(s. auch Monographie BAnz. 122, 6. 7. 1988; BAnz. 201, 23. 10. 1993 – Carbachol)
Gegenanzeige
a | Malignes Glaukom u. alle linsenbedingten Sekundärglaukome | |
b | Iritis acuta u. a. Erkrankungen, bei denen eine Pupillenverengung kontraindiziert ist | |
c | Hornhautverletzungen (Vermeidung einer übermäßigen Penetration) |
Anwendungsbeschränkungen
a | Herzinsuffizienz (NYHA III u. IV) | |
b | Asthma bronchiale | |
c | Hyperthyreose | |
d | Ulcus ventriculi od. duodeni | |
e | Stenosen im Verdauungstrakt (z. B. Ileus) | |
f | Blasenentleerungsstörungen durch Harnwegsobstruktion | |
g | Morbus Parkinson | |
h | Patienten ohne Presbyopie Cave: „Winkelblock-Glaukom“. Es wird deshalb empfohlen, bei Glaukomen – insbes. solchen mit engem Kammerwinkel – zunächst mit geringen Mengen Miotika zu beginnen u. erst wenn diese den Druck nicht genügend senken zu höheren Konzentrationen überzugehen. |
Nebenwirkungen
Ophthalmika enthalten im Allgemeinen Konservierungsstoffe, die zur Allergisierung u. zu weiteren Nebenwirk. wie z. B. Geschmacksirritation führen können. | ||
Augen | a | Ziliare u. konjunktivale Infektion (Augenrötung) |
b | Sehstörungen (z. B. vorübergehende Akkommodationsstörungen) | |
c | Vermehrte Tränensekretion | |
d | Ziliarmuskelspasmen (Kopfschmerzen, Augenschmerzen) | |
e | Kontaktallergie (selten) | |
f | Irisrandzysten (bei Langzeitanwendung) (reversibel) | |
g | Gefahr von Netzhautrissen, Netzhautablösung u. Linsentrübung (bei Langzeitanwendung) | |
h | Auslösung eines Engwinkelglaukoms (sehr selten) | |
Allgemeinreaktionen | i | In Einzelfällen: Übelkeit, Erbrechen, Tenesmen, Spasmen, Speichelfluss, Schwitzen, Bronchialspasmen, Lungenödem, Herzinsuffizienz, Blutdrucksteigerung, Muskelschwäche, verstärkter Harndrang |
Wechselwirkungen
a | Depolarisierende Muskelrelaxanzien, z. B. Suxamethoniumchlorid | (a) Wirkung von a verlängert |
b | Stabilisierende Muskelrelaxanzien, z. B. curareartige Muskelrelaxanzien | (b) Wirkung von b vermindert |
c | Herzglykoside | (c) Negativ chronotrope Wirkung sowie Bradykardie verstärkt |
d | β-Rezeptoren-Blocker (topische u. systemische Anwendung) | (d) Verstärkung der augendrucksenkenden Wirkung |
e | Chinidin u. Procainamid | (e) Ansprechbarkeit auf Parasympathomimetika vermindert |
f | Inkompatibilitäten: alkalisch reagierende Substanzen, Iod u. Silbersalze | (f) Galenische Inkompatibilitäten |
Intoxikationen
Überdosierungen bei Applikation am Auge sind praktisch nicht möglich. Dennoch können in seltenen Fällen, auch bei intaktem Hornhautepithel, insbes. bei häufiger Anwendung, Allgemeinsymptome eines Parasympathomimetikums hervorgerufen werden. Dies gilt verstärkt für versehentliche orale Verabreichung. Allgemeinsymptome einer Parasympathikus-Stimulation sind Diarrhö, Speichelfluss, Schwitzen, Tremor, Pulsverlangsamung u. Blutdruckabfall (s. auch C 70). | ||
Therapie | ||
Sollten die oben aufgeführten Symptome nach bestimmungsgemäßer Anwendung auftreten, so genügt in aller Regel die Absetzung des Präparates u. das Ausweichen auf eine andere Glaukomtherapie. Im Falle regelrechter Intoxikationen ist Atropin (1 mg s.c.) zu injizieren (s. auch C 70). |
Präparate (4)
Fotil® 5 mg/ml + 20 mg/ml Augentropfen
Pilocarpin, Timolol
Fotil® sine 5 mg/ml + 20 mg/ml Augentropfen im Einzeldosisbehältnis
Pilocarpin, Timolol
TP®-Ophtal®
Augentropfen
Pilocarpin, Timolol