Bicalutamid-Uropharm® 150 mg Filmtabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Bicalutamid 150 mg

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat 181 mg, Tablettenkern: Povidon K-29/32, Crospovidon (Typ A), Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 4000

Anwendungsgebiete

Als alleinige Therapie oder adjuvant zu radikaler Prostatektomie oder Strahlentherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom und hohem Progressionsrisiko.

Dosierung

Erwachsene Männer einschl. älterer Patienten: 1-mal täglich 150 mg. Kinder und Jugendliche: nicht indiziert. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Sie sollte wegen der besseren Compliance stets zur gleichen Tageszeit erfolgen und ohne Unterbrechung mind. 2 Jahre oder bis zum Auftreten einer Progression der Erkrankung angewendet werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Frauen und Kinder. Gleichzeitige Anwendung mit Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid. Schwere Leberfunktionsstörung.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Bei Patienten mit einer QT-Verlängerung in der Vorgeschichte oder mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung und bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das QT-Intervall verlängern können, muss der Arzt vor dem Behandlungsbeginn mit Bicalutamid das Nutzen-Risiko-Verhältnis einschl. des Potenzials für Torsade de Pointes abschätzen. Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionsstörung ist besondere Vorsicht geboten. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) nur mit Vorsicht anwenden. Gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, die überwiegend durch CYP3A4 metabolisiert werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! Zeitweise kann Schwindel und Somnolenz auftreten.

Wechselwirkungen

Da eine Androgen-Entzugstherapie das QT-Intervall verlängern kann, sollte die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern oder möglicherweise Torsade de Pointes induzieren, sorgfältig abgeschätzt werden. Zu diesen Arzneimitteln gehören Antiarrhythmika der Klasse IA (z. B. Chinidin, Disopyramid) oder Klasse III (z. B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid), sowie Methadon, Moxifloxacin, Antipsychotika usw. In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass R-Bicalutamid die Aktivität von CYP3A4 und in geringerem Ausmaß auch die Aktivität von CYP2C9, -2C19 und -2D6 hemmt, daher Vorsicht bei Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite (Ciclosporin, Calciumantagonisten). Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die die Oxidationsprozesse in der Leber hemmen (z. B. Cimetidin und Ketoconazol), da theoretische Erhöhung der Plasmakonzentration von Bicalutamid und vermehrte Nebenwirkungen möglich. Verstärkte Effekte von Warfarin und anderen blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln vom Cumarintyp bei gleichzeitiger Anwendung. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Bei Frauen kontraindiziert und darf nicht an Schwangere verabreicht werden. In Tierstudien wurde eine reversible Beeinträchtigung der männlichen Fruchtbarkeit beobachtet. Es ist mit einem Zeitraum verminderter Fruchtbarkeit bzw. Unfruchtbarkeit beim Mann zu rechnen.

Stillzeit

Während der Stillzeit kontraindiziert.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Spannungsgefühl der Brust, Gynäkomastie; Ausschlag (Rash); Asthenie. Häufig: Anämie; Appetitlosigkeit; Impotenz, verminderte Libido, Depression; Schwindel, Somnolenz, Insomnie; Hitzewallungen; Bauchschmerzen, Verstopfung, Dyspepsie, Blähungen, Diarrhö, Übelkeit; Hepatotoxizität, erhöhte Transaminasen, Cholestase, Ikterus; erektile Dysfunktion; Alopezie, Nachwachsen von Haaren/Hirsutismus, trockene Haut, Pruritus, Schwitzen; Hämaturie; Schmerzen allgemein, Thoraxschmerzen, Ödeme, Schüttelfrost; Gewichtszunahme. Gelegentlich: Überempfindlichkeit, Angioödem, Urtikaria; Diabetes mellitus, Hyperglykämie; Kopfschmerzen; interstitielle Lungenerkrankung (über Todesfälle wurde berichtet), Atemnot, Halsschmerzen; Mundtrockenheit; Brustschmerzen, Beckenschmerzen; Rückenschmerzen; Nykturie; Gewichtsabnahme. Selten: Erbrechen; Leberversagen (über Todesfälle wurde berichtet); Photosensibilität. Sehr selten: Thrombozytopenie; Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Leitungsstörungen einschl. Verlängerung der PR- und QT-Intervalle, Herzrhythmusstörungen und unspezifische EKG-Veränderungen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Keine Erfahrungen mit Überdosierung beim Menschen. Es existiert kein spezifisches Antidot. Behandlung einer Überdosierung daher symptomatisch. Eine Dialyse ist nicht zweckmäßig. Allgemeine unterstützende Maßnahmen, einschl. einer engmaschigen Überwachung der Vitalfunktionen des Patienten empfohlen. Bei Patienten mit ungetrübter Bewusstseinslage sollte man Erbrechen auslösen, falls es nicht spontan auftritt.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
90 Filmtbl. N3 09063982
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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