nebenwirkungen in den unterschiedlichen Transplantationsindikationen für Patienten mit Nieren- und Lebertransplantation beobachtet, daher erfolgt die Auflistung nach Systemorganklassen und ohne Angabe der Häufigkeiten: Bakterielle Infektionen, Pilzinfektionen, virale Infektionen, durch Protozoen verursachte Infektionen; benigne Neoplasie der Haut, Neoplasie, Hautkrebs, Lymphom, lymphoproliferative Erkrankung; Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Ekychmose, Leukozytose, Panzytopenie, Erythroblastopenie, Pseudolymphom, Knochenmarkinsuffizienz; Azidose, Hypercholesterinämie, Hyperglykämie, Hyperkaliämie, Hyperlipidämie, Hypokalziämie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hypophosphatämie, Hyperurikämie, Gicht, Gewichtsverlust; Verwirrung, Depression, Schlaflosigkeit, Erregung, Angst, abnormes Denken; Benommenheit, Kopfschmerzen, erhöhter Muskeltonus, Parästhesie, Somnolenz, Tremor, Konvulsion, Dysgeusie; Tachykardie; Hypertonie, Hypotonie, Vasodilatation, Venenthrombose, Lymphozele; Husten, Dyspnoe, Pleuraerguss, Bronchiektase, Lungenfibrose, interstitielle Lungenerkrankung; aufgeblähter Bauch, Bauchschmerzen, Verstopfung, verminderter Appetit, Diarrhö, Dyspepsie, Flatulenz, Übelkeit, Erbrechen, Kolitis, Ösophagitis, Aufstoßen, Gastritis, gastrointestinale Blutung, gastrointestinales Geschwür, Zahnfleischhyperplasie, Ileus, Geschwürbildung im Mund, Pankreatitis, Stomatitis; Überempfindlichkeit (einschl. angioneurotisches Ödem), Hypogammaglobulinämie; erhöhter Laktat-Dehydrogenase-Wert im Blut, erhöhter Leberenzymwert, Hepatitis, Hyperbilirubinämie, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, Ikterus; Akne, Exanthem, Hypertrophie der Haut, Alopezie; Arthralgie, Muskelschwäche; erhöhter Kreatininwert im Blut, erhöhter Blut-Harnstoff-Wert, Hämaturie, Niereninsuffizienz; Asthenie, Schüttelfrost, Ödem, Hernie, Schmerzen, Fieber, Unwohlsein, De-novo-Purinsynthesehemmer assoziiertes akutes inflammatorisches Syndrom. Angaben zu Häufigkeiten und weitere Informationen siehe Fachinformation.
Intoxikation
Es ist zu erwarten, dass eine Überdosis Mycophenolatmofetil möglicherweise zu einer übermäßigen Unterdrückung des Immunsystems führt und die Infektionsanfälligkeit und die Suppression des Knochenmarks erhöht. Entwickelt sich eine Neutropenie: Verabreichung von Mycophenolatmofetil unterbrechen oder Dosis reduzieren. Es ist nicht zu erwarten, dass durch Hämodialyse klinisch signifikante Mengen MPA oder MPAG eliminiert werden können. Gallensäurebindende Substanzen wie Colestyramin können MPA durch eine Verminderung der Wiederaufnahme des Arzneimittels in den enterohepatischen Kreislauf eliminieren.
Lagerungshinweise
Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats: Nicht über 30 °C lagern. Rekonstituierte Lösung und Infusionslösung: Bei 15-30 °C lagern.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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4 Durchstechfl. | N1 | 00080016 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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