Produodopa® 240 mg/ml + 12 mg/ml Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

Behandlung der fortgeschrittenen, auf Levodopa-reaktiven Parkinson-Krankheit mit schweren motorischen Fluktuationen und Hyperkinesie oder Dyskinesie, wenn verfügbare Kombinationen von Antiparkinsonmitteln nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt haben.

Dosierung

Als kontinuierliche s.c. Infusion 24 Stunden am Tag. Empfohlene Startinfusionsrate wird festgelegt, indem die tägliche Levodopa-Gabe in Levodopa-Äquivalente (Levodopa equivalents, LE) umgerechnet und dann für eine 24-stündige Anwendung erhöht wird. Maximale empfohlene TD von Foslevodopa beträgt 6 000 mg (oder 25 ml Produodopa pro Tag, was etwa 4 260 mg Levodopa pro Tag entspricht). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Winkelblockglaukom; schwere Herzinsuffizienz; akuter Schlaganfall; schwere Herzarrhythmie; nicht selektive MAO-Hemmer und selektive MAO-A-Hemmer dürfen nicht gleichzeitig mit Produodopa angewendet werden und müssen mind. 2 Wochen vor Therapiebeginn mit Produodopa abgesetzt werden. Produodopa kann gleichzeitig mit der vom Hersteller empfohlenen Dosis eines MAO-Hemmers mit Selektivität für MAO-B (z. B. Selegilin-HCI) verabreicht werden. Erkrankungen, bei denen Adrenergika kontraindiziert sind, z. B. Phäochromozytom, Schilddrüsenüberfunktion und Cushing-Syndrom. Da Levodopa maligne Melanome aktivieren kann, darf Produodopa nicht bei Patienten mit verdächtigen, nicht diagnostizierten Hautveränderungen oder Melanomen in der Anamnese verwendet werden.

Anwendungsbeschränkungen

Vorsicht bei: schweren Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, Bronchialasthma, einer Nieren-, Leber- oder endokrinen Erkrankung, Patienten mit peptischen Ulzera oder Krampfanfällen in der Anamnese; Patienten, die an einer Psychose leiden oder gelitten haben; chronischem Weitwinkelglaukom. Besonders sorgfältiges Monitorieren der Herzfunktion in der Anfangsphase der Dosiseinstellung bei Patienten mit anamnestisch bekanntem Herzinfarkt und residualer Vorhof-, AV-Knoten- oder Kammerarrhythmie. Monitorieren auf schwerwiegende psychische Störungen, Depressionen mit Suizidgedanken; gleichzeitige Anwendung von Antipsychotika. Kein abruptes Absetzen der Dosis. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Enthält 42,4 mg (etwa 1,84 mmol) Natrium pro ml. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Produodopa kann einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Benommenheit, orthostatische Hypotonie, Somnolenz und/oder Episoden plötzlich eintretender Schlafanfälle möglich.

Wechselwirkungen

Antihypertensiva: Symptomatische orthostatische Hypotonie möglich. Antidepressiva: Über Nebenwirkungen, u. a. Hypertonie und Dyskinesie, wurde berichtet. COMT-Hemmer (z. B. Tolcapon, Entacapon, Opicapon): Kann die Bioverfügbarkeit von Levodopa erhöhen. Dopaminrezeptorantagonisten (einige Antipsychotika wie Phenothiazine, Butyrophenone und Risperidon sowie Antiemetika, z. B. Metoclopramid), Benzodiazepine, Isoniazid, Phenytoin und Papaverin können die therapeutische Wirkung von Levodopa verringern. MAO-Hemmer: Kontraindiziert, Ausnahme MAO-B-Hemmer, die selektiv für MAO Typ B sind (z. B. Selegilin-HCl). Selegilin: Ist mit schwerer orthostatischer Hypotonie in Verbindung gebracht worden. Amantadin: Synergistische Wirkung und kann die mit Levodopa verbundenen unerwünschten Wirkungen verstärken. Sympathomimetika (z. B. Adrenergika wie Salbutamol, Phenylephrin, Isoproterenol, Dobutamin) können die kardiovaskulären unerwünschten Wirkungen verstärken.

