MINJUVI 200 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Original-Biologikum

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

In Kombination mit Lenalidomid gefolgt von einer MINJUVI-Monotherapie für die Behandlung bei erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B‑Zell-Lymphom (diffuse large B‑cell lymphoma, DLBCL), für die eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) nicht infrage kommt.

In Kombination mit Lenalidomid und Rituximab zur Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem follikulärem Lymphom (FL) (Grad 1-3a) nach mindestens einer systemischen Therapielinie.

Dosierung

Empfohlene Prämedikation: Eine Prämedikation zur Verringerung des Risikos von Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion sollte 30 Min. bis 2 Std. vor der Tafasitamab‑Infusion verabreicht werden. Treten während der ersten 3 Infusionen keine Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion auf, ist die Prämedikation bei nachfolgenden Infusionen optional.

Kombination mit Lenalidomid: MINJUVI ist in Kombination mit Lenalidomid indiziert, Empfehlungen zu prophylaktischen antithrombotischen Arzneimitteln in der Fachinformation von Lenalidomid sind zu beachten.

Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL:

Empfohlene Dosis von MINJUVI: 12 mg pro kg KG, verabreicht als i.v. Infusion gemäß folgendem Zeitplan: Zyklus 1: Infusion an Tag 1, 4, 8, 15 und 22 des Zyklus. Zyklen 2 und 3: Infusion an Tag 1, 8, 15 und 22 jedes Zyklus. Zyklus 4 bis zur Krankheitsprogression: Infusion an Tag 1 und 15 jedes Zyklus. Jeder Zyklus dauert 28 Tage.

Zusätzlich müssen Patienten Lenalidomid-Kapseln in der empfohlenen Initialdosis von 25 mg täglich an den Tagen 1-21 jedes Zyklus einnehmen. Startdosis und nachfolgende Dosierungen können gemäß Fachinformation von Lenalidomid angepasst werden. MINJUVI in Kombination mit Lenalidomid wird für bis zu 12 Zyklen verabreicht.

Die Behandlung mit Lenalidomid muss nach max. 12 Zyklen der Kombinationstherapie beendet werden. Die Patienten sollten weiterhin die MINJUVI-Infusionen als Monotherapie an Tag 1 und 15 jedes 28‑tägigen Zyklus erhalten, bis zur Krankheitsprogression oder dem Auftreten einer inakzeptablen Toxizität.

Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem FL nach mindestens einer systemischen Therapielinie:

Empfohlene Dosis von Minjuvi:12 mg pro kg KG, verabreicht als i.v. Infusion gemäß dem folgenden Zeitplan: Zyklen 1-3: Infusion an Tag 1, 8, 15 und 22 jedes Zyklus. Zyklen 4-12: Infusion an Tag 1 und 15 jedes Zyklus. Jeder Zyklus dauert 28 Tage.

Empfohlene Anfangsdosis von Rituximab: 375 mg/m2, verabreicht als i.v. Infusion gemäß dem folgenden Zeitplan: Zyklus 1: an Tag 1, 8, 15 und 22. Zyklen 2-5: an Tag 1 jedes Zyklus. Jeder Zyklus hat eine Dauer von 28 Tagen. Informationen zur Art der Verabreichung sowie zur Prämedikation und prophylaktischen Medikation siehe Fachinformation zur i.v. Darreichungsform von Rituximab.

Darüber hinaus sollten Patienten die Lenalidomid-Kapseln in der empfohlenen Startdosis von 20 mg täglich an den Tagen 1-21 jedes 28-tägigen Zyklus selbst einnehmen. Startdosis und nachfolgende Dosierungen können gemäß der Fachinformation von Lenalidomid angepasst werden.

MINJUVI in Kombination mit Lenalidomid plus Rituximab wird über einen Zeitraum von bis zu 12 Zyklen für MINJUVI und Lenalidomid und 5 Zyklen mit Rituximab verabreicht. Die Behandlung mit Rituximab sollte nach 5 Zyklen der Kombinationstherapie beendet werden. Patienten sollten weiterhin die MINJUVI-Infusionen in Kombination mit oralem Lenalidomid bis einschließlich Zyklus 12 erhalten. Die Behandlung mit Tafasitamab plus Lenalidomid sollte nach maximal 12 Zyklen beendet werden.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Warnhinweis

Arzneimittel enth. 37,0 mg Natrium pro 5 Durchstechfl, entsprechend 1,85% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen max. tgl. Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Arzneimittel enthält 5,0 mg Polysorbat 20 pro 5 Durchstechflaschen. Polysorbat 20 kann allergische Reaktionen hervorrufen. Ausführliche Informationen zu Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion, Myelosuppression (Neutropenie, Thrombozytopenie), Infektionen, progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie, Tumorlysesyndrom, CD19-negativer oder CD20-negativer Erkrankung und Immunisierungen siehe Fachinformation.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Bei Patienten, die Tafasitamab anwendeten, wurde Ermüdung berichtet. Dies sollte beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen berücksichtigt werden. Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Wechselwirkungen

Keine Studien.

