Aluminiumhaltige Verbindungen (orale und parenterale Anwendung) (A 43)

(s. auch Monographien BAnz. 115, 26. 6. 1991 – Aluminiumhydroxid; BAnz. 236, 16. 12. 1992)

Anwendungsbeschränkungen

a Hypophosphatämie
b Obstipation
c Bekannte Dickdarmstenosen
d Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) nur zur Verminderung der Phosphatresorption anwenden.

Schwangerschaft

Berichte über schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft sind nicht bekannt geworden.

Stillzeit

Berichte über schädliche Wirkungen während der Stillzeit sind nicht bekannt geworden.

Nebenwirkungen

a Obstipation (insbes. bei hohen Dosen)
b Ileus (Einzelfälle)
c Aluminiumeinlagerung v. a. in Nerven- u. Knochengewebe (bei Niereninsuffizienz u. bei langfristiger Einnahme in hohen Dosen)
d Phosphatverarmung (bei Niereninsuffizienz u. langfristiger Einnahme in hohen Dosen)

Wechselwirkungen

Die gleichz. orale Einnahme von aluminiumhaltigen Verbindungen mit anderen Medikamenten kann deren Resorption verändern. Für zahlreiche Substanzen sind klinisch unbedeutende Resorptionseinschränkungen beobachtet worden. Es sind dies: Digoxin, Captopril, Cimetidin, Ranitidin, Famotidin, Theophyllin, Propranolol, Atenolol, Eisensulfat u. Chlorpromazin. Es wurde auch eine klinisch unbedeutende Resorptionserhöhung beobachtet bei Acetylsalicylsäure, Naproxen, Metoprolol u. Levodopa. Im Hinblick auf eine mögliche Resorptionsbeeinträchtigung sollte generell ein Abstand von 1–2 Stunden zwischen der oralen Einnahme von aluminiumhaltigen Verbindungen u. anderen Medikamenten eingehalten werden. Klinisch relevante Wechselwirk. sind:
a Tetracycline (a) Resorptionsverminderung (bis zu 90%) der angeführten Substanzen
b Ciprofloxacin, Ofloxacin (b) (wie a)
c Säurehaltige Getränke (c) Aluminiumresorption erhöht
d Chenodesoxycholsäure (d) Verminderte Resorption der angeführten Substanz
e Natriumfluorid (e) (wie d)
Präparate (2)