Thiola 100 mg/-250 mg überzogene Tabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 überzog. Tbl. enth.: Tiopronin 100 mg/250 mg

Sonstige Bestandteile: Lactose 94 mg/102 mg, Povidon K29-32, Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) pflanzlich, mikrokristalline Cellulose, Simeticon 100, basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph. Eur.) (MW: ca. 150 000), Schellack (Ph. Eur.) wachsfrei, hochdisperses Siliciumdioxid, Calciumcarbonat, Titandioxid (E171), Saccharose 79,7 mg/94,1 mg, arabisches Gummi sprühgetrocknet, gebleichtes Wachs, Carnaubawachs

Anwendungsgebiete

Cystinurie, Cystinurolithiasis; Schwermetallvergiftungen, insbes. Quecksilber, Kupfer, Eisen; Hämosiderose (Eisenüberladung); Morbus Wilson (Kupferüberladung).

Dosierung

Cystinurie, Cystinurolithiasis: Kinder ab 10-12 kg (ca. 1-2 Jahre): Thiola 100 mg: 1 Tablette als ED, 1-2 Tabletten als TD; Kinder ab 13-19 kg (ca. 3 - 5 Jahre): Thiola 100 mg: 1 Tablette als ED, 1-3 Tabletten als TD; Kinder ab 20-29 kg (ca. 6-9 Jahre): Thiola 100 mg: 1-2 Tabletten als ED, 2-mal 1-2 Tabletten als TD; Kinder ab 30-43 kg (ca. 10-12 Jahre): Thiola 100 mg: 1-3 Tabletten als ED, 3-mal 1-2 Tabletten als TD; Kinder ab 44-52 kg (ca. 13-14 Jahre): Thiola 100 mg: 2-4 Tabletten als ED, 2-mal 2-4 Tabletten als TD oder Thiola 250 mg: 1-2 Tabletten als ED, 2- bis 3-mal 1 Tablette als TD; Jugendliche und Erwachsene über 52 kg (ab ca. 15 Jahre): Thiola 100 mg: 2-3 Tabletten als ED, 3-mal 2-3 Tabletten als TD oder Thiola 250 mg: 1-2 Tabletten als ED, 2-mal 1 bis 3-mal 2 Tabletten als TD. Individuelle Erhöhung der Dosis, um einem Wiederanstieg der Cystin-Ausscheidung vorzubeugen. Eine gesamte Tagesdosis von 2000 mg Tiopronin, unabhängig vom KG sollte jedoch nicht überschritten werden. Schwermetallvergiftungen: Die Dosierung sollte der Intoxikation entsprechen; sie schwankt von 5- bis 10-mal 100 mg bzw. 2- bis 6-mal 250 mg Tiopronin/Tag. Bei chronischen Schwermetallvergiftungen sollte einschleichend dosiert werden. Hämosiderose, Morbus Wilson: Es werden normalerweise 10-mal 100 mg bzw. 4-mal 250 mg Tiopronin/Tag gegeben. Kinder erhalten dem Alter entsprechend weniger. Art der Anwendung: ½ Std. vor den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einnehmen. Tagesdosis über den Tag verteilt einnehmen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Tiopronin oder einen der sonstigen Bestandteile; Albuminurie; Glomerulonephritis; Myasthenie, Polymyositis; Arzneimittel-bedingte Zytopenien; Pemphigus; Stillzeit.

Anwendungsbeschränkungen

Z 25 Kohlenhydrate (Fructose, Galactose, Glucose, Honig, Invertzucker, Sucrose (Saccharose)) e
e Sucrose (Saccharose): Orale Anwendung: Hereditäre Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption, Sucrase-Isomaltase-Mangel
Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Beeinträchtigung durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen, insbes. bei höherer Dosierung möglich; gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie beim Zusammenwirken mit Alkohol oder Beruhigungs- und Schlafmitteln.

Wechselwirkungen

Wirkungsverstärkung von Antidiabetika, Antirheumatika und Mukolytika; Wirkungsabschwächung von oxidierenden Substanzen; eine zeitgleiche Einnahme von eisenhaltigen Präparaten sollte unterbleiben, da Tiopronin Eisen komplexiert; Verstärkung bekannter Nebenwirkungen von Aciclovir (systemisch) (insbes. bei Nierenschädigung); Nierenschädigungen möglich: ACE-Inhibitoren, Aminoglykoside (systemisch), Amphotericin-B, Cidofovir, Cisplatin, Foscarnet, Ganciclovir, Pentamidin, Teniposid; Blutbildveränderungen: Alemtuzumab, Amsacrin, Epirubicin, Temozolomid, Vindesin; Innenohrschädigungen: Aminoglykoside (systemisch), Cisplatin. Während der Behandlung darf kein Alkohol konsumiert werden.

Schwangerschaft

Anwendung nur bei vitaler Indikation. In tierexperimentellen Studien wurde Reproduktionstoxizität gezeigt; das Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Stillzeit

Kontraind. Es ist nicht bekannt, ob Tiopronin in die Muttermilch übertritt.

Nebenwirkungen

Gelegentlich: Gastrointestinale Beschwerden wie Magenverstimmung, Diarrhöe; Störung des Geschmacksinns; Temperaturerhöhung; Hautreaktionen wie Pruritus, Stomatitis, Pemphigus, maculopapuläre Exantheme, Erythema multiforme und ekzematöse Eruptionen. Selten: Anstieg der Transaminasen, Hepatitis; Thrombozytopenie, Leukopenie, in Einzelfällen Agranulozytose; Nephropathie, nephrotisches Syndrom, Proteinurie; Senkung des Blutzuckerspiegels. Sehr selten: Myopathie; Pneumopathie, Bronchiolitis obliterans; Myastenia gravis. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
50 überzog. Tbl. 100 mg N2 16807733
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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100 überzog. Tbl. 100 mg N3 18203100
100 überzog. Tbl. 250 mg N3 16807621