Schwangerschaft

Gr 5. Behandlung mit Tafasitamab in Kombination mit Lenalidomid darf nur begonnen werden, wenn eine Schwangerschaft ausgeschlossen wurde (siehe auch Fachinformation von Lenalidomid). IgG ist bekanntermaßen plazentagängig und Tafasitamab kann aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften zu einer fetalen B‑Zell-Depletion führen. Im Falle einer Exposition während der Schwangerschaft sollten Neugeborene auf B‑Zell-Depletion überwacht und Impfungen mit Lebendimpfstoffen verschoben werden, bis sich die Zellzahl der B‑Zellen beim Neugeborenen erholt hat. Die Anwendung von Tafasitamab während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen darauf hingewiesen werden, während und für mind. 3 Monate nach der Behandlung mit Tafasitamab eine zuverlässige Verhütungsmethode anzuwenden. Lenalidomid kann eine embryofetale Schädigung verursachen und ist in der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, alle Bedingungen des Lenalidomid-Schwangerschaftsverhütungsprogramms sind erfüllt.
Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

La 1. Mütterliche IgG werden bekanntermaßen in die Muttermilch ausgeschieden. Bisher liegen keine Daten zur Anwendung von Tafasitamab bei stillenden Frauen vor, ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Frauen sollten darauf hingewiesen werden, während und für mind. 3 Monate nach der letzten Dosis von Tafasitamab nicht zu stillen.
La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Kombination mit Lenalidomid: Sehr häufig: Bakterielle, Virus‑ und Pilzinfektionen, einschl. opportunistische Infektionen mit tödlichem Ausgang (z. B. bronchopulmonale Aspergillose, Bronchitis, Pneumonie und Harnwegsinfektion); febrile Neutropenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Leukopenie; Hypokaliämie, Appetit vermindert; Dyspnoe, Husten; Diarrhoe, Obstipation, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalschmerz; Ausschlag (beinhaltet verschiedene Arten von Ausschlag, z. B. Ausschlag, makulo-papulöser Ausschlag, Ausschlag mit Juckreiz, erythematöser Hautausschlag); Rückenschmerzen, Muskelspasmen; Asthenie (umfasst Asthenie, Ermüdung und Unwohlsein), Ödem peripher, Fieber. Häufig: Sepsis (einschließl. neutropenische Sepsis); Basalzellkarzinom; Lymphopenie; Hypogammaglobulinämie; Hypokalzämie, Hypomagnesiämie; Kopfschmerzen, Parästhesie, Dysgeusie; Exazerbation einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, Nasenverstopfung; Hyperbilirubinämie, Transaminasen erhöht (beinhaltet ALT und/oder AST erhöht), Gamma-Glutamyltransferase erhöht; Pruritus, Alopezie, Erythem, Hyperhidrosis; Arthralgie, Schmerz in einer Extremität, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems; Kreatinin im Blut erhöht; Schleimhautentzündung; Gewicht erniedrigt, C-reaktives Protein erhöht; Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion. Kombination mit Rituximab und Lenalidomid (alle Grade): Sehr häufig: Virusinfektionen, bakterielle Infektionen, Pneumonie; Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie; Kopfschmerzen; Diarrhoe, Obstipation, Abdominalschmerz; Ausschlag, Pruritus; Asthenie, Fieber; Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion. Häufig: Bronchitis, Sepsis; Febrile Neutropenie, Leukopenie; Schüttelfrost; ALT erhöht, AST erhöht. Gelegentlich: Tumorlysesyndrom. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Bei Überdosierung Patienten sorgfältig auf Anzeichen und Symptome von Nebenwirkungen beobachten. Ggf. unterstützende Behandlung.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution und Verdünnung siehe Fachinformation.

Packungsangaben

PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. N1 17540887
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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