Natrilix®

Wirkstoff
Darreichungsform
Filmtabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Direktlinks zur Fachinformation

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Indapamid 2,5 mg

Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Povidon, Magnesiumstearat, Talkum, gebleichtes Wachs, Titandioxid, Glycerol, Natriumdodecylsulfat, Hypromellose, Macrogol 6000

Anwendungsgebiete

Arterielle Hypertonie.

Dosierung

Erwachsene: 1 Filmtbl. (entsprechend 2,5 mg Indapamid) pro Tag. Eine Dosiserhöhung bewirkt keine Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung, sondern nur eine Steigerung der diuretischen und kaliuretischen Effekte. Einnahme nach dem Frühstück unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser). Kinder und Jugendliche <12 Jahren sind von der Anwendung auszunehmen (fehlendes Erkenntnismaterial).

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Sulfonamidderivate oder einen der sonstigen Bestandteile; schwere Niereninsuffizienz; schwere Leberfunktionsstörungen oder hepatische Encephalopathie; Hypokaliämie.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Spezielle Warnhinweise: Bei hepatischer Encephalopathie, die sich zu hepatischem Koma entwickeln kann: sofort absetzen. Bei Lichtempfindlichkeit: sofort absetzen. Spezielle Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Natrium- und Kaliumplasmaspiegel vor und während der Behandlung kontrollieren. Hyponatriämie in Verbindung mit Hypovolämie kann für Dehydratation und orthostatische Hypotonie verantwortlich sein. Damit einhergehender Verlust von Chloridionen kann sekundär zu kompensatorischer metabolischer Alkalose führen. Hypokaliämie: Hohes Risiko bei Älteren, Unterernährten und/oder mehrfach medikamentös behandelten Patienten und bei Leberzirrhose mit Ödem- bzw. Aszitesbildung, bei KHK, Herzinsuffizienz oder bei langem QT-Intervall. Erste Kontrolle des Kaliumplasmaspiegels 1 Woche nach Therapiebeginn und häufigere Kontrollen während der Behandlung. Kann Muskelerkrankungen und Rhabdomyolyse hervorrufen. Kann das Auftreten von Torsades de pointes begünstigen, die tödlich sein können. Magnesiumplasmaspiegel: Hypomagnesiämie möglich. Calciumplasmaspiegel: Vor Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion Therapie unterbrechen. Verstärkte Neigung zu Gichtanfallen bei Hyperurikämie. Nierenfunktion: Mögliche Verschlechterung einer vorbestehenden Niereninsuffizienz bei Behandlungsbeginn durch schlechtere glomeruläre Filtration. Diabetiker: Bei Hypokaliämie Blutzuckerspiegel überwachen. Aderhauterguss, akute Myopie und sekundäres Winkelverschlussglaukom: Schnellstmöglich absetzen. Wenn unkontrollierter Augeninnendruck bestehen bleibt, sofortige medikamentöse oder chirurgische Behandlung in Betracht ziehen.

Warnhinweis

Dop.! Besonders sorgfältige ärztliche Überwachung bei: Hyperurikämie und Gicht, systemischer Lupus erythematodes. Ausführliche Informationen zu eingeschränkter Leberfunktion, Lichtempfindlichkeit, Wasser- und Elektrolythaushalt (Kalium-, Magnesium-, Natrium-, Calciumplasmaspiegel), Blutzuckerspiegel, Harnsäurespiegel, Nierenfunktion, Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akuter Myopie und sekundärem Winkelverschlussglaukom siehe Fachinformation.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung, in Kombination mit anderen Antihypertensiva, Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

Nicht empfohlen: Lithium. Besondere Vorsichtsmaßnahmen: Torsade de pointes-induzierende Substanzen, Nichtsteroidale Antiphlogistika (systemisch), inklusive selektive COX-2 Inhibitoren und hochdosierte Acetylsalicylsäure (≥ 3 g/Tag) in dehydratisierten Patienten, ACE-Hemmer, sonstige Mittel mit kaliumspiegelsenkender Wirkung, Baclofen, Digitalispräparate. Besondere Aufmerksamkeit: Allopurinol. Ferner mögliche Wechselwirkungen mit: Kaliumsparende Diuretika, Metformin, jodhaltige Kontrastmittel, trizyklische Antidepressiva (Imipramintyp), Neuroleptika, Calcium(salze), Ciclosporin, Tacrolimus, Kortikoide, Tetracosactide (systemisch).