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft und bei gebärfähigen Frauen, die keine Kontrazeption anwenden, nicht empfohlen, es sei denn, der Nutzen für die Mutter überwiegt die möglichen Risiken für den Fötus.

Stillzeit

Levodopa und möglicherweise Levodopa-Metaboliten gehen in die menschliche Muttermilch über. Es gibt Anzeichen, dass die Milchbildung während der Behandlung mit Levodopa unterdrückt wird. Frauen sollten während der Anwendung nicht stillen.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Cellulitis an der Infusionsstelle, Infektionen an der Infusionsstelle, Harnwegsinfektion; Angstzustände, Depression, Halluzinationen; Erytheme / Reaktionen / Knoten / Ödeme / Schmerzen an der Infusionsstelle; Sturz. Häufig: Abszess an der Infusionsstelle; Anämie; verminderter Appetit; ungewöhnliche Träume, Agitiertheit, Verwirrtheitszustände, Wahnvorstellungen, Impulskontrollstörungen, Schlaflosigkeit, Paranoia, psychische Störungen, Schlafattacken, Schlafstörung, Suizidgedanken; kognitive Störungen, Schwindel, posturaler Schwindel, Dyskinesien, Dystonie, Kopfschmerzen, Hypoästhesie, On-Off-Phänomen, Parästhesie, Polyneuropathie, Somnolenz, Synkope, Tremor; unregelmäßiger Herzschlag; Hypertonie, Hypotonie, orthostatische Hypotonie; Dyspnoe, Schmerzen im Oropharynx; Spannungsgefühl im Abdomen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Mundtrockenheit, Dysgeusie, Dyspepsie, Dysphagie, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen; Kontaktdermatitis, Hyperhidrosis, Pruritus, Hautausschlag; Muskelkrämpfe, Nackenschmerzen; Harninkontinenz, Harnverhaltung; Asthenie, Fatigue, Blutergüsse / Abschuppung / Extravasation / Hämatom / Blutung / Induration / Entzündung / Reizung / Raumforderung / Papel / Pruritus / Ausschlag / Schwellung an der Infusionsstelle, Unwohlsein, periphere Ödeme, Schmerzen; erhöhter Aminosäurespiegel (Methylmalonsäure erhöht), Homocysteinspiegel im Blut erhöht, verringerter Vitamin-B6-Wert, Vitamin-B12-Mangel, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme. Gelegentlich: Leukopenie, Thrombozytopenie; vollendeter Suizid, Demenz, Orientierungslosigkeit, dopaminerges Dysregulationssyndrom, euphorische Stimmung, Furcht, Libidozunahme, Alptraum, Suizidversuch; Ataxie, Krämpfe, Gangstörung; Winkelblockglaukom, Blepharospasmus, Diplopie, optische ischämische Neuropathie, verschwommenes Sehen; Palpitationen; Phlebitis; Dysphonie; vermehrte Speicheldrüsensekretion; Alopezie, Erytheme, Urtikaria; Verfärbung des Urins; Brustschmerzen. Selten: Anomales Denken; anomale Atmung; Zähneknirschen, Speichelverfärbung, Glossodynie, Schluckauf; Verfärbung von Schweiß, malignes Melanom; Priapismus. Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktion.

Intoxikation

Bei Verdacht auf Überdosierung ist die Infusion sofort zu unterbrechen. Behandlung einer akuten Überdosierung ist im Allgemeinen die gleiche wie bei einer akuten Überdosierung von Levodopa: Pyridoxin ist jedoch zur Umkehrung der Wirkung nicht wirksam. Überwachung: EKG; auf eine mögliche Entwicklung von Herzarrhythmien, ggf. antiarrhythmische Behandlung einleiten; auf Hypotonie.

Lagerungshinweise

Kühl lagern und transportieren (2-8 °C). Nicht einfrieren. Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, damit sie nicht brechen. Sie können über eine einzelne Periode bis zu 28 Tage lang bei RT bis max. 30 °C gelagert werden.

Packungsangaben

PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
7 Durchstechfl. à 10 ml 17896012
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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