Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern: Kontraindiziert. Behandlung mit MAO-Hemmern muss mindestens 2 Wochen vor Beginn einer Behandlung mit Timonil retard beendet worden sein. Carbamazepin induziert Cytochrom-P-450-System (überwiegend CYP3A4) und das Transportprotein P-Glykoprotein. Substanzen deren Plasmakonzentrationen dadurch verringert werden können sind z. B.: Analgetika, entzündungshemmende Substanzen (Buprenorphin, Fentanyl, Methadon, Paracetamol, Phenazon, Tramadol), Anthelmintika (Praziquantel, Albendazol), Antihistaminika (Fexofenadin), Antikoagulantien (Warfarin, Phenprocoumon, Dicumarol, Acenocumarol, Rivaroxaban, Dabigatran, Apixaban, Edoxaban), Antidepressiva (Bupropion, Citalopram, Mianserin, Mirtazapin, Nefazodon, Sertralin, Trazodon, trizyklische Antidepressiva [z.B. Imipramin, Amitriptylin, Nortriptylin, Clomipramin]), Antiemetika (Aprepitant, Ondansetron), andere Antikonvulsiva (Clonazepam, Ethosuximid, Eslicarbazepin, Felbamat, Primidon, Lamotrigin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Tiagabin, Topiramat, Valproinsäure, Zonisamid), Antimykotika (Caspofungin, Antimykotika vom Azol-Typ [z.B. Voriconazol, Itraconazol, so dass es zum Therapieversagen der Antimykotika kommen kann]), antivirale Substanzen (Proteaseinhibitoren zur Behandlung von HIV, z.B. Indinavir, Ritonavir, Saquinavir und Virustatika zur Behandlung von Hepatitis C [Ledipasvir, Sofosbuvir]), Benzodiazepine (Alprazolam, Clobazam, Midazolam - Therapieversagen von Midazolam möglich), Bronchodilatatoren, Antiasthmatika (Theophyllin), Herz-Kreislauf-Medikamente (Calcium-Antagonisten [vom Dihydropyridin-Typ, z.B. Felodipin, Nimodipin], Digoxin, Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin, Cerivastatin, Ivabradin), hormonale Kontrazeptiva, Immunsuppressiva (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Everolimus), Kortikosteroide (z.B. Prednisolon, Dexamethason), typische Neuroleptika (Haloperidol, Bromperidol) und atypische Neuroleptika (Clozapin, Olanzapin, Paliperidon, Risperidon, Quetiapin, Aripiprazol, Ziprasidon), Schilddrüsenhormone (Levothyroxin), Tetrazykline (z. B. Doxycyclin), Zytostatika (Cyclophosphamid, Imatinib, Lapatinib, Temsirolimus), Sonstige (Methylphenidat, Chinidin, Propranolol, Flunarizin, Rifabutin, Tadalafil, Toremifen, Gestrinon, Östrogene, Progesteronderivate). Gleichzeitige Gabe von direkt wirkenden oralen Antikoagulanzien (Rivaroxaban, Dabigatran, Apixaban und Edoxaban): Kann zu reduzierten Plasmaspiegeln der direkt wirkenden oralen Antikoagulanzien führen. Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva kann durch Carbamazepin aufgehoben werden: Es kann z. B. zum Versagen der Kontrazeption sowie zu Zwischenblutungen kommen. Phenytoin: Plasmakonzentration kann durch Carbamazepin sowohl erhöht als auch vermindert werden (in Ausnahmefällen Verwirrtheitszustände bis hin zum Koma). Bupropion: Carbamazepin kann Plasmaspiegel senken und den des Metaboliten Hydroxybupropion erhöhen. Trazodon: Carbamazepin kann den Plasmaspiegel von Trazodon senken, den antidepressiven Effekt scheint es zu verstärken. Zotepin: Carbamazepin kann möglicherweise die Metabolisierung von Zotepin beschleunigen. Induktoren von CYP3A4 könnten möglicherweise zur Verringerung der Carbamazepin-Plasmakonzentration und der therapeutischen Wirkung führen. Nach Absetzen eines CYP3A4-Induktors Anstieg der Carbamazepin-Plasmakonzentration möglich. Verringerung der Carbamazepin-Plasmakonzentration ist z. B. durch die folgenden Substanzen möglich: Andere Antikonvulsiva (Fosphenytoin, Methosuximid, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phensuximid, Phenytoin, Primidon, Progabid, Valproinsäure, Valpromid und möglicherweise Clonazepam), Bronchodilatatoren, Antiasthmatika (Theophyllin, Aminophyllin), Dermatika (Isotretinoin), Tuberkulosemittel (Rifampicin), Zytostatika (Doxorubicin, Cisplatin), Sonstige (Johanniskraut [Hypericum perforatum]). Plasmaspiegel des pharmakologisch wirksamen Metaboliten Carbamazepin-10,11-Epoxid können durch Valproinsäure, sowie Primidon und Brivaracetam erhöht werden. Gleichzeitige Gabe von Felbamat: