Gestagene (als Kontrazeptivum) (G 3)

(s. auch Monographie BAnz. 178a, 11. 7. 1988)

Gegenanzeige

a Schwere Lebererkrankungen
b Cholestatischer Ikterus
c Vorausgegangene od. bestehende Lebertumore
d Verhaltener Abort
e Blasenmole
f Ungeklärte vaginale Blutungen

Anwendungsbeschränkungen

a Vorhandensein nur einer Tube
b Frauen, die älter als 30 Jahre sind, sollen nicht rauchen, wenn sie hormonale Kontrazeptiva nehmen

Schwangerschaft

a Kontraindiziert. Störung der Entwicklung der Geschlechtsorgane (in niedriger Dos., z. B. Minipille, nicht zu befürchten).
b Hinweis: Strenge Indikationsstellung bei Extrauteringravidität in der Anamnese.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirk. a, b, d, e, g, o, p oder eine Schwangerschaft sind Gründe zum sofortigen Absetzen der Therapie.
Nervensystem und Psyche a Kopfschmerzen, erstmals migräneartig od. häufiger ungewohnt stark
b Sensorische Ausfälle
c Nervosität (selten)
Augen d Akute Sehstörungen
Ohren e Hörstörungen
Gastrointestinaltrakt f Abdominale Beschwerden (selten)
Leber g Ikterus, anikterische Hepatitis od. generalisierter Pruritus
Stoffwechsel, Endokrinium h Erhöhtes Risiko einer ektopischen Schwangerschaft
i Schmier-, Zwischenblutungen (häufig)
j Amenorrhö (häufig)
k Unregelmäßige Zyklen (häufig)
l Hypermenorrhö (selten)
m Veränderungen des Körpergewichts (gelegentlich)
n Verminderung der Glucosetoleranz
Kreislauf o Stärkerer Blutdruckanstieg
Gefäße p Phlebitiden, Thromboembolien

Wechselwirkungen

a Barbiturate, Rifampicin (a) Metabolisierung der Gestagene beschleunigt (Beeinträchtigung der kontrazeptiven Wirkung)
b Barbexaclon, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon (Antiepileptika) (b) (wie a)
c Breitbandantibiotika (z. B. Ampicillin, Tetracyclin) (c) Wirkungsminderung der Gestagene (Schädigung der Darmflora)