Nocutil® 0,1 mg/-0,2 mg Tabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Tbl. enth.: Desmopressinacetat 0,1 mg/0,2 mg

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Kartoffelstärke, Povidon K 25, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der primären Enuresis nocturna bei Kindern (ab 5 Jahren) nach Ausschluss organischer Ursachen und wenn andere, nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen erfolglos waren. Zur Behandlung des Vasopressin-sensitiven zentralen Diabetes insipidus. Symptomatische Behandlung der Nykturie bei Erwachsenen, die mit nächtlicher Polyurie verbunden ist, d.h. wenn die nächtliche Harnmenge die Blasenkapazität übersteigt.

Dosierung

Dosierung individuell anpassen. Diabetes insipidus: Initial 3-mal tgl. 0,1 mg, bis zu max. 3-mal tgl. 0,4 mg. Enuresis nocturna: Initial 0,2 mg 1-2 Std. vor dem Schlafengehen, bis zu 0,4 mg. Nykturie: Initiale Dosis 0,1 mg vor dem Schlafengehen, Steigerung auf 0,4 mg möglich. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Habituelle und psychogene Polydipsie (mit einer Urinproduktion von mehr als 40 ml/kg/24 Std.), bekannte oder Verdacht auf Herzinsuffizienz sowie andere Zustände, die eine Behandlung mit Diuretika erforderlich machen, bereits bestehende Hyponatriämie, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH), Behandlung mit Diuretika, mäßig starke bis schwere Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min), von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (Subtyp IIb), thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP).

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Säuglinge und Kinder < 5 Jahren. Bei renalem Diabetes insipidus unwirksam, organische Ursachen der Nykturie ausschließen; Vorsicht bei erhöhtem intrakraniellen Druck; bei Erbrechen und Durchfall Anwendung unterbrechen; Behandlung der Enuresis nocturna nur bei normalem Blutdruck; bei Behandlung der Enuresis nocturna/Nykturie 1 Std. vor und 6-8 Std. nach Einnahme keine übermäßige Flüssigkeitszufuhr; Maßnahmen zur Vermeidung von Hyponatriämie: Flüssigkeits-/Elektrolytungleichgewicht (systemische Infektionen, Fieber, SIADH), Behandlung mit Diuretika, gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die SIADH hervorrufen können, NSARs und Loperamid; Vorsicht bei zystischer Fibrose, Präeklampsie, Auftreten von Angina pectoris bei Koronarsklerose ist möglich.

Warnhinweis

Dop.!

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Übermäßige Flüssigkeitsaufnahme vermeiden.

Wechselwirkungen

Indometacin (und andere NSAIDs), Clofibrat und Oxytocin können antidiuretische Wirkung verstärken und Wasserretention und Hyponatriämie verursachen. Substanzen, die Freisetzung des antidiuretischen Hormons bewirken, wie trizyklische Antidepressiva, selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer, Chlorpromazin und Carbamazepin, können zusätzl. antidiuretischen Effekt auslösen und damit das Risiko einer Wasserretention und/oder Hyponatriämie erhöhen. Loperamid kann zur 3-fachen Erhöhung der Desmopressin-Plasmakonzentration führen. Andere Arzneimittel, welche die Peristaltik verzögern, können den gleichen Effekt haben. Glibenclamid und Lithium können antidiuretische Wirkung abschwächen. Die gleichzeitige Verabreichung von Dimeticon kann zu einer verminderten Resorption von Desmopressin führen. Desmopressin kann Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärken und Wirkung von blutdrucksteigernden Arzneimitteln abschwächen. Nahrungsaufnahme kann bei geringer oraler Dosis von Desmopressin Intensität und Dauer der antidiuretischen Wirkung verringern.

Nebenwirkungen

Erwachsene: Sehr häufig: Kopfschmerzen. Häufig: Hyponatriämie, Schwindel, Hypertonie, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Beschwerden der Blase/Harnröhre, Ödeme, Müdigkeit. Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Somnolenz, Parästhesie, Sehstörung, Vertigo, Palpitationen, orthostatische Hypotonie, Dyspnoe, Dyspepsie, Blähungen/Völlegefühl, Distensio, Schwitzen, Juckreiz, Ausschlag, Urtikaria, Muskelkrämpfe, Myalgie, Malaise, Brustschmerzen, grippeartige Symptome, Gewichtszunahme, Anstieg der Leberenzyme, Hyopkaliämie. Selten: allergische/Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Pruritus, Exanthem, Fieber, Bronchospasmus, Anaphylaxie), Verwirrtheit. Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen, Dehydrierung, Hypernatriämie, Krämpfe, Asthenie, Koma. Kinder/Jugendliche: Häufig: Kopfschmerzen, Beschwerden der Blase/Harnröhre, periphere Ödeme, Müdigkeit. Gelegentlich: Affektlabilität, Aggressionen, Bauchschmerzen, Nausea, Erbrechen, Durchfall, Reizbarkeit. Selten: Angstsymptome, Albträume, Stimmungsschwankungen, Somnolenz, Hypertonie. Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen, Hyponatriämie, Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Störung, Depression, Halluzination, Schlaflosigkeit, Aufmerksamkeitsstörung, psychomotorische Hyperaktivität, Krampfanfälle, Epistaxis, Ausschlag, allergische Dermatitis, Schwitzen, Urtikaria.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
30 Tbl. 0,1 mg N1 01008185
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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90 Tbl. 0,1 mg N3 01008191
30 Tbl. 0,2 mg N1 01008216
90 Tbl. 0,2 mg N3 01008222