Aciclovir (orale Anwendung) (A 10)

(s. auch Fachinformationen bis Dezember 2011)

Gegenanzeige

Überempfindlichkeit gegen Valaciclovir

Anwendungsbeschränkungen

a Eingeschränkte Nierenfunktion (erhöhtes Risiko für neurologische Nebenwirk., evtl. Dosis reduzieren)
b Ältere Patienten (erhöhtes Risiko für neurologische Nebenwirk., evtl. Dosis reduzieren)

Nebenwirkungen

Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten: <0,01%, Häufigkeit nicht bekannt
Haut a Pruritus, Hautausschlag (einschl. Photosensitivität) (häufig)
b Urtikaria (gelegentlich)
c Diffuser Haarausfall (gelegentlich, unklarer Zusammenhang)
d Angioödem (selten)
Nervensystem und Psyche e Kopfschmerzen, Schwindel (reversibel, vorwiegend bei Patienten mit geschädigter Nierenfunktion od. Erkrankungen, die das Auftreten dieser Nebenwirk. begünstigen) (häufig)
f Tremor, Ataxie, Dysarthrie, Konvulsionen, Enzephalopathie, Agitation, Verwirrtheit, Halluzinationen, psychotische Symptome, Somnolenz, Koma (reversibel, vorwiegend bei Patienten mit geschädigter Nierenfunktion od. Erkrankungen, die das Auftreten dieser Nebenwirk. begünstigen) (sehr selten)
Gastrointestinaltrakt g Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Abdominalschmerzen (häufig)
Leber, Galle h Bilirubin-, Leberenzymanstieg (reversibel, selten)
i Hepatitis, Gelbsucht (sehr selten)
Atemwege j Dyspnoe (selten)
Blut k Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie (sehr selten)
Urogenitaltrakt l Serumharnstoff-, Kreatinin-Anstieg (selten)
m Akutes Nierenversagen, Nierenschmerzen (sehr selten)
Immunsystem n Anaphylaktische Reaktionen (selten)
Sonstiges o Fatigue, Fieber (häufig)

Wechselwirkungen

a Probenecid (a) Anstieg der AUC u. Verringerung der renalen Clearance von Aciclovir
b Cimetidin (b) (wie a)
c Mycophenolatmofetil (c) Anstieg der AUC von Aciclovir u. dem inaktiven Metaboliten von Mycophenolatmofetil

Intoxikationen

Nach Einzeldosen von bis zu 20 g traten im Allgemeinen keine toxischen Effekte auf. Die versehentliche wiederholte Einnahme von oralem Aciclovir über mehrere Tage wurde von gastrointestinalen Symptomen (wie Nausea u. Vomitus) sowie von neurologischen Effekten (Kopfschmerzen u. Verwirrtheit) begleitet. Eine Überdosierung mit intravenös verabreichtem Aciclovir führte zu erhöhten Werten von Serumkreatinin, Serumharnstoff-Stickstoff u. in der Folge zu Niereninsuffizienz. Neurologische Symptome einschl. Verwirrtheit, Halluzinationen, Agitation, Anfälle u. Koma wurden in Zusammenhang mit einer Überdosierung beschrieben.
Therapie
Patienten sollten auf Anzeichen von Toxizität beobachtet werden. Durch Hämodialyse kann die Elimination von Aciclovir aus dem Blut signifikant beschleunigt werden. Daher kann eine Hämodialyse im Fall einer symptomatischen Überdosierung in Betracht gezogen werden.

Warnhinweise

a Lang andauernde u. wiederholte Anwendungen von Aciclovir bei schwer Immunsupprimierten können zu Virusstämmen mit reduzierter Empfindlichkeit führen, die nicht mehr auf eine Aciclovirtherapie ansprechen.
b Patienten mit Herpes-genitalis-Viren sollte geraten werden, bei bestehenden Symptomen keinen Geschlechtsverkehr zu haben, auch wenn die antivirale Behandlung bereits begonnen wurde. Während der Suppressions-Therapie mit antiviralen Mitteln ist die Virusausscheidung signifikant reduziert, jedoch besteht weiterhin das Risiko einer Übertragung. Es wird daher empfohlen, auch unter Therapie auf geschützten Geschlechtsverkehr („Safer Sex“) zu achten.

Hinweise

Während einer hochdosierten oralen Aciclovir-Behandlung sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Präparate (1)