Natrilix® SR 1,5 mg

Wirkstoff
Darreichungsform
Retardtabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Retardtbl. enth.: Indapamid 1,5 mg

Sonstige Bestandteile: Tablette: Siliciumdioxid (hochdispers), Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Povidon, Filmüberzug: Glycerin, Hypromellose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Titandioxid

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der essentiellen Hypertonie bei Erwachsenen.

Dosierung

1 Tbl. pro 24 Stunden, vorzugsweise morgens, unzerteilt und unzerkaut mit Wasser einnehmen. Höhere Dosen steigern die blutdrucksenkende Wirkung von Indapamid nicht, sondern erhöhen den diuretischen Effekt. Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min.), schwere Leberfunktionsstörung: kontraindiziert. Ältere Patienten: Plasmakreatininspiegel muss unter Berücksichtigung des Alters, Gewichts und Geschlechts angepasst werden. Kinder und Jugendliche: Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen (keine Daten).

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Sulfonamidderivate oder einen der sonstigen Bestandteile; schwere Niereninsuffizienz; hepatische Encephalopathie oder schwere Leberfunktionsstörung; Hypokaliämie.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Spezielle Warnhinweise: Bei hepatischer Encephalopathie, die sich zu hepatischem Koma entwickeln kann: sofort absetzen. Bei Lichtempfindlichkeit: sofort absetzen. Spezielle Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Natrium- und Kaliumplasmaspiegel vor und während der Behandlung kontrollieren. Hyponatriämie in Verbindung mit Hypovolämie kann für Dehydratation und orthostatische Hypotonie verantwortlich sein. Damit einhergehender Verlust von Chloridionen kann sekundär zu kompensatorischer metabolischer Alkalose führen. Hypokaliämie: Hohes Risiko bei Älteren, Unterernährten und/oder mehrfach medikamentös behandelten Patienten, bei Leberzirrhose mit Ödem- bzw. Aszites, bei KHK, Herzinsuffizienz oder bei langem QT-Intervall. Erste Kontrolle des Kaliumplasmaspiegels 1 Woche nach Therapiebeginn und häufigere Kontrollen während der Behandlung. Kann Muskelerkrankungen und Rhabdomyolyse hervorrufen. Kann das Auftreten von Torsades de pointes begünstigen, die tödlich sein können. Magnesiumplasmaspiegel: Hypomagnesiämie möglich. Calciumplasmaspiegel: Vor Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion Therapie unterbrechen. Verstärkte Neigung zu Gichtanfallen bei Hyperurikämie. Nierenfunktion: Mögliche Verschlechterung einer vorbestehenden Niereninsuffizienz bei Behandlungsbeginn durch schlechtere glomeruläre Filtration. Diabetiker: Bei Hypokaliämie Blutzuckerspiegel überwachen. Aderhauterguss, akute Myopie und sekundäres Winkelverschlussglaukom: Schnellstmöglich absetzen. Wenn unkontrollierter Augeninnendruck bestehen bleibt, sofortige medikamentöse oder chirurgische Behandlung in Betracht ziehen.

Warnhinweis

Dop.! Ausführliche Informationen zu Lebererkrankungen, Lichtempfindlichkeit, Wasser- und Elektrolythaushalt (Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calciumplasmaspiegel), Blutzuckerspiegel, Harnsäurespiegel, Nierenfunktion, Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akuter Myopie und sekundärem Winkelverschlussglaukom siehe Fachinformation.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Normalerweise beeinflusst Natrilix SR 1,5 mg die Reaktionsfähigkeit nicht. Vor allem bei Behandlungsbeginn oder in Kombination mit anderen Antihypertensiva kann aber durch im Zusammenhang mit der Blutdrucksenkung individuell auftretenden Reaktionen die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.

