AVP (FB/EB) | AVP/UVP | PZN | |
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5 Amp. (N1) | 26,62 | 00679049 |
Hypercalcämie |
a | Nierensteine in der Vorgeschichte |
b | Sarkoidose (Morbus Boeck) |
c | Eingeschränkter Beweglichkeit (Gipsverband) |
d | Pat., die mit Benzothiadiazin-Derivaten behandelt werden |
e | Pseudohypoparathyreoidismus (Der Vitamin-D-Bedarf kann durch die phasenweise normale Vitamin-D-Empfindlichkeit herabgesetzt sein. |
Strenge Indikationsstellung. Kontraindiziert (über die Substitution hinausgehende hochdosierte Anwendung). |
Nervensystem und Psyche | (a) | Psychische Symptome, Bewusstseinsstörungen (s. a Serumcalciumerhöhung) |
Gastrointestinaltrakt | (a) | Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, verstärktes Durstgefühl (s. a Serumcalciumerhöhung) |
Elektrolyte | a | Serumcalciumerhöhung mit |
Herz | (a) | Herzrhythmusstörungen (s. a Serumcalciumerhöhung) |
Urogenitaltrakt | (a) | Vermehrter Harndrang, Nierensteinbildung, Nierenverkalkung (s. a Serumcalciumerhöhung) |
Sonstiges | (a) | Verkalkung in Geweben außerhalb des Knochens (s. a Serumcalciumerhöhung) |
Benzothiadiazin-Derivate | Hypercalcämie-Risiko erhöht |
Ergocalciferol (Vitamin D₂) u. Colecalciferol (Vitamin D₃) steigern die Calcium- u. Phosphatabsorption aus dem Darmlumen u. mobilisieren Calcium aus dem Knochen. Hierbei ist Vitamin D mehr antirachitisch aktiv, dessen Reduktionsprodukt DHT (Dihydrotachysterol) ist wirksamer bei der Calcium-Mobilisation aus dem Knochen. Alle diese Stoffe besitzen nur eine relativ geringe therapeutische Breite. Die toxische Grenzschwelle liegt beim Erwachsenen für Vitamin D bei >0,5 mg/d, für DHT bei >0,25 mg/d. Einmalige akute Dosen wirken jedoch in der Regel nicht toxisch. Bei Überdosierung kommt es neben einem Anstieg von Phosphor im Serum u. Harn zum Hypercalcämiesyndrom, später auch hierdurch zur Calciumablagerung in den Geweben u. v. a. in der Niere (Nephrolithiasis, Nephrocalcinose) u. den Gefäßen (Hypertonie). Das klinische Bild des Hypercalcämiesyndroms ist uncharakteristisch: Schwäche, Müdigkeit, Abgespanntheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen u. Diarrhö. Bei verminderter Konzentrationsfähigkeit der Niere ferner Polyurie, Polydipsie, Nykturie u. Proteinurie. V. a. beim Vorherrschen eines Psychosyndroms mit Verwirrtheit wird das Vergiftungsbild leicht verkannt (z. B. Diabetes mellitus, Malignom, Psychose). Diagnostisch charakteristisch ist der Anstieg des Calciums, des Phosphors u. des NPN im Plasma bzw. Serum, u. U. auch eine röntgenologisch feststellbare Osteoporose u. Gewebs- bzw. Nierenverkalkungen. Wiederholte Serumcalciumkontrollen! Knochenhistologie! | |
Therapie | Stopp der Zufuhr, calciumarme Diät. Bei ausreichender Nierenfunktion wirken Infusionen mit isotonischer NaCl-Lösung (3-6 l in 24 Stunden) mit Zusatz von Furosemid sowie u. U. auch 15 mg/kg Körpergewicht/Stunde. Natriumedetat unter fortlaufender Calcium- u. EKG-Kontrolle recht zuverlässig calciumsenkend. Bei Oligo-Anurie ist dagegen eine Hämodialysetherapie indiziert. Glucocorticoide u. Calcitonin können versucht werden. |
Cave | Todesfälle oft auch nach Normalisierung des Serumcalciumspiegels! |