LYOVAC-COSMEGEN® 0,5 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (20,5 mg Pulv.) enth.: Dactinomycin 0,5 mg

Sonstige Bestandteile: Mannitol

Anwendungsgebiete

Im Rahmen eines multimodalen Therapieregimes zur Primärtherapie des Wilms-Tumor, des kindlichen Rhabdomyosarkoms und des lokalisierten Ewing-Sarkoms. Monotherapie oder im Rahmen eines multimodalen Therapieregimes bei Chorionkarzinom.

Dosierung

Die Dosierung sollte vor Verabreichung jeder einzelnen Dosis sorgfältig berechnet werden. Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Verträglichkeit beim Patienten, nach Größe und Lokalisation des Tumors sowie nach dem Einsatz weiterer Therapieverfahren. Bei Erwachsenen oder Kindern sollte die Dosierung bei intravenöser Gabe pro Zwei-Wochen-Therapiezyklus 15 µg/kg Körpergewicht pro Tag bzw. 400–600 µg/m2 Körperoberfläche pro Tag an fünf aufeinander folgenden Tagen nicht überschreiten. Da die Regimes der Chemotherapie ständigen Veränderungen unterliegen, sollten die Dosierung und Verabreichung von LYOVAC-COSMEGEN unter der direkten Aufsicht von Ärzten erfolgen, die mit den aktuellen onkologischen Konzepten und den neuesten Fortschritten in der Therapie vertraut sind. Wilms-Tumor: 15 µg/kg Körpergewicht pro Tag intravenös über 5 Tage oder 45 µg/kg Körpergewicht intravenös in verschiedenen Kombinationen und Therapieschemata mit anderen Chemotherapeutika. Rhabdomyosarkom: 15 µg/kg Körpergewicht pro Tag intravenös über 5 Tage in verschiedenen Kombinationen und Therapieschemata mit anderen Chemotherapeutika. Ewing-Sarkom: 1,25 mg/m2 Körperoberfläche intravenös in verschiedenen Kombinationen und Therapieschemata mit anderen Chemotherapeutika. Chorionkarzinom: Monotherapie: 12 µg/kg Körpergewicht pro Tag intravenös über 5 Tage. Mehrfachchemotherapie mit Etoposid, Methotrexat, Folinsäure, Vincristin, Cyclophosphamid und Cisplatin: 500 µg/Tag intravenös am 1. und 2. Tag. Im Rahmen dieser Therapieregimes muss der HCG-Spiegel genauestens überwacht werden. Kinder: Darf bei Kindern im Alter bis 3 Monaten nicht angewendet werden, da Bedenken hinsichtlich der Sicherheit bestehen. Kinder unter 6 Monaten erhalten die Hälfte der üblichen Dosis und Kinder unter 12 Monaten 2/3 der üblichen Dosis. Bei Kindern, die jünger als 4 Jahre sind, ist mit einem erhöhten Risiko einer Lebervenenverschlusserkrankung (VOD) zu rechnen. Art der Anwendung: Nach Rekonstitution kann die Lösung entweder direkt in eine 5 % Dextrose-Lösung, in normale Salzlösung oder in den Schlauch einer laufenden Infusion gegeben werden. Sollte LYOVAC-COSMEGEN ohne Infusion direkt in die Vene verabreicht werden, sollte die „Zwei-Nadel-Technik“ angewendet werden. Fachinformation beachten.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile. Sollte nicht zum Zeitpunkt einer Windpocken- oder Herpes-zoster-Infektion verabreicht werden, da die Gefahr einer schweren, möglicherweise letalen Generalisierung dieser Erkrankungen besteht. Anwendung in der Stillzeit.

Anwendungsbeschränkungen

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn LYOVAC-COSMEGEN innerhalb von zwei Monaten nach Bestrahlung eines rechtsseitigen Wilms-Tumors verabreicht wird; über Hepatomegalie und Anstiege der AST wurde berichtet. Im Allgemeinen sollte LYOVAC-COSMEGEN nicht gleichzeitig zu einer Strahlenbehandlung bei rechtsseitigem Wilms-Tumor verabreicht werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen überwiegt das mögliche Risiko.

Warnhinweis

Sollte nur unter Aufsicht eines speziell im Umgang mit Zytostatika erfahrenen Arztes verabreicht werden. Aufgrund der extrem toxischen Eigenschaften werden geeignete Vorsichtsmaßnahmen zur Handhabung einschließlich geeigneter Sicherheitsausrüstung für die Zubereitung der parenteral zu verabreichenden Lösung empfohlen. Einzelheiten siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (V) Extrem toxisch, daher ist eine sehr sorgfältige und häufige Überwachung der Patienten auf Nebenwirkungen erforderlich. Diese Reaktionen können jedes Gewebe betreffen, insbesondere das hämatopoetische System, bis hin zur Myelosuppression. An die Möglichkeit einer anaphylaktischen Reaktion sollte gedacht werden. Empfängnisverhütende Maßnahmen sind anzuraten. Männern, die mit Dactinomycin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Dactinomycin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen. Frauen sollten während der Behandlung nicht schwanger werden. Es wurde von vielen Anomalien der Niere, Leber und Knochenmarkfunktion bei Patienten berichtet, die mit LYOVAC-COSMEGEN behandelt wurden. Nieren-, Leber- und Knochenmarkfunktionen sollten daher regelmäßig überprüft werden. Um eine schwere Suppression des hämatopoetischen Systems zu erkennen, sollten Leukozyten- und Thrombozytenzahl häufig kontrolliert werden.

