Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Btl. enth.: Entrectinib 50 mg
Sonstige Bestandteile: Granulatkern: mikrokristalline Cellulose (E460), Weinsäure (E334), hochdisperses Siliciumdioxid (E551), Croscarmellose-Natrium (E468), Natriumstearylfumarat, Mannitol (E421), Magnesiumstearat (E470b), Filmüberzug: Titandioxid (E171), Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid×H2O (E172), Eisen(III)-oxid (E172), Eisen(II,III)-oxid (E172), Polyethylenglycol 3350, Polyvinylalkohol (partiell hydrolysiert)
Anwendungsgebiete
Rozlytrek als Monotherapie wird zur Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten älter als 1 Monat mit soliden Tumoren mit NTRK-Genfusion angewendet, bei denen eine lokal fortgeschrittene oder metastasierte Erkrankung vorliegt oder eine Erkrankung, bei der eine chirurgische Resektion wahrscheinlich zu schwerer Morbidität führt, und die bisher keinen NTRK-Inhibitor erhalten haben, für die keine zufriedenstellenden Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Rozlytrek als Monotherapie wird angewendet bei erwachsenen Patienten mit ROS1-positivem, fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC), die zuvor keine Behandlung mit ROS1-Inhibitoren erhalten haben.
Dosierung
Rozlytrek filmüberzogenes Granulat wird für pädiatrische Patienten empfohlen, die Schwierigkeiten haben oder nicht in der Lage sind Kapseln zu schlucken, aber weiche Nahrung schlucken können und bei denen die erforderliche Dosis 50 mg oder ein Vielfaches von 50 mg beträgt. Das filmüberzogene Granulat ist auf weiche Nahrung zu streuen. Patienten, die Schwierigkeiten haben oder nicht in der Lage sind Kapseln zu schlucken, oder die eine enterale Verabreichung (z. B. über eine Magen- bzw. transnasale Sonde) benötigen, können eine Behandlung mit Rozlytrek Kapseln erhalten, die als Suspension zum Einnehmen verabreicht werden. Erwachsene: 600 mg 1-mal täglich. Pädiatrische Patienten im Alter von > 6 Monaten: Die empfohlene Dosis basiert auf der Körperoberfläche (KOF) (siehe Fachinformation). Pädiatrische Patienten im Alter von > 1 Monat bis ≤ 6 Monaten: Die empfohlene Dosis beträgt 250 mg/m2 KOF Entrectinib einmal täglich unter Verwendung von Kapseln, die als Suspension zum Einnehmen zubereitet wurden.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Anwendungsbeschränkungen
Patienten mit mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung sowie schwerer Nierenfunktionsstörung (nicht untersucht).
Warnhinweis
Kognitive Störungen: Patienten sind auf Anzeichen kognitiver Veränderungen zu überwachen; Behandlung ggf. anpassen. Frakturen: Patienten mit Anzeichen oder Symptomen von Frakturen untersuchen. Hyperurikämie: Vor Einleitung und regelmäßig während der Behandlung sind die Harnsäurespiegel im Serum zu prüfen. Patienten sind auf Anzeichen und Symptome einer Hyperurikämie zu überwachen; ggf. Behandlung mit Urat-senkenden Arzneimitteln einleiten und Behandlung mit Rozlytrek unterbrechen oder Dosisanpassung. Kongestive Herzinsuffizienz (KHI): Bei Patienten mit Symptomen oder bekannten Risikofaktoren einer KHI muss die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) vor Einleitung einer Behandlung mit Rozlytrek überprüft werden. Patienten sind sorgfältig zu überwachen und bei klinischen Anzeichen und Symptomen zu untersuchen und zu behandeln; Behandlung ggf. anpassen. QT-Intervallverlängerung: Die Anwendung von Rozlytrek ist bei Patienten mit einem QTc-Intervall von über 450 ms vor Behandlungsbeginn, bei Patienten mit kongenitalem Long-QTc-Syndrom und bei Patienten, die Arzneimittel anwenden, die bekanntermaßen das QTc-Intervall verlängern, zu vermeiden. Rozlytrek sollte nicht bei Patienten mit Elektrolytstörungen oder schweren Herzerkrankungen, einschließlich kürzlich aufgetretenem Myokardinfarkt, kongestivem Herzversagen, instabiler Angina pectoris oder Bradyarrhythmien angewendet werden. Die Auswertung eines EKGs und der Elektrolyte zu Behandlungsbeginn und 1 Monat nach Behandlung mit Rozlytrek wird empfohlen. Ggf. periodische Überprüfung des EKGs und der Elektrolyte während der gesamten Behandlung mit Rozlytrek, sofern klinisch indiziert.
Hinweis
Reaktionsvermögen! (V) Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durch kognitive Störungen möglich.
