Zelboraf® 240 mg Filmtabletten

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Vemurafenib 240 mg

Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Hyprolose, Filmüberzug: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E 171), Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-oxid (E 172)

Anwendungsgebiete

Als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit BRAF‑V600 Mutation‑positivem nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom.

Dosierung

Empfohlene Dosis: 960 mg (4 Tbl. à 240 mg) 2-mal tgl. Dauer: bis zur Krankheitsprogression oder bis zum Auftreten inakzeptabler Toxizitäten. Dosisanpassungen: Die Behandlung von Nebenwirkungen oder einer QTc-Verlängerung kann eine Dosisreduktion, eine vorübergehende Unterbrechung und/oder einen Behandlungsabbruch erforderlich machen. Dosierungen < 480 mg 2-mal täglich werden nicht empfohlen. Weitere Hinweise siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Vemurafenib soll bei Patienten mit malignem Melanom vom BRAF-Wildtyp nicht angewendet werden. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Vemurafenib wurden bei Patienten mit Tumoren, die seltene BRAF‑V600 Mutationen, andere als V600E und V600K, exprimieren, nicht ausreichend untersucht. Vorsicht bei gleichzeitiger oder sequenzieller Strahlentherapie, Potenzierung von Strahlenschäden möglich. Nicht empfohlen bei nicht behebbaren Störungen des Elektrolythaushalts (einschl. Magnesium), Long‑QT‑Syndrom oder mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT‑Intervall verlängern. Bei QTc > 500 ms wird ein Behandlungsbeginn nicht empfohlen. Nutzen und Risiken Abwägung vor der Anwendung bei einer vorherigen oder gleichzeitig bestehenden Krebserkrankung, die mit einer RAS-Mutation in Verbindung steht. Vorsicht bei schweren Nierenfunktionsstörungen (engmaschige Überwachung); bei gleichzeitiger Anwendung mit Warfarin (zusätzl. INR-Monitoring); mit P-gp-Substraten und potenten CYP3A4- bzw. P-gp-Inhibitoren. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen mit Wirkstoffen, die über CYP1A2 und CYP3A4 metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite aufweisen; mit Ipilimumab.

Warnhinweis

Vor Behandlungsbeginn muss beim Patienten ein durch einen validierten Test bestätigter BRAF-V600 Mutation-positiver Tumorstatus vorliegen. Ausführliche Informationen zu Überempfindlichkeitsreaktionen, dermatologischen Reaktionen, Potenzierung von Strahlenschäden, QT-Verlängerung, ophthalmologischen Reaktionen, kutanem Plattenepithelkarzinom (cuSCC), nicht‑kutanem Plattenepithelkarzinom (nicht‑cuSCC), neuen primären Melanomen, anderen Tumoren, Pankreatitis, Leberschädigung, Nierenschäden, Leberfunktionsstörung, Nierenfunktionsstörung, Lichtempfindlichkeit, Dupuytren-Kontraktur und Fibromatose der Plantarfaszie (Morbus Ledderhose), Wirkungen von Vemurafenib auf andere Arzneimittel, Wirkung anderer Arzneimittel auf Vemurafenib und zur gleichzeitige Anwendung mit Ipilimumab siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Abgeschlagenheit oder Augenprobleme möglich, dadurch Fahrtüchtigkeit nicht mehr gewährleistet. Ein dauerhafter Abbruch der Vemurafenib-Behandlung wird empfohlen, wenn die QTc sowohl auf Werte > 500 ms steigt als auch > 60 ms von den Werten vor der Behandlung abweicht.