Plasmaspiegel von Carbamazepin kann vermindert, der von Carbamazepin-10,11-epoxid erhöht werden, gleichzeitig kann Felbamat-Spiegel gesenkt werden. Carbamazepin-Plasmakonzentration kann durch Inhibitoren des Cytochrom-P-450-Systems erhöht werden, z.B. durch: Analgetika, entzündungshemmende Substanzen (Ibuprofen, Dextropropoxyphen/Propoxyphen [Kombination mit Dextropropoxyphen kann zu Carbamazepin-Toxizität führen]), Androgene (Danazol), Antibiotika (Ciprofloxacin, Makrolidantibiotika [z. B. Erythromycin, Troleandomycin, Josamycin, Clarithromycin]), Antidepressiva (Desipramin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Nefazodon, Paroxetin, Trazodon, Viloxazin), andere Antikonvulsiva (Stiripentol, Vigabatrin), Antimykotika (Antimykotika vom Azol-Typ [wie z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Fluconazol, Voriconazol]), Antihistaminika (Terfenadin), antivirale Substanzen (Proteaseinhibitoren zur Behandlung von HIV, z.B. Ritonavir), Calcium-Antagonisten (z. B. Verapamil, Diltiazem), Carboanhydrasehemmer [Diuretika] (Acetazolamid), Muskelrelaxantien (Oxybutynin, Dantrolen), Neuroleptika (Loxapin, Olanzapin), Plättchenaggregationshemmer (Ticlopidin), Tuberkulosemittel (Isoniazid), Ulcustherapeutika (Cimetidin, Omeprazol), Sonstige (Grapefruitsaft, Nicotinamid [in hoher Dosierung]). Gleichzeitige Gabe von Inhibitoren der menschlichen mikrosomalen Epoxid-Hydrolase kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen an Carbamazepin-10,11-epoxid führen. Plasmakonzentration prüfen und Dosis nötigenfalls anpassen bei Symptomen wie z. B. Schwindel, Müdigkeit, Gangunsicherheit, Doppeltsehen und gleichzeitiger Gabe folgender Substanzen: Loxapin, Quetiapin, Oxcarbazepin, Primidon, Progabid, Valproinsäure, Valnoctamid und Valpromid. Gleichzeitige Anwendung von Levetiracetam kann Toxizität von Carbamazepin erhöhen. Gleichzeitige Anwendung von Lithium, Neuroleptika (z.B. Haloperidol, Thioridazin) oder Metoclopramid kann neurologische Nebenwirkungen begünstigen (Dosisanpassung des Neuroleptikums kann erforderlich sein). Gleichzeitige Anwendung von Lithium und Carbamazepin kann neurotoxische Wirkung beider Wirkstoffe verstärken. Hinweise, dass zusätzliche Einnahme von Carbamazepin bei vorbestehender Neuroleptikatherapie das Risiko für Auftreten eines Malignen Neuroleptischen Syndroms oder eines Stevens-Johnson-Syndroms erhöht. Leberschädlichkeit von Isoniazid kann durch Carbamazepin erhöht werden. Kombinierte Gabe von Carbamazepin und einigen harntreibenden Mitteln (Hydrochlorothiazid, Furosemid) kann zu symptomatischer Hyponatriämie führen. Muskelrelaxanzien, wie z.B. Pancuronium: Wirksamkeit kann durch Carbamazepin beeinträchtigt werden. Gleichzeitige Gabe mit Paracetamol: Kann Bioverfügbarkeit von Paracetamol vermindern. Langzeitanwendung von Carbamazepin und Paracetamol kann zu Heptatotoxizität führen. Carbamazepin scheint Elimination von Schilddrüsenhormonen zu verstärken und Bedarf an diesen bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion zu erhöhen. Insbesondere gleichzeitige Behandlung mit Carbamazepin und anderen Antikonvulsiva (z.B. Phenobarbital) kann die Schilddrüsenfunktion verändern. Gleichzeitige Gabe von Antidepressiva vom Typ der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z. B. Fluoxetin) kann zu toxischem Serotonin-Syndrom führen. Carbamazepin nicht in Kombination mit Nefazodon anwenden: Kann zur Reduktion des Nefazodonplasmaspiegels bis hin zum Wirkungsverlust führen. Gleichzeitige Einnahme von Antiarrhythmika, cyclischen Antidepressiva oder Erythromycin: Risiko für kardiale Überleitungsstörungen erhöht. Gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin und Eslicarbazepinacetat kann Toxizität von Eslicarbazepinacetat erhöhen. Grapefruitsaft: Erhöhung der Carbamazepin-Bioverfügbarkeit und -Plasmaspiegel. Verminderte Alkoholtoleranz durch Carbamazepin: Patienten sollten während der Behandlung keinen Alkohol trinken. Carbamazepin kann zu falsch positiven Perphenazin-Konzentrationen und falsch positiven Konzentrationen von trizyklischen Antidepressiva führen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.