(V) | Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. |
Wechselwirkungen
Wirkung von Entrectinib auf andere Arzneimittel: Entrectinib ist ein schwacher Inhibitor von CYP3A4. Gleichzeitige Anwendung mit sensitiven CYP3A4-Substraten mit engem therapeutischen Fenster: aufgrund des erhöhten Risikos für Nebenwirkungen ist Vorsicht geboten. Hinweis, dass Entrectinib inhibitorisches Potenzial gegenüber P-gp besitzt (In-vitro-Daten). Gleichzeitige Anwendung mit sensitiven oralen P-gp-Substraten: Wirkung nicht bekannt. Gleichzeitige Anwendung mit sensitiven oralen BCRP-Substraten: Inhibierung von BCRP wurde beobachtet (In-vitro-Studien); die klinische Relevanz ist nicht bekannt, jedoch ist aufgrund des Risikos für erhöhte Resorption Vorsicht geboten. Gleichzeitige Anwendung mit sensitiven oralen OATP1B1-Substraten: Hinweis auf schwaches inhibitorisches Potenzial gegenüber OATP1B1 (In-vitro-Daten). Die klinische Relevanz dieser Inhibierung ist nicht bekannt, jedoch ist aufgrund des Risikos für erhöhte Resorption Vorsicht geboten. Hinweis (In-vitro-Studien), dass Entrectinib Enzyme induzieren kann, die über PXR reguliert werden (z. B. CYP2C-Familie und UGT). Gleichzeitige Anwendung mit CYP2C8‑, CYP2C9‑ oder CYP2C19‑Substraten kann deren Exposition verringern. Wirkung von Arzneimitteln auf Entrectinib: CYP3A4 ist das primäre Enzym, das die Metabolisierung von Entrectinib und die Bildung seines aktiven Hauptmetaboliten M5 katalysiert (In-vitro-Daten). Gleichzeitige Anwendung mit CYP3A-/P-gp-Induktoren ist zu vermeiden. Gleichzeitige Anwendung starker und moderater CYP3A-Inhibitoren ist zu vermeiden. Wenn eine gleichzeitige Anwendung von starken oder moderaten Inhibitoren nicht vermieden werden kann, ist eine Dosisanpassung von Entrectinib erforderlich. Gleichzeitige Anwendung mit starken oder moderaten P-gp-Inhibitoren: aufgrund des Risikos einer erhöhten Entrectinib-Exposition ist Vorsicht geboten.
Schwangerschaft
Frauen im gebärfähigen Alter müssen vor Beginn der Behandlung unter ärztlicher Aufsicht einen Schwangerschaftstest durchführen. Gr 6. Anwendung nicht empfohlen; sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und für 5 Wochen nach der letzten Dosis und männliche Patienten mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter während und für 3 Monate nach der letzten Dosis hochwirksame Verhütungsmethoden anwenden. Es ist nicht bekannt, ob Entrectinib die Wirksamkeit von systemisch wirkenden hormonalen Kontrazeptiva verringert; zusätzlich Barrieremethode anwenden. Patientinnen, die Rozlytrek erhalten, sind über die potenziellen Schädigungen des Fetus aufzuklären. Die Patientinnen sind darauf hinzuweisen, im Falle einer Schwangerschaft sofort ihren Arzt zu benachrichtigen.
Gr 6 | Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen. |
Stillzeit
La 1. Ein Risiko für den gestillten Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Das Stillen soll während der Behandlung unterbrochen werden.
La 1 | Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht. |
Nebenwirkungen
Bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten: Sehr häufig: Harnwegsinfektion, Lungeninfektion; Anämie, Neutropenie; Gewichtszunahme, Hyperurikämie, verminderter Appetit; Schwindel, Dysgeusie, Dysästhesie, kognitive Störungen, periphere sensorische Neuropathie, Kopfschmerzen, Ataxie; Schlafstörungen; verschwommenes Sehen; Hypotonie; Dyspnoe, Husten; Obstipation, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dysphagie; erhöhte AST/ALT; Ausschlag; Arthralgie, Myalgie, Frakturen, Muskelschwäche; erhöhtes Kreatinin im Blut, Harnretention; Fatigue, Ödem, Schmerzen, Fieber. Häufig: Dehydratation; affektive Störungen, Synkope; kongestive Herzinsuffizienz, QTc-Verlängerung im Elektrokardiogramm; Pleuraerguss; Photosensitivitätsreaktion. Gelegentlich: Tumorlysesyndrom; Myokarditis. Bei pädiatrischen Patienten (alle): Sehr häufig: Harnwegsinfektion, Lungeninfektion; Anämie, Neutropenie; Gewichtszunahme, verminderter Appetit; Kopfschmerzen, affektive Störungen, Schlafstörungen; Husten; Erbrechen, Diarrhö, Obstipation, Übelkeit, Bauchschmerzen; erhöhte AST/ALT; Ausschlag; Frakturen, Arthralgie; erhöhtes Kreatinin im Blut, Harnretention; Fatigue, Schmerzen, Fieber, Ödem. Häufig: Dehydratation, Hyperurikämie; kognitive Störungen, Schwindel, Dysgeusie, Ataxie, Dysästhesie, periphere sensorische Neuropathie, Synkope; verschwommenes Sehen; kongestive Herzinsuffizienz, QT-Verlängerung im Elektrokardiogramm; Hypotonie; Dyspnoe, Pleuraerguss; Muskelschwäche, Myalgie. Gemäß Fachinformation sind Nebenwirkungen und deren Häufigkeit bei Säuglingen und Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen gesondert ausgewiesen.
Intoxikation
Patienten, bei denen es zu einer Überdosierung gekommen ist, engmaschig überwachen und unterstützende Maßnahmen einleiten. Es gibt kein spezifisches Antidot für Entrectinib.
Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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42 Btl. | 18487600 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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