Schwangerschaft

Gr 5. Eine längere Thiazid-Exposition während des dritten Trimenons einer Schwangerschaft kann bei der Mutter sowohl das Plasma-Volumen als auch den uteroplazentären Blutfluss reduzieren. Dies kann zu einer fetoplazentären Ischämie und einer Wachstumsverzögerung führen. Kein Hinweis auf Reproduktionstoxizität in tierexperimentellen Studien. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung während der Schwangerschaft vermieden werden.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Indapamid/Metabolite in die Muttermilch übergehen. Indapamid ist eng mit den Thiaziddiuretika verwandt, welche während des Stillens, mit einer Verringerung oder Unterdrückung des Milchflusses in Zusammenhang gebracht wurden. Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamidderivaten und Hypokaliämie können auftreten. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Natrilix wird während der Stillzeit nicht empfohlen.

Nebenwirkungen

Häufig: Hypokaliämie; Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem seitens der Haut bei allergisch bzw., asthmatisch prädisponierten Patienten, makulopapulöser Ausschlag. Gelegentlich: Hyponatriämie; Erbrechen; Purpura, Urtikaria; erektile Dysfunktion. Selten: Hypochlorämie, Hypomagnesiämie; Schwindelgefühl, Ermüdung, Kopfschmerzen, Parästhesien; Übelkeit, Verstopfung, Mundtrockenheit. Sehr selten: Agranulozytose, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie; Hyperkalzämie; Arrhythmien; Hypotonie; Pankreatitis; abnorme Leberfunktion, Hepatitis; Angioödem, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson Syndrom; Nierenversagen; Erhöhung der leberspezifischen Enzyme. Nicht bekannt: Synkope; Myopie, akutes Winkelverschlussglaukom, choroidaler Erguss, verschwommenes Sehen, Sehstörungen; Torsade de pointes (möglicherweise tödlich verlaufend); bei Leberinsuffizienz besteht die Möglichkeit des Auftretens einer hepatischen Encephalopathie; Möglichkeit einer Exazerbation eines vorbestehenden akuten systemischen Lupus erythematodes, Lichtempfindlichkeitsreaktionen; Muskelspasmen, Muskelschwäche, Myalgie, Rhabdomyolyse; Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, erhöhte Blutzuckerwerte, erhöhte Blutharnsäurewerte.

Intoxikation

Bis zu einer Dosis von 40 mg keine toxischen Erscheinungen. Symptome einer Überdosierung sind: Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes (Hyponatriämie, Hypokaliämie). Klinisch kann es zu gastrointestinalen Störungen (Übelkeit, Erbrechen), Blutdruckabfall, Krämpfen, Schwindelgefühl, Schwäche, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszuständen sowie zu Polyurie oder Oligourie bis hin zu Anurie (durch Hypovolämie) kommen. Behandlung: Sofortmaßnahmen sind Entgiftung durch Magenspülung und/oder Verabreichung von Medizinalkohle sowie Sicherung der vitalen Parameter. Danach steht vor allem eine adäquate Behandlung der Wasser- und Elektrolytstörungen im Vordergrund. Indapamid ist nicht dialysierbar.

Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
30 Filmtbl. N1 02410239
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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30 Filmtbl. KP 16598726
50 Filmtbl. N2 02520005
100 Filmtbl. N3 02520011