Wechselwirkungen

Erhöhte Plasmaexposition von CYP1A2-Substraten: gleichzeitige Anwendung bei geringer therapeutischer Breite nicht empfohlen z. B. Agomelatin, Alosetron, Duloxetin, Melatonin, Ramelteon, Tacrin, Tizanidin, Theophyllin. Verringerte Plasmakonzentration von CYP3A4-Substraten: Beeinträchtigung der Wirksamkeit möglich, gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Substraten bei geringer therapeutischer Breite nicht empfohlen z. B. Kontrazeptiva, die über CYP3A4 metabolisiert werden. AUC Erhöhung von S-Warfarin: zusätzliche INR-Überwachung. Erhöhte Plasmaexposition von CYP2C8-Substraten: Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung bei geringer therapeutischer Breite. Strahlentherapie: Potenzierung von Strahlentherapieschäden. Expositionserhöhung von P‑gp‑Substraten: Vorsicht bei Kombination mit P‑gp‑Substraten, evtl. Dosisreduktion (z. B. Aliskiren, Ambrisentan, Colchicin, Dabigatranetexilat, Digoxin, Everolimus, Fexofenadin, Lapatinib, Maraviroc, Nilotinib, Posaconazol, Ranolazin, Sirolimus, Sitagliptin, Talinolol, Topotecan). P‑gp‑Substrate mit einem niedrigen therapeutischen Index (NTI) (z. B. Digoxin, Dabigatranetexilat, Aliskiren): zusätzliche Überwachung der Blutspiegel. Starke CYP3A4‑Inhibitoren, Glucuronidierung und/oder Transportproteine (z. B. Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Nefazodon, Atazanavir): mit Vorsicht anwenden. Starke Induktoren von P‑Glykoprotein (P‑gp), der Glucuronidierung und/oder CYP3A4 (z. B. Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, Phenytoin oder Johanniskraut): suboptimale Exposition von Vemurafenib möglich, Kombination vermeiden.

Schwangerschaft

Kontraind. Es sei denn, der mögliche Nutzen für die Mutter überwiegt das mögliche Risiko für den Fötus. Effektive Kontrazeption während der Behandlung und für mind. 6 Monate danach.

Stillzeit

Strenge Ind.-stellungLa 1.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Plattenepithel-Karzinom der Haut, Keratoakanthom, seborrhoische Keratose, Hautpapillom; verminderter Appetit; Kopfschmerzen, Dysgeusie, Schwindelgefühl; Husten; Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, Obstipation; Lichtempfindlichkeitsreaktionen, aktinische Keratose, Ausschlag, makulopapulöser Ausschlag, Pruritus, Hyperkeratose, Erythem, palmar-plantares Erythrodysästhesiesyndrom, Alopezie, trockene Haut, Sonnenbrand; Arthralgie, Myalgie, Schmerzen in den Extremitäten, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Rückenschmerzen; Abgeschlagenheit, Pyrexie, periphere Ödeme, Asthenie. Häufig: Follikulitis; Basalzellkarzinom/neue primäre Melanome; Neutropenie, Thrombozytopenie; Lähmung des Nervus facialis, periphere Neuropathie; Uveitis; Vaskulitis; Stomatitis; papulöser Ausschlag, Pannikulitis (einschl. Erythema nodosum), Keratosis pilaris; Arthritis; Anstieg der ALT, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Anstieg der AST, Anstieg des Bilirubins, γ-GT-Anstieg, Gewichtsabnahme, QT-Verlängerung im Elektrokardiogramm, erhöhte Kreatininwerte im Blut; Potenzierung von Strahlenschäden. Gelegentlich: nicht-cuSCC; retinaler Venenverschluss, Iridozyklitis; Pankreatitis; Leberschaden; toxische epidermale Nekrolyse Stevens-Johnson-Syndrom; Fibromatose der Plantarfaszie (Morbus Ledderhose), Dupuytren-Kontraktur. Selten: Chronische myelomonozytäre Leukämie, Adenokarzinom des Pankreas; Sarkoidose; Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen; akute interstitielle Nephritis, akute Nierentubulusnekrose.

Intoxikation

Es gibt kein spezifisches Antidot. Bei Überdosierung Behandlung vorerst unterbrechen und unterstützend behandeln.

Lagerungshinweise

Vor Feuchtigkeit schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
56×1 Filmtbl. 09233438
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.