Colchicin (C 88)

Intoxikationen

Durch Mitosehemmung kommt es nach mehrstündiger Latenzzeit zu Schluckbeschwerden, initialer hoher Leukozytose, Brechdurchfall, Nausea, Delirien, Hämaturie, Oligurie, Tachykardie, Dyspnoe, Zyanose, Herz-Kreislauf-, u. U. Atemlähmung. Bei Überleben tritt in der 3. Woche Haarausfall auf.
Therapie
Entgiftung: Zur primären Giftentfernung ist eine Magenspülung wegen der mehrstündigen Latenz nur in Frühfällen sinnvoll, dagegen sollen die Diarrhöen nicht gestoppt werden! Magenspülung auch in Verdachtsfällen! Elementarhilfe: Im Vordergrund der Therapie steht daher die Elementarhilfe, v. a. in Form der Kreislaufhilfe u. des Ausgleiches der Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes: Dauertropfinfusion mit Plasmaexpander u. isotonischer Elektrolytlösung mit Glucosezusatz unter Elektrolytausgleich (Kalium!). Bei erhöhtem Liquordruck Dexamethason. Gegen Abdominalspasmen Atropin. Antidote: Die Antidottherapie mit Anti-Colchicin-Fab-Fragmenten befindet sich in Erfolg versprechender Erprobung. Transport: Verlegung in klinische Toxikologie.
Cave
Opium.
Präparate (1)