Wechselwirkungen

Nicht empfohlen: Lithium. Besondere Vorsichtsmaßnahmen: Torsade de pointes-induzierende Substanzen, Nichtsteroidale Antiphlogistika (systemisch), inklusive selektiven COX-2 Inhibitoren und hochdosierter Acetylsalicylsäure (≥ 3 g/Tag) in dehydratisierten Patienten, ACE-Hemmer, sonstige Mittel mit kaliumspiegelsenkender Wirkung, Baclofen, Digitalispräparate. Besondere Aufmerksamkeit: Allopurinol. Ferner möglich Wechselwirkung mit: Kaliumsparende Diuretika, Metformin, jodhaltige Kontrastmittel, trizyklische Antidepressiva (Imipramintyp), Neuroleptika, Calcium(salze), Ciclosporin, Tacrolimus, Kortikoide, Tetracosactide (systemisch).

Schwangerschaft

Gr 5. Eine längere Exposition gegenüber Thiaziden während des 3. Schwangerschaftstrimesters kann zu einem erniedrigten Plasmavolumen bei der Mutter sowie einem verringerten uteroplazentaren Blutfluss führen, wodurch eine feto-plazentare Ischämie und Wachstumsstörungen auftreten können. Kein Hinweis auf Reproduktionstoxizität in tierexperimentellen Studien. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Indapamid während der Schwangerschaft vermieden werden.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Indapamid/ Metabolite in die Muttermilch übergehen. Es kann zu einer Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamid-Derivaten sowie zu einer Hypokaliämie kommen. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Indapamid ist eng mit den Thiaziddiuretika verwandt, die mit einem Rückgang oder sogar einer Unterdrückung der Milchproduktion in Verbindung gebracht wurden. Indapamid wird während der Stillzeit nicht empfohlen.

Nebenwirkungen

Häufig: Hypokaliämie; Überempfindlichkeitsreaktionen, makulopapulöser Ausschlag. Gelegentlich: Hyponatriämie; Erbrechen; Purpura; erektile Dysfunktion. Selten: Hypochlorämie, Hypomagnesiämie; Vertigo, Ermüdung, Kopfschmerzen, Parästhesien; Übelkeit, Verstopfung, Mundtrockenheit. Sehr selten: Agranulozytose, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie; Hyperkalzämie; Arrhythmien; Hypotonie; Pankreatitis; veränderte Leberfunktion; Angioödem, Urtikaria, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson Syndrom; Niereninsuffizienz. Nicht bekannt: Synkope; Myopie, verschwommenes Sehen, Sehstörungen, akutes Winkelverschlussglaukom, choroidaler Erguss; Torsade de pointes (potentiell tödlich verlaufend); Möglichkeit des Auftretens einer hepatischen Encephalopathie im Falle einer Leberinsuffizienz, Hepatitis; Möglichkeit einer Exazerbation eines vorbestehenden akuten systemischen Lupus erythematodes, Lichtempfindlichkeitsreaktionen; Muskelspasmen, Muskelschwäche, Myalgie, Rhabdomyolyse; Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, erhöhte Blutzuckerwerte, erhöhte Blutharnsäurewerte, erhöhte Leberenzymwerte.

Intoxikation

Bis zu einer Dosis von 40 mg keine toxischen Erscheinungen. Akute Intoxikationen äußern sich v.a. durch Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes (Hyponatriämie, Hypokaliämie). Klinisch kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall, Krämpfen, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszuständen, Polyurie oder Oligurie bis hin zu Anurie (durch Hypovolämie) kommen. Behandlung: Sofortmaßnahmen: Entgiftung durch Magenspülung und/oder Verabreichung von Medizinalkohle. Danach Wiederherstellung eines normalen Wasser- und Elektrolythaushaltes in einem darauf spezialisierten Zentrum.

Lagerungshinweise

Nicht über 30 °C.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
30 Retardtbl. N1 08667689
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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30 Retardtbl. KP 16598732
50 Retardtbl. 08667695
100 Retardtbl. N3 08667703