(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

LYOVAC-COSMEGEN kann Bioassays zur Bestimmung antibakterieller Medikamentenspiegel beeinträchtigen. Während der Dactinomycintherapie sollen keine Impfungen mit lebenden Erregern durchgeführt werden. Der Harnsäurespiegel im Blut kann durch Dactinomycin erhöht werden. Um die Hyperurikämie und die Gicht zu kontrollieren, ist es notwendig, eine Dosisanpassung der Medikamente zur Gicht-Therapie vorzunehmen. Der Einsatz von Allopurinol mit seinen Stoffen, die die Harnsäureausscheidung steigern, sollte bevorzugt werden, um das Risiko einer Harnsäure Nephropathie, die während einer Gicht Therapie eintreten kann, zu minimieren. Dactinomycin kann die kardiotoxischen Eigenschaften von Doxorubicin erhöhen. Dactinomycin den Effekt von Vitamin K reduzieren. Es liegen keine einschlägigen Erfahrungen vor, wie die INR durch die gleichzeitige Gabe mit Coumarin beeinflusst wird.

Schwangerschaft

Dactinomycin kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen. LYOVAC-COSMEGEN sollte daher nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen. Tritt während der Behandlung mit LYOVAC-COSMEGEN eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.

Stillzeit

Kontraind. Ist aus therapeutischen Gründen eine Anwendung in der Stillzeit notwendig, so muss abgestillt werden.

Nebenwirkungen

Häufig: Übelkeit, Erbrechen; Hepatische veno-okklusive Erkrankung (VOD); Unwohlsein, lokale Irritationen bei direktem Kontakt mit Haut und Schleimhäuten sowie bei Paravasaten. Gelegentlich: Anämie (bis hin zur aplastischen Anämie), Agranulozytose, Leukopenie, Neutropenie (sehr geringe Anzahl weißer Blutkörperchen), febrile Neutropenie (Fieber und geringe Anzahl weißer Blutzellen), Thrombozytopenie, Panzytopenie, Retikulozytopenie; Cheilitis, Schluckstörungen, gastrointestinale Ulcera, abdominale Schmerzen, Diarrhö, Proktitis, Aszites; Hepatomegalie, Hepatitis, Leberversagen mit Todesfolgen, Lebertoxizität mit Leberfunktionsstörungen; Alopezie, Hautausschlag, Hauttoxizität und Dermatitis, Akne, Erythema multiforma, Verstärkung eines Erythems oder vermehrte Pigmentierung zuvor bestrahlter Hautabschnitte; Pyrexie; Lethargie. Selten: Ösophagitis; Wachstumshemmung im Kindes- und Jugendalter. Häufigkeit nicht bekannt: Infektionen. Pharyngitis, Sepsis (eingeschlossen neutropenische Sepsis) mit tödlichem Ausgang; Disseminierte intravaskuläre Koagulation; Hypokalzämie, Anorexie, Tumorlysesyndrom; Pneumonitis (Toxizität der Lunge) , Pneumothorax (beobachtet infolge des Antitumoreffekts der Chemotherapie einschließlich Dactinomycin); Ulzerative Stomatitis, Verstopfung; Hepatische Enzephalopathie, Pleuraerguss als Komplikation bei verschiedenen Lebererkrankungen; Toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS); Myalgie, Wachstumshemmung; Allergische Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie; Hypersensibilität; Periphere Neuropathie wurde im Allgemeinen bei Patienten beobachtet, die Kombinations-Chemotherapie-Schemata mit Dactinomycin erhielten; Optische Neuropathie; Hämorrhagie, Thrombophlebitis.

Intoxikation

Überdosierungen manifestierten sich z. B. als Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Mukositis einschließlich Stomatitis, gastrointestinale Ulzeration, schwere Hauterkrankungen einschließlich Abblättern der Haut, Exanthem, Desquamation und Epidermolyse, schwere hämatopoetische Depression, Venenverschlusskrankheit, akutes Nierenversagen, Sepsis (einschließlich neutropenischer Sepsis) mit tödlichem Ausgang, Tod. Eine spezifische Therapie bei Überdosierung ist nicht bekannt; es sind symptomatische und unterstützende Behandlungsmaßnahmen angezeigt. Es ist ratsam, Haut und Schleimhäute häufig auf Unversehrtheit zu überprüfen sowie die Funktion von Nieren, Leber und Knochenmark engmaschig zu überwachen. Sobald subjektive oder objektive Symptome einer Extravasation auftreten, muss die Injektion oder Infusion sofort unterbrochen und an einer anderen Vene fortgesetzt werden.Bei Verdacht auf Extravasation wird die betreffende Extremität hochgelagert.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. N1 